Danke, liebe hirni,
Einfach den "Jetzt"-Zustand geniessen und das Beste daraus machen ist leicht gesagt...
Gerade solche Sätze wurden mir hier in der AHB von Therapeuten gern gesagt, wenn ich den Kummer rausließ.
Aber es gibt auch die, die mich einfach in den Arm genommen haben.
Alle meinen es gut ...
Und wie Bluebird und Du schreiben, diese langwährende Krankheit ist von Kummer, Angst, Wut, auch Aggressionen begleitet, die ich nicht will. Die ich eigentlich auch nicht rauslassen möchte, aber ersticken will ich auch nicht daran.
Wieder sehe ich hier, wie viele diese AHB hinterher geworfen bekommen, wie sie die Sicherheit und das Recht erhalten, monatelang danach bestimmte Therapien wahrnehmen zu dürfen. Das ist ja auch richtig so für die Schlaganfall-, MS- und Herzkranken.
Aber warum ist es für uns so schwer, vergleichbares auch zu bekommen, ohne immer wieder Anträge zu schreiben.
* Ironiemodus an: *
Ah, jetzt fällt es mir ein:
Man will uns damit am Kämpfen halten, denn wer kämpft, der lebt.
Okay, mach ich.
Machen wir alle.
* Ironiemodus aus.*
Heute habe ich einer Wildsau in die Augen geschaut, sie lief mit ihren zwei Frischlingen im weiten Bogen davon. Gestern sah ich eine Blindschleiche nah am Haus, vor einigen Tagen zwei Ringelnattern und eine Smaragdeidechse. Hasen gibt es, Rehe, Biber, Eichhörnchen und Spechte, den Kuckuck, Hahn und Käuzchen, Stieglitze und Kraniche ...
Mit meiner fast sechsjährigen Enkelin hörten wir Frösche und sahen Sumpfschildkröten in einem abgetrennten Bereich einige Kilometer weiter.
Als die 2- und 5-jährigen Jungs meines Sohnes hier waren, fanden wir im Wald Stöcke aller Größen, Riesen und Hexen und ein Fröschlein, das sich leider nicht in ein wunderschönes Mädchen verwandelte.
Der Sohn meiner Tochter war nur verbal "mit dem Flugzeug" bei mir, seiner "MamaOma", worüber ich mich auch sehr gefreut habe.
Es gibt so viel Schönes, was das Leben lebenswert macht.
Ich glaube, man darf gerade mit dieser Krankheit auch mal traurig sein, Wut haben, weinen, um das Leben noch mehr genießen zu können, um zu LEBEN.
Die AHB nähert sich ihrem Ende, noch 5 Tage. Wieder eine Veränderung, die mich unruhig werden lässt. Aber ich habe einen weiteren Monat hinter mir auf dem Weg ins Leben zurück.
(Heute fragte ich die liebe engagierte Optometrikerin, ob sie ermitteln kann, ob sich beide Augen gleichermaßen nach oben bewegen, weil sich doch die Resttumoren nahe dem " Musculus rectus superior" breit machen, der das linke Auge nach oben bewegt.
Ja, das ist so, das stimmt, sagte sie beinahe erfreut, weil diese Lage so gut zum Befund passt.
Und war erschüttert, weil mir Tränen kamen ... wollte trösten. Naja, mit unpassenden, aber gut gemeinten Worten.
Nein, es muss nicht der Tumor sein ...
Aber ich musste diese Info erst wieder "weglaufen".)
KaSy