S Saccharide - siehe Kohlehydrate
Schädelhirntrauma (SHT) - Wirkt eine Gewalt direkt auf den Kopf ein, dann kann ein Schädelhirntrauma (SHT) entstehen. Trauma bedeutet eine körperliche Verletzung durch Gewalteinwirkung, steht aber auch für eine seelische Erschütterung. Bei einem Schädel-Hirn-Trauma werden der Schädelknochen und das Gehirn verletzt.
http://www.apotheken-umschau.de/SchaedelhirntraumaSchläfenlappenanfälle - siehe komplex-fokal
schubförmig - siehe rezidivierend
Schwerionen - Die Schwerionentherapie ist eine Form externer Strahlentherapie und erreicht für besonders strahlenresistente Tumorformen größere Heilungschancen als andere Therapien. Der Tumor wird mit einem Strahl aus z.B. Kohlenstoff-Ionen bestrahlt, um die veränderten Zellen abzutöten.
sedierend / Sedierung / Sedation (lateinisch: sedare = sinken lassen) - beruhigend, Ruhigstellung. Beruhigende Medikamente nennt man Sedativa. Sie werden in der Anästhesie aber auch bei nervöser Unruhe eingesetzt, die als Symptom von Erkrankungen sowie körperlichen oder psychischen Störungen oder als Nebenwirkung von anderen Medikamenten auftreten kann.
Sehstörungen - siehe Diplopie
Sek. - Sekunden
Sellaregion - Sella heißt Sattel. Die Sellaregion ist ein Knochen-Bereich unten innen am Schädel. Dieser Bereich ist wie ein Sattel geformt.
In der Sellaregion liegt eine Drüse, die wichtige Botenstoffe für den Körper bildet. Man nennt diese Drüse Hirnanhangsdrüse.
sensible Anfälle - siehe fokal
sensomotorische Anfälle - siehe fokal
sensorische Anfälle - siehe fokal
Sepsis - Blutvergiftung. Folge einer außer Kontrolle geratenen Infektion aufgrund eines Versagen des Immunsystems. Seit 1992 definiert als "Systemisches inflammatorisches Response-Syndrom (SIRS) mit einer nachgewiesenen Infektion". Lebensbedrohlich, 30-50% der Betroffenen sterben trotz Intensivtherapie. Symptome sind bei nachgewiesener Infektion (mindestens zwei der folgenden): Körpertemperatur > 38 °C oder < 36 °C; Herzfrequenz > 90/min; Atemfrequenz > 20/min oder Hyperventilation; Leukozytose (> 12.000 weiße Blutkörperchen/mm3) oder Leukopenie (< 4.000/mm3) oder > 10 % unreife neutrophile Granulozyten im Differentialblutbild. Eine schwere Sepsis zeigt zusätzlich mindestens eines der folgenden Symptome: Hirnschädigung (Enzephalopathie): eingeschränkte Vigilanz (Wachheit, Aufmerksamkeit), Desorientiertheit, Unruhe, Delirium; Abfall der Blutplättchen (Thrombozytopenie): innerhalb von 24 Stunden Abfall der Thrombozyten um mehr als 30 % oder Thrombozytenzahl < 100.000/mm3 bei Ausschluss einer Erkrankung des Immunsystems oder einer akuten Blutung; starker Blutdruckabfall (systolischer arterieller Blutdruck < 90 mmHg oder mittlerer arterieller Blutdruck < 70 mmHg über mind. 1 Stunde trotz Zufuhr von Blutkonserven, keine anderen Schockursachen) (= Septischer Schock); Sauerstoffmangel (Hypoxie) trotz Sauerstoffverabreichung, bei Ausschluss einer kardialen oder pulmonalen Vorerkrankung; akutes Nierenversagen; Metabolische Azidose (Übersäuerung des Blutes und des Körpers).
septisch - eine Blutvergiftung bildend
Serotonin - einer der Neurotransmitter (Nervenbotenstoffe) und zugleich ein Hormon. Er spielt eine Rolle bei der Steurung vielfältiger Vorgänge im menschlichen Körper, unter anderem reguliert es (auch unter der Beteiligung anderer Stoffe) die Stimmung, die Weite von Blutgefäßen und die Blutgerinnung, die Verdauung, den Schlaf-Wach-Rhythmus, die Körpertemperatur, die Sensorik, die Schmerzempfindung und -verarbeitung, den Appetit, das Sexualverhalten, die Hormonsekretion. Störungen im Serotoninhaushalt sind unter anderem beteiligt an der Entstehung von Depressionen, Migräne und manchen Tumorarten.
