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Autor Thema: Was macht man bei einer Anschlussrehabilitation?  (Gelesen 68380 mal)

Offline kramescha

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Was macht man bei einer Anschlussrehabilitation?
« am: 05. Mai 2014, 14:42:25 »
Hallo,

Ich wollte mal fragen was man auf einer AHB eigentlich tut?
Mir wurde heute gesagt ich soll mal beim Sozialdienst anrufen und mich um das kümmern. Ich weiß aber gar nicht was da gemacht wird und deshalb auch nicht ob ich das will. Aber vielleicht erst mal kurz zu mir.
Bei mir wurde 2008 ein Astrozytom WHO II festgestellt. Ich hatte einen Grand Mal und bei dem CT konnte man den Tumor sehen. Drei Tage danach wurde ich vom Krankenhaus in meiner Heimatstadt zur Uniklinik in Regensburg gefahren und dort operiert. 2010 ist der Tumor wieder gewachsen. Diesmal gab es eine Wach-OP für mich und danach ein Jahr lang Chemotherapie. Vor ein paar Monaten wurde dann leider wieder ein Wachstum festgestellt und ich war heute bei meiner 18. Bestrahlung.
Bisher war ich noch nie auf einer Reha oder ähnlichem. Das ich einen Tumor habe merke ich eigentlich auch nicht. Solange ich meine Levetiracetam nehme lebe ich ein total normales Leben.
Ich will jetzt nicht sagen das ich auf keine AHB gehe. Nur wüsste ich gern was dort mit mir gemacht wird. Bis auf Müdigkeit, Haarausfall und juckende Haut habe ich nämlich auch momentan nichts.
Vielen Dank
Kramescha

Offline krimi

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Re:Was macht man bei einer Anschlussrehabilitation?
« Antwort #1 am: 05. Mai 2014, 16:18:10 »
Hallo Kramescha,

schön von dir einmal wieder etwas zu lesen.
Doch leider hast du nichts Gutes in der Zwischenzeit erlebt.

Was passiert bei einer AHB?
Eine Anschlussheilbehandlung oder eine Reha dienen dazu, den Kranken, also dich auch körperlich wieder fit zu machen oder auch herauszufinden, ob da auch kognitive Defizite bestehen.
Es erfolgt sportliche Betätigung in Form von Ergometer oder Krafttraining, Gymnastik, auch Schwimmen, Hirnleistungstraining u.a.m.

Eine AHB wird in der Regel von dem sozialen Dienst des Krankenhauses bentragt in dem du zur OP warst oder noch Chemo bzw. Bestrahlung erhältst. Da du z.Zt. Bestrahlung bekommst, sprich doch den Strahlendok auf die AHB an. Eine AHB erhält man auch noch nach Abschluss der notwendigen Bestrahlung oder Chemo.

Einige Betroffene haben keine AHB in Anspruch genommen, weil sie sich wie du gut fühlten und keine Notwendigkeit darin sahen.
Nachdem du aber schon OPs, Chemo und Bestrahlung über dich hast ergehen lassen müssen, würde ich an deiner Stelle eine AHB positiv in Betracht ziehen. Außerdem besteht die Möglichkeit in solchen Kliniken auch Gespräche mit Psychoonkologen zu führen. Die Krankheit muss schließlich auch von deiner Psyche verarbeitet werden.

Ich wünsche dir gutes Nachdenken.

Viele Grüße
krimi
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Offline kramescha

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Re:Was macht man bei einer Anschlussrehabilitation?
« Antwort #2 am: 09. Mai 2014, 16:48:13 »
Vielen Dank für die schnelle Antwort. Ich konnte noch einmal mit der Ärztin sprechen welche mir riet zur AHB zu gehen. Sie sagte mir das es mehr um das sportliche geht und ich dort nicht zu Psychologen muss (das mag ich nämlich gar nicht) und das es 3 bis 4 Wochen dauert.
Ich habe den Sozialdienst des Krankenhauses jetzt schon häufiger angerufen und den Damen dort auch eine Mail geschrieben. Leider geht nie jemand ans Telefon oder beantwortet meine Mail.
Ich berichte falls ich es mal zu einem Gespräch mit dem Sozialdienst schaffe.
Grüße
Kramescha

Offline KaSy

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Re:Was macht man bei einer Anschlussrehabilitation?
« Antwort #3 am: 09. Mai 2014, 17:35:18 »
Liebe Kramescha,
wenn ich das richtig verstanden habe, bist Du zur Zeit in der täglichen Bestrahlung (Mo-Fr) für 30 Tage in einem Strahlenzentrum eines Krankenhauses.

