HirnTumor Diskussionsforum
Zytostatika und Medikamente => Nebenwirkungen => Thema gestartet von: rit am 14. Juli 2008, 17:36:32
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Hallo ihr Lieben,
ich brauche eine Anleitung zum Ausschleichen von Cortison.
Bisher von 8mg Dexthamethason wöchentlich runter gesetzt bis auf 4mg,
dann wöchentlich 1mg bis auf 2mg.
das war zuviel. Ausfallerscheinungen: Beinversagen Spucken, Hirndruck, Kopfschmerzen, Müdigkeit
Der Onkologe sagte heute: raufsetzen auf 4mg für 4 Wochen, dann wiedr langsam runterstufen.
Wie macht ihr das?
LG
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Hallo Felicitas,
wenn man schon längere Zeit Dexamethason genommen hat, muß man mit dem Ausschleichen sehr behutsam sein. Mir scheint das von Dir geschilderte viel zu viel und schnell gewesen zu sein. Mein Mann hat ca. alle 4-8 Wochen um 1/2, manchmal 1 mg reduziert. Traten Komplikationen (z.B. Kopfschmerzen, Übelkeit)auf, waren die Zeitintervalle noch länger oder es mußte sogar wieder erhöht werden. Zum Schluß nahm er dann, auch wieder über mehrere Wochen, nur noch jeden 2. Tag, danach jeden 3. Tag 2 mg. Begleitend nahm er 3x am Tag einen 85%igen Glycerin-Saft und 9 Tabletten H15 Weihrauch (letztere beide nimmt er immer noch). Der Vorgang des Ausschleichens lief über viele Monate (!) und orientierte sich an der ursprünglichen Dosis und der Gesamt-Einnahmezeit. Wird eine Cortison-Therapie zu schnell heruntergeschraubt, kann die Nebenniere, die durch die Cortison-Gaben sozusagen "auf Sparflamme" produziert hat, nicht schnell genug reagieren, um wieder eigenständig ausreichend zu produzieren. Daraus können sehr gefährliche Situationen entstehen!
Über die Deutsche Hirntumorhilfe kannst Du eine Broschüre bekommen, die Euch alle Infos zu Cortison gibt. Ich hoffe, dass es mit den jetzt wieder höheren Dexamethason-Gaben schnell besser geht.
Liebe Grüße,
Birgit
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Hallo Felicitas,
vor kurzer Zeit wurde hier auch über das Absetzen von Fortecortin gesprochen :
http://www.mc600.de/forum/index.php?board=39;action=display;threadid=3124;start=0
Zu geringeren Dosen hin muss langsamer ausgeschlichen werden.
Die lange biologische Halbwertszeit von etwa 36 bis 72 Stunden muss einem bewusst sein.
Stufenweise ausschleichen, wie Ihr das ja schon macht.
Wenn es möglich und wenn es mit dem Arzt abgesprochen ist, empfiehlt sich eventuell die frühmorgendliche Einnahme der Tagesdosis.
Vielleicht könnt Ihr ja schon eher als in 4 Wochen - ebenfalls nach Absprache mit dem Onkologen - schrittweise runterdosieren, soweit Dein Mann keine neuerliche Beschwerden dadurch bekommt.
Das Ziel muss ja nicht unbedingt sein, völlig davon wegzukommen. Um z.B. ein Hirnödem im Griff zu behalten, reichen bei vielen auch 1 bis 2 mg. Bei dieser Dosierung reduzieren sich die Nebenwirkungen des Kortisons deutlich.
Wünsche Euch wirklich alles Gute.
Gruss Achim