Serumspiegel - siehe Spiegel
Sharp waves - etwas breitere scharfe Wellen (anderer Ausdruck "steile Wellen"), Dauer etwa 70 - 200 Millisekunden.
SHT - Schädelhirntrauma
Sinus sagitalis superior - intraduraler venöser Blutleiter des Gehirns.
http://flexikon.doccheck.com/de/Sinus_sagittalis_superiorSIRS - Systemisches inflammatorisches Response-Syndrom, siehe Sepsis
sklerosierend - verhärtend
SMEI - schwere myoklonische Epilepsie im Kindesalter, siehe Dravet-Syndrom
sog. - sogenannte
somatisches Nervensytem - Der Anteil des Nervensystems, der im Gegensatz zum vegetativen nervensystem für die bewusste Wahrnehmung von Umweltreizen und Reizen aus dem Körperinneren, für die bewusste oder willkürliche Steuerung motorischer Funktionen sowie für die bewusste Nachrichtenverarbeitung (Integration) zuständig ist.
somatoforme Störungen - Störungen, bei denen es bei körperlich gesunden Menschen durch seelische Belastungen zu Beschwerden und Krankheitszeichen kommt, die wie körperliche Krankheiten aussehen. Auch Konversionsstörung genannt. Siehe auch Dissoziation. Anders als bei den psychosomatischen Störungen sind hier die körperlichen Symptome nicht durch einen organischen Befund nachweisbar.
somnolent - schläfrig, aber leicht weckbar
Sopor - tiefer Schlaf, nur durch starke Reize (z.B. Schmerz) weckbar
Spasmus - siehe Spastik
Spastik (griechisch: spasmos = Krampf, latinisiert: Spasmus, deutsche Mehrzahl: Spasmen) - Spastik bzw. Spastizität bedeutet eine krankhaft erhöhte Eigenspannung (Verkrampfung) der Skelettmuskulatur (Hypertonus), die immer auf einer Schädigung des Gehirns oder des Rückenmarks beruht. Die Spannung wird bei Spastiken umso höher, je schneller der Muskel passiv gedehnt wird (im Gegensatz zum Rigor, der geschwindigkeitsunabhängig ist).
SPECT (Single Photon Emission Computed Tomography) - Bildgebendes Verfahren, bei dem Schnittbilder des Körpers erzeugt werden. Ähnlich wie bei der PET wird die Verteilung einer leicht radioaktiv markierten Substanz im Körper beobachtet, um Stoffwechselabläufe diagnostisch untersuchen zu können.
spezifisch - besonders kennzeichnend oder charakteristisch oder wirksam für einen ganz bestimmten Sachverhalt oder eine bestimmte typische Person oder Situation
Spiegel - Die Konzentration eines Medikamentenwirkstoffes im Blut. Seine Kontrolle (durch Blutentnahme) erleichtert bei vielen Epilepsie-Medikamenten die ärztliche Überprüfung der Dosierung, ist aber nicht bei allen Medikamenten sinnvoll und hilfreich. Der höchste Wert der Konzentration, die Spiegelspitze, wird meist einige Stunden nach der Einnahme des Medikamentes erreicht, da es zunächst rasch aus dem Darm aufgenommen wird. Danach sinkt der Spiegel durch Abbauprozesse im Körper allmählich wieder ab. Der Spiegel kann verlässlich erst bestimmt werden, wenn das Fließgleichgewicht erreicht ist (englisch: steady state), also die Zufuhr und der Abbau des Medikamentes so ausgeglichen sind, dass ein einigermaßen konstanter Pegel im Blut erreicht wird. Wie lange dies dauert, hängt vor allem von der Halbwertzeit des Medikamentes ab. Diese bezeichnet die Zeitdauer, die es benötigt, bis die Hälfte eines vom Körper aufgenommenen Wirkstoffes wieder abgebaut oder ausgeschieden wurde, welche je nach Medikament sehr unterschiedlich ist. Das Fließgleichgewicht wird meist ungefähr nach dem Fünffachen der Halbwertszeit eines Medikamentes erreicht.
