HirnTumor Diskussionsforum

Ernährung und Vitamine => Ernährung => Thema gestartet von: Johanna Teig am 12. Oktober 2003, 19:04:06

Titel: Erfolge durch ketogene Diät
Beitrag von: Johanna Teig am 12. Oktober 2003, 19:04:06
Ich habe zwei interessante Artikel gefunden über die Auswirkungen einer mäßigen Kalorienreduktion (also kein Hungern) auf Gehirntumore.

Es geht hier um eine spezielle ketogenische Diät, die wohl schon seit längerem zur Kontrolle von epileptischen Anfällen angewandt wird (siehe www.pubmed.com und suche nach Stichworten "ketogenic diet epilepsy" ).

In diesen Thread werde ich auch noch weitere Artikel stellen, die sich mit der Auswirkung der Gesamtkalorienzufuhr auf Gliome befassen, im Unterschied zu anderen Artikeln, die sich mit einzelnen Nahrungsmitteln befassen.

Originalartikel unten, hier meine Übersetzung (ohne Garantie auf Korrektheit):

Auswirkungen einer ketogenischen Diät auf den Tumorstoffwechsel und die Ernährungslage bei pädiatrischen Krebspatienten: Zwei Fallberichte.

Ziel: Durch Ernährung Ketose (Anm. d.Ü.: Stoffwechselumstellung auf andere chemische Wege der Energiegewinnung, ähnlich wie bei einer Fastenkur) bei pädiatrischen Krebspatienten hervorzurufen, um festzustellen, ob der ketogenische Zustand bei bestimmten Tumoren die Glukosezufuhr reduziert und dabei möglicherweise den Tumorstoffwechsel stört, ohne unerwünschte Nebeneffekte auf den Gesamternährungsstatus des Patienten.
Art: Fallbeispiel.
Ort: Universitätskliniken in Cleveland.
Patienten: Zwei weibliche pädiatrische Patienten mit malignen Astrozytomen im fortgeschrittenen Zustand.
Therapie: Die Patientinnen wurden 8 Wochen lang ambulant behandelt. Der Stoffwechsel wurde auf Ketose umgestellt durch eine 60%e ölbasierte Diät mit mittelkettigen Triglyzeriden.
Überwachung: Der Glukosestoffwechsel wurde durch PET gemessen, indem man die FDG-Aufnahme am Tumor vor und nach der Testperiode verglich.
Ergebnisse: Innerhalb von 7 Tagen nach Beginn der ketogenischen Diät, gingen die Blutzuckerwerte auf niedrige bis normale Werte zurück, und die Ketokörper nahmen um das 20- bis 30-fache zu. Die PET-Aufnahmen zeigten eine um durchschnittlich 21,8% reduzierte Glukoseaufnahme am Tumor bei beiden Patientinnen an. Eine Patientin zeigte deutliche klinische Verbesserungen in Verhalten und Erwerb neuer Fähigkeiten. Sie setzte die ketogenische Diät weitere 12 Monate fort, und es zeigte sich keine Progression der Krankheit.
Schlussfolgerung: Diese Diät ersetzt zwar keine konventionellen Tumorbehandlungen, diese ersten Ergebnisse deuten aber auf ein Potenzial für die klinische Anwendung hin, das weitere Forschung lohnen würde.
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Kommentar: Man muss an dieser Stelle einfach auf die blutzuckersteigernde Wirkung von Cortison bei längerer Anwendung hinweisen.
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J Am Coll Nutr. 1995 Apr;14(2):202-8.

Effects of a ketogenic diet on tumor metabolism and nutritional status in pediatric oncology patients: two case reports.

Nebeling LC, Miraldi F, Shurin SB, Lerner E.

Nutrition Department, Case Western Reserve University, School of Medicine, Cleveland, Ohio, USA.

OBJECTIVE: Establish dietary-induced ketosis in pediatric oncology patients to determine if a ketogenic state would decrease glucose availability to certain tumors, thereby potentially impairing tumor metabolism without adversely affecting the patient's overall nutritional status. DESIGN: Case report. SETTING: University Hospitals of Cleveland. SUBJECTS: Two female pediatric patients with advanced stage malignant Astrocytoma tumors. INTERVENTIONS: Patients were followed as outpatients for 8 weeks. Ketosis was maintained by consuming a 60% medium chain triglyceride oil-based diet. MAIN OUTCOME MEASURES: Tumor glucose metabolism was assessed by Positron Emission Tomography (PET), comparing [Fluorine-18] 2-deoxy-2-fluoro-D-glucose (FDG) uptake at the tumor site before and following the trial period. RESULTS: Within 7 days of initiating the ketogenic diet, blood glucose levels declined to low-normal levels and blood ketones were elevated twenty to thirty fold. Results of PET scans indicated a 21.8% average decrease in glucose uptake at the tumor site in both subjects. One patient exhibited significant clinical improvements in mood and new skill development during the study. She continued the ketogenic diet for an additional twelve months, remaining free of disease progression. CONCLUSION: While this diet does not replace conventional antineoplastic treatments, these preliminary results suggest a potential for clinical application which merits further research.

PMID: 7790697 [PubMed - indexed for MEDLINE]

Titel: Re:Erfolge durch ketogene Diät
Beitrag von: Johanna Teig am 12. Oktober 2003, 19:40:36
Noch ein zweiter Artikel zum Thema Diät und Gliome, diesmal geht es zwar nur um Mäuse, aber immerhin. Es geht hier nicht um eine spezielle Diät, sondern um die Reduktion der Kalorienzufuhr allgemein.

Angiogenese bedeutet hier die Neubildung von Blutgefäßen am Tumor, durch die eine bessere Blutversorgung des Tumors und damit sein Wachstum möglich ist.

Hier die Übersetzung (ohne Garantie, wie immer) :

Ernährungseinschränkung reduziert Angiogenese und Wachstum im Mäusen mit transplantierten menschlichen Gehirntumoren

Diät und Lebensführung zeigen wesentliche Effekte auf Vorkommen, Art und Verlauf von Tumorerkrankungen. Eine mäßige Einschränkung der Nahrungszufuhr hat sich schon lange als eine natürliche Therapie erwiesen, die die Gesundheit verbessert, das Leben verlängert und Vorkommen und Wachstum vieler Tumorarten reduziert. Dietätische Einschränkung unterscheidet sich von Fasten oder Hungern dadurch, dass die Gesamtkalorienzufuhr eingeschränkt wird, ohne Mangelernährungserscheinungen aufkommen zu lassen. Es gibt keine vorherigen Studien, die bewiesen hätten, dass bösartige Gehirntumore auf Diät ansprechen.
Wir fanden, dass eine moderate Ernährungseinschränkung von 30-40% das Wachstum eines CT-2A syngenetischen malignen Astrozytoms im Gehirn von Mäusen um fast 80% reduzierte.
Die Gesamtkalorienzufuhr der Kontrollgruppe (9 Mäuse), die soviel fressen durften, wie sie wollten, war ca. 20 kCal, die der Testgruppe 13 kCal.
Gesundheit insgesamt und Vitalität waren besser in der kalorienreduzierten Gruppe. Die Dichte der Mikrogefäße im Tumor (gemessen durch Faktor VIII Färbemethoden), war halb so gross, und der Zellselbstmordindex des Tumors (ermittelt durch TUNEL assay) war 3-mal größer. Auch das durch die CT-2A Tumorzellen induzierte Gefäßwachstum, gemessen durch in vivo Matrigel plug assay, war geringer als in der Vergleichsgruppe mit beliebiger Kalorienzufuhr.

Diese Ergebnisse zeigen, dass die Ernährungseinschränkung das Wachstum der CT-2A Zellen reduziert hat, indem es die Angiogenese reduziert und die Apoptose (Anm.d.Ü.: natürlicher Zelltod) gefördert hat. Die Nahrungseinschränkung könnte das Mikroklima des Tumors von einem Angiogenese-freundlichen zu einem Angiogenese-feindlichen Zustand verschieben, durch mehrere verschiedene Wirkungsweisen uf die Tumorzellen und die mit dem Tumor infizierten Zellen.

Unsere Daten lassen den Schluss zu, dass eine mäßige Einschränkung in der Ernährung eine wirksame antiangiogenetische Therapie für rezidivierende bösartige Gehirntumore sein könnte.

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Dietary restriction reduces angiogenesis and growth in an orthotopic mouse brain tumour model.

Mukherjee P, El-Abbadi MM, Kasperzyk JL, Ranes MK, Seyfried TN.

Biology Department, Boston College, Chestnut Hill, Massachusetts, MA 02467, USA.

