HirnTumor Diskussionsforum

Sonstiges zum Thema Hirntumor => Kummerecke => Thema gestartet von: josch am 30. September 2010, 16:53:03

Titel: Vorsorge
Beitrag von: josch am 30. September 2010, 16:53:03
Hallo,
ich habe da mal ne Frage, kann ein Hirntumor vererbt werden,
ich habe eine 14jährige Tochter und bin am überlegen
über ihren Arzt ein MRT zu bekommen.
Hat jemand von euch mit so etwas erfahrung ???

josch
Titel: Re:Vorsorge
Beitrag von: Jens B am 30. September 2010, 18:40:20
Hey Josch!

Diese Frage hat mich auch sehr interessiert, da ich einen 10 jährigen Sohn habe und dieser (Auch wie ich früher!) des Öfteren, mal mehr, mal weniger starke Kopfschmerzen, hat bzw.unter  richtig schlimmen Migräneattacken (mit Erbrechen usw.) leidet!

Daraufhin bestätigten unterschiedliche Ärzte, dass es keinen Nachweis bzw. Anhaltspunkt oder gar Studien zur Vererbung eines Hirntumors gäbe!

Gruß Jens B
Titel: Re:Vorsorge
Beitrag von: josch am 30. September 2010, 18:49:49
danke jens,
das klingt gut und berühigt.
josch
Titel: Re:Vorsorge
Beitrag von: fips2 am 30. September 2010, 18:51:49
Hallo Josch
Das verstehe ich nicht so ganz wie du das meinst.Es gibt 3 Möglichkeiten der Interpretation.

1. Du hast eine Tochter die einen Tumor hat und willst über ihren Arzt ein MRT für dich haben um zu kontrollieren ob bei dir auch eins vorliegt,über die Krankenversicherung deiner Tochter.

2. Du hast einen Tumor, was ja bekannt ist und du willst deiner Tochter ein MRT besorgen damit man bei ihr kontrolliert ob sie evtl einen Tumor vorliegen hat.(wahrscheinlichste Version)

Oder noch die 3. Möglichkeit,
Du fragst hier für jemanden Anderes der einen Tumor hat und der will kontrollieren....?????


Die Forschung ist auf dem Wege und ist der Vermutung recht nahe, dass Tumore, egal welcher Art jetzt mal, mit der Erbanlage und Vererbung zusammen hängen. Frauen deren Mütter Gebärmutterkrebs hatten, gelten als Risikopatienten und deren Kontrolluntersuchungen sind kostenfrei. Männer dessen Vorfahren unter Prostatakrebs litten, sind ebenfalls Risikopatienten.

Auf Kosten (KV) eines anderen Patienten ein MRT zu erhalten ist nicht möglich und wäre Versicherungsbetrug.Da macht der Arzt schon nicht mit.
Die Kosten einer Untersuchung müssen immer von der Krankenkasse des jeweiligen Patienten getragen werden.

Man kann eine MRT-Untersuchung damit begründen, wenn ein direkter Blut-Verwandter eine Krebsart hat.
Das ist aber Sache und Auslegung des jeweiligen Arztes, ob er darin einen Sinn sieht.

Alles etwas wirr.
Sprich mal Klartext
Wenn du solche Fragen an deinen Arzt stellst, in der Formulierung, muss man sich nicht wundern wenn du dich dann vom Arzt unverstanden fühlst. Der Arzt hätte diese Frage selbst auch nicht verstanden, oder er antwortet garantiert in die Richtung, die du gar nicht meintest.

In Jens Bs Fall ist es ganz klar, dass einen solche Untersuchung angebracht wäre, da der Sohnemann ein Risikopatient ist. Ein Kinderneurologe wird diese Untersuchung auch sicher zum Ausschluss anordnen. Die Kosten trägt die KV des Kindes bei dem es versichert ist .Meist bei einem Erziehungsberechtigten als angehörigen-versicherte Person.

Fips2
Titel: Re:Vorsorge
Beitrag von: Jens B am 30. September 2010, 19:14:22
Hallo Fips!