Spinalnerven - Aus dem Rückenmark (lateinisch: Medulla spinalis) entspringende Nerven, gehören zum peripheren Nervensystem (PNS).
Spikes - sind scharfe und kurze Ausschläge im EEG, von weniger als 0,07 Sekunde, Dauer (20 bis 70 Millisekunden)
Sporttherapie - Kraft (Muskelaufbau), Ausdauer, Koordination und Beweglichkeit verbessern
Sprachtherapie - Sprach- und Sprechstörungen (Aphasie oder Dysarthrie), Stimmstörungen (Dysphonie), Schluckstörungen (Dysphagie) und auch Lähmungen der Gesichts-, Mund- und Zungenmuskulatur (Facialisparese) werden behandelt.
SPZ - Sozialpädiatrisches Zentrum (Städtische Einrichtung mit Amtsärzten und Heilpädagogen etc. zur ambulanten Untersuchung und therapeutischen Behandlung von Säuglingen und Kindern bzw. Beratung ihrer Eltern)
stationär ( lateinisch: statio = Stillstehen) - Aufnahme/Behandlung über mindestens eine Nacht hinweg in einer Einrichtung wie z. B. einem Krankenhaus oder einem Pflegeheim.
Status, Status epilepticus - Normalerweise dauern epileptische Anfälle je nach Art Bruchteile von Sekunden bis wenige Minuten. Wenn sie ungewöhnlich lange dauern oder so schnell aufeinander folgen, daß der Betroffene sich zwischenzeitlich nicht davon erholt, nennt man dies Status (lateinisch: Zustand). Jede Anfallsform kann auch als Status auftreten und dabei viele Minuten, Stunden oder sogar Tage dauern. Häufigste Ursache von Staten ist das plötzliche Weglassen antiepileptischer Medikamente. Staten müssen immer so schnell wie möglich ärztlich behandelt werden, weil sie dauerhafte Schäden verursachen können. Mit einem Status epilepticus ist der Grand-mal-Status gemeint. Dieser ist lebensbedrohlich.
Std. - Stunden
Stenose - Verengung eines hohlen Körperorgans, z. B. von einem Blutgefäß, Wirbelkanal, Darm etc.
stenosierend - einengend, verengend
Stereotaxie - "Verfahren zur räumlich gezielten, exakten Steuerung von Bestrahlungen oder Eingriffen."
(S. 36; A-B-C der Fachbegriffe und Fremdwörter in der Krebsmedizin; Herausgeber: Krebsinformationsdienst Deutsches Krebsforschungszentrum Heidelberg; 3. überarbeitete Auflage 6 / 2004)
"Neurochirurgisches Verfahren, das zu Diagnose- und Behandlungszwecken eingesetzt wird. Dabei wird der Kopf des Patienten in einem Stereotaxierahmen befestigt. ..."
(S. 96; Krebswörterbuch; Blauer Ratgeber 041 der Deutschen Krebshilfe und der Deutschen Krebsgesellschaft; Erklärung von Fachausdrücken; Stand 10 / 2014; ISSN 0946-4816)
Stereotaxie in der Neurochirurgie
Als Stereotaxie bezeichnet man Behandlungsmethoden, bei denen durch bildgesteuerte (Röntgen/Durchleuchtung, CT, MRT) und computerassistierte Zielführungssysteme eine genaue Lokalisationskontrolle möglich ist, so dass eine sehr exakte Bestrahlung (stereotaktische Radiotherapie) oder Operation (stereotaktische Hirnoperation) erfolgen kann.
http://flexikon.doccheck.com/de/StereotaxieStereotaxierahmen - Metallrahmen, der unter Lokalanästhesie am Kopf befestigt wird. Wesentlich für die Genauigkeit der Zielfindung bei stereotaktischer Probeentnahme, stereotaktisch geführter Operation oder Bestrahlung.
Stille Feiung - Immunantwort des Körpers bei einer symptomlosen (asymptomatischen, inapparenten oder stummen) Infektion mit einem Krankheitserreger. Der Betroffene wird aufgrund einer Abwehrreaktion seines Immunsystems gegen die Erreger der Infektionskrankheit immun, ohne Krankheitszeichen zu entwickeln. Natürlicher Vorgang, der ähnlich einer Impfung abläuft.
