Hallo Theresia,
tut mir leid, dass es dir so schlecht ging. Finde ich aber sehr gut, dass man deiner Tochter dann doch erlaubt hat, während des Gespräches bei dir zu sein. Spricht für die Ärzte in Heidelberg.
Was der Oberarzt erklärt hat, kann ich absolut nachvollziehen. Es gibt so ein paar "Weisheiten", die oft zutreffen. Je kleiner der Tumor, umso leichter ist die OP, je weniger Einschränkungen man vor der OP hat, umso größer ist die Chance, dass es einem auch nach der OP relativ schnell wieder relativ gut geht, die erste Option bei einem Meningeom ist die OP mit möglichst vollständiger Entfernung, Bestrahlung schließt sich bei Bedarf an die OP an. Natürlich ist das nicht alles in Stein gemeißelt, jeder Fall muss individuell betrachtet werden und es gibt sicherlich Fälle, bei denen man anders vorgehen muss. Aber wenn dein Meningeom noch klein ist und noch nicht den Sehnerv bedrängt, dann spricht schon viel für eine baldige OP.
Ich glaube nicht, dass Heidelberg Patienten "fangen" will. Es stimmt schon, dass viele Menschen momentan lieber nicht oder zu spät ins Krankenhaus gehen, weil sie Angst vor einer Infektion haben, aber oft genug gefährden sie sich gerade durch dieses Verhalten. Ich persönlich denke, dass man momentan im Krankenhaus sicherer ist als im Supermarkt. Und wenn sich diese massenhaften Versammlungen von Hunderten oder gar Tausenden ohne Mindestabstand etc. häufen, dann steigen auch wieder die Infektionen und irgendwann sind dann auch wieder die Krankenhäuser voll. Vielleicht solltest du die aktuell entspanntere Situation in den Krankenhäusern nutzen.
Aber ich kann deine Angst natürlich gut verstehen. Hier gibt es keinen, der nicht Angst vor der OP hatte. Ich kenne auch welche, die vor lauter Angst die OP immer und immer wieder verschoben haben, teilweise trotz Größenzunahme des Tumors. Und irgendwann sind dann Schäden aufgetreten, die auch nach der OP nicht mehr verschwinden. Außerdem muss man immer bedenken, dass man während der Warterei älter wird, weitere Erkrankungen dazu kommen können, der Tumor wächst und und und.
Abnehmen kann dir die Entscheidung keiner und natürlich birgt jede OP Risiken. Aber nichts zu machen, ist ebenfalls ein Risiko und leider kann auch keiner sagen, wann und wie viel der Tumor wachsen wird. Und wie du schon geschrieben hast, geht es um dein Sehvermögen.
Es ist meine persönliche Meinung, aber ich denke, dass du dem Oberarzt vertrauen kannst. Aber das kannst nur du entscheiden.
Ich drücke dir weiterhin die Daumen!
LG TinaF