Hallo Eisenfaust,
zunächst mal herzlichen Glückwunsch, dass es dir gelungen ist, einen neuen Freundeskreis aufzubauen, in dem du dich gut aufgehoben fühlst. Ich glaube, die meisten von uns, haben und hatten so ihre Erlebnisse mit "Freunden", die mit dieser speziellen Thematik nicht so wirklich gut umgehen konnten. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass diejenigen geblieben sind, die bereits selbst als Angehörige oder Betroffene mit schwereren Erkrankungen konfrontiert waren. Umso wertvoller sind dann diese Menschen. Die anderen habe ich ohne Träne im Knopfloch ziehen lassen, auch wenn es mich bei manchen doch gewundert hat.
Vielleicht hilft dir die Kabarettvorstellung, mit dem Thema "Arztgespräch am Telefon während Arbeitszeit" abzuschließen. Ich hätte mir meinen MRT-Befund auch nicht im Büro telefonisch erläutern lassen. Was die Fortbildung angeht, sehe ich es allerdings ein bisschen anders. Du hast in deinem ersten Beitrag geschrieben, MRT-Termin und Gespräch in der NC-Ambulanz stünden seit einem halben Jahr. In einem halben Jahr kann sich viel ändern, da kann es meines Erachtens durchaus sein, dass sich die Teilnahme an einer Fortbildung ergibt, evtl. auch durch Erkrankung eines Kollegen, so dass man spontan nachrücken kann. Und bei der personellen Unterbesetzung in so manchem Krankenhaus, steht dann eben nicht so einfach ein anderer Arzt zur Verfügung, der den Gesprächstermin übernehmen kann. Für dich als Betroffene ist das inakzeptabel und genau deshalb hast du dir ein anderes Krankenhaus gesucht, in dem du dich jetzt gut aufgehoben fühlst und zu dem du mehr Vertrauen hast. Das ist doch die Hauptsache. Das verschiedene Krankenhäuser unterschiedliche Empfehlungen aussprechen, ist nicht ungewöhnlich, das erlebt man auch hier im Forum immer wieder. Dass du einen Arztbericht bekommen hast, obwohl du den gar nicht wolltest, ist aber kein Nachteil. Denn so kannst du beide Empfehlungen mit zu deiner Neurologin nehmen oder den Bericht von Krankenhaus 1 auch noch im Krankenhaus 2 besprechen. Unterschiedliche Sichtweisen können durchaus hilfreich sein.
Ob du dich an die Krankenkasse oder das Beschwerdemanagement des Krankenhauses wendet sollst, musst du entscheiden. Vielleicht hilft es dir, mit den Vorfällen abzuschließen. Vielleicht wäre es aber besser, keine Energie mehr dafür aufzuwenden und das Thema abzuhaken. Bedenke bitte, solltest du das Thema weiterverfolgen, wirst du weitere Briefe oder auch Anrufe erhalten, die dich dann wieder aufregen. Oder du bekommst irgendwelche hohlen Phrasen (...bedauern wir sehr...), die dir auch nicht weiterhelfen. Ich habe das mal in einem deutlich harmloseren Zusammenhang erlebt. Letztendlich hat mich die "Antwort" (die gar keine Antwort war, weil die Reaktion völlig an der Problematik vorbeiging) mehr aufgeregt als das Ursprungsproblem, weil ich mich dann auch noch mit der Unfähigkeit dieses Schreiberlings auseinandersetzen musste. Tu das, was dir richtig erscheint und vor allem, was dir gut tut!
LG TinaF