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Autor Thema: unterschiedliche MRT Auswertungen - Subependymom / Zyste  (Gelesen 6105 mal)

Offline Mel

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Hallo,
da mein Mann seit längerem Kopf- und Phantomzahnschmerzen hatte und mir sonstige Veränderungen auffielen, nutzte ich einen Krankenhausaufenthalt (Entgiftung Alkohol) um die Ärzte um eine MRT-Untersuchung zu bitten (Schwiegervater ist vor 6 Jahren an einem bösartigen Hirntumor gestorben). Die erste MRT-Untersuchung zeigte eine Zyste und eine Raumforderung. Ein 2. MRT mit Kontrastmittel wurde eine Woche später durchgeführt. Folgender Befund wurde an den Hausarzt übermittelt: ... der vorbeschriebene Befund im Vorderhorn des linken Seitenventrikels weist keine Kontrastmittelaufnahem auf, somit ist von einem Subendymom auszugehen....
Die Ärztin erklärte nur, dass es ein gutartiger Tumor sei und alles weitere mit dem Neurologen zu klären sei. OP sei aber wahrscheinlich. Der Termin wurde direkt über das KH gemacht für heute (Wartezeit 10 Tage).
Heute haben wir den Termin zusammen wahr genommen. Die erste Frage seitens der Ärztin war, wer etwas von Tumor erzählt hat und wer überwiesen hat und warum. Die Befunde lagen nicht vor. Nach langer Suche fand sie die MRT-Bilder und meinte nur, dass es eine Zyste sei. Er solle in 1 Jahr mal wieder einen MRT-Termin in einer Praxis machen. Wir sollen uns freuen.
Wir waren perplex. Hätte die Ärztin den Befund gehabt und uns diesen eindeutig erklären können, würden wir uns jetzt freuen. Aber so? Wir sind beide aus der Klinik und waren der Meinung, eine weitere Meinung einzuholen.
Ist es normal, dass die auswertenden Ärzte (MRT) einen Befund mit Subependymom schreiben, eine Neurologin anhand der gleichen Bilder nur eine Zyste sieht - ohne den Befund zu lesen? Sie ist auch auf die Beschwerden (Kopfschmerzen, Vergesslichkeit, teilweise Verwirrtheit und der Familiengeschichte) nicht darauf eingegangen. Als sie hörte Entgiftung, war es komplett aus. Muss dazu sagen, dass mein Mann ca. 6 Wo unter Alkohol stand.
Trotzdem sind wir jetzt sehr beunruhigt hinsichtlich dieser 2 unterschiedlichen Aussagen. Ist dies normal? VG Mel

Offline KaSy

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Antw:unterschiedliche MRT Auswertungen - Subependymom / Zyste
« Antwort #1 am: 16. März 2018, 22:29:58 »
Liebe Mei,
Ihr seid hier sehr willkommen.

Es ist nicht einfach, mit diesen Untersuchungsergebnissen und verschiedenen Diagnosen und Empfehlungen umzugehen. Schließlich sind die Befürchtungen sehr groß und sie sind aus Eurer Sicht mehrfach begründet.

Zunächst habe ich mich gewundert, dass die Ärzte in der Entzugsklinik (Psychiater?) Euch mit dieser Vermutung nicht zu einem Neurochirurgen schicken. Das wäre die richtige Stelle, um einen Hirntumor von etwas anderem zu unterscheiden und Therapieempfehlungen zu geben oder zum Abwarten und Kontrollieren zu raten. Dabei halte ich den ersten Abstand zu einem MRT mit einem Jahr für zu lang.

Gut ist, dass ein schneller Termin beim Neurologen ermöglicht wurde.

Aber wenn kein MRT-Befund vorliegt, sind die meisten Neurologen überfordert, da sie sich mit der Auswertung von MRT-Bildern, insbesondere bei Hirntumoren, nicht unbedingt auskennen. Sie können jedoch bei eventuellen neurologischen Schäden auf die Ursache schließen und sie zu behandeln versuchen.

Außerdem würde ich Euch gern sagen, dass es nicht nachgewiesen ist, dass Hirntumoren vererbbar sind. Es kommt zwar vor, aber Hirntumoren sind sehr selten und Hirntumorbetroffene müssen keine Angst haben, ihren Kindern Hirntumoren zu vererben.

Ein Hinweis noch:
Ihr solltet daraus lernen, dass der MRT-Befund beim Hausarzt vorlag und Ihr in dem Glauben wart, dass auch der Neurologe ihn erhalten hätte. Natürlich hätte der Neurologe in der Hausarztpraxis deswegen anrufen und sich den Befund faxen lassen können. Aber für die Zukunft lasst Ihr Euch alle Befunde geben und nehmt sie zu den Fachärzten mit. Die meisten Ärzte scannen sie ein, Ihr müsst also nichts kopieren. Legt Euch einen Hefter / Ordner an.

Ich wünsche Euch einen raschen Termin bei einem Neurochirurgen, um bald Klarheit zu erhalten, denn die Ungewissheit erzeugt mehr Angst als eine gesicherte Diagnose mit einem möglichen Therapieplan.

Alles Gute
KaSy
Wenn man schon im Müllkasten landet, sollte man schauen, ob er bunt angemalt ist.

Der Hirntumor hat einen geänderten und deswegen nicht weniger wertvollen Menschen aus uns gemacht!

 



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