Du schreibst: "Die Forschung ist auf dem Wege und ist der Vermutung recht nahe, dass Tumore, egal welcher Art jetzt mal mit der Erbanlage und Vererbung zusammen hängen." Echt? Das hat man mir nicht gesagt!  >:(  Jetzt bin ich auch wieder total beunruhigt!  :o

LG Jens  B
Titel: Re:Vorsorge
Beitrag von: josch am 30. September 2010, 19:15:53
hallo fips,
ich verstehe leider deinen beitrag nicht.
ich habe einen tumor und frage mich jetzt ob ich diesen eventuell
an meine tochter weiter vererbt haben könnte, nicht zwanghaft muß
und ob es dafür möglichkeiten gibt, dieses zutesten z.b. mrt

josch
Titel: Re:Vorsorge
Beitrag von: Ratzebär am 30. September 2010, 19:21:27
Hallo Josch,

Aufgrund meines Tumors und der Erkenntnis das meine Tochter genau so unter Migräne leidet,
hat der Hausarzt ein MRT veranlasst.
Ergebnis: linksseitig ein Aneurysma.

Es muß nicht bei jedem so sein. Es hätte auch ohne Befund ausgehen können.
Wir machen uns aber nicht Verrückt, es ist nur gut zu Wissen, was los ist.
Ich verstehe Deine Sorge.

LG
Biggi
Titel: Re:Vorsorge
Beitrag von: fips2 am 30. September 2010, 19:28:06
Josch bei dir gilt dann, so wie du jetzt die Frage stellst das selbe wie bei Jens B.

Warum fragst du nicht gleich so klar????
Das hier:
Zitat
ich habe eine 14jährige Tochter und bin am überlegen
über ihren Arzt ein MRT zu bekommen.
Hat die Verwirrung gebracht.

Hallo Jens B
 Pressemeldungen bei denen es um Hirn-Tumore und Vererbung ging.
Siehe hier:
http://www.curado.de/Andere-Formen/Ursachen-von-Hirntumoren-auf-der-Spur-7913/
und hier:
http://www.innovations-report.de/html/berichte/studien/bericht-25575.html


Gruß fips 2
Titel: Re:Vorsorge
Beitrag von: Ratzebär am 30. September 2010, 19:35:25
Hallo fips,
die Medizin und Forschung bleibt nicht stehen.

Deine Antworten sind 5/6Jahre alt.

Die Wissenschaft hat mitlerweile festgestellt, daß einiges an Krebs vererbt wird.

www.hirntumor.de/forum/index.php/topic,6322.msg45425.html#new

Nicht Böse gemeint. Ihr macht gute Arbeit.
Biggi
Titel: Re:Vorsorge
Beitrag von: fips2 am 30. September 2010, 19:54:45
Psst Biggi
Nicht weiterzählen.
Das war das was ich grad so auf die Schnelle gefunden habe. ;D


Fips2


PS
Danke für die Blumen. Die stehen aber verdient mehr Bluebird zu.
Titel: Re:Vorsorge
Beitrag von: Bea am 30. September 2010, 20:12:05
Hallo zusammen,

jetzt verwirre ich mal in dem ich meinen Arzt zitiere - oder es zumindest versuche:
Man geht davon aus, dass es Zusammenhänge geben kann, eine Vererbung von Hirntumoren ist aber nicht nachgewiesen.

Demnach macht es in unserem Fall (meine Mutter Glio, ein Cousin Meningeom, ich Astro) unsere Kinder zwischen dem 18-21 Lebensjahr ins MRT zu schicken.

Und genau das unterstützt auch jeder Neurochirurg bzw. Neurologe den ich bisher daraufhin angesprochen habe.

Unsere Tochter war vor ein paar Wochen - alles ok!

@ Biggi: Wie geht es deiner Tochter und was passiert nun?
Ich wünsche ihr/euch alles erdenklich Gute!

LG,
Bea
Titel: Re:Vorsorge
Beitrag von: Jens B am 30. September 2010, 20:47:33
Hallo Bea!