Du siehst dort täglich die Bestrahlungs-Assistentinnen. Sprich sie an, dass Du den Sozialdienst benötigst.

Der sollte nicht von Dir verlangen, im Zusammenhang mit den täglichen Bestrahlungen ihn irgendwo aufzusuchen, wenn Du nicht mal rausbekommst, wann dort jemand anzutreffen ist.

Die Assistentinnen werden sich ganz bestimmt kümmern und ihn zu einem Zeitpunkt zum Strahlenzentrum bestellen, wenn Du auch da bist. Außerdem bitte um ein Gespräch mit dem Strahlenarzt über einen Antrag für eine AHB.

Ich habe eigentlich auch kaum etwas vom Tumor gemerkt, aber die Erholung, die Ruhe, das Versorgtwerden, die verschiedenen Möglichkeiten in der Reha-Klinik, sich mit Sport, Schwimmen, Malen, Basteln, Spazierengehen, ... ... zu befassen oder auch einfach nur zu lesen, abzuhängen, das tut schon gut.

Ich habe übrigens auch erst im Laufe der 30 Bestrahlungen gemerkt, wie müde und weniger belastbar man durch die Strahlen wird. Dafür ist ein Aufbauprogramm gut, das in einem Hause stattfindet. Du musst dort nichts tun, was Du nicht willst.

Ich habe beim ersten Mal so eine Psychofrau ausprobiert - dort kann man das ja tun. Man lernt es kennen und ändert vielleicht seine Vorstellungen davon, die einen davon abhalten, denn es gibt viel zu viele falsche Vorstellungen von der Arbeit der Psychotherapeuten.

Eine AHB muss innerhalb von 14 Tagen nach Therapieabschluss angetreten werden. Mein Strahlenarzt empfahl mir damals, diese Zeit auch abzuwarten. Nach einer OP mag das anders sein. Aber komm erst mal zu Hause etwas auf die Beine und dann bringt die AHB mehr.

Viel Erfolg und alles Gute bei den kommenden Bestrahlungen!
KaSy
Wenn man schon im Müllkasten landet, sollte man schauen, ob er bunt angemalt ist.

Der Hirntumor hat einen geänderten und deswegen nicht weniger wertvollen Menschen aus uns gemacht!

meike

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Re:Was macht man bei einer Anschlussrehabilitation?
« Antwort #4 am: 12. Mai 2014, 23:01:53 »
Liebe Kramescha,

ich (die sich lange Zeit strikt weigerte, jemals eine REHA o.ä. anzutreten) kann Dir eine AHB nur wärmstens empfehlen. Auch wenn Du vordergründig das Gefühl hast, dass es Dir eigentlich ganz gut geht, kannst Du doch von so einer Maßnahme amtlich zehren. Du tauchst in eine Art Seifenblase ein, die jedweden Stress von Dir fern hält..
Als ich nach meiner Chemotherapie die REHA antrat, war ich auch eher skeptisch, aber ziemlich schnell stellte sich heraus, dass ich genau DAS gebraucht habe. Viel Sport, viel Spaß, gesunde Ernährung und tolle Therapeuten sorgten dafür, dass ich nach 7 Wochen wie Phoenix aus der Asche stieg.
Ich bin jetzt zwar berentet, habe dadurch aber die Chance bekommen, mein Leben so zu gestalten, dass jeder Tag wie ein kleines Fest für mich ist.

