HirnTumor-Forum

Autor Thema: Blind nach OP vorübergehend? Hilfe!  (Gelesen 17373 mal)

silverpaint

  • Gast
Blind nach OP vorübergehend? Hilfe!
« am: 03. Oktober 2006, 16:11:28 »
Hallo!

Brauche dringend Informationen zu folgender Situation:

Meine Mutter wurde 28. Sep. operiert. Sie hatte ein Meningeom parasellär. Der Prof. versichert uns das die OP gut verlaufen sei und kein Schaden angerichtet wurde. Bezüglich Sehnerv etc.

Alle Funktionen nach der OP waren im normalen Bereich. Auch die der Augen.
Leider kann meine Mutter seit dem sie aus der Narkose aufgewacht ist nichts mehr sehen. Der Arzt ist ratlos und kann sich das nicht erklären. Es werden Doppler-Untersuchungen gemacht, die täglich besser werden. Andere Untersuchung bestätigen das Augen und Sehnerven völlig in Takt sind.

Auch werden Therapien versucht die den Sauerstoffgehalt im Blut anregen und die kleinen Blutgefäße anregen.

GESUCHT werden ähnliche Fälle!!! Bitte sofort melden...

Es besteht ein Verdacht auf kortikale Blindheit...

Vielen Dank im vorraus für eure Antworten

Ulrich

  • Gast
Re:Blind nach OP vorübergehend? Hilfe!
« Antwort #1 am: 03. Oktober 2006, 18:35:57 »
Dies ist der erste Fall in unserem Forum. Eine sehr bedauerliche Entwicklung. Ist die (vermutete) kortikale Blindheit reversibel? Und wenn ja, in welchem Zeitraum rechnet man damit? Bei Google kommen ca. 250 Artikel über kortikale Blindheit. Einige davon habe ich überflogen. Dazu gab es aber keine Antwort. Eine schwierige Situation.

fips2

  • Gast
Re:Blind nach OP vorübergehend? Hilfe!
« Antwort #2 am: 04. Oktober 2006, 07:56:34 »
Hallo silverpaint
Dumme Situation für deine Mutter und schade dass sie jetzt garnichts sieht. Aber Hoffnung besteht ja noch da ja laut deiner Aussage, nach den Befunden keine Schäden bei der OP verurssacht wurden.Ich drück euch ganz doll die Daumen dass eine Besserung eintritt.
Sieht sie gar nichts mehr oder nur noch Schatten. Blind ist nicht gleich blind.Blindheit zählt von "Gar nichts mehr sehen" bis "starke Gesichtsfeldeinschränkung".


Auch bei meiner Frau bestehen nach der OP eines Keilbeinmeningeoms Visusverschlechterungen die noch nicht geklärt sind.Der Neurologe wollte den Sehnerv durchmessen. Ohne befriedigenden Erfolg. Er hat jetzt, ein knappes viertel Jahr nach der OP, ein MRT angeordnet das die Tage durchgeführt wird.Er will nachsehen ob sich ein Ödem oder ,was keiner glaubt, so schnel ein Rezidiv gebildet hat.

In der Klinik wie in der AHB gingen die Ärzte von Nebenwirkungen(Schwellungen des Gehirns) der OP aus die sich geben würden.Leider trat das nicht ein.Die AHB wurde nun unterbrochen und soll nach Feststellung und Behandlung der Sehschwächenursache fortgesetzt werden.

Symtome sind:
Doppelsehen ähnlich wie beim Fernsehen Schattenbilder die auch noch verdreht sind. Das Bild bessert sich geringfügig nachdem länger auf  einen Punkt geschaut wird.In der Fernsicht ist es besser als im Nahfeld. Lesen ist fast unmöglich.
Schielen ist es nicht.Da die Symptome gleich sind auch wenn sie ein Auge zuhält.
Es kommen aber noch Gleichgewichtsstörungen hinzu.Evtl liegt hierin der Grund für die Verdrehten Doppelbilder,weil das Hirn die beiden Bilder nicht synchronisieren kann.

Starke Kopfschmerzen. Ein Tag ohne Schmerzmittel ist nicht zu bewältigen.Die Frage ist im Moment: Kommen die Kopfschmerzen von der OP oder von der Anstrengung duch das schlechte Sehen.

Brille kann noch nicht von der Augenklinik verordnet werden weil die Sehstärke über den Tag schwankt.

Meine  Frau hatte aber im Vorfeld der OP schon starke Probleme mit Bindehautentzündung und Faltenbildung in der Netzhaut.Die Falten in der Netzhaut sind aber jetzt,nach Behandlung in der Augenklinik Mainz Gottseidank, wieder weg.Aber die Bindehautenzündung ist leider  immer noch da.Da die Augenklinik keine Ursache damals finden konnte wurde ein MRT angeordenet bei dem das KBM durch Zufall entdeckt wurde.
Wir hatten zwar gehofft dass das KBM die Ursache für die Augenprobleme wäre und nach Der OP alles wieder in Ordnung sei.Leider hat sich diese Hoffnung zerschlagen.Nun heisst es weiter nach der Ursache zu forschen.  

