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Autor Thema: Hirntumor im Kleinhirn - OP - Postoperativer Verlauf  (Gelesen 10000 mal)

Offline ChristianR.

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Hirntumor im Kleinhirn - OP - Postoperativer Verlauf
« am: 25. Februar 2019, 21:06:45 »
Hallo liebe Forumgemeinde,

ich möchte kurz die Geschichte meines Vaters schildern:
Mitte Januar 2019 wurde meinem Vater (66 Jahre alt) die Diagnose Hirntumor gestellt. Er litt zuvor schon einige Monate an Gleichgewichtsstörungen und im Dezember kamen tägliche Kopfschmerzen dazu. Zuletzten wurden seine Schritte immer steifer. Der Tumor war ein Hämangioblastom, so groß wie ein Hühnerei und saß im Kleinhirn. Er hat auf den Hirnstamm gedrückt und löste wohl deshalb die Gleichgewichtsstörungen aus.

Unmittelbar nach der Diagnose wurde er in das Krankenhaus eingeliefert. Es hieß, die OP wird in 2-3 Tagen gemacht und im Frühjahr könne er wahrscheinlich schon wieder segeln. Nach vielem Hin- und Her mit den Ärzten, wurde sich dafür entschieden zwei OPs durchzuführen. In der ersten OP sollte eine Embolisation des Tumors gemacht werden, dafür kam extra ein Spezialist aus Essen. In der zweiten OP sollte dann der Tumor entfernt werden.

Die erste OP fand am 30.1.2019 statt und verlief leider nicht gut. Die Embolisation hat nicht geklappt, es wurde dabei sogar ein kleiner Schlaganfall ausgelöst.

Die zweite OP fand am 1.2.2019 statt und verlief, nach Angabe des behandelnden Oberarztes, sehr gut. Der Tumor konnte restlos aus dem Kleinhirn entfernt werden.

Wir waren alle froh, dass die beiden OPs nun endlich überstanden waren. Nach der OP hat mein Vater starke Kopfschmerzen gehabt, konnte nicht laufen und litt sogar an Fieber.

Am 18.2 wurde mein Vater in die Reha verlegt. Sein Zustand hat sich seitdem leider nicht oder kaum verbessert. Die Gleichgewichtsstörung ist nach wie vor da, laufen kann er auch kaum.

Er hat immer wieder starke Kopfschmerzen und zeitweise tritt auch Fieber auf, hinzukommen Vergesslichkeit und Verwirrung. Zwischen den Kopfschmerz- und Fieberphasen hat er auch mal Tage an denen es ihm besser geht und der Verstand auch besser arbeitet.

Insgesamt finde ich aber, dass sich seit der OP sein Zustand eher etwas verschlechtert hat. Ich weiß natürlich auch, dass so eine OP ein wahnsinnig schwerwiegender Eingriff ist und man Geduld haben muss. Vor allem das Laufen und der Gleichgewichtssinn werden Zeit brauchen. Wahrscheinlich ist auch durch den kleinen Schlaganfall, bei der ersten Operation, das Laufen eingeschränkt.

Die starken Kopfschmerzen und das immer wieder auftretende Fieber geben mir aber doch zu denken.

Die Ärzte meinten es könne wohl der Hirnstamm gereizt sein und dass die Kopfschmerzen und das Fieber eventuell daher kommen.

Wie sah bei euch der postoperative Verlauf aus? Was ist mit den Kopfschmerzen, wie viel und wie lange ist normal nach so einer Operation?

Ich freue mich auf eure Antworten.

Liebe Grüße,
Christian
« Letzte Änderung: 26. Februar 2019, 08:24:20 von ChristianR. »

Offline KaSy

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Antw:Hirntumor im Kleinhirn - OP - Postoperativer Verlauf
« Antwort #1 am: 26. Februar 2019, 01:13:54 »
Hallo, ChristianR.

Er hat immer wieder starke Kopfschmerzen und zeitweise tritt auch Fieber auf, hinzukommen Vergesslichkeit und Verwirrung. Zwischen den Kopfschmerz- und Fieberphasen hat er auch mal Tage an denen es ihm besser geht und der Verstand auch besser arbeitet.

Die starken Kopfschmerzen und das immer wieder auftretende Fieber geben mir aber doch zu denken.

Dass Dein Vater noch ähnliche Symptome hat wie vor der OP, ist durchaus möglich und es wird seine Zeit brauchen, bis es wieder besser wird. Dazu dient die Reha.

Das Fieber darf eigentlich nicht sein, es sei denn, es ist nicht hoch, also bis 38/38,5°C. Das würde für eine "normale" Belastungsreaktion sprechen, die sein Körper bei jeglicher Aktivität auszuhalten hat. Wenn die Temperatur im Ruhezustand wieder etwas geringer wird, wäre das nicht sehr bedenklich.
(Ich kenne das nach meinen OP auch, als ich nach mehreren Monaten wieder zu arbeiten begann. Ich hatte einige Wochen lang geringes Fieber in dem genannten Bereich.)

Was mir eher Sorgen bereitet, ist die Vergesslichkeit, Verwirrtheit, der weniger gute Verstand, die zeitweise auftreten! Das könnten Hirndruckzeichen sein. Wenn das nur ab und zu auftritt und dann wieder verschwindet, muss man evtl. nichts tun.
(Mich wundert nur, dass die Reha-Ärzte das als mögliche Ursache nicht nannten.)
Denn wenn diese Symptome schlimmer oder dauerhaft werden würden, müsste ein Cortisonhaltiges Medikament gegeben werden. Damit sollte man aber sehr vorsichtig umgehen und es wirklich nur bei dringendem Bedarf geben. Es hat einige Nebenwirkungen, die man nicht möchte, insbesondere bei längerer Anwendung.

Gegen die Kopfschmerzen, die man durchaus nach zwei kurz nacheinander erfolgten Operationen haben darf, sollte er bitte Schmerzmittel nehmen. Vielleicht gehört er (als starker Segler) zu der Sorte Mensch, die die Kopfschmerzen lieber tapfer aushalten. Das muss und soll er nicht! Schmerzen belasten den ganzen Körper und können zu Folgereaktionen führen, z.B. zu der höheren Temperatur. Sein Körper und sein Kopf haben jetzt genug anderes zu heilen, als sich mit Kopfschmerzen zusätzlich befassen zu müssen. Die Ärzte sollten ihn gut auf die Schmerz-Medikamente einstellen und regelmäßig erfragen, wie hoch seine Schmerzen auf der Skala von 1 - 10 sind. Wenn sich das so nicht reguliert, müssen sie vielleicht den Operateur noch einmal befragen.

Ich wünsche Deinem Vater viel Geduld bei seiner Rehabilitation.
Es wird vielleicht etwas länger dauern, bis er wieder aktiv segeln kann, aber noch ist ja erst Februar ...
Natürlich kann es sein, dass er einen Sommer nur mitsegeln wird, aber dann ... dann geht es wieder los.
Diesen Optimismus braucht er bei aller jetzt nötigen Geduld! 
Auch Dir wünsche ich alles Gute!
KaSy
Wenn man schon im Müllkasten landet, sollte man schauen, ob er bunt angemalt ist.

Der Hirntumor hat einen geänderten und deswegen nicht weniger wertvollen Menschen aus uns gemacht!

 



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