Diet and lifestyle produce major effects on tumour incidence, prevalence, and natural history. Moderate dietary restriction has long been recognised as a natural therapy that improves health, promotes longevity, and reduces both the incidence and growth of many tumour types. Dietary restriction differs from fasting or starvation by reducing total food and caloric intake without causing nutritional deficiencies. No prior studies have evaluated the responsiveness of malignant brain cancer to dietary restriction. We found that a moderate dietary restriction of 30-40% significantly inhibited the intracerebral growth of the CT-2A syngeneic malignant mouse astrocytoma by almost 80%. The total dietary intake for the ad libitum control group (n=9) and the dietary restriction experimental group (n=10) was about 20 and 13 Kcal x day(-1), respectively. Overall health and vitality was better in the dietary restriction-fed mice than in the ad libitum-fed mice. Tumour microvessel density (Factor VIII immunostaining) was two-fold less in the dietary restriction mice than in the ad libitum mice, whereas the tumour apoptotic index (TUNEL assay) was three-fold greater in the dietary restriction mice than in the ad libitum mice. CT-2A tumour cell-induced vascularity was also less in the dietary restriction mice than in the ad libitum mice in the in vivo Matrigel plug assay. These findings indicate that dietary restriction inhibited CT-2A growth by reducing angiogenesis and by enhancing apoptosis. Dietary restriction may shift the tumour microenvironment from a proangiogenic to an antiangiogenic state through multiple effects on the tumour cells and the tumour-associated host cells. Our data suggest that moderate dietary restriction may be an effective antiangiogenic therapy for recurrent malignant brain cancers.  
Titel: Re:Erfolge durch ketogene Diät
Beitrag von: Johanna Teig am 12. Oktober 2003, 20:07:26
Und gleich noch ein 3. Artikel, jetzt geht es wieder um Menschen, und auch wieder um die Gesamtkalorienzufuhr in erster Linie.

Freie und ungarantierte Übersetzung:

Hypothesen über die Rolle von Nahrungsenergie, verarbeitetem Fleisch und den Gehalt von Tocopherolen im Blut bei der Entwicklung von Gliomen bei Erwachsenen.

Wir führten eine Pilotstudie durch, um festzustellen, ob
1. ein hohes Niveau an Energiezufuhr das Risiko für ein Gliom erhöht,
2. ob der bereits beobachtete Zusammenhang zwischen dem Konsum von gepökeltem Fleisch und Gliomrisiko nicht auf eine Verwechslung/Vermengung mit der Gesamtenergiezufuhr zurückgeht
(Anm.d.Ü., dh. ob nicht einfach die, die Pökelfleisch essen, auch insgesamt mehr essen),
und 3., ob Alpha-Tocopherol die Wirkung der Gesamtenergiezufuhr modifiziert, bzw. ob Gamma-Tocopherol die Wirkung vom Verzehr von Pökelfleisch modifiziert.

Wir wählten 40 nach Alter, Geschlecht und Rasse repräsentative Gliompatienten aus, und ermittelten die Serumspiegel von Vitamin C, Alpha- und Gamma-Tocopherol für 23 von ihnen.
Obwohl der positive Zusammenhang zwischen Verzehr von Pökelfleisch und Gliomrisiko sich verringerte, wenn man rechnerisch alle auf dieselbe Kalorienmenge vereinheitlichte, macht es die geringe Anzahl der Proben schwierig, die Ergebnisse zu interpretieren.
Alpha-Tocopherol im Serum schien die Effekte der Kalorien zu modifizieren, und Gamma-Tocopherol schien die Wirkung von Pökelfleisch zu modifizieren. Obwohl der beobachtete Zusammenhang schon von experimentellen Forschungen vorhergesagt wurde, basieren unsere Ergebnisse auf zu geringen Zahlen. Größere Studien sind nötig, um die vorläufigen Ergebnisse zu bewerten.

(Anm.d.Ü.: Ich entnehme daraus, dass die Gesamtkalorienzufuhr eine Rolle spielt, dass Pökelfleisch nicht so wichtig ist, und dass Vitamin E (Alpha-Tocopherol) und Gamma-Tocopherol gesund sind. Man muss bedenken, dass dies eine epidemologische Studie ist (d.h. hier wird "nur" rumgerechnet), im Vergleich zu einer experimentellen Studie.)

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Neuroepidemiology. 1999;18(3):156-66.

 
Hypotheses concerning roles of dietary energy, cured meat, and serum tocopherols in adult glioma development.

Schwartzbaum JA, Fisher JL, Goodman J, Octaviano D, Cornwell DG.

The Ohio State University, College of Medicine and Public Health, and Comprehensive Cancer Center, Columbus, Ohio 43210, USA. schwartzbaum.1@osu.edu

We conducted a pilot study to determine whether: (1) high levels of energy intake increase glioma risk; (2) the previously observed relationship between cured meat consumption and glioma risk can be attributed to confounding by energy intake, and (3) alpha-tocopherol modifies caloric intake and gamma-tocopherol modifies cured meat consumption. We identified 40 age-sex-race matched glioma sets, and obtained serum vitamin C and alpha- and gamma-tocopherol levels for 23 of these sets. Glioma risk increased with quartile of total dietary energy adjusted for fat, protein, and nitrite-containing meat consumption (odds ratio = 1.0, 2.7, 5.8, 8.2; p value for trend test = 0.02). Although positive associations between individual cured meats and glioma risk decreased when adjusted for caloric intake, the small sample size makes it difficult to interpret the results. Serum alpha-tocopherol appeared to modify the effect of calories and serum gamma-tocopherol may modify the effect of cured meat on glioma risk. While the observed interaction is predicted by experimental research, our findings are based on small numbers. Larger studies are needed to further evaluate our preliminary findings.
Titel: Re:Erfolge durch ketogene Diät
Beitrag von: Johanna Teig am 25. November 2003, 10:04:45
Normalerweise habe ich nur wissenschaftliche Artikel in diese Rubrik gestellt. Ich bin auch weiterhin gegen alles Mysteriöse usw.

Aber ich denke mir, glaubwürdige Berichte von Menschen, die mit einem Astrozytom/Glioblastom längere Zeit überleben, sind eine authentische Quelle.

Da es in diesem Thread um Diät geht, hier einige Beispiele von Leuten, die mit Diät oder zumindest Ernährungsumstellung gute Erfahrungen gemacht haben.
Die meisten haben natürlich auch die Standardbehandlungen hinter sich.
Fast alle nehmen irgendwelche Nahrungsergänzungsmittel.

Was besonders auffällt: Viele haben ihr Leben und ihre Einstellung komplett umgekrempelt, befassen sich mit Religion und versuchen, der Krankheit einen Sinn zu geben. Das ist sehr beeindruckend.
Es gibt da eine Gemeinsamkeit, die ich nicht in Worte fassen kann.

Tom isst zusätzlich Hüttenkäse mit Leinöl nach der Budwig-Diät und verschiedene andere Zusätze, und hat Zucker und Fleisch reduziert:
http://www.royalrife.com/tomsglioblastoma.html

Die Homepage ist nicht mehr erreichbar

Ben achtet allgemein mehr auf seine Ernährung, isst viel Brokkolisprossen, Genistein, PSK (ein Polysaccharid aus Pilzen),
Leinöl und Borretschöl, Selen und Grünteeextrakt:
http://www.virtualtrials.com/surviveben.cfm

[b]Update 5/14/2009
 Nothing significant has changed since my last update! My health is generally good and I rarely worry about the possibility of a recurrence, now over 14 years past my diagnosis. In fact, I have not had an MRI for more than three years. [/b]  
Beim letzten Update fühlt sich Ben weiterhin gut. 14 Jahre nach der Diagnose sorgt er sich kaum, dass das Glioblastom zurückkehren könnte. Seine letzte MRT war im Jahr 2006.


Evan Ross ist der mit der makrobiotischen Diät:
http://www.csmc.edu/3988.html
http://www.findarticles.com/cf_dls/m0NAH/6_32/89812951/p1/article.jhtml
Stand: 2004

Cheryl vermeidet Zucker und isst viel Gemüse:
http://www.coed4.org/Survivor%20Stories/Cheryl_Broyles/Story.htm

I just wanted to let you know that my brain surgery on March 9th went well at UCSF in San Fran. I am back home and recovering very well. The tumor was the GBM back, but they were able to remove it all

Cheryl musste im März 2009 erneut wegen eines Glioblastoms operiert werden. Der Tumor konnte komplett entfernt werden.


