Liebe Mei,
Ihr seid hier sehr willkommen.
Es ist nicht einfach, mit diesen Untersuchungsergebnissen und verschiedenen Diagnosen und Empfehlungen umzugehen. Schließlich sind die Befürchtungen sehr groß und sie sind aus Eurer Sicht mehrfach begründet.
Zunächst habe ich mich gewundert, dass die Ärzte in der Entzugsklinik (Psychiater?) Euch mit dieser Vermutung nicht zu einem Neurochirurgen schicken. Das wäre die richtige Stelle, um einen Hirntumor von etwas anderem zu unterscheiden und Therapieempfehlungen zu geben oder zum Abwarten und Kontrollieren zu raten. Dabei halte ich den ersten Abstand zu einem MRT mit einem Jahr für zu lang.
Gut ist, dass ein schneller Termin beim Neurologen ermöglicht wurde.
Aber wenn kein MRT-Befund vorliegt, sind die meisten Neurologen überfordert, da sie sich mit der Auswertung von MRT-Bildern, insbesondere bei Hirntumoren, nicht unbedingt auskennen. Sie können jedoch bei eventuellen neurologischen Schäden auf die Ursache schließen und sie zu behandeln versuchen.
Außerdem würde ich Euch gern sagen, dass es nicht nachgewiesen ist, dass Hirntumoren vererbbar sind. Es kommt zwar vor, aber Hirntumoren sind sehr selten und Hirntumorbetroffene müssen keine Angst haben, ihren Kindern Hirntumoren zu vererben.
Ein Hinweis noch:
Ihr solltet daraus lernen, dass der MRT-Befund beim Hausarzt vorlag und Ihr in dem Glauben wart, dass auch der Neurologe ihn erhalten hätte. Natürlich hätte der Neurologe in der Hausarztpraxis deswegen anrufen und sich den Befund faxen lassen können. Aber für die Zukunft lasst Ihr Euch alle Befunde geben und nehmt sie zu den Fachärzten mit. Die meisten Ärzte scannen sie ein, Ihr müsst also nichts kopieren. Legt Euch einen Hefter / Ordner an.
Ich wünsche Euch einen raschen Termin bei einem Neurochirurgen, um bald Klarheit zu erhalten, denn die Ungewissheit erzeugt mehr Angst als eine gesicherte Diagnose mit einem möglichen Therapieplan.
Alles Gute
KaSy