Ich wünsch Deiner Mutter alles erdenklich Gute damit eine Besserung,und ist es in noch so kleinen Schritten ,eintritt.
Wie gesagt Hoffnung besteht ja noch.

Gruß Fips2
« Letzte Änderung: 04. Oktober 2006, 08:23:14 von fips2 »

michaela

  • Gast
Re:Blind nach OP vorübergehend? Hilfe!
« Antwort #3 am: 04. Oktober 2006, 10:16:42 »
Hi Fips
Gebt die Hoffnung nicht auf, dass sich das Sehen bei deiner Frau noch verbessert.
Auch ich hatte nach der OP Doppelbilder und mußte das erste viertel Jahr mein linkes Auge mit einer Augenklappe verdecken, weil ich sonst vor jeden Laternenpfahl geknallt wäre.Von den Kopfschmerzen mal ganz zu schweigen.

Heute, zweieinhalb Jahre nach der OP komme ich mit einer Prismenbrille klar.
Was ich damit sagen will: es hat fast 2 Jahre gedauert, bis sich die Doppelbilder auf ein erträgliches Mass zurückgebildet haben.
In meiner Reha sagte mir die Augenärztin, dass die Nerven, die bei mir nicht geschont werden konnten, ein Jahr Zeit haben, sich zu erholen. Danach wäre eine Besserung ohne OP nicht zu erwarten.Diese Aussage hat mich damals sehr erschrocken.Zumal ich nach diesem Jahr immernoch mein linkes Auge mit einer Milchfolie bekleben mußte.

Nun...die Augenärztin hat sich in meinem Fall geirrt.Mein Sehen hat sich auch im 2. Jahr nach der OP langsam, aber stetig verbessert.

Gebt die Hoffnung nicht auf.Manchmal brauchen die Dinge mehr Zeit.
Liebe Grüße
Michaela

fips2

  • Gast
Re:Blind nach OP vorübergehend? Hilfe!
« Antwort #4 am: 04. Oktober 2006, 10:55:38 »
Hallo Michaela
Danke für die ermunternden Worte.Ich versuch es meiner Frau auch immer zu vermitteln dass die ganze Sache Zeit braucht.Aber es ist auch verständlich dass sie mit der momentanen Lage sehr unzufrieden ist.Zumal sie große Hoffnungen in die OP gesetzt hatte.

Noch ne kurze Frage zur Augenklappe.

Meine Frau wurde hinterm linken Auge operiert.Sie hat aber von Kindheit an schon immer ne Sehschwäche auf dem rechten Auge(10-15%). Das linke Auge war das " Hauptauge" das eine Sehstärke von 120% hatte.Frag mich nicht wo die 20 % über Hundert her kommen. Ich weis nur so viel dass das gesunde Auge die Funktion des Kranken,oder Schwächeren übernimmt.

Wozu würdest du auch dem Bauch heraus tendieren die Augenklappe zu tragen.
1. auf dem Linken Auge
Das ein Handicap mit Bindehautenzündung,OP und Faltenbildung der Netzhaut hatte, aber schon immer das Stärkere war?
Oder
2. Zu dem rechten Auge
Das die ganze Zeit nur ein Sehvermögen von 10-15% hatte und weniger Handicaps hatte und weniger beansprucht wurde?

Ich möchte evtl Argumente haben wenn in der Augenklinik diese Option mit der Augenklappe ins Gespräch kommt.

Danke für die Hilfe und allzeit gute Gesundheit für Dich.
Fips2
« Letzte Änderung: 04. Oktober 2006, 13:18:05 von fips2 »

Ulrich

  • Gast
Re:Blind nach OP vorübergehend? Hilfe!
« Antwort #5 am: 04. Oktober 2006, 13:06:49 »
Um mal wieder zum eigentlichen Thema zurückzukommen:

Kortikale Blindheit heißt auch "Rindenblindheit" (Hirnrinde). Hier eine Information dazu:

http://de.wikipedia.org/wiki/Rindenblindheit


Offline Jo

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Re:Blind nach OP vorübergehend? Hilfe!
« Antwort #6 am: 04. Oktober 2006, 18:54:29 »
Hallo,
mein Meningeom lag in der Sehrinde. Ich hatte nach der Op ca. vierzehn Tage immer wieder Sehstörungen(wabbernde Gebilde, die mir ins Blickfeld rutschten).

Bin vorher aufgeklärt worden, dass solche Beeinträchtigungen durch die Op entstehen können.
Nach einiger Zeit wurde es weniger und ist dann nie mehr aufgetreten.
Bei mir ist es so, dass ich von Geburt an auf dem linken Auge eine Hornhautverkrümmung habe und nur 15% sehe. Das rechte Auge sieht bisher auch bei mir mehr als 100%.
Aber bei deiner Mutter scheint ja der Op- Zugang nichts mit der Sehrinde zu tun zu haben.
Ich wünsche euch das Beste: Lieben Gruß von Jo

 



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