Stephan hat Fleisch, Nikotin, Kaffee reduziert, ißt viel Obst und Gemüse:

http://www.hirntumorseite.de.vu/
Letzte Aktualisierung 2008 - Verlaufsbericht nur bis 2005[/b]



Und schließlich Dennis' Homepage (der bewundernswerte Listmaster der Mailing-Liste dieses Forums). Dennis meidet Zucker und Fleisch weitgehend.
http://www.d-schmidt.onlinehome.de/
Letzte Aktualisierung 2008


Johanna

Titel: Re:Erfolge durch ketogene Diät
Beitrag von: pit007 am 26. November 2003, 21:44:39
hallo, ich war gestern abend mal wieder bei meinem hausarzt, ein allgemeinmediziner, dem ich vieles zu verdanken habe. wir unterhielten uns auch über ernährung, vitamine, spurenelemente (selen) usw.
zum thema vitamine sagte er mir vorweg: zuviel ist giftig, zu wenig ist gefährlich. das mittelmass ist seines erachtens das beste.
2-3x fleisch die woche und stets gemüse in allen varianten.
bei krebserkrankte (brust, hirn, etc.) hat er bei extreme (hungern) und vitaminüberschuss (durch tabletten) oft das gegenteil erlebt (explosionsartige rezidive). er hat 20 jahre berufserfahrung und ich bin nicht der erste ht-patient.
ich glaube, mit einem gut zurechtgestellten essensplan, kommt man am besten hin.

gruss
pit
Titel: Re:Erfolge durch ketogene Diät
Beitrag von: Ulrich am 16. Dezember 2003, 21:07:18
Das ist halt jetzt eine Meinung. Damit sind Johannas Beiträge aber nicht "abgeschmettert". Ich finde, wir sollten die feine Balance halten zwischen dem, was schulmedizinisch (vielleicht auch aus Bequemlichkeit) "state of the art" ist und dem, woran vielleicht auch etwas sein könnte, wir es aber noch nicht so richtig wissen. Wenn jemand eine lebensbedrohliche Krankheit hat, dann wird er / sie sich auch Methoden / Gedanken / Ansätzen öffnen, die die "breitgetretenen" Wege verlassen. Vielleicht hilft's. "Wer heilt hat recht".
Titel: Erfolge durch Diät
Beitrag von: Johanna Teig am 01. Februar 2004, 22:32:14
Hallo,

es gibt jetzt einen weiteren Artikel, der die Rolle von hohem Blutzuckerspiegel beim Wachstum von Gehirntumoren hervorhebt.
Es sind aber keine Menschenversuche, sondern an Mäusen. Das kann man zwar nicht 1:1 auf den Menschen übertragen, aber sicher sind diese Versuche nicht umsonst gemacht worden, die Forscher müssen also entsprechende Vermutungen für den Menschen haben.

Darum glaube ich ja auch, dass Cortison so schädlich ist, weil es den Blutzuckerspiegel sogar sehr erhöhen kann.

Hier der Artikel (Übersetzung wie immer ohne Gewähr):

Die Rolle von Glukose und Ketokörpern in der stoffwechselbasierten Kontrolle von experimentell erzeugten Gehirntumoren

Der Stoffwechsel von Gehirntumoren ist nicht sehr flexibel, sie sind in erster Linie auf Glukose als Energielieferant angewiesen. Wir untersuchten als erste die mögliche Wirksamkeit von Diät-Therapien, die den Blutzuckerspiegel senken und die Ketokörper erhöhen (Anm. Ketokörper sind sozusagen die Ersatz-Energie-Einheiten, die der Körper produziert, wenn man fastet, man kann die Ketose auch durch Auswahl der Nahrungsmittel anregen, siehe oben unter ketogene Diät.) am CT-2A transplantierten malignen Astrozytom der Maus.
C57BL/6J-Mäuse wurden in 4 Gruppen aufgeteilt und unterschiedlich gefüttert:
- SD-UR: Standarddiät ad libitum (d.h. sie konnten essen, soviel sie wollten)
- KD-UR: ketogene Diät ad libitum
- SD-R: Standarddiät mit auf 40% reduzierter Kalorienzufuhr
- KD-R: : ketogene Diät mit auf 40% reduzierter Kalorienzufuhr
Körpergewicht, Tumorgewicht, Blutzuckerspiegel, Betahydroxybutyrat (Beta-OHB) und der Insulin-verwandte Wachstumsfaktor 1 (IGF-1) wurden 13 Tage nach der Implantierung des Tumors gemessen.
Das Wachstum des CT-2A Tumors war rapide sowohl in der SD-UR als auch in der KD-UR Gruppe, jedoch deutlich reduziert in den kalorienreduzierten Gruppen SD-R und KD-R, um ca. 80%.
Die Ergebnisse deuten an, dass der Blutzuckerspiegel einen Vorhersagewert für das Wachstum des CT-2A Tumors hat und dass das Wachstum eher von der Menge als von der Art der Kalorien abhängt.
Zusätzlich senkten beide kalorienreduzierten Diäten deutlich den Blutspiegel von IGF-1, einem Biomarker für Angiogenese (Anm: Tumor bildet neue Blutgefäße aus) und Fortschreiten des Tumors. Bedingt durch seine Abhängigkeit vom Blutzuckerspiegel, war der IGF-1 Spiegel auch ein aussagekräftiger Prognosefaktor für das Tumorwachstum.
Es wird allgemein angenommen, dass Ketokörper die Entzündungsaktivität (siehe Thread zum Thema "Entzündung" in der Rubrik "Andere Medikamente") im Stroma des Tumors (Anm. Stroma = bindegewebiges Stützgewebe eines Organs bzw. Tumors, Pschyrembel), Gliome sind Tumore der Glia = Bindegewebe des Gehirns) reduzieren, aber dennoch die normalen Gehirnzellen mit einem hochenergetischen Substrat auf Nicht-Glukose-Basis versorgen.
Unsere Ergebnisse beim Astrozytom der Maus lassen vermuten, dass bösartige Gehirntumore möglicherweise unter Kontrolle gehalten werden können durch diätetische Therapien, die den Blutzuckerspiegel senken und die Anzahl der Ketokörper ansteigen lassen.

Dieser Artikel ist auch ergänzend zu den anderen Artikeln zu sehen, finde ich.

alles Gute,

Johanna

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Br J Cancer. 2003 Oct 6;89(7):1375-82.  Related Articles, Links  

Role of glucose and ketone bodies in the metabolic control of experimental brain cancer.

Seyfried TN, Sanderson TM, El-Abbadi MM, McGowan R, Mukherjee P.

Biology Department, Boston College, Chestnut Hill, MA 02467, USA. thomas.seyfried@bc.edu

Brain tumours lack metabolic versatility and are dependent largely on glucose for energy. This contrasts with normal brain tissue that can derive energy from both glucose and ketone bodies. We examined for the first time the potential efficacy of dietary therapies that reduce plasma glucose and elevate ketone bodies in the CT-2A syngeneic malignant mouse astrocytoma. C57BL/6J mice were fed either a standard diet unrestricted (SD-UR), a ketogenic diet unrestricted (KD-UR), the SD restricted to 40% (SD-R), or the KD restricted to 40% of the control standard diet (KD-R). Body weights, tumour weights, plasma glucose, beta-hydroxybutyrate (beta-OHB), and insulin-like growth factor 1 (IGF-1) were measured 13 days after tumour implantation. CT-2A growth was rapid in both the SD-UR and KD-UR groups, but was significantly reduced in both the SD-R and KD-R groups by about 80%. The results indicate that plasma glucose predicts CT-2A growth and that growth is dependent more on the amount than on the origin of dietary calories. Also, restriction of either diet significantly reduced the plasma levels of IGF-1, a biomarker for angiogenesis and tumour progression. Owing to a dependence on plasma glucose, IGF-1 was also predictive of CT-2A growth. Ketone bodies are proposed to reduce stromal inflammatory activities, while providing normal brain cells with a nonglycolytic high-energy substrate. Our results in a mouse astrocytoma suggest that malignant brain tumours are potentially manageable with dietary therapies that reduce glucose and elevate ketone bodies.

PMID: 14520474 [PubMed - indexed for MEDLINE]
Quelle: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/entrez/query.fcgi?cmd=Retrieve&db=PubMed&list_uids=14520474&dopt=Abstract

Titel: Nitrosamine?
Beitrag von: Johanna Teig am 22. Februar 2004, 12:34:51
Hier nochmal ein Artikel über eine Auswertung von 9 Studien zum Thema Nitrosamine und Gliome.

Wir auch schon der vorletzte Artikel in diesem Thread kommen die Autoren zu dem Schluss, dass man zwar eine schädliche Wirkung nicht ausschliessen kann, dass aber in erster Linie die Gesamtkalorienzufuhr wichtig ist:

Haltbar gemachtes Fleisch (Pökelfleisch) und das Risiko für Gliome bei Erwachsenen: Eine Meta-Analyse von 9 beobachtenden Studien

(Anm: "cured meat" kann man mit Pökelfleisch übersetzen, es könnte aber auch durch andere Verfahren haltbar gemachtes Fleisch bedeuten. Im Zusammenhang mit Nitrosaminen vermute ich aber, dass es um Pökelfleisch geht. Die einzelnen Nahrungsmittel werden unten beschrieben.)