Deine Worte: "Man geht davon aus, dass es Zusammenhänge geben kann, eine Vererbung von Hirntumoren ist aber nicht nachgewiesen."
So kenne ich es eben auch & ich habe mich mehrmals bei unabhängigen Ärzten erkundigt!
Meine große Befürchtung hatte nämlich die 6 folgenden Gründe:
1. weil ich Vater bin überhaupt & besonders, 2. weil mein Sohn ständig über heftiges Kopfweh & Migräne klagt (Auffälligkeiten/Zusammenhänge?), 3. weil meine Großmutter einen Tumor im Bauchraum hatte, 4. meine Cousine einen Hirntumor (allerdings einen völlig anderen wie ich & bei weitem nicht so schlimm) hatte, 5. weil meine Mutter einen Tumor in der Speicheldrüse hatte und 6. meine Schwester einen Tumor in der Achselhöhle hatte.

Alles Zufall? Hm…  ???

Komisch! Ich bin da sehr hellhörig geworden, dass Thema interessiert mich "brennendst"!

Daher wäre ich für weitere Antworten sehr dankbar!

LG Jens B
Titel: Re:Vorsorge
Beitrag von: Ratzebär am 30. September 2010, 20:54:44
Hallo,

vielleicht könnte dieses Forum eine Umfrage starten?

Biggi
Titel: Re:Vorsorge
Beitrag von: Jens B am 30. September 2010, 20:57:29
Hallo Ratzebär!


Das ist ein gute Idee!  8)

LG Jens B
Titel: Re:Vorsorge
Beitrag von: Bluebird am 30. September 2010, 21:02:28

Hallo,

der von Ratzebär/Biggi eingestellte Bericht lässt unsere Ängste wieder aufflammen.
Meine Schwester hat ja bekanntermaßen ein versorgtes Aneurysma, ich ein Meningeom. Zudem ist bei einem Neffen meines Schwagers eine Pinealiszyste kürzlich festgestellt worden. Die Kinder meiner Schwester sind 4 und 10 Jahre alt, sollten sich sicherlich auch zu einem späteren Zeitpunkt einer MRT-Kontrolle unterziehen, schon wegen der Sorge der Eltern. Ausgeschlossen wird grundsätzlich nicht, dass es ein erblich bedingtes Risiko für Hirntumoren gibt. Ob diese Annahme reicht, eine regelmäßige MRT-Kontrolle beim Nachwuchs durchzusetzen?

Es gibt andere gesundheitliche Risiken, die nachweislich vererbt werden, z.B. Bluthochdruck, das Risiko einen Schlaganfall zu erleiden. Und hier ist die Chance prozentual gesehen hoch, wohl höher als die Gefahr, dass der Nachwuchs an einen möglicherweise familiär bedingten Hirntumor erkrankt.

LG
Bluebird





Titel: Re:Vorsorge
Beitrag von: fips2 am 30. September 2010, 21:27:57
Hallo,

vielleicht könnte dieses Forum eine Umfrage starten?

Biggi
Bei allem guten Willen.

Ich finde solche Umfragen sollte man medizinisch, statistischen Institutionen überlassen. Umfragen hier im Forum sind nicht repräsentativ.
Fips2
Titel: Re:Vorsorge
Beitrag von: josch am 30. September 2010, 21:28:39
Ich nochmal,
1993 war ich bei der Bundeswehr, dort hatte ich ständig Kopfschmerzen,
ich war des wegen sogar im KKH, dort wurde mir gesagt das ich
von Nasenspray abhängig sei. Dieses nahm ich immer als ich
Kopfschmerzen bekam.
War das vllt. das erste Zeichen, was leider falsch interpretiert wurde.

josch
Titel: Re:Vorsorge
Beitrag von: Bluebird am 30. September 2010, 21:33:46
Hallo,

vielleicht könnte dieses Forum eine Umfrage starten?

