HirnTumor Diskussionsforum

Hirntumorarten => Neurilemmom / Neurinom / Akustikusneurinom => Thema gestartet von: dorisa am 03. Januar 2008, 14:18:29

Titel: Fraktionierte stereotaktische Hochpräzisionsstrahlentherapie
Beitrag von: dorisa am 03. Januar 2008, 14:18:29


 :'( Bei meinem Vater wurde vor kurzem eine tumoröse Raumforderung im Bereich der Pyramidenspitze rechts bei V.a. Trigeminusneurinom (DD: Meningeom) festgestellt.

Das war erstmal ein Schock für uns alle. Was bedeutet eigentlich DD?

Ich versuche überall, Informationen zu bekommen. Mein Vater hat starke Kopfschmerzen und eine OP wird ausgeschlossen. Bleibt nur noch die Durchführung einer fraktionierten stereotaktischen Hochpräzisionsstrahlentherapie in rigider Maskenfixierung (Scotchcast), die aber leider nicht ortsnah durchgeführt werden kann.

Wer hat schon ähnliches durchgemacht und kann mir über seine Erfahrungen berichten? Ich mache mir natürlich grosse Sorgen, versuche aber, ihm möglichst viel Mut zu machen.

Wer hat Erfahrungen mit den Krankenkassen? Es könnte sein, dass sich seine Krankenkasse quer stellt und die Kosten für die Unterbringung und Verpflegung während der ambulanten Behandlung in Heidelberg nicht übernehmen will.

Wer kann mir/uns mit Infos weiterhelfen?

Titel: Re:Fraktionierte stereotaktische Hochpräzisionsstrahlentherapie
Beitrag von: Ulrich am 03. Januar 2008, 18:03:06
Was bedeutet eigentlich DD?

DD = Differenzialdiagnose (http://de.wikipedia.org/wiki/Differenzialdiagnose#Differenzialdiagnose)

Also: es könnte auch noch diese Erkrankung sein, weil die Symptome ähnlich sind. Oder anders ausgedrückt: Die Unterscheidung und Abgrenzung von ähnlichen Krankheitsbildern.
Titel: Re:Fraktionierte stereotaktische Hochpräzisionsstrahlentherapie
Beitrag von: Ciconia am 04. Januar 2008, 11:37:46
Warum die OP ausgeschlossen? Ist es der Allgemeinzustand deines Vaters oder die schwierige Lage des Tumors?

Ich hatte ein Meningeom in ähnlicher Lage und wurde bereits 2mal daran operiert. Zuerst glaubte man auch an ein Neurinom. Persönlich würde ich immer die OP einer Bestrahlung vorziehen.
Die starken Schmerzen hatte ich auch (Tumor drückt auf den Trigeminusnerv). Fraglich ist nur, ob die Bestrahlung die Schmerzen bessert. Denn dann wird ja die Ursache der Schmerzen (der Tumor) nicht beseitigt wie bei einer OP, sondern meist nur ein Wachstumsstopp des Tumor erreicht.
Titel: Re:Fraktionierte stereotaktische Hochpräzisionsstrahlentherapie
Beitrag von: dorisa am 04. Januar 2008, 12:09:00

Die Aerzte haben dringend von einer Op abgeraten, weil sie aufgrund der Lage des Tumors zu riskant ist. Ausserdem ist mein Vater jetzt 78, hat einen Pacemaker und eine Herz-OP hinter sich. Auch ich habe gehört, dass die OP seine Chancen erheblich verbessern würde.

Allerdings habe ich gehofft, dass die Bestrahlung auch zu einer Rückbildung führen kann. Ist es nicht so???

Ist die Bestrahlung eigentlich unangenehm? Fühlt man sich danach geschwächt oder schwindelig?

Auf jeden Fall vielen Dank für das Feedback!
Titel: Re:Fraktionierte stereotaktische Hochpräzisionsstrahlentherapie
Beitrag von: Ciconia am 05. Januar 2008, 14:52:41
Bei dem Alter und dem Gesundheitszustand deines Vaters ist der Rat der Ärzte gut nachzuvollziehen. Das Risiko wäre einfach zu groß, denke ich.

Bei der Bestrahlung junger Menschen muß man einfach auch an Spätfolgen denken. Diese sind jedoch bei dem Alter deines Vaters nicht relevant. Ich denke, in Heidelberg seid ihr da schon in sehr guten Händen.
Maßgeblich für die Bestrahlung ist auch die Größe des Tumors. Je kleiner, desto besser.
Kurzfristige Bestrahlungsfolgen können Hautreizungen sein und Kopfschmerzen. Beides kann man jedoch mit Medikamenten behandeln.
Schreibe doch deine Fragen auf und begleite deinen Vater zu seinem nächsten Gespräch in der Strahlenklinik.

Lies vielleicht auch einmal diesen Link:
http://www.mc600.de/forum/index.php?board=39;action=display;threadid=1323;start=0 (http://www.mc600.de/forum/index.php?board=39;action=display;threadid=1323;start=0)

Es geht um die Bestrahlung von Meningeomen mit dem Gammaknife. Das ist eine Einmalbestrahlung hochdosiert. Ich selbst würde aber auch eher zu der Bestrahlung in kleinen Dosen tendieren, wie man deinem Vater empfohlen hat. Ist einfach besser verträglich. Aber vielleicht hilft es dir trotzdem, die Gammaknifebeiträge zu lesen. Wenn du ev. deine Fragen im Meningeombereich erneut einstellst, bekommst du vielleicht noch mehr Reaktionen?

Da Meningeome und Neurinome fast immer operiert werden und die Bestrahlung eher infrage kommt, wenn das nicht geht, gibt es leider nicht viele Betroffene mit Bestrahlungserfahrung hier. Im Meningeombereich wohl noch eher als im Neurinombereich.