Ziel: Nitrosamine wurden in Tierversuchen als krebserregend für Nervenzellen nachgewiesen und stehen auch im Verdacht, Krebs beim Menschen auszulösen. Eine Meta-Analyse wurde durchgeführt, um eine mögliche Verbindung zwischen der Aufnahme von Nitrosaminen über die Nahrung aus Pökelfleisch und Gliomen zu untersuchen.
Methoden: [...] Daten aus 9 epidemologischen Studien wurden zusammengezogen, auf Basis einer allgemeinen varianzbasierten Metaanalysemethode [...]. Es interessierte uns das Gesamtrisiko (Anm. summiert über mehrere Fleischsorten), an einem Gliom zu  erkranken, in Verbindung mit einer hohen Nahrungszufuhr an an haltbar gemachtem Fleisch (so wie es jeweils von den Einzelstudien definiert wurde). [...]
Ergebnis: [...] Die Zusammenfassung der Daten über die Nahrungszufuhr von behandeltem Fleisch aller Art ergab ein relatives Risiko von 1.48 (1.20-1.83), das heisst, ein um 48% erhöhtes Risiko an einem Gliom zu erkranken, für Erwachsene, die grosse Mengen an behandeltem Fleisch zu sich nehmen.
Die Aufschlüsselung nach den einzelnen untersuchten Nahrungsmitteln ergab ein relatives Risiko von 0.90 (0.63-1.25) für Hot Dogs (statistisch nicht bedeutsam), 1.31 für (Anm: amerikanischen) Speck, und 1.64 (1.27-2.14) für (Anm: amerikanischen) Schinken.
(Anm: Bei den Amerikanern gibt es ganz andere Wurstwaren bei uns und sie werden ganz anders hergestellt. Bei uns dürfte Wurst das entsprechende sein, da wird meines Wissens Nitritpökelsalz verwendet. Das entsprechende zu Hot Dogs sind bei uns die Wiener Würstchen.)

[...] Analysen zeigten, dass das Versäumnis der Studien, die Daten auf die gleiche Gesamtkalorienmenge zu beziehen, vielleicht zu einer falsch-positiven Assoziation zwischen Gehirntumorrisiko und Zufuhr von behandeltem Fleisch führen.
(Anm: Das heisst: Es wurden bei der Ermittlung des relativen Risikos (im Vergleich zum Normalmenschen) nicht Leute miteinander verglichen, die die gleiche Kalorienmenge aufnahmen. Da diejenigen, die mehr davon essen, auch insgesamt mehr essen, könnte dies zu einer falschen Verdächtigung der Nitrosamine geführt haben.)

Um wirklich herauszufinden, ab welcher Dosis ein erhöhtes Risiko bestand, dazu waren die Daten nicht ausreichend, obwohl einzelne Studien durchaus Beweismaterial für ein mit der Aufnahme von behandeltem Fleisch zunehmendes Gehirntumorrisiko enthielten.

Schlussfolgerung: Die verfügbaren Daten liefern keine klare Unterstützung für den vermuteten kausalen Zusammenhang zwischen der Aufnahme von Nitrosaminen aus behandeltem Fleisch bei Erwachsenen und Gehirntumorrisiko. Unkontrolliertes Zusammenmischen von Daten könnte der Grund für dafür sein, dass in einigen epidemologischen Studien ein positiver Zusammenhang gesehen wird.

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: J Environ Pathol Toxicol Oncol. 2003;22(2):129-37.  Related Articles, Links  

Dietary cured meat and the risk of adult glioma: a meta-analysis of nine observational studies.

Huncharek M, Kupelnick B, Wheeler L.

Department of Clinical Oncology, Marshfield Clinic Cancer Center, Marshfield, Wisconsin, USA.

huncharek.michael@marshfieldclinic.org

OBJECTIVE: N-nitroso compounds (NOCs) are recognized neural carcinogens in animal models and are suspected human carcinogens.

A meta-analysis was performed examining the possible association of dietary N-nitroso intake from cured meats and the risk of gliomas in adults. METHODS: A prospective protocol was developed outlining the intent, methods, and statistical analysis of the meta-analysis. Data from nine epidemiological studies were pooled using a general variance-based meta-analytic method employing confidence intervals as described by Greenland. The outcome of interest was a summary relative risk (SRR) reflecting the risk of brain tumor (glioma) development associated with high dietary intake of cured meats (as defined by individual study investigators). Sensitivity analyses were performed when necessary to explain any observed statistical heterogeneity. RESULTS: Nine observational studies met protocol-specified inclusion criteria. Analysis for heterogeneity demonstrated a lack of statistical heterogeneity (p = 0.58 ). Pooling the data on dietary cured meat intake of all types yielded an RR of 1.48 (1.20-1.83), suggesting a 48% increased risk of glioma development among adults ingesting high levels of cured meat. Analyzing brain tumor risk by meat type yielded an RR of 0.90 (0.63-1.25) for hotdogs (a nonstatistically significant result), 1.31 (1.00-1.71) for bacon, and 1.64 (1.27-2.14) for ham. Sensitivity analyses showed that the failure
of most studies to adjust for total energy intake might lead to a spurious positive association between cured meat intake and brain tumor risk. Insufficient data were available for analyzing dose-response relationships, although a few individual studies showed evidence of increasing risk with increasing cured meat intake. CONCLUSION: The available data do not provide clear support for the suspected causal association between ingestion of NOCs from cured meat in adults and subsequent brain tumor risk. Uncontrolled confounding may account for the previously noted positive association seen in some epidemiological studies.

Publication Types:
Meta-Analysis

PMID: 14533876 [PubMed - indexed for MEDLINE]
Titel: Schulmedizinisch?
Beitrag von: Johanna Teig am 21. März 2004, 11:57:37
Hallo,

ich möchte nur nochmal darauf hinweisen, dass ich die hier veröffentlichten Artikel nicht als ausserhalb der oder alternativ zur Schulmedizin gesehen haben möchte. Es sind Studien, die den Stand der "Schulmedizin" wiedergeben.

In dem einen Fall wurden die Ergebnisse nochmal durch eine Meta-Studie untersucht, d.h. jemand hat sich 9 Studien nochmal angesehen und verglichen.

Abgesehen von persönlichen Berichten, die ja auch authentisch sind, werdet Ihr hier nichts unwissenschaftliches finden. Insbesondere, da ich ja auch nicht an Wunderheiler glaube.

Johanna
Titel: Re:Erfolge durch ketogene Diät
Beitrag von: Jo am 18. Dezember 2007, 21:33:38
Hallo,
auf der Hirntumorliste wurde heute geschrieben, dass die Uni Würzburg nun eine Studie zur kohlenhydratarmen/ketogenen Ernährung bei Krebserkrankungen durchführt.

Broschüre kann angefordert werden:
Studiensekretariat der Universitätsfrauenklinik Würzburg
Josef- Schneider- Str.4
97080 Würzburg

Gruß, Jo
Titel: Re:Erfolge durch ketogene Diät
Beitrag von: Ulrich am 19. Dezember 2007, 20:20:14
http://www2.bc.edu/~seyfridt/braincancer.html
Titel: Re:Erfolge durch ketogene Diät
Beitrag von: Ciconia am 20. Dezember 2007, 18:24:57
Es handelt sich wohl um eine sehr kleine Patientengruppe. Es ist für mich aber trotzdem sehr interessant, was dabei raus kommt.
Ich habe die ketogene Diät ja schon einmal als Migränevorbeugung versucht (mit Erfolg). Mußte leider wegen astronomischer Cholesterinwerte abbrechen...
Titel: Re:Erfolge durch ketogene Diät
Beitrag von: Ulrich am 20. Dezember 2007, 18:36:02
Mußte leider wegen astronomischer Cholesterinwerte abbrechen...

Genau darüber hatte ich mir schon Gedanken gemacht...
Titel: Re:Erfolge durch ketogene Diät
Beitrag von: Jo am 20. Dezember 2007, 19:56:32
Hallo,
Zitat
Es ist für mich aber trotzdem sehr interessant, was dabei raus kommt.
Ich erwarte nicht so viel beweiskräftiges davon, weil sich selten ein Krebspatient im fortgeschrittenem Stadium auf nur eine alternative Behandlungsmethode beschränkt.
Wenn ich betroffen wäre würde ich wohl einige Dinge gleichzeitig versuchen.

Zitat
Mußte leider wegen astronomischer Cholesterinwerte abbrechen...
Die Diät ist ja wohl auch deshalb erstmal auf drei Monate beschränkt.
Besonders gesund hört sich diese Ernährung nicht an.

Ich erinnere mich aber auch daran, dass ich in einem der Schriften von Johanna-Budwig gelesen habe, dass Leinöl in Verbindung mit Quark (Eiweiß)die Cholesterinwerte nicht erhöhen würde, auch wenn man es in grossen Mengen zu sich nimmt.
Da gings natürlich um die Quark-Leinöl Kost und nicht um die ketogene Diät, aber
vielleicht kommt es ja sehr auf die  Zusammenstellung der benutzten hochwertigen Öle und der richtigen Menge Eiweiß an.
Ohne Betreuung ist die Durchführung der ketogenen Diät über längeren Zeitraum, glaube ich, eher schwierig.