Biggi


Welche Rückschlüsse könnten aus einer Forenumfrage gezogen werden?
Was würden die sicher nicht repräsentativen Ergebnisse bewirken, ausser dass sie evtl. sogar Ängste schüren?

Bluebird
Titel: Re:Vorsorge
Beitrag von: Jens B am 30. September 2010, 21:35:50
Hallo Bluebird!

Deine Worte: "Ausgeschlossen wird grundsätzlich nicht, dass es ein erblich bedingtes Risiko für Hirntumoren gibt." beunruhigen mich sehr!  :(
Aber, die Wahrscheinlichkeit (oder eben Unwahrscheinlichkeit), die du erwähntest, dass der Nachwuchs auch an einen Hirntumor erkrankt, beruhigen mich wieder ein wenig.
Aber auf ein Fortführen der Diskussion bin ich trotzdem gespannt!  (Auch wenn es lt. Fips seiner Empfehlung keine Umfrage hier geben soll.)

Liebe Grüße

Jens B
Titel: Re:Vorsorge
Beitrag von: fips2 am 30. September 2010, 21:38:08
Glaub ich eher nicht
Verschiedene Nasensprays, wie Rhinotussal und Olynth, sind dafür bekannt, dass sie bei Übergebrauch,länger als 10 Tage, Kopfschmerzen verursachen.
Titel: Re:Vorsorge
Beitrag von: Ratzebär am 30. September 2010, 21:44:32
Ich glaube wir würden staunen.

In vielen Familien gibt es eine Krebsart. Nicht jede Generation muss Betroffen sein!!!
Warum können wir unsere Kinder nicht schützen, in dem wir Vorsorge treffen?
Ab der Geburt lassen wir unsere Kinder impfen. Mädchen können sich gegen Gebärmutterhalskrebs impfen lassen.
Ein MRT tut nicht weh, spart eigentlich Leid und Kosten.

Es muss keine Hysterie entstehen, Angst kann man auch mit Phobien haben.
Wir möchten nur die Wahrheit kennen.

Biggi
Titel: Re:Vorsorge
Beitrag von: Bluebird am 30. September 2010, 21:45:45

@Jens B.
Das, was wir hier an Informationen weitergeben, stammt aus Berichten, die jeder Interessierte im Internet recherchieren kann.
Ich möchte hier niemanden beunruhigen, noch kann ich Entwarnung geben.
Wie auch, wenn selbst die Experten weiter forschen?

Du siehst, wir können diskutieren, kommen aber zu keinem Ergebnis.

Titel: Re:Vorsorge
Beitrag von: josch am 30. September 2010, 21:47:58
Hallo,
noch etwas was ich vergessen hatte zuschreiben,
mein Vatsch hatte vor ca. 15 Jahren ein Gehirnschlag,
aber das ist Spekulation, das es damit etwas zutun hat.

Ich muß hier Blubird und fips2 zustimmen, eine Umfrage
über dieses Thema wäre nicht gut für dieses Forum.
Sorry, wenn manche hier etwas falsch verstanden haben.

josch
Titel: Re:Vorsorge
Beitrag von: Bluebird am 30. September 2010, 21:53:44
@Ratzebär:
Die Impfung gegen Gebärmutterhalskrebs wird inzwischen nicht mehr bedingungslos als ungefährlich angesehen.

Krebs-Vorsorgeuntersuchungen sind heute bereits Standard. Allerdings sind Schädel/Hirn hiervon ausgenommen.
Viele wissen doch aus eigener Erfahrung oder Beobachtung im Umfeld, dass Krebs zwischen den Untersuchungen ausbrechen kann. Es gibt keine perfekte Vorsorge, es gibt keine Gewähr, dass hierdurch in jedem Fall der Ausbruch einer Krankheit verhindert werden kann.

Titel: Re:Vorsorge
Beitrag von: Jens B am 30. September 2010, 22:00:11
@ Bluebird!

"wir können diskutieren, kommen aber zu keinem Ergebnis." Vermutlich hast du recht!
Interessant wäre es aber allemal!

