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Autor Thema: Prolaktinom und massive Depressionen  (Gelesen 12900 mal)

Offline Litom

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Prolaktinom und massive Depressionen
« am: 30. Mai 2017, 11:28:01 »
Hallo mein Name ist Thomas, aber es geht mir um meine Frau Lisa,

sie ist 34 Jahre alt und hat seit knapp 2 Jahren die Diagnose Mikroprolaktinom in der Hypophyse, angefangen hat die Leidensgeschichte eigentlich schon 2006 mit ständigen Harnwegsinfekten, Nierenbeckenentzündungen und Steinen. Die Probleme sind nie so richtig weg gegangen, wie wir jetzt vermuten aufgrund der Hormonellen Probleme.
Nachdem ständiger Milchausfluss meine Frau stark belastet hat ist sie zum Frauenarzt. Zuerst wurde eine Biopsie und Mammographie durchgeführt, beides unauffällig. Nachdem die Hormonwerte massiv zu hohe Prolaktinwerte ergaben wurden wir an einen Endokrinologen weiterempfohlen, hier wurde ein MRT des Kopfes gemacht, mit dem Ergebniss Mikroprolaktinom in der Hypophyse damals glaub ca.  2mm groß. Es wurde dann das Medikament Bromocriptin verschrieben immer wieder mit Nebenwirkungen wurde nach Rücksprache mit dem Arzt auf das Mittel Cabergolin gewechselt in der Hoffnung die Nebenwirkungen würden besser werden.
Nach mehreren Sprechstundentermin an denen immer die Hormonwerte gecheckt wurde hatten sich diese wieder eingependelt und der Prolaktinspiegel war annähernd normal.
Das Problem: Die Beschwerden (Milchausfluss) waren genauso wie vorher und der Allgemeinzustand durch die diversen Nebenwirkungen (Haarausfall, Gewichtszunahme, Ödeme, Depressionen) eher schlechter als vorher!
Wir gingen dann in die Uni Klinik in Erlangen, dort wurden wir sehr ernst genommen, die Behandlung war aber leider die gleiche, Medis und MRT. Die Kontrolle ergab das der Tumor kleiner geworden ist. Es wurde uns dann empfohlen die Dosierung so bei zu behalten. Das ging aber nicht mehr! Die Nebenwirkungen waren so schlimm! Jeden Tag einen Kamm voll Haare, ca. 10kg Gewicht zugenommen und dann die Depressionen, meine Frau verkraftet das einfach nicht das sie sich so verändert und nichts dagegen tun kann. Wir setzen die Tabletten ab und die Nebenwirkungen wurden wieder etwas besser. Nachdem aber nach ca. 1/2 Jahr bei einer Nachkontrolle der Prolaktinwert wieder viel zu hoch war, erkundigten wir uns nach weiteren Behandlungsmethoden durch unseren Hausarzt erfuhren wir von der Cyber Knife Methode, in der man per Bestrahlung Tumore behandeln kann wurden wir in der Klinik Großhadern vorstellig. Dort sollten wir uns in der Neurochirurgie vorstellen, dort würde geklärt ob das Cyber Knife in Frage kommt.
Ich war da schon etwas skeptisch da ein Neurochirurg doch schneiden will und ned gerne zur Bestrahlung abgibt.

# leider hatte ich recht, der nette Arzt erklärte uns das eine chirurgische Behandlung angeraten sei, da die Bestrahlung in dem Alter nicht empfehlenswert sei?!? Angeblich sei der Sehnerv zu nah...

Meine Frau hat dann erst mal um Bedenkzeit gebeten, da sie eine Kopf OP eigentlich kategorisch ausgeschlossen hatte.
Da eine Chirugrische Behandlung erst mal ausgeschlossen wurde, entschieden wir uns mit Cabergolin wieder anzufangen, da wir vermuteten, das die Nebenwirkungen evtl. von dem Bromocriptin kommen könnten. Lisa hat sie nun zum 2. Mal genommen bzw. seit 14 Taqen aber es geht ihr sehr schlecht. Schwindel und Massive Depressionen. Sie kann nicht mehr!! Ich hoffe ja imme rnoch das es durch die Behandlung mit den Medis besser wird und die Nebenwirkungen sich bessern. Unsere Hoffnung ist eben wenn wir mal längere Zeit ein Medikament nehmen das es besser wird.

Meine Frage, habt ihr Tipps für uns? Was kann man gegen die Depris tun, der HA wollte Antidep verschreiben, aber da hat man ja wieder so Nebenwirkungen gerade was das Gewicht anbetrifft.

Ich bin für jeden Tipp Dankbar!!!

Thomas und Lisa
 

Offline KaSy

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Antw:Prolaktinom und massive Depressionen
« Antwort #1 am: 01. Juni 2017, 00:37:41 »
Hallo, Thomas, liebe Lisa,
es ist eine sehr schwere Zeit, die Ihr durchmacht und die nicht zu enden scheint.

Antidepressiva würde ich nicht von vornherein ablehnen. Ja, auch sie können Nebenwirkungen haben, aber es gibt durchaus welche, wo das mit der Gewichtszunahme nicht so extrem ist oder gar nicht vorkommt. Da solltet Ihr aber einen Neurologen fragen!

Ich selbst habe außerdem gute Erfahrungen mit sportlichen Aktivitäten gemacht, das "Auspowern" kann als Nebeneffekt die Stimmung verbessern.

Vielleicht könnte eine Psychotherapie hilfreich sein. Es ist etwas anderes, sich (zusätzlich) bei einem Fremden, einer neutralen und fachlich versierten Person auszusprechen, als mit dem geliebten Freund/Mann.

Findet Lisa Erfüllung und Glück in ihrer Arbeit? Hat sie Freizeitinteressen, die ihr Freude bereiten?

Habt oder wollt Ihr Kinder? Sie können enorme Glücksbringer sein.


Ja, ich weiß, das klingt alles einfach und ist doch so schwer zu leisten.
Ein wenig Akzeptanz z.B. des höheren Gewichts gehört wohl auch dazu ... und nein, das ist nicht leicht.


Der direkte Umgang mit dem Tumor muss den Fachleuten vorbehalten bleiben. Da wären Zweit-/Drittmeinungen von Neurochirurgen und Strahlentherapeuten anzuraten.


Ganz wichtig ist, dass Ihr zueinander haltet, welche Entscheidung auch immer getroffen wird.

KaSy
Wenn man schon im Müllkasten landet, sollte man schauen, ob er bunt angemalt ist.

Der Hirntumor hat einen geänderten und deswegen nicht weniger wertvollen Menschen aus uns gemacht!

 



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