Gruß, Jo

Titel: Re:Erfolge durch ketogene Diät
Beitrag von: Ulrich am 20. Dezember 2007, 20:25:06
Im Leinöl ist kein Cholesterin und diese Leinöl-Quark-Mischung nach Budwig SENKT den Cholesterin-Spiegel, so viel ich weiß. Ich esse das Zeug - na ja - nahezu täglich, nehme aber auch noch ein Statin...
Titel: Re:Erfolge durch ketogene Diät
Beitrag von: Jo am 21. Dezember 2007, 08:17:56
Hallo,
bei Fischöl ist es ähnlich,
wahrscheinlich ist die Kombination der hochwertigen Öle wichtig  und diese Diät bedarf einer Überwachung einiger Blutwerte.

Das fatale ist, dass es sich erst mal so anhört, wie wenn
 möglichst viel tierisches Fett (Wurst, Fleisch), Fisch, Eier und wenig Kohlenhydrate (Brot, Nudeln, Reis) und wenig Zucker  der Schlüssel zum Erfolg sind.

Deshalb halte ich den Selbstversuch dieser Diät für eher gefährlich.
Um diese Diät gut duchzuhalten braucht man wohl einen Arzt und einen Diätassistenten.
Gruß, Jo

Titel: Re:Erfolge durch ketogene Diät
Beitrag von: Ciconia am 21. Dezember 2007, 09:45:29
Low carb ist ja ein richtiger Trend in Amerika. Es gibt die strenge und ungesunde Version nach Atkins und es gibt die Ernährung nach der LOGI-Pyramide
http://www.swr.de/imperia/md/content/grossmutter/logi_pyramide.pdf (http://www.swr.de/imperia/md/content/grossmutter/logi_pyramide.pdf)
Die LOGI-Pyramide folgt der Empfehlung für gesunde Ernährung der Havard-Uni von 2001.

http://de.wikipedia.org/wiki/LOGI-Methode (http://de.wikipedia.org/wiki/LOGI-Methode).

http://www.logi-methode.de/praxis.html (http://www.logi-methode.de/praxis.html)

Da sind die Kohlenhydrate nicht verboten, sondern nur ganz oben und somit der geringste Anteil der Nahrung und man verzehrt keine raffinierten Zucker, Kartoffeln und kein Weißmehl. Sachen, die ja inzwischen allgemein als ungesund bewertet werden. Ich halte es durchaus für durchführbar. Es gibt haufenweise lowcarb-Foren, wo Menschen von ihren Erfahrungen berichten und damit glücklich sind. Im Gegensatz zur ganz strengen ketogenen Ernährung ist die LOGI-Ernährung gesund und soll sogar die Blutfette senken. Dabei handelt es sich auch um eine Form der lowcarb-Ernährung, aber gemäßigt. Insbesondere Migränepatienten profitieren langsfristig davon. Allein, wenn ich versuche, keine Süßigkeiten zu essen, kann ich einen Effekt verspüren. Damit erfülle ich natürlich nicht die Bedingungen der ketogenen Diät, aber es ist ein Schritt in diese Richtung. Inwieweit man auch von der LOGI-ernährung als Tumorpatient profitiert, muß natürlich noch untersucht werden. Rein gefühlsmäßig denke ich aber, auch hier wird ein auf und ab des Insulin und damit der Glukosezufuhr zum Tumor vermieden. Damit könnte es durchaus positive Effekte haben und auf jeden Fall besser sein, als unsere normale Durchschnittsernährung bzw. die kohlenhydratreiche Nahrung, die oftmals ímmer noch für gesunde Ernährung gehalten wird (viele Kartoffeln, Nudeln,Reis).

Übrigens gibt auch Versuche, die kohlenhydratarme Ernährung als gesund für uns Menschen aus wiss. Sicht zu erklären. Wer sich dafür interessiert, sei das Buch von Wolfgang Lutz "Leben ohne Brot" empfohlen. Hier wird die Entwicklung des mod. Menschen und seine Ernährung beleuchtet in den letzten 10000 Jahren. Man ist erstaunt, dass Getreide noch vergleichsweise jung in der Ernährung ist und tierische Nahrungsmittel früher den Hauptanteil der Nahrung ausmachten. Ein sehr interessanter Gesichtspunkt, findet auch mein Arzt, der dieses Buch auch im Regal hat.
Titel: Re:Erfolge durch ketogene Diät
Beitrag von: Ulrich am 21. Dezember 2007, 14:28:36
Man ist erstaunt, dass Getreide noch vergleichsweise jung in der Ernährung ist und tierische Nahrungsmittel früher den Hauptanteil der Nahrung ausmachten.

Liebe Ciconia,

ich hab' dieses Thema mal mit einem Freund diskutiert, einem Immunologen. Wir waren der Meinung, daß man - wenn das stimmt, was da behauptet wird - keine Kartoffeln essen dürfte, keinen Markt besuchen dürfte mit exotischen Früchten, nur rohes Fleisch essen.

Das Immunsystem ändert sich nicht so schnell. 500 Jahre sind für das Immunsystem gar nichts. Dennoch vertragen die Leute "komischerweise" Kartoffeln.

Bei dieser Ölgeschichte gibt es noch folgenden Aspekt: Bei Eskimos - sagt man - mit ihrer fetten Ernährung spielt der Cholesterinspiegel gar keine Rolle. Die vertragen das.  Aber wir Mitteleuropäer halt nicht.


Titel: Re:Erfolge durch ketogene Diät
Beitrag von: Jo am 03. Februar 2008, 11:22:37
Hallo,
auf der Liste halten sich einige an die ketogene Diät. Heute wurde ein Text erwähnt, der Erfolge bei Glio-Patienten beschreibt.
http://www.thieme-connect.de/ejournals/abstract/dzo/doi/10.1055/s-2007-986016 (http://www.thieme-connect.de/ejournals/abstract/dzo/doi/10.1055/s-2007-986016)


Um die ganze Abhandlung lesen zu können, muss man sich allerdings angemeldet haben, mann kann aber wohl auch ein einzelnes Exemplar der Zeitschrift  beziehen, wenn man anruft und seine Adresse angibt.

Allgemein kann man googlen unter:
TKTL-1 Ernährung
Dr. Coy
Tavarlin

Gruß, Jo
Titel: Re:Erfolge durch ketogene Diät
Beitrag von: thueringer am 25. Februar 2008, 12:58:01
Im Leinöl ist kein Cholesterin und diese Leinöl-Quark-Mischung nach Budwig SENKT den Cholesterin-Spiegel, so viel ich weiß. Ich esse das Zeug - na ja - nahezu täglich, nehme aber auch noch ein Statin...

Hi Ulrich,

wie isst Du das denn - einfach 2 Löffel Öl in den Quark (auf wieviel Quark)? Wie schmeckt das dann?

Danke und alles Gute weiterhin.

thueringer
Titel: Re:Erfolge durch ketogene Diät
Beitrag von: Ulrich am 25. Februar 2008, 13:05:05
wie isst Du das denn - einfach 2 Löffel Öl in den Quark (auf wieviel Quark)? Wie schmeckt das dann?

Ich esse diese Creme entweder pur oder als Brotbelag. Man kann sie variieren mit Körnern (Sonnenblumen-, Kürbiskerne etc., aber eine Nacht vorher einweichen), mit Schnittlauch, mit Paprikapulver, da gibt es viele Möglichkeiten.

Ich finde, es schmeckt sehr lecker.

Ein Rezept findest Du hier: http://www.heilfastenkur.de/ansicht_rezept.php?rezept_id=30&ansicht=ja

Wenn Dich die Sache näher interessiert, dann könntest Du eventuell auch noch unter Kousmine-Diät suchen.
Titel: Re:Erfolge durch ketogene Diät
Beitrag von: Ciconia am 25. Februar 2008, 14:19:44
Und wie oft ißt du das, Ulrich. Dreimal am Tag? Bringt es für den Cholesterinspiegel meßbare Ergebnisse oder muß man dazu noch eine Diät machen?

Mein 1. Problem: Leider führt ja mancher Betablocker nach längerer Einnahme zu einer Erhöhung des Cholesterinspiegels, die nicht mit einer Ernährungsumstellung zu beeinflussen ist (habe ich probiert). Gleichzeitig ist der Betablocker für mich das einzige Medikament, welches die extreme Wetterfühligkeit spürbar gesenkt hat.

Meine 2. Frage: Wenn das Leinöl (gutes Bioöl) etwas wie Maschinenöl riecht, ist das normal oder ein Zeichen, das es alt ist?
Titel: Re:Erfolge durch ketogene Diät
Beitrag von: Ulrich am 25. Februar 2008, 14:26:02
Und wie oft ißt du das, Ulrich.

Einmal am Tag.

2. Frage: Wenn das Leinöl (gutes Bioöl) etwas wie Maschinenöl riecht, ist das normal oder ein Zeichen, das es alt ist?

Gutes Leinöl darf nicht riechen.

Wir bringen uns das Leinöl immer aus der Schweiz mit. Da gibt es im Bioladen Demeter-Leinöl in 100 ml Fläschchen, ein Pack mit vier Fläschchen. Dunkles Glas, das Öl unter Inertgas verpackt.