LG Jens B
Titel: Re:Vorsorge
Beitrag von: carpediem am 30. September 2010, 23:43:34
Hallo an alle interessierten.  Wie hier schon festgestellt wurde, eine Umfrage wuerde zu nichts fuehren.  HT sind sehr selten und ca. 5% aller HT sind mit verschiedenen 'syndromen' (uebersetzt Krankheitsbilder?) assoziiert, das heisst aber nicht, dass Menschen die unter diesen Krankheitsbildern leiden auch einen HT bekommen muessen. 

Dazu gehoeren u.a.
Li-Fraumeni cancer family syndrome
Tuberous sclerosis
Von Recklinghausens disease (neurofibromatosis)
Von Hippel Lindau disease.
Familial polyposis (Turcot's syndrome).
Osler-Weber-Rendu syndrome.

Ansonsten steht die Wissenschaft in dieser Hinsich noch ziemlich im Dunkeln.  Grosse Anstrengungen wurden diesbezueglich auf dem Gebiet der Brustkrebsforschung unternommen, um genetische Komponenten die fuer die Entstehung von Brustkrebs verantwortlich sind zu identifizierung (bis zu 30,000 probanden pro Studie).  Bisher nicht sehr erfolgreich, weil man feststellen musste, dass die genetischen Ursachen multifaktoriell sind, d.h. Kombinationen von vielen verschidenen genetischen Veraenderungen haben einer bestimmenten Wahrscheinlichkeit nach die Moeglichkeit ein Tumorwachstum einzuleiten MUSS aber NICHT passieren.
 
Dank der Weiterentwicklung der Biotechnologie in den letzten Jahren koenne allumfassende (global) DNA Analysen durchgefuehrt werden von mehreren Tausend Probanden.  Bei einer dieser Studie wurde 2009 meines Wissens nach drei Gene/Genvarianten mit hoehergradigem HT assoziiert.

Ob mein Beitrag hilft etwas Klarheit zu bringen weiss ich nicht.  Ich habe mir in letzter Zeit Gedanken gemacht, ob es wirklich hilfreich/empfehlenswert ist moeglichst fruehzeitig die Diagnose HT zu bekommen.  Ich denke ja, obwohl ich auch schon manchmal meine Zweifel habe.  Bei mir war es ein Zufallsbefund, wie bei verschiedenen anderen auch.  Leider sind die Behandlungsmoeglicheiten immernoch limitiert, obwohl es erfolgverspreachende Ansaetze gibt.  Mein Leben hat sich jedenfalls sehr veraendert - vordergruendig nicht offensichtlich, aber viele Entscheidungen kann ich nicht mehr unabahengig/unbeschwert von meinem HT treffen.

Ich wuerde gerne wissen, wie ihr das seht oder damit umgeht. 

Liebe Gruesse,
carpediem



 
Titel: Re:Vorsorge
Beitrag von: Jens B am 01. Oktober 2010, 00:12:17
Hallo carpediem,

ich danke dir für dein Urteil und die Sichtweise!
"…weil man feststellen musste, dass die genetischen Ursachen multifaktoriell sind …" Sorry, aber woher weißt du das? Ist es eine - weil logische/nahe liegende Vermutung (von dir) - oder bewiesen?

"moeglichst fruehzeitig die Diagnose HT zu bekommen" Dies hätte den großen Vorteil, dass man besser, gezielter und vor allem schneller, vielleicht schon recht frühzeitig einen HT erkennen & bekämpfen könnte! Aber es hätte auch den Nachteil, das manch einer (vielleicht depressive Menschen, Ohne diesen jetzt nahe treten zu wollen!) nicht mit der Diagnose umgehen könnte und von vornherein resignieren würden! (Obwohl das Risiko auch bei vielen anderen Krankheiten, die frühzeitig diagnostiziert werden, besteht!)
Du schreibst auch: "Mein Leben hat sich jedenfalls sehr veraendert …" Das selbe haben bestimmt alle anderen HT-Probanden auch!
Ich zum Beispiel lebe jetzt nach den OP’s viel bewusster, betrachte das Leben "mit anderen Augen"!
Aber es ist eigentlich traurig, dass man erst durch (ernstere) Krankheiten "sehend" wird!

