Hallo Popeye
zunächst möchte ich dich hier begrüßen.
Auch wenn der Anlaß bescheiden ist, kannst du deine Fragen, Ängste und Sorgen hier aufschreiben. Ich hatte damals lange gezögert, mich anzumelden; dann aber festgestellt, daß es gut tut, sich mitzuteilen.
Hier gibt es doch einige, die entgegen der Prognose nach mehreren Jahren noch da sind.
Es ist gut, daß der Tumor entfernt werden konnte, der Zusammenhalt in der Familie gut ist und auch Freunde mit einbezogen sind.
So eine Unterstützung ist Gold wert !
Neu ist für mich, daß eine Chemotherapie "nur" bis 75 Jahren gemacht werden soll. Ich selbst denke, daß wenn es dem Betroffene (bei dir dein Papa) gesundheitlich nach der OP entsprechend gut geht, durchaus eine Chemo in Frage kommen könnte. Natürlich nur, wenn er es auch selbst möchte. Unter Umständen könnt ihr auch eine Zweitmeinung einholen, wenn ihr denkt, daß es möglich wäre mit einer Chemo.
Die Chemo gibt es in Tablettenform (hier: Temodal), die zuhause durchgeführt wird. Blutkontrollen erfolgen - zumindest ist es so Standard - bei uns alle 4 Wochen beim Onkologen. Wir haben die Diagnose im Juli 2014 bekommen und mein Mann ist im Moment schon im 29. Zyklus und er verträgt die Chemo relativ gut (aber er ist "erst" 53 Jahre alt).
Was ich dir auch noch sagen möchte, ist, daß ihr euch eine eigene "Akte" mit allen wichtigen Unterlagen anlegen solltet. So habt ihr dann alles - von der Diagnose, den erfolgten Behandlungen, der Bestrahlung, CDs von den gemachten CT- bzw. MRT-Aufnahmen uvm. zusammen. Wichtig ist, daß ihr keine Originale aus der Hand gebt (auch bei den CD's der MRT-Aufnahmen).
Auch wichtig, falls ihr Zweitmeinungen für die Behandlung deines Vaters einholen wollt.
Auch bei Gesprächen mit den Ärzten wäre es gut, wenn euer Vater da nicht alleine ist; es ist günstig, wenn noch mind. ein Angehöriger dabei ist. Schreibt euch auf, was ihr wissen wollt und - 4 Ohren hören mehr - und:
Ein guter Arzt nimmt sich Zeit, um eure Fragen/Bedenken o.ä. zu beantworten. Bei allen Gesprächen mit der Uniklinik, nach den MRTs und auch beim Onkologen bin ich mit dabei; ich habe schon öfter Fragen gehabt, die meinem Mann zu dem Zeitpunkt nicht eingefallen sind (oder andersrum
und so konnten wir informierter nach Hause gehen.
Ich hoffe, ich konnte dir ein Stück weiterhelfen.
Liebe Grüße und alles Gute
Smarty