Leinöl mußt Du auf jeden Fall im Bioladen kaufen. Die kleinste Menge, die es überhaupt gibt. Achte auf das Haltbarkeitsdatum. Bewahre das angebrochene Leinöl im Kühlschrank auf, vermerke das Anbruchdatum auf dem Fläschchen und werfe das Fläschchen nach 3 Monaten rigoros weg, egal wie viel noch drin ist.

Gegen hohes Cholesterin kannst Du auch Statine nehmen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Statine
Titel: Re:Erfolge durch ketogene Diät
Beitrag von: thueringer am 25. Februar 2008, 18:50:18
danke Ulrich, wofür brauche ich die Statine? Im Bioladen hätte ich es sowieso gekauft.

Habe gelesen, man kann es auch ins Gefrierfach tun, ansonsten wird es wohl schnell bitter.

Hast Du das probiert?

Gruß thueringer
Titel: Re:Erfolge durch ketogene Diät
Beitrag von: Ulrich am 25. Februar 2008, 19:35:40
Statine sind eine Arzneimittelklasse, siehe den Link. Das war eine "Privatdiskussion" von Ciconia und mir, das hat nix mehr mit dem Leinöl zu tun.

Leinöl ins Gefrierfach zu tun ist nicht besonders sinnvoll, wie willst Du Dir denn dann Deine tägliche Portion abnehmen. Mach's wie ich's beschrieben habe, dann wird's gut.
Titel: Re:Erfolge durch ketogene Diät
Beitrag von: Jo am 26. Februar 2008, 08:30:30
Hallo,
ich misch mich mal ein, bin " bekennender Budwig-Fan".
Ich denke die Frau hat vor langer Zeit schon Dinge gewusst, die nun langsam in Studien umgesetzt werden.
Ich esse das Leinöl so:
Jeden morgen ein Joguth, oder etwas Quark mit einem Esslöffel Leinöl gut vermischen,  Obst dazu ( wegen des Geschmacks am besten Kiwis, Orangen,Ananas..irgendetwas intensiv schmeckendes).
Man kann auch Honig zum Süssen verwenden. Manchmal gebe ich ein Leinsamen Honig- Granulat dazu.
Schmeckt dann wie Müsli.
Bei den süssen Sachen muss man sich einwenig an den Geschmack gewöhnen. Aber bei deftigen Brotaufstrich mit Quark, passt es richtig gut dazu (z.B. mit Knoblauch oder Kräutern).

Ausserdem schmeckt das Leinöl sehr gut zu Kartoffeln mit Quark oder zu Karfoffelpuffern.
Eine Freundin hat gerade innerhalb von vier Wochen ihre Cholesterinwerte um einiges gesenkt nur mit diesen Kleinigkeiten.

Gruß, Jo
Titel: Re:Erfolge durch ketogene Diät
Beitrag von: Ciconia am 26. Februar 2008, 12:47:58
Danke Ulrich und Jo - ich werde einiges davon beherzigen. Wirklich hilfreich diese Diskussion.

Zitat
Gegen hohes Cholesterin kannst Du auch Statine nehmen.

Leider habe ich alle drei Arten von Statinen nicht vertragen. Habe es vor einiger Zeit mit meinem Hausarzt versucht. Verkalkungen der Gefäße sind aber glücklicherweise lt. neuester Untersuchungen nicht nachzuweisen. Mein Cholesterin ist zwar insgesamt hoch, aber das gute Cholesterin hat einen sehr hohen Anteil und das ist wohl positiv. Trotzdem werde ich die Ölsache probieren.
Titel: Re:Erfolge durch ketogene Diät
Beitrag von: fips2 am 26. Februar 2008, 13:43:06
Wenns rein nur um das Cholsterin geht das man senken möchte,hilft sehr gut NATÜRLICHER FLOHSAMEN.

Aber wirklich Natürlichen nehmen.Die Apotheken versuchen einem meist so einen Fertigtrunk anzubieten.Der ist teuer und hat Zusatzstoffe die evtl. Allergien bei empfindlichen Menschen,bzw.Kopfschmerzen auslösen können,da Zitronensäure darin enthalten ist.
Natürlicher Flohsamen bekommt man in der Apotheke in Tüten zu 200g zu ~3,50 Euro.Muss man aber extra verlangen.
Es gibt die Schalen und auch die Kerne.Was man nimmt ist egal.Beides nimmt das 40fache seines Volumens an Feuchtigkeit und Fetten auf.
Anwendung:
Morgends und abends einen TL auf einen Becher Joghurt.Aber gleich verzehren,da die Flohsamen sofort das Wasser aufnehmen und quellen.
Hilft auch super zur Stuhlregulierung bei Durchfall oder Verstopfung.
Hier kann man Immodium getrost vergessen und läuft keiner Gefahr einen massive Verstopfung zu erleiden.
Flohsamen ist das Ernährungszusatzmittel für Darmpatienten(Morbus Crohn,Hämhorriden,Gallensäureüberproduktion)der 1.Wahl.
Meine ehöhten Cholesterinwerte sind nach einer Woche Anwendung sofort in den Normbereich gefallen trotz normaler Ernährung,nur durch den Zusatz der Flohsamen.
Mehr hierzu hier:
http://www.lothar-schneider.de/Morbus_Crohn/Flohsamen/flohsamen.html
Wer hier übrigens noch ein bissel stöbert findet auch Infos über H15 Weihrauch.Tipp: schaut mal unter Morbus Crohn.


Gruß Fips2
Titel: Re:Erfolge durch ketogene Diät
Beitrag von: Ciconia am 18. Mai 2008, 14:37:48
Das ist sehr interessant, Fips, danke. Das werde ich versuchen mit den Flohsamen.

Die Quark-Leinöl-Sache hat für das Cholesterin nichts gebracht. Der Wert ist haargenau derselbe wie vorher.
Titel: Re:Erfolge durch ketogene Diät
Beitrag von: Ulrich am 19. Juli 2008, 08:58:16
http://de.wikipedia.org/wiki/Ketogene_Diät (http://de.wikipedia.org/wiki/Ketogene_Diät)

http://www.frauenklinik.uni-wuerzburg.de/forschung/ketogene_diaet.htm
Titel: Re:Erfolge durch ketogene Diät
Beitrag von: alexhoppe am 15. August 2008, 21:35:12
Dissertation "Ketogene Diät zur Behandlung von Epilepsien und Stoffwechseldefekten im Kindesalter"
http://tumb1.biblio.tu-muenchen.de/publ/diss/me/2004/liebhaber.pdf
Titel: Re:Erfolge durch ketogene Diät
Beitrag von: alexhoppe am 11. September 2008, 00:50:37
Die ketogene Diät ist im Mausmodell erfolgreich:
http://www.nutritionandmetabolism.com/content/pdf/1743-7075-4-5.pdf
Titel: Re:Erfolge durch ketogene Diät
Beitrag von: alexhoppe am 12. September 2008, 15:35:21
Die Würzburger Studie in der Berichterstattung des amerikanischen Nachrichtenmagazins Time (September 2007):

http://www.time.com/time/health/article/0,8599,1662484,00.html (http://www.time.com/time/health/article/0,8599,1662484,00.html)
Titel: Re: Erfolge durch ketogene Diät
Beitrag von: alexhoppe am 28. Dezember 2008, 22:21:36
Die Würzburger Studie „ketogene Ernährung bei Tumorpatienten“ ist „wegen Wegfall der Personalstellen“ eingestellt worden.
Die Seite bietet aber weiterhin nützliche Informationen an. Einige neue Poster können heruntergeladen werden:

Warum eine kohlenhydratarme Ernährung bei Krebs?
http://www.frauenklinik.uni-wuerzburg.de/pdf/poster_warum_eine_kh_arme_diaet.pdf

Durchführung einer kohlenhydratarmen Diät
http://www.frauenklinik.uni-wuerzburg.de/pdf/poster_durchfuehrung_kh-arme_diaet.pdf

Lebensmittel mit krebshemmenden Eigenschaften
http://www.frauenklinik.uni-wuerzburg.de/pdf/poster_lebensmittel_mit_krebshemmenden_eigenschaften.pdf

Wenn man mehr erfahren möchte, ist die alte Broschüre „Die ketogene Ernährung bei Krebserkrankungen“ zu empfehlen.
http://www.frauenklinik.uni-wuerzburg.de/pdf/info_ketogene_diaet_11-08_vers2.pdf

Die Würzburger Seite bietet noch eine schöne Auswahl von Lesevorschlägen an (sowohl allgemein zum Thema „Ernährung und Krebs“ als auch speziell zur ketogenen Diät)
http://www.frauenklinik.uni-wuerzburg.de/pdf/buecherliste_11_2008.pdf

Den Inhalt des Buches von Eggert Holm „Stoffwechsel und Ernährung bei Tumorkrankheiten“, Stuttgart 2007 kann man hier anschauen:
 http://bvbr.bib-bvb.de:8991/exlibris/aleph/a18_1/apache_media/2932R6I4ERSTMVUQCKGQ14CX6F9RA2.pdf