LG Jens B
Titel: Re:Vorsorge
Beitrag von: carpediem am 01. Oktober 2010, 04:57:01
Hallo Jens B
 
 “….. sorry, aber woher weißt du das? Ist es eine - weil logische/nahe liegende Vermutung (von dir) - oder bewiesen?......”   – in zwei fueheren Beitraegen ich habe etwas ueber mich berichtet (siehe links). 

Ich sitze so zusagen an der Quelle. Ich bin seit vielen Jahren in der Tumorforschung taetig und habe mich daher auch mit der Vererbbarkeit von Tumoren auseinandergesezt.   Aber erst jetzt, nach dem ich selber davon betroffen bin habe ich erkennen muessen wie wenig wir wissen (besonders bei den HT) und wie lange es dauert bis die Erkenntnisse in der Klinik umgesetzt werden koennen.  Das ist ziemlich frustrierend!!

Deshalb gingen mir auch die Gedanken durch den Kopf, ob es wirklich gut ist eine fruezeitige Diagnose zu bekommen.  Zum Beispiel durch eine ein-, zwei-, oder auch fuenf-jaehrige Routineuntersuchung.  Das Leben wird ziemlich durcheiander geworfen, und eine bewaehrte Behandlungsstrategie gibt es nicht.  Alles ist ‘trail und error’.  Wenn man 10 Aertzte fragt bekommt man oft auch 10 unterschiedliche Meinungen/Empfehlungen.  Letztlich muss man dann alleine entscheiden. Die Therapieentscheidung  haegt dann von dem jeweiligen Patienten ab; risikofreudig, zoegerlich, unsicher, etc.   
   
http://www.hirntumor.de/forum/index.php/topic,6208.0.html
http://www.hirntumor.de/forum/index.php/topic,6295.0.html

Lg,
carpediem
Titel: Re:Vorsorge
Beitrag von: fips2 am 01. Oktober 2010, 08:01:19
Zitat
(Auch wenn es lt. Fips seiner Empfehlung keine Umfrage hier geben soll.)

Mal eine kleine Rechnung zu Umfrageaufrufen hier im Forum.

Ich geb euch mal ein paar Zahlen um die Aussagekraft einer Umfrage hier im Forum darzulegen.

Es gibt jährlich 8000 Neuerkrankungen an primären Hirntumoren und 30.000 sekundär Betroffene mit Metastasen im Gehirn, ausgelöst durch andre Tumore im Körper, in Deutschland.
Quelle: http://www.medizinfo.de/neurologie/tumore/haeufigkeit.shtml


Unser Forum hat 2.100 Mitglieder

Von denen sind meist rund 20-25 User momentan aktiv

Kann man alles in den Statistiken des Forums nachlesen: http://www.hirntumor.de/forum/index.php?action=stats


Schätzt man mal, dass die Hälfte davon an einer Umfrage teilnimmt, dann sind wir bei 10-12 Teilnehmern, deren Antworten sich entsprechend auf  ja oder nein aufteilt.

So nun nehmt mal selbst den Bleistift und die Zahlen oben, rechnet mal nach und bewertet dann die Repräsentativität.

Ich lass meinen Meinung dazu mal offen.

Nur so viel.
Ich hoffe ihr versteht dann ein wenig die Haltung  von mir als  Moderator zu solchen Umfragen.

Fips2
Titel: Re:Vorsorge
Beitrag von: Jens B am 01. Oktober 2010, 09:25:20
Hallo carpediem,

danke für deine Antwort & den Hinweis auf die Links!
Das du in der Tumorforschung tätig bist, ist bestimmt sehr interessant.
Das lange Prozedere was du beschreibst ist natürlich unschön & umständlich oder es mit deinen Worten zu sagen:  "frustrierend"! Das sehe ich genauso! Aber leider ist das wie bei ganz vielen Sachen …
Mit den 10 Ärzten = 10 unterschiedliche Meinungen, hast du leider auch Recht! Diese Erfahrung habe ich auch schon viel live gemacht.

