HirnTumor-Forum

Autor Thema: Bei meiner Frau wurde ein Hirntumor festgestellt, ich bin platt!  (Gelesen 24833 mal)

Offline TinaF

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Antw:Bei meiner Frau wurde ein Hirntumor festgestellt, ich bin platt!
« Antwort #15 am: 12. Dezember 2017, 07:18:10 »
Hallo Harleyfreak,

von den Fortschritten deiner Frau zu lesen, macht wirklich Freude und kann anderen Betroffenen durchaus Mut machen.

Wie ich ja schon geschrieben habe, ihr alle braucht Geduld, deine Frau natürlich am meisten. Aber sie scheint das ja alles toll zu meistern und du wirst sehen, dass sie nach der AHB einen weiteren, großen Schritt gemacht haben wird.

Ich habe es auch so empfunden, die Ärzte vom Professor bis zum Assistenszarzt, sämtliche Schwestern und Pfleger waren alle, jeder auf seine Art, einfach nur klasse. Und dabei herrschte damals Hochbetrieb, aber es blieb immer wieder mal Zeit, für ein Pläuschchen zwischendurch. Das hat mir damals sehr geholfen, wieder auf die Beine zu kommen.

Alles Gute für deine Frau!

LG TinaF
Es passiert nichts umsonst, es hat alles seinen Sinn!

Offline Harleyfreak

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Antw:Bei meiner Frau wurde ein Hirntumor festgestellt, ich bin platt!
« Antwort #16 am: 01. Mai 2018, 15:51:15 »
So, heute möchte ich doch mal wieder ein "Update" starten.

Viele Wochen sind vergangen und meine Frau hat sehr gute Fortschritte gemacht.
Sie meistert ihren Alltag wieder, ist jedoch noch nicht wieder "arbeitsfähig".
Die Motorik im Arm ist komplett verschwunden und reden kann sie schon wieder wie ein Buch.

Reha hat ihr sehr viel gebracht.

Der rechte Fuß jedoch will immer noch nicht, wobei sie mit dem Bein fast keine Probleme mehr hat, so hundert prozentig funktionieren. Der Heber ist immer noch sehr eingeschränkt und in Ruheposition krümmt sich der Fuß immer nach innen ein. Sie macht deshalb immer noch Physio, es sind aber keine Fortschritte mehr zu beobachten. Wenn sie mal eine längere Pause von der Physio hat, merkt sie sogar eine leichte Verschlechterung.
Die Ärzte sagen dass der Fuß höchstwahrscheinlich nie mehr zu 100% wieder funktionieren wird.
Meine Frau könnte aber mit dem "Istzustand" leben., wenn sie zurückdenkt was sie hinter sich hat.

Das Langzeitgedächtnis funktioniert wie eh und je, mit denm Kurzzeitgedächtnis jedoch hat sie ihre Probleme. Ein Tag ist gut, am anderen Tag erzählt sie mir drei mal die selbe Geschichte. Auch hier wagen die Ärzte  keine Prognose.

Die Wundheilung verlief komplikationslos bis vor kurzem. Sie fühlte schon seit ein paar Tagen an der Narbe zwei "Löcher" im Schädelknochen, welche sich jetzt mit der Zeit zu einen größeren Loch entwickelt haben.
Dienstag gehts in die Uniklinik zur Kontrolle. Hoffe dass es nichts schlimmeres ist.

Alles in Allem ein Verlauf über den man wirklich nicht klagen kann. Im Gegenteil, ich bin überrascht wie klasse meine Frau sie wieder entwickelt hat.

Wir haben jetzt beim LRA die Schwerbehinderung beantragt. Mit einem Bescheid von letzter Woche wurde ein GdB von 30 festgelegt.
Ich habe gleich Widerspruch erhoben, da ich der Meinung bin, dass der GdB nicht angemessen ist.
Folgende Funktionsbeeinträchtigungen wurden herangezogen:
-Gewebserkrankung des Gehirns, operiert
-inkomplette Halbseitenlähmung rechts

Von den Problemen des Kurzzeitgedächtnisses und den Konzentrationsschwierigkeiten, den ständigen Kopfweh , sowie den Schlafstörungen und die dadurch resultierende körperliche Niedergeschlagenheit, ist hier keine Rede.

Unser Ziel ist es auch, dass die Gesundheitsprobleme aus früheren Operationen ebenso mit berücksichtigt und bewertet werden, wie z.B. eine Magenbypass-OP, nach welcher sie seither nicht mehr in der Lage ist, ihre Blutwerte  ohne regelmäßige Eiseninfusionen, in den Griff zu bekommen. Über den Bypass kann meine Frau eben nicht mehr alle Mineralien, Vitamine etc über die Nahrung aufnehmen.

Weis nur noch nicht wie ich das alles zu Papier bringen soll, damit eine neue Bewertung  entsprechend ausfällt.
Vielleicht hat der/die ein oder andere Betroffene hier schon positive Erfahrungen gemacht und kann mit Tips geben.

Ich werde jedenfalls berichten, was bei der Kontrolle (der Löcher im Schädelknochen) nächsten Dienstag rausgekommen ist.
Drückt uns schon mal die Daumen dass es nichts "größeres" ist.

Euch allen noch einen schönen 1.Mai und alles Gute.

LG
Günni


Offline KaSy

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Antw:Bei meiner Frau wurde ein Hirntumor festgestellt, ich bin platt!
« Antwort #17 am: 01. Mai 2018, 16:17:02 »
Hallo, Günni,
einen Widerspruch zu schreiben wegen des zu geringen Grades der Schwerbehinderung ist richtig.

Einerseits sollte sie aus persönlicher Sicht alle Einschränkungen schildern, die sie in ihrem Alltag und künftigem beruflichen Leben von anderen, also von Gesunden, unterscheidet und die ihr Leben schwieriger machen bzw. wo sie sogar Hilfe benötigt (?).

Andererseits wird das dem LRA nicht ausreichen.
Deshalb lasst Euch erstmal vom Hausarzt alle Befunde der anderen Krankheiten geben.
Sucht evtl. bei älteren Befunden die betreffenden Fachärzte noch einmal auf, falls der Hausarzt es auf Eure Bitte nicht direkt tut.

Das kann eine Weile dauern, deswegen schreibt erstmal innerhalb der angegebenen Frist einen vorläufigen Widerspruch.

Reicht dann alles (als Kopien) ein.


Ich wünsche Euch, dass weitere Fortschritte erreicht werden, auch wenn es langsamer gehen mag.

(Bei mir kam sehr sehr langsam das Kurzzeitgedächtnis wieder. Zeitweise hatte ich drei Kalender geführt, mittlerweile brauche ich nur noch einen für langfristige Termine. Das wünsche ich Deiner Frau auch.)

KaSy
Wenn man schon im Müllkasten landet, sollte man schauen, ob er bunt angemalt ist.

Der Hirntumor hat einen geänderten und deswegen nicht weniger wertvollen Menschen aus uns gemacht!

 



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