Es war nicht zu übersehen, dass die Würzburger Studie sich an die TKTL1-Ernährungstherapie von Dr. Coy anlehnte, der das Enzym TKTL1 (=Transketolase-like-1) entdeckt hatte. Das Enzym ist in solchen Tumorzellen zahlreich vorhanden, die Glucose zu Laktat vergären. Der sog. „Warburg-Effekt“ ist inzwischen durch mehrere Studien bestätigt worden. Z. B.
http://idw-online.de/pages/de/news142232
     
Viele aggressive, hochgradige Tumore zeichnen sich in ihrem Verhalten durch den Vergärungsstoffwechsel („Warburg-Effekt“) aus, die meisten sind auch „TKL-1 positiv“. Glioblastom gehört ebenso dazu (vermutlich haben viele bösartige Hirntumore dieses TKL-1 Genom): http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/18550470?ordinalpos=1&itool=EntrezSystem2.PEntrez.Pubmed.Pubmed_ResultsPanel.Pubmed_DefaultReportPanel.Pubmed_RVDocSum

Grundlagen der  Ernährungstherapie nach Dr. Johannes Coy:
 http://www.krebsernaehrung.de/

Weitere Informationen über den ernährungstherapeutischen Ansatz von Dr. Coy:

Kann Krebs verhungern?
http://www.krebsernaehrung.de/images/PDFs/l0707-060-krebs1.pdf

Krebs besiegen
http://www.krebsernaehrung.de/images/PDFs/2007-01%20medical%20sports%20network%20coy.pdf

Warum es Herzkrebs nur selten gibt
http://www.krebsernaehrung.de/images/PDFs/mamazone%20newsletter.pdf

Hoffnungsschimmer in der Krebstherapie
http://www.krebsernaehrung.de/images/PDFs/hoffnungsschimmer%20in%20der%20krebstherapie.pdf


Titel: Re: Erfolge durch ketogene Diät
Beitrag von: unku am 11. Februar 2009, 19:16:07
Die o. g. Links sind sehr interessant und lesenswert.

Beim Stöbern bin ich auf ein kleines Goldkorn gestoßen.

Seit Anfang Februar 2009 gibt es Veröffentlichungen zum EDIM TKTL-1 Bluttest.
Einfach einmal googlen.

Über die Webseite von www.tavarlin.de und deren News vom 05.02.2009 kann man telefonisch Infomaterial zu diesem Test anfordern.

Ich habe das heute getan. Wenn es da ist, gebe ich es dem Arzt. Ich denke die Informationen darüber sind noch nicht weit verbreitet.
Den Test bezahlt die Krankenkasse.

Mir ist es wichtig zu wissen, ob dieses Enzym das Tumorwachstum (Astrozytom 3) unserer Chrissi beeinflußt oder nicht.
Wenn man den Feind kennt, kann man ihn auch bekämpfen.

Ich denke eine TKTL-1 Ernährungsumstellung ist gar nicht so schlimm. Am besten die ganze Familie macht wenigstens teilweise mit. Das verringert den Aufwand.

Als ich in England war, erfuhr ich, dass TESCO Kunden jede Woche einen Ernährungsplan für die GLYX - Diät online abrufen konnten. Mal abgesehen davon, dass dieser Konzern mindestens Umsatz machen will, waren die Rezepte lecker und gesund. Das kam einer TKTL-1 Diät nahe.


Jetzt noch zum Thema Leinöl.

Fahrt mal in die Lausitz. Dort wird Leinöl traditionell literweise pro Jahr verbraucht.
Pellkartoffeln mit Leinöl und Quark, Leinöl an den Gurkensalat, Kartoffelsalat mit Leinöl, Leinöl aufs Brot.

Ich hatte mal eine Kollegin die präparierte ihren Frühstücksteller folgendermaßen: Ein tiefer Teller füllt sie mit einem viertel Liter saure Sahne, darauf schwamm reichlich Leinöl (wie bei Till Eulenspiegel ein riesiges Auge) und darauf etwas Zucker.
Den Zucker muß man aber bei der TKTL-1 Diät weglassen.

In Cottbus produziert die Firma Kunella Feinkost seit Jahrzehnten Leinöl.  Man kann mit dem Kauf auch etwas für die Arbeitplätze in Brandenburg tun. Es gibt es inzwischen auch bei den großen Handelkette zu kaufen.
Drei Sorten werden angeboten: normale Leinöl, kaltgepreßtes Leinöl und auch Bio-Leinöl.
Leinöl gibt in großen und auch in ganz kleinen Flaschen. Leinöl schmeckt besser als sein allgemeiner Ruf ist - reines Vorurteil.
Wichtig ist, kühl und dunkel lagern und nicht alt werden lassen. Ranziges Öl eignet sich nur noch zum Streichen.

Auf einem kleinem Dorf bei Cottbus wird auch kaltgepreßtes Leinöl hergestellt, ganz traditionell. Ich habe leider vergessen wo.

Hier noch die Meinung eines Leinölfans. Das Leinöl muß ja nicht immer aus der Lausitz sein. ;)
http://www.ciao.de/Lausitzer_Leinol__Test_8435458


Kürbiskernöl ist auch sehr lecker und gesund.

**********************************

"Was macht den Spreewälder stark?
Pellkartoffeln, Leinöl und Quark.
..."

Ach ja, frischer Meerrettich wächst auch dort. Macht mal eine Kahnfahrt für die Seele oder Schlittschuhlaufen auf den Spreearmen.
Titel: Re: Erfolge durch ketogene Diät
Beitrag von: Jo am 19. Februar 2009, 11:51:56
Hallo,
hier die Studie für Glioblastom- Patienten, es geht um ketogene Diät bei Patienten mit Rezidiv bei ausgeschöpfter Standarttherapie:

http://www.kgu.de/neuroonkologie/html/ergo-studie.html (http://www.kgu.de/neuroonkologie/html/ergo-studie.html)

Gruß, Jo
Titel: Re: Erfolge durch ketogene Diät
Beitrag von: unku am 20. Februar 2009, 16:16:38
Das stimmt mit der Studie. Zur Zeit 6 Glioblastom-, 2 Astrozytomteilnehmer.

Würde man eine Studie machen, wenn man keinen Zusammenhang vermutet?
Meinst du man soll warten bis man austherapiert ist?

Wenn man weiß, dass dieses Enzym vom eigenen Tumor produziert wird, wäre es doch einen Versuch wert, seine Ernährung umzustellen, um die Standardtherapie zu unterstützen und den Tumor auszuhungern.

Viele Grüße
Petra
Titel: Re: Erfolge durch ketogene Diät
Beitrag von: Jo am 21. Februar 2009, 11:58:43
Hallo,
einige Betroffene auf der Hirntumorliste versuchen das gerade zusätzlich zu ihren Standartbehandlungen.
Auch viele Onkologen in anderen Bereichen der Krebstherapie empfehlen ihren Patienten nun öfters eine kohlenhydratarme Ernährung zusätzlich zu ihren Behandlungen.
Ich glaube, von diesem Thema werden wir noch einiges hören.

Leider braucht sich kein Pharmariese dafür zu interessieren,  sonst würde es sicher längst großangelegte Studien dazu geben.

Hier noch ein Artikel:
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19049606?ordinalpos=1&itool=EntrezSystem2.PEntr
ez.Pubmed.Pubmed_ResultsPanel.Pubmed_DefaultReportPanel.Pubmed_RVDocSum (http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19049606?ordinalpos=1&itool=EntrezSystem2.PEntr
ez.Pubmed.Pubmed_ResultsPanel.Pubmed_DefaultReportPanel.Pubmed_RVDocSum)
Gruß, Jo
Titel: Re: Erfolge durch ketogene Diät
Beitrag von: KarlNapf am 28. April 2009, 18:16:50
The calorically restricted ketogenic diet, an effective alternative therapy for malignant brain cancer (http://www.nutritionandmetabolism.com/content/4/1/5)

Nutrition & Metabolism 2007, 4:5

Den Artikel kann man kostenlos vollständig lesen. Er wurde heute vom nimmermüden W.H. in der Mailingliste erwähnt.
Titel: Re: Erfolge durch ketogene Diät
Beitrag von: KarlNapf am 01. Mai 2009, 08:45:56
Ernährungsumstellung bei Patienten mit Rezidiv eines Glioblastoms (ERGO) (http://www.kgu.de/neuroonkologie/html/ergo-studie.html)

Studie in Frankfurt / M
Titel: Re:Erfolge durch ketogene Diät
Beitrag von: Jo am 20. November 2010, 12:35:56
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/20831808 (http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/20831808)

Gruß, Jo
Titel: Re:Erfolge durch ketogene Diät
Beitrag von: haijaa am 21. Juni 2014, 16:39:04
Hi,
hat jemand Infos, ob es in den  Büchern über ketogene Diät- über Low Carb- oder über LOGI Diät
einen ca. 14 Tage Plan gibt...und wenn ja in welchem?
mir fällt es schwer mir aus den ganzen Infos einen "ausgewogenen Speiseplan" nach den jeweiligen Richtlinien zu erstellen... und nichts zu vergessen.
hat jemand erfahrung mit ernährungsberaterInnen? können "die" so etwas? oder ist die Diät zu speziell?
danke schon mal im Voraus
haijaa
Titel: Re:Erfolge durch ketogene Diät
Beitrag von: TinaF am 21. Juni 2014, 17:11:12
Hallo haijaa,

in dem GU KOMPASS "Meine GLYX Zahlen" von Marion Grillparzer gibt es eine GLYX-Carb-100-Formel, also eine Art "Low-Carb-Diät", während der man zwei Wochen lang nur ca. 100 Gramm Kohlenhydrate täglich zu sich nimmt. Ich habe das Ganze zum Abnehmen und zur Verbesserung der Blutzuckerwerte gemacht, mit grandiosem Erfolg. Allerdings darf es natürlich nicht bei zwei Wochen bleiben, aber als Einstieg fand ich es gut und einfach umzusetzen.  Mehr gern per PM.

