HirnTumor Diskussionsforum

Hirntumorarten => Hypophysentumor => Thema gestartet von: Susanne2 am 07. Februar 2008, 16:45:43

Titel: Sehverschlechterung nach OP normal? Kann das wieder werden?
Beitrag von: Susanne2 am 07. Februar 2008, 16:45:43
Hallo,

ich bin neu hier und möchte mich für diese umfangereiche Informationsplattform bedanken.

Bei meinem Vater wurde ein Tumor am Chiasma Opticum in der Grösse von 3,5 cm durchmesser beim MRT festgestellt worden. Ich vermute jetzt mal, dass es ein Hypophysentumor ist. Der Hausarzt hat den genauen Bericht noch nicht. Mein Vater hatte nur mit kurz mit dem Arzt gesprochen, der die Bilder ausgewertet hat.

Nun zu meiner Frage. Hängt es, unter anderem, auch von der Größe des Tumors ab ob die transphenoidale Operation oder transcranielle Operation gewält wird. Ich kann mir, ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass 3,5 cm durch die Nase entfernt werden.

Viele Grüsse
Susanne
Titel: Re:Grösse des Tumors ausschlaggebend für OP-Methode?
Beitrag von: Ciconia am 08. Februar 2008, 13:03:18
Was meint der Arzt dazu? Und habt ihr euch eine Zweitmeinung eingeholt, das halte ich für sehr wichtig.

OP durch die Nase ist nicht immer möglich. Manchmal ist der Tumor auch zu hart, dann muß transcraniell nachoperiert werden. Manche Kliniken sind auf die OP durch die Nase spezialisiert und versuchen es fast immer so. Da ja stückchenweise der Tumor entfernt wird, sollte die Größe noch ím Bereich liegen.
Fragt aber bitte den Arzt danach. Und noch ein Tipp: Arztgespräche niemals als Betroffener allein führen, sondern ein Angehöriger, Vertrauter sollte dabei sein. Man ist oft so geschockt, das man Fragen vergißt und auch die Aussagen das Arztes nicht richtig registriert. Ist meine Erfahrung. Bis heute nehme ich meinen Mann zu wichtigen Arztbesuchen (z.B. Neurologe, MRT) mit.

LG
Ciconia

Titel: Re:Grösse des Tumors ausschlaggebend für OP-Methode?
Beitrag von: Susanne2 am 08. Februar 2008, 13:40:51
Hallo Ciconia,

vielen Dank für Deine Antwort. Die Klinik macht beide Methoden der Chefarzt und Oberarzt teilen sich die OP wohl. Der eine geht durch die Nase und der andere macht wohl nur die andere OP.
Meine laienhaften bedenken sind die, dass man ja eigentlich bei einem Tumor - egal welcher Art - bis zur Untersuchung des Gewebes nicht weiß ob er gut- oder bösartig ist. Wenn nun ein bösartiger Tumor im Körper - in diesem FAll im Kopf - zerteilt wird, kann es dann nicht zur sogenannten Streuung kommen?

Ich habe davon leider gar keine Ahnung, vielleicht ist es ja auch Blödsinn was ich denke.

Mein Vater geht nie alleine, meine Mutter ist immer bei ihm. Ich denke auch, dass man alleine bei Gesprächen überfordert ist. Gerade am Anfang versteht man ja doch nur die Hälfte.

LG
Susanne
Titel: Re:Grösse des Tumors ausschlaggebend für OP-Methode?
Beitrag von: Ulrich am 08. Februar 2008, 13:48:00
Mein Vater geht nie alleine, meine Mutter ist immer bei ihm. Ich denke auch, dass man alleine bei Gesprächen überfordert ist. Gerade am Anfang versteht man ja doch nur die Hälfte.

Siehe dazu meinen Beitrag: Was jeder Hirntumor-Patient tun sollte (http://www.mc600.de/forum/index.php?board=30;action=display;threadid=402)
Titel: Re:Grösse des Tumors ausschlaggebend für OP-Methode?
Beitrag von: Ciconia am 09. Februar 2008, 13:36:15
Danke, Ulrich.

@ Susanne: Aufgrund der Voruntersuchungen können die Ärzte schon recht gut einschätzen, welche Art von Tumor es sein wird. Bei mir gab es auch 2 Möglichkeiten aufgrund der Lage (Neurinom oder Meningeom). Beide gutartig. Es war schließlich ein Meningeom.
Streuung hat wohl andere Gründe und wird nicht durch die OP ausgelöst. Aber auch solche Fragen kann man dem Arzt stellen und meist kann er die Bedenken schnell zerstreuen.
An dieser Stelle sind die Tumore auch meist gutartig. Schon bei der OP wird ein Schnellschnitt gemacht, da man radikaler vorgehen muß, falls es doch Anhalt für Bösartigkeit gibt. Genau weiß man es natürlich erst nach dem Bericht aus der Pathologie. Das dauert etwa eine Woche.
Titel: Re:Grösse des Tumors ausschlaggebend für OP-Methode?
Beitrag von: Susanne2 am 19. Februar 2008, 10:29:48
Hallo Ihr Lieben,

Danke nochmal, ich habe alles gemacht zu dem Ihr mir geraten habt. Gerade der Fragebogen für die Arztgespräche war wichtig und gut.

Übermorgen findet nun die OP statt. Ich habe Angst, da mit 69 Jahren ja vielleicht auch noch andere Risiken dazukommen. Ich weiß es nicht. Heute geht es mir jedenfalls ziemlich beschissen wofür ich mich richtig schäme, wenn ich andere Beiträge so lese .....

Lieben Gruss
Susanne
Titel: Re:Grösse des Tumors ausschlaggebend für OP-Methode?
Beitrag von: Bluebird am 19. Februar 2008, 12:25:41

Hallo Susanne,

für welche OP-Methode hat man sich entschieden?