Ich wünsche Dir viel Erfolg und alles Gute,

Meike  :)
« Letzte Änderung: 12. Mai 2014, 23:07:22 von meike »

Offline kramescha

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Re:Was macht man bei einer Anschlussrehabilitation?
« Antwort #5 am: 13. Mai 2014, 11:31:21 »
Hallo, wieder eine Meldung von mir. Schön das ihr alle gute Erfahrungen auf euren rehas gemacht habt. Es muss mich auch niemand davon überzeugen zu einer zu gehen. Dafür hab ich mich schon entschieden. Mein Problem ist eigentlich nur noch der Sozialdienst. Gestern wurde mir wieder eine Nummer gegeben und ich hab deren "Öffnungszeiten". Bringt mir nur leider gar nichts da ich die telefonisch trotzdem nicht erreiche und meine mail wohl ignoriert wird. Die dame bei der Bestrahlung sagt mir sie kann auch nichts tun da sie dort auch nicht durchkommt.
Mein Termin zur Bestrahlung ist immer nach den Öffnungszeiten des Sozialdienst es also kann ich auch nicht einfach zu deren Büro gehen und klopfen bis mir mal einer aufmacht... Wie ich jetzt an diese AHB komme weiß ich auch nicht. Ich werde die wohl weiter nerven aber ob ich so näher an eine reha komme weiß ich nicht

meike

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Re:Was macht man bei einer Anschlussrehabilitation?
« Antwort #6 am: 13. Mai 2014, 11:55:55 »
Ich muss jetzt mal ganz doof nachfragen:
Könntest Du nicht einfach mit Deinem Neurologen ne ganz normale REHA beantragen?
Das dürfte in Deinem Fall doch gar kein Problem sein.

Offline kramescha

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Re:Was macht man bei einer Anschlussrehabilitation?
« Antwort #7 am: 13. Mai 2014, 12:17:42 »
Ich kenn mich mit rehas nicht so aus aber da gäbe es auch wieder ein Problem. Ich war erst vor kurzem bei meinem Neurologen da ich ein Rezept für meine Antiepileptika gebraucht habe. Ich habe das Rezept nur mit einem Termin beim Neurologen bekommen. Dieser Termin (der früheste der ging) ist am 23. Juni. Das ist für eine AHB deutlich zu spät. Mir wurde von der Ärztin halt gesagt ich soll zu einer AHB und eigentlich will ich ja auch irgendwann wieder in die Arbeit gehen. Und... Ich will meine Pläne nicht ändern nur weil ich irgendwelche Menschen nicht erreiche.
Ich habe vorhin eine zweite mail an die sozialmenschen geschickt. Wenn die mir wieder nicht antworten versuche ich es über den Sozialdienst der Klinik in Regensburg. Bei denen habe ich all meine Kontrollen und dort fühle ich mich besser aufgehoben. Ich hoffe die können mir dann helfen.

Offline krimi

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Re:Was macht man bei einer Anschlussrehabilitation?
« Antwort #8 am: 13. Mai 2014, 13:06:47 »
Hallo kramescha,

die Ärztin die dir zur AHB riet, ist das deine Strahlenärztin oder Hausärztin?

Sie kann für dich den Kontakt zum sozialen Dienst der Strahlenklinik herstellen.
Und wenn es deine Hausärztin ist, dann bitte sie sie möge sich erkundigen wer der Kostenträger der AHB ist. Es ist in der Regel die Deutsche Rentenversicherung, es kann aber auch die Abreitsgemeinschaft für Krebsbekämpfung sein.
Sie kann auch mit und für dich den Antrag stellen.

Ich füge dir zwei Links bei.
1. Deutsche Rentenversicherung
2. Arbeitsgemeinschaft zur Krebsbekämpfung - ARGE- (Da müsstest du evtl. nach einer ARGE in deinem Bundesland gucken.) Mit einem Anruf auch in NRW werden sie dir sicher weiterhelfen, wie du zu deiner AHB oder Reha kommst.

Für den Antrag, wenn er nicht über den sozialen Dienst oder eine Praxis geht, die alle deine Krankenunterlagen hat, benötigst du deine Berichte dafür und die kannst du dir bei deinen Ärzten anfordern, sofern du sie nicht schon hast.