LG TinaF
Titel: Re:Erfolge durch ketogene Diät
Beitrag von: haijaa am 22. Juni 2014, 11:24:02
Hallo TinaF,
in der Beschreibung bei a. klingt das von dir genannte Buch, als sei es eine Liste von Nahrungsmitteln mit ihrem jeweiligen KH-Anteil... und man stellt sich damit dann rechnerisch seinen "Speiseplan"  zusammen- doch ich will >:( nicht rechnen... zumindest erstmal nicht...
ich weiss, dass wenn ich mal "drin" bin und damit zu Recht komme, ich kein Problem damit habe, Nahrungsmittel auszutauschen anhand so einer Liste

...ich suche eine Abhandlung für dummies: Montag, morgens, mittags, nachmittags, abends;Dienstags, morgens, mittags,nachmittags, abends etc.

oder gibt es so etwas doch in dem von dir genannten Buch.
gruß haijaa
Titel: Re:Erfolge durch ketogene Diät
Beitrag von: TinaF am 22. Juni 2014, 16:19:22
Hallo haijaa,

wenn Du nicht rechnen willst, dann kannst Du Dich auch an Smileys orientieren und musst nur die Farben grün, gelb oder rot unterscheiden können ;). Einen weiteren Buch-Tipp mit konkreten Rezepten gibt es per PM.

LG TinaF
Titel: Re:Erfolge durch ketogene Diät
Beitrag von: krimi am 22. Juni 2014, 16:28:52
Hallo haijaa,

ich habe dir dazu eine PN geschickt.

LG krimi
Titel: Re:Erfolge durch ketogene Diät
Beitrag von: Iwana am 22. Juni 2014, 16:52:15
Hallo Tina
Bei 100g Kohlenhydraten pro Tag stellst du nicht auf Ketogen um, da muss man schon unter 50g pro Tag bleiben, kommt aber auch auf das eigene Körpergewicht an...

und haijaa wenn du das 14 Tage machen willst frage ich mich für was? Der Körper braucht ja schon nur eine Woche bis er umgestellt hat und du wirst nicht durchkommen ohne Rechnen...und Keton-Sticks um zu sehen ob du Ketonkörper ausscheidest. Ich bin damals bei einer Ernährungsberaterin gewesen, die mich begleitet hat, dass find ich wichtig. Sie hilft dir dann auch beim berechnen und hat die richtigen Formulare wo du genau Protokoll führen kannst was du wann isst, damit das Verhältnis stimmt...

Aber meine Frage bleibt Wieso musst du für 2 Wochen auf ketogene Ernährung umstellen? Oder habe ich da etwas falsch verstanden?
Gruss Iwana
Titel: Re:Erfolge durch ketogene Diät
Beitrag von: TinaF am 22. Juni 2014, 17:10:02
Hallo Iwana,

nein, das ist natürlich keine ketogene Ernährung, aber haijaa hat sich ja zusätzlich auch nach "Low Carb" bzw. "LOGI" erkundigt und dazu habe ich ihr geschrieben.

LG TinaF
Titel: Re:Erfolge durch ketogene Diät
Beitrag von: haijaa am 22. Juni 2014, 23:49:11
@Iwana
sorry, ja da hast du etwas falsch verstanden, ich  weiss, dass ich 14 Tage brauche um in so etwas "hinein" zu kommen... und so ein Plan, wie ich ihn beschrieben habe würde  mir helfen, mir ist schon klar, dass ich nicht ohne rechnen auskomme und auch, dass der Ketongehalt im Urin bestimmt wird.
Doch danke, das ist ja schon mal ein Hinweis mit der ernährungsberaterin ... die erste, die ich kontaktiert habe war da nicht "up to date"...
und ob ich nun ketogen oder low carb  mache, hab ich noch nicht entschieden.


@krimi und TinaF , danke für die Buchtips

lg
Titel: Re:Erfolge durch ketogene Diät
Beitrag von: Rosita am 06. August 2014, 14:06:18
es gibt eine lebensmitteluhr wo man gut bildlich sehen kann was man zu welcher tageszeit essen sollte hier ist es sehr gut erklärt

Ehrnärungsuhr (http://www.google.de/imgres?imgurl=http%3A%2F%2Fwww.ich-bin-dann-mal-schlank.de%2Fmagazin_v2%2Fwp-content%2Fuploads%2F2011%2F03%2FErnaehrungsuhr-klein.jpg&imgrefurl=http%3A%2F%2Fwww.ich-bin-dann-mal-schlank.de%2F2011%2F03%2Fwieviel-von-was%2F&h=646&w=450&tbnid=HDSA_Yem3z_FUM%3A&zoom=1&docid=yp6uGst2R1vpqM&ei=0RniU6m9DYaMOPLngeAP&tbm=isch&iact=rc&uact=3&dur=333&page=1&start=0&ndsp=42&ved=0CCcQrQMwAQ)
Titel: Re:Erfolge durch ketogene Diät
Beitrag von: haijaa am 06. August 2014, 15:04:51
... bin  schrittchenweise weiter gekommen...
weiss nun, dass die (meine?) Krankenkasse 5 Std. Ernährungsberatung übernimmt und 85%(max. 150 Euro) aufgrund §43 SGB V bezahlt, wenn sie vom Arzt verordnet wurde.
... warten auf den Arzttermin... warten auf die Fernleihe von Büchern, die mir gut erschienen...
mal schauen, ob ich die "Uhr" wo finde, danke...
Titel: Re:Erfolge durch ketogene Diät
Beitrag von: enie_ledam am 06. August 2014, 18:40:44
vor meiner Diagnose habe ich mich auch nach LOGI/glykämisch ernährt. Aber ist schon hart auf Dauer.
Geht ihr eig. auch zu Heilpraktikern? Oder schreibt ihr dazu nur nichts? Meine Mutter hat probleme mit Histamine, da sagen Patienten, dass Zucker hilft die Krankheit nicht so schlimm werden zu lassen. Aber auch drt gibt es Patienten die sagen ketogene Diäten hungern Krebszellen aus. Da gehen die Ansichten ja zu 180 Grad auseinander ;) Ich bin sehr gespannt wie im Sep. das MRT aussieht da ich bei einer Heilpraktiker in Behandlung bin.
Titel: Re:Erfolge durch ketogene Diät
Beitrag von: krimi am 06. August 2014, 20:58:03
Nein, ich gehe zu keinem Heilpraktiker.
Da gehen in durchgeführten Tests die Meinungen sehr dagegen, dass die vielfach bis tausendfache Verdünnungen der "Wirkstoffe" in den Tropfen überhaupt noch einen Nutzen bringen.
Oftmals ist es der Glaube daran etwas für sich zutun was hilft. Es ist schon fast eine Religion. Jetzt steinigt mich aber nicht für diese Ansicht.

Meine Ernährung habe ich so umgestellt, dass ich das Gefühl für mich habe, sie tut mir gut. Ketogen, low carb, teils vegan, teils auch vegetarisch. Überall gibt es etwas was ich für mich als gut empfinde. Und mein Wohlfühlgefühl ist mir wichtig.
Eine bewusste Ernährung, in der ich die Dinge weglasse von denen ich für mich überzeugt bin "sie tun mir nicht gut" bzw. von denen ich gelernt habe sie haben Auswirkungen auf meine Krankheit.

Meiner Tochter wurde wegen ihrer Hautkrankheit und als Allergikerin geraten auf Sojaprodukte umzusteigen. Und siehe da - sie reagiert auf Soja allergisch.

Jeder muss seinen eigenen Weg finden. Ob mit oder ohne Heilpraktiker.

krimi
Titel: Re:Erfolge durch ketogene Diät
Beitrag von: KarlNapf am 20. März 2015, 19:29:16
https://www.psiram.com/ge/index.php/Krebsdiät_nach_Coy (https://www.psiram.com/ge/index.php/Krebsdiät_nach_Coy)