Liebe Maulwurf71,
ich kann das total nachvollziehen.
Die Krankheit scheint vorbei zu sein, man fühlt sich eigentlich nach langer Zeit wieder gut, organisch gut.
Und die Psyche spielt "Scheibe".
Es geht nichts mehr.
Ja, immer "weitergehen" ... wie haijaa schreibt.
"Niemals aufgeben" steht bei mir nicht nur hier im Forum.
Aber welche Sprüche auch immer, sie sind wirklich gut, für verschiedene Situationen habe ich verschiedene überall rumhängen ...
Und doch helfen sie nicht immer.
Man sieht sie manchmal nicht mehr, weil man gar nichts sieht.
(Ich habe Blumen gepflanzt und kann mich nicht an ihnen freuen. Die Rosen blühen so sehr schön und ich nehme sie nicht wahr.)
Weil man einfach nicht mehr kann.
Ich versuche dann, "etwas anderes zu tun" oder "noch etwas anderes" und wenn das mich nicht zum "Weitergehen" bringt, dann weine ich oder schlage auf den Boxsack oder eine Trommel oder lege mich hin.
Minuten, Stunden, manchmal Tage kann das dauern.
Ich hasse mich manchmal in diesen Situationen, aber das muss ich nicht, weil ich nichts dafür kann, weil es in dieser abartigen Situation nur abartige Möglichkeiten gibt, damit umzugehen.
Und ich bin froh, wenn ich dann niemandem begegne, ich gehe nicht ans Telefon, mache die Tür nicht auf. (Naja, ich gucke schon, wer dran ist oder vor der Tür steht, vielleicht tut die Person mir gut.)
Irgendwann ist es vorbei.
Nicht einfach nach und nach besser, es ist einfach wieder gut.
Es ist sehr schwer, das für sich zu akzeptieren.
Irgendwann geht es.
Aber es anderen Menschen verständlich zu machen, das ist ... kaum erklärbar ...
Aber dann geht es weiter.
Und man schätzt das Leben wieder und weiß, dass es zu schön ist, um es aufzugeben.
Du wirst den Duft der Blumen auch irgendwann wieder wahrnehmen und merken - Das Leben ist schön.
KaSy