Viel Erfolg und viele Grüße
krimi
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Offline kramescha

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Re:Was macht man bei einer Anschlussrehabilitation?
« Antwort #9 am: 13. Mai 2014, 13:42:02 »
Hallo Krimi,

Das hat mir die Strahlenärztin empfohlen. Allerdings hat sie nichts anderes gemacht als mich zur Schwester am Empfang zu schicken und das hat mich bisher nicht weiter gebracht. Heute war ich mal bei der Dame am Empfang des Krankenhauses. Sie meinte sie hat noch nie erlebt das die Damen nicht ans Telefon gingen und hat mir bestätigt das meine Nummer stimmt. Danach bin ich zum Büro der Damen. Leider ist das heute nicht besetzt.
Morgen ist mein Bestrahlungstermin am Vormittag da werde ich es nochmal beim Büro des Sozialdienst es versuchen. Wenn da wieder niemand da ist muss ich mir wohl durchlesen was du mir verlinkt hast. Vielen Dank dafür aber das ist eigentlich Stress den ich mir gerne erspart hätte.

Offline krimi

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Re:Was macht man bei einer Anschlussrehabilitation?
« Antwort #10 am: 13. Mai 2014, 14:29:14 »
Hallo Kramescha,

ich verstehe dich gut. Es tut mir echt leid, dass du so hängen gelassen wirst.
Viel Erfolg wünscht dir

krimi
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Offline kramescha

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Re:Was macht man bei einer Anschlussrehabilitation?
« Antwort #11 am: 15. Mai 2014, 13:59:39 »
Ole ole ich habs geschafft :D
Mir wurde vorgestern auf die etwas weniger freundliche Mail geantwortet. Sie meinten sie hätten die erste nicht bekommen und haben mir mal wieder die Telefonnummer geschickt bei der nie jemand hingeht. Allerdings bin ich gestern zu deren Büro gegangen. Mir wurde ein Termin für heute gegeben und ich sollte meine drv Nummer raussuchen und kucken über wen ich versichert bin. Die DRV Nummer hatte ich den Rest wusste ich aber nicht. Aber die Frau bei der ich heute war war eine sehr nette junge Dame. Sie hatte meine DRV Nummer schon und auch herausgefunden wo ich versichert bin.
Sie hat mir gesagt das eine AHB in meinem Fall erst sechs Wochen nach der Behandlung beginnt weil ich erst dann dazu in der Lage bin alle Rehaangebote richtig zu nutzen. Das hat mich etwas überrascht und auch etwas schockiert ich dachte ich wäre früher wieder in "meinem Leben".
Naja aber wenns so ist solls so sein. Jetzt bin ich nach meiner letzten Bestrahlung morgen (yippie) sechs Wochen zu Hause und dann komme ich drei Wochen auf AHB nach Bad Griesbach. Und dann gehört mein Leben hoffentlich wieder mir und ich kann arbeiten, tanzen und all das tun was zum leben einer 25 jährigen gehört.
Vielen Dank für eure Hilfe
Kramescha

Offline KaSy

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Re:Was macht man bei einer Anschlussrehabilitation?
« Antwort #12 am: 16. Mai 2014, 00:31:15 »
Au, fein,
Du klingst jetzt so gut und tanzen darfst Du auch vorher schon, aber die Arbeit kann warten. Genieße die Zeit, Du wirst sie brauchen.
Allerdings überrascht mich der Zeitabstand von 6 Wochen bis zur AHB auch, nicht aber die längere Zeit bis zur Arbeitsfähigkeit.
KaSy
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Offline kramescha

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Re:Was macht man bei einer Anschlussrehabilitation?
« Antwort #13 am: 16. Mai 2014, 13:57:30 »
Ja jetzt bin ich auch recht glücklich. Heute war mein letzter Termin und ich muss da nicht mehr hin. Das macht einen schon glücklich :)
Der Arzt sagte auch das 4 Wochen auch locker reichen würden. Aber jetzt kommt ja der Anschlussstress. Mir wurde erst heute gesagt das ich in 3 Wochen ein MRT brauche. Selbst die Arztpraxis hat es nicht geschafft mir so schnell einen Termin zu beschaffen. Danach brauch ich einen Termin in der Onkologie. Ich glaub ich brauch die 6 Wochen tatsächlich frei um all diese arzttermine nehmen zu können. Aber egal. Ich Tanz jetzt erstmal :D

 



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