Stimuli - Reize
Stoffwechsel - siehe Metabolismus
subakut - Krankheit mit klinisch weniger heftiger Symptomatik als akut, mit einer Dauer von zwei bis vier Wochen.
subchronisch - Im Prinzip chronische Erkrankung, aber mit geringer ausgebildeter Symptomatik
subklinisch - Die Erkrankung zeigt nur sehr geringe, nicht offensichtliche, nur unterschwellig auftretende klinische Symptome.
SUDEP (englisch: Sudden Unexpected/Unexplained Death in Epilepsy) - Plötzlicher unerwarteter und ungeklärterTod bei Epilepsie, nicht als direkte Folge eines Anfall-Status und unter sonst normalen Umständen, ohne sonstige Erkrankung, die den Tod erklären könnte. Risiko für Erwachsene 1/500 -1000 pro Jahr und Betroffenem, bei Kindern deutlich geringer (ca. 0,2 / 1000 pro Jahr). Vorkommen meist nachts und im Schlaf, auch ohne Zeichen eines Anfallsereignisses. Risikofaktoren u.a.: Alter zw.15 - 40 Jahre, symptomatische Epilepsie, männl., längere Epilepsiedauer, häufige Grand mal-Anfälle, auch komplex-fokale Anfälle, Alkoholmissbrauch, niedriger Medikamentenspiegel, plötzliches Absetzen der Medikamente, schlechte Compliance. Ursache unklar, diskutiert wird u.a. Versagen des autonomen Nervensystems keine Aufrechterhaltung des Herzschlags.
Suizid - Freitod, das absichtliche Beenden des eigenen Lebens.
suizidal, Suizidalität - Auch Lebensmüdigkeit genannt. Seelischer Zustand, in dem Gedanken, Phantasien, Impulse und Handlungen sich darauf richten, gezielt den eigenen Tod herbeizuführen. Psychiatrische Behandlung ist in einem solchen Fall unbedingt erforderlich.
Sulcus - Hirnfurche zwischen Hirnwindungen, besonders ausgeprägt auch zwischen den Hirnlappen, Mehrzahl Sulci
Sultiam
Symptom (griechisch: symptoma = Begleiterscheinung, syn = zusammen, pipto = fallen, ptoma = Fall) - Zeichen oder Merkmal, das auf eine Erkrankung oder Verletzung hinweist. Die Gesamtheit der verschiedenen gemeinsam auftretenden Symptome nennt man das klinische Bild oder die Symptomatik.
symptomatische Behandlung - Eine symptomatische Behandlung versucht, die Symptome zu beseitigen oder zu verbessern, also bei Epilepsien die Anfälle zu vermindern, wenn eine kausale Behandlung mit Beseitigung der Ursachen nicht möglich ist.
symptomatische Epilepsie - Ursachen symptomatischer Epilepsien sind Wirkungen oder Nachwirkungen von Hirnschädigungen, z. B. durch Hirnverletzungen, Krankheiten, hirnorganische Fehlbildungen. Diese sind oft, aber nicht immer im MRT nachweisbar.
Syndrom - Erkrankung mit bestimmtem Merkmalsmuster. Bei Epilepsien werden die Syndrome u. a. unterteilt nach den unterschiedlichen Anfallsarten, Erkrankungsalter, Auslöser, Ursache und Verlauf.
synchron - gleichzeitig (ablaufend).
Synkope - Ohnmachtsanfall durch Kreislaufschwäche, z. B. bei niedrigem Blutdruck oder Erschrecken)
Synonym - anderes Wort mit gleicher Bedeutung
Synthese - Herstellung
Szintigrafie / Szintigramm - Bildgebende Darstellung, bei der eine leicht radioaktiv markierte Substanz in den Körper eingebracht wird, der sich in den Gewebeteilen, die aufgenommen werden sollen, anreichert. Die Strahlenbelastung ist hierbei meist geringer als bei einer normalen Röntgenaufnahme.
Wenn nicht anders angegeben beziehen sich die Erklärungen auf folgende Quellen: Apotheken-Umschau, Ärztezeitung bzw. Deutsches Ärzteblatt, DocCheckFlexikon, netdoktor.de, PharmaWiki, onmeda, Pschyrembel (Klinisches Wörterbuch), Wikipedia.