Hallo Sonja,
danke für das Kompliment, das tut auch mal gut.
Ich muss aber sagen, dass ich so viel Hilfe und Unterstützung und Verständnis in diesem Forum erhalten habe, das kann ich gar nicht beschreiben. Hier war manchmal der einzige Ort, an dem ich so sein konnte, wie ich damals war und an dem ich verstanden wurde. Was ein Hirni durchmacht, versteht auch nur ein Hirni und ich meine diese Bezeichnung absolut nicht negativ. Umso mehr freut es mich, wenn ich ein bisschen was zurückgeben kann.
Unsere Geschichten sind nicht vergleichbar, denn meine OP verlief komplikationslos, ich hatte ein paar neurologische Ausfälle nach der OP (Geruchs- und Geschmackssinn), die sich aber von alleine nach ein paar Tagen gegeben haben. Ich war nicht auf Reha, ob das so gut war, bezweifle ich mittlerweile, aber meine Ärzte meinten, es wäre besser, wenn ich nach Hause zu meinem damals noch kleinen Sohn gehe.
Was ich gut kenne ist die Problematik mit dem Lesen. Meine Augen machen zwar keine Probleme, aber meine Konzentrationsfähigkeit ist so eingeschränkt, dass ich max. 30 Minuten lesen kann, danach weiß ich dann nicht mehr, was ich überhaupt gelesen habe. Und wenn ich nach einer Pause wieder anfange, muss ich im Buch immer ein Stückchen zurückgehen, damit ich ich wieder den roten Faden habe.
Mitreden kann ich auch bei den schlechten Venen. Und ja, klar gibt es Schlimmeres, aber es ist trotzdem belastend. Ich war wegen einer anderen Baustelle seit Mitte Dezember dreimal im Krankenhaus und wurde zweimal operiert. Und im zweiten Krankenhaus gibt es einen Assistenzarzt, der es tatsächlich geschafft hat, immer beim ersten Versuch eine Vene zu treffen und da mir täglich Blut abgenommen wurde, war ich mehr als froh, dass dieser Arzt es so gut konnte. Einmal war er nicht da, da haben eine Krankenschwester und ein Oberarzt insgesamt vier Versuche gebraucht und haben es letztendlich nicht mal geschafft, genug Blut abzunehmen. So viel dazu!
Ansonsten hast du deutlich mehr durchgemacht mit dem künstlichen Koma, dem Shunt, der Leberschädigung, dem Diabetes und den Augenproblemen. Dein Tumor war aber ja auch wirklich ein Riesending, war meiner mit gut 5 cm Durchmesser schon nicht klein, aber deiner toppt das ja locker. Ich wünsche dir sehr, dass du auch weiterhin noch Fortschritte erzielen kannst, auch wenn sie klein sind, tun sie doch gut.
Man wird schnell auf die Psyche reduziert, es gibt sogar sog. Ärzte, die einen gutartigen Tumor mit harmlos gleichstellen und einem Depressionen u.ä. unterstellen, wenn man nach so einer "harmlosen" Erkrankung noch über längere Zeit Probleme hat. Ich will absolut nicht leugnen, dass die Psyche durchaus in Mitleidenschaft gezogen werden kann, nur muss man eben auch aufpassen, dass man nicht darauf reduziert wird.
Meine Geschichte kannst du hier nachlesen:
http://www.hirntumor.de/forum/index.php/topic,6490.msg46759.html#msg46759Da ich alles schon x-mal geschrieben habe, spare ich mir eine weitere Wiederholung. Ansonsten kannst du über mein Profil (einfach meinen Namen anklicken) alle meine Beiträge lesen. Ich merke auch, dass ich schon wieder relativ lang am PC bin, deshalb geht momentan nicht mehr viel.
Lass dich nicht unterkriegen, du hast so viel durchgemacht und kannst wirklich stolz auf dich sein!
LG TinaF