Werde die Daumen drücken, dass bei Deinem Vater alles gut verläuft. Du brauchst dich nicht schämen, wenn Du nervös bist wegen des Eingriffs. Das ist völlig normal, und die Beruhigung "andere hat es noch schlimmer getroffen", relativiert die eigenen Sorgen nicht.

LG
Bluebird/Birgit
Titel: Re:Grösse des Tumors ausschlaggebend für OP-Methode?
Beitrag von: Susanne2 am 19. Februar 2008, 17:05:52

Hallo Susanne,

für welche OP-Methode hat man sich entschieden?

Werde die Daumen drücken, dass bei Deinem Vater alles gut verläuft. Du brauchst dich nicht schämen, wenn Du nervös bist wegen des Eingriffs. Das ist völlig normal, und die Beruhigung "andere hat es noch schlimmer getroffen", relativiert die eigenen Sorgen nicht.

LG
Bluebird/Birgit

Hallo Birgit,

man hat sich für die transphenoidale Operation entschieden. Ich hoffe es funktioniert. Ich habe hier auch schon gelesen, dass der Tumor zu hart war um ihn durch die Nase zu bekommen und dann wurde doch noch transcraniell operiert. Aber warum sollte das bei ihm so sein?! Man sollte es sich nicht noch schwärzer reden. So bin ich sonst eigentlich auch nicht :-[


Was die anderen, schlimmer betroffenen Menschen, betrifft, ist es nicht so, dass ich es als Beruhigung empfinde, sondern ich eher das Gefühl habe, dass ich mich eigentlich gar nicht schlecht fühlen darf. Aber Du hast recht. Nur weil es anderen Menschen schlechter geht, bleibt die eigene Befindlichkeit wie sie ist. Ich habe das damals auch mit meinem Kind erlebt. Wir waren auf einer Kinderstation, wo nur Kinder mit Cerebralparesen lagen. Die meisten der kleinen und etwas grösseren Patienten lagen dort über Monate. Bei  meinem Kind musste nur eine angeborene Deformität an beiden Bein operiert werden. Trotzdem war es für uns der Horror dass unser kleiner Säugling eine so lange OP überstehen sollte, und wir hatten es wirklich gut im Gegensatz zu den anderen. Die eigene Empfindung blieb trotzdem. So ist es und so sind wir Menschen.

Danke für die Hilfestellung. Nun warten wir auf Donnerstag, es wird schon werden.

LG
Susanne
Titel: Zweite OP erforderlich?
Beitrag von: Susanne2 am 29. Februar 2008, 22:01:54
Hallo Ihr Lieben,

die OP bei meinem Vater ist inzwischen durchgeführt. Nach Aussage des Chefarztes ist die OP im Rahmen der transphenoidalen Operationsmethode sehr gut verlaufen. Auch wenn ich auf viele Fragen eine Antwort erhalten habe, möchte ich hier noch zwei Fragen für die Allgemeinheit stellen:

1. Der OP-Vorgang wurde mir so erklärt, dass der Tumorkern vollständig entfernt wurde, jedoch die äußere Hülle in der Schädelhöhle verblieben wäre. Dies wurde jedoch als absolut üblich und normal dargestellt. Die Hülle würde im Laufe der nächsten Monate zusammenfallen und je nach Funktionsaufnahme der Hypophyse ggf. sich auflösen. Wenn der Auflösungsprozeß nicht stattfinden würde, könnte man über eine zweite OP nachdenken.
Wer hat hierzu Erfahrungen?

2. Was mich momentan sehr irritiert, von den Ärzten aber auch als "normal" dargestellt wird, ist die derzeitige Sehverschlechterung. Mein Vater hat für die nächste Zeit (auf nicht absehbare Zeit) auch ein generelles PKW-Fahrverbot. Ist diese Sehverschlechterung durch die veränderte Drucksituation zu erklären, oder hat Sie mit der zusammengefallenen Hülle (siehe Punkt 1) zu tun?

Ich danke Euch im voraus für Eure Antworten!

LG
Susanne  
Titel: Re:Zweite OP erforderlich?
Beitrag von: fips2 am 20. Mai 2008, 10:16:54


1. Der OP-Vorgang wurde mir so erklärt, dass der Tumorkern vollständig entfernt wurde, jedoch die äußere Hülle in der Schädelhöhle verblieben wäre. Dies wurde jedoch als absolut üblich und normal dargestellt. Die Hülle würde im Laufe der nächsten Monate zusammenfallen und je nach Funktionsaufnahme der Hypophyse ggf. sich auflösen. Wenn der Auflösungsprozeß nicht stattfinden würde, könnte man über eine zweite OP nachdenken.
Wer hat hierzu Erfahrungen?


Unter diesen Gesichstspunkten und der Ungewissheit vor einer 2.OP bei nichtkörpereigenem Abbau des Restgewebes, würde ich den OP-Weg durch die Nase ablehnen.
Warum halbe Sachen machen wenns auf der minimalinversiven Methode sicherer und die Entfernung bei einer OP vollständig durchzuführen wäre?

Die Ungewissheit wäre mir zu belastend.Man hat so schon genug mit der Rezedivangst zu kämpfen.Hier wäre ja die Angst doppelt so hoch.Oder seh ich da jetzt was falsch?  

Gruß Fips2

PS
Zu den Sehproblemen kann ich nur so viel sagen,dass meine Frau auch noch ein paar Wochen nach der OP mit Sehproblemen zu kämpfen hatte,nachdem sie ein Keilbeinflügelmeningeom entfernt bekam,das an den Sehnerv und die Aorta carotis angelehnt war.Es hängt vermutlich mit den unvermeidbaren Reizungen bei der OP zusammen.