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Autor Thema: Prolaktinwerterhöhung und meine Geschichte  (Gelesen 10677 mal)

Offline Charlygirl

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Prolaktinwerterhöhung und meine Geschichte
« am: 11. Januar 2018, 20:31:37 »
Hallo,

ich habe lange überlegt, ob ich hier schreiben soll. Ich habe seit ca. 7 Jahren Milch in der Brust. Auch habe ich seit dieser Zeit keine Zyklus mehr. Da ich ca. 10 Jahre unter Depressionen litt und Antidepressiva und Neuroleptika bekam, wurde immer gesagt die Milch in der Brust usw. kommt von den Medikamenten. Seit über einem halben Jahr sind die Psychopharmaka aus meinem Leben verschwunden und mir geht es psychisch seitdem viel besser.  Nur die Milch in der Brust und die fehlende Regel sind geblieben. Jetzt wurde ein Prolaktinspiegel von 80 gemessen, was deutlich zu hoch ist. Im MRT ist aber kein Prolaktinom zu sehen. Meine Schilddrüsenwerte und alles andere sind normal. Ich habe jetzt Bromocriptin verschrieben bekommen, nur eine halbe Tablette täglich, aber der Milchfluss verschwindet nicht. Welche Erfahrungen habt ihr mit Bromocriptin? Kann ein Prolaktinom da sein, trotz angeblich fehlendem MRT-Befund?

Meine Krankengeschichte ist wie sicher bei vielen von euch recht lang. Ich leide seit meinem 4. Lebensjahr unter einer schweren Epilepsie mit fast täglichen kleinen Anfällen und ca. alle 8 Wochen kommt ein großer (Grand Mal) Anfall. Ich verletze mich bei den Anfällen immer wieder und höre auf einem Ohr seit einem Felsenbeinbruch sehr schlecht.
 Ich wurde bereits wegen einer frühkindlichen Hirnschädigung, die die Anfälle auslöst am Gehirn operiert. Ergebnis der Epilepsie-Operation in Bethel war leider, dass die Epilepsie seitdem schlimmer ist als vorher. Operiert wurde ich damals anhand der Ergebnisse der Anfalls-EEGs, das MRT war auch zu dieser Zeit unauffällig. Gezeigt hat sich erst später bei der Untersuchung des Hirngewebes, dass meine Epilepsie durch eine Sklerose und Narben im linken Schläfenlappen ausgelöst wird. Deshalb traue ich der eigentlich so ausgefeilten MRT-Technik nicht so recht.
Wenn jemand Fragen an mich hat im Bezug auf meine Erfahrungen mit der Epilepsie oder soetwas könnt ihr gern fragen.

Liebe Grüße

Offline KaSy

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Antw:Prolaktinwerterhöhung und meine Geschichte
« Antwort #1 am: 11. Januar 2018, 23:54:12 »
Liebe Charlygirl,
Du hast ja wirklich schon viel mitmachen müssen und wurdest leider auch von Fehldiagnosen und deswegen auch weniger geeigneten Behandlungen nicht verschont.

Wegen des Milchflusses solltest Du vielleicht auch einen anderen Frauenarzt fragen.

Dass es Dir nach dem Absetzen der Psychopharmaka besser geht, kann ich persönlich sehr gut nachvollziehen. Warum wurde mit dieser Behandlung begonnen und warum wurde sie länger durchgeführt als sie erforderlich war?

Ich selbst hatte durch die Hirntumoren und deren Operationen lange so genannte "reaktive" Depressionen, die auch mit Antidepressiva (AD) behandelt wurden. Da mich einige Nebenwirkungen störten, versuchte ich es mit Sport, was zunächst gut war. Später ging es mir wieder schlechter und es wurden verschiedene AD probiert, die alle nicht oder kaum wirkten. Selbst ein mehrwöchiger Aufenthalt in einer psychiatrischen Klinik brachte keine wirksame Hilfe. Vielleicht ist es nicht so einfach, bei organischen Ursachen geeignete AD zu finden.
Am besten war für mich die Psychotherapie in Form von Gesprächen. Das begleitet mich seit vielen Jahren.

Es gibt übrigens auch Antiepileptika, die eine stimmungsaufhellende Wirkung haben sollen. Es tut mir Leid, dass Du die Anfälle nicht in den Griff bekommst.

Ich denke aber, dass nicht das MRT für die erfolglose Operation zuständig ist, sondern diejenigen Ärzte, die es nicht gründlich genug ausgewertet und für die sorgfältige OP-Planung verwendet haben.

Vielleicht suchst Du Dir auch hier einen guten Neurochirurgen, der sich auf Epilepsie-Chirurgie spezialisiert hat und mehr Erfahrung hat. Wobei ich sehr gut verstehen kann, dass Du erstmal keine OP dort möchtest. Wenn es aber schwieriger für Dich wird, suche Dir mehrere Spezialisten, deren Meinungen Du vergleichen kannst.

Es ist gut, dass Du Dich hier mit anderen austauschen möchtest.
Ich wünsche Dir alles Gute!
KaSy
Wenn man schon im Müllkasten landet, sollte man schauen, ob er bunt angemalt ist.

Der Hirntumor hat einen geänderten und deswegen nicht weniger wertvollen Menschen aus uns gemacht!

Offline KaSy

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Antw:Prolaktinwerterhöhung und meine Geschichte
« Antwort #2 am: 12. Januar 2018, 00:05:10 »
Noch etwas:
Du hast (zu einem anderen Beitrag) geschrieben, dass Du eine Pflegestufe beantragen sollst.
Tu es doch. Du musst Dich ja nicht pflegen lassen, sondern kannst auch Pflegegeld erhalten. Das ist bei Deiner Krankheitsgeschichte sicher möglich und die Nutzung des Pflegegeldes musst Du nicht nachweisen. Du hast doch ohnehin erhöhte Ausgaben für Medikamente, Arztfahrten, usw.
Es steht Dir zu!
Wem sonst?
KaSy
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