@ Fips: Sicherlich hast du / ihr (auch Bluebird) völlig recht damit, dass hier im Forum eine Umfrage nicht repräsentativ wäre, aber es würde bestimmt trotzdem dem ein oder anderen eine Diskussion (wie sie ja auch schon läuft) sehr interessieren! Mich z.B.! Mich würden die verschiedensten Meinungen schon sehr interessieren, auch wenn es keine "offiziellen Studien" oder so gibt.
Es steht ja außerdem sowieso jedem frei, dass zu lesen oder sich gar daran zu beteiligen.  ;)  Nicht?

Ich wünsche allen einen schönen Freitag! (Seht ihr & schwupps ist schon wieder Wochenende.)

LG Jens B
Titel: Re:Vorsorge
Beitrag von: fips2 am 01. Oktober 2010, 09:31:30
.
Es steht ja außerdem sowieso jedem frei, dass zu lesen oder sich gar daran zu beteiligen.  ;)  Nicht?

LG Jens B


Für uns Moderatoren gilt das nicht so ganz Jens.

Wenn durch falsche Voraussetzungen unnötige Ängste geschürt werden könnten, sind wir moralisch zum Eingreifen verpflichtet. Was wir dann auch tun.

Fips2
Titel: Re:Vorsorge
Beitrag von: Jens B am 01. Oktober 2010, 09:41:11
Hi Fips!

Aber natürlich hast du völlig recht damit: "Wenn durch falsche Voraussetzungen unnötige Ängste geschürt werden könnten, sind wir moralisch zum Eingreifen verpflichtet."

 :-[

LG Jens B
Titel: Re:Vorsorge
Beitrag von: Bluebird am 01. Oktober 2010, 10:20:37
Hallo!

Meine Meinung: ich kenne inzwischen kaum noch eine Familie, wo jedes Mitglied rundum gesund ist. Tumorerkrankungen, gut- oder bösartig, kommen offenbar zuhauf vor, wenn man sich mit Menschen im Umfeld oder auch per Zufall unterhält.
Inwieweit nun ein Meningeom eines Familienmitglieds etwas mit dem Darmkrebs eines weiteren Mitglieds zu tun hat, können wir sowieso nicht beurteilen.

----------------------------------------------------------------------------------------------------
Mein Meningeom war übrigens auch ein Zufallsbefund. Ein Neurochirurg meinte vor Jahren, dass ich glücklich hätte weiterleben können, wenn ich erst gar nicht zur MRT-Untersuchung gegangen wäre. So schwer eine solche Diagnose anfänglich zu verkraften ist, so sehe ich doch einen erheblichen Vorteil in der Früherkennung.
Nun sind sich in meinem Fall - im Gegensatz zu anderen Betroffenen - die verschiedenen Ärzte unabhängig voneinander in ihrer Meinung einig.

Bluebird
Titel: Re:Vorsorge
Beitrag von: josch am 01. Oktober 2010, 10:30:09
Moin,

hallo fips,
ich verstehe leider deinen beitrag nicht.
ich habe einen tumor und frage mich jetzt ob ich diesen eventuell
an meine tochter weiter vererbt haben könnte, nicht zwanghaft muß
und ob es dafür möglichkeiten gibt, dieses zutesten z.b. mrt

josch

Nun bin ich total durch einander, mit den verschiedenen Antworten.
So jetzt noch einmal meine Frage!
Würdet ihr eine Vorsorgeuntersuchung machen,
wenn es um euer Kind gehen würde ? Wenn ja welche.
Danke!!!

josch
Titel: Re:Vorsorge
Beitrag von: fips2 am 01. Oktober 2010, 10:32:58
Rein prophlaktisch ohne Symptome ganz klar

NEIN

Eine MRT kostet die "Kleinigkeit" von 800€ Nur mal so am Rande bemerkt.
Die KK bedankt sich.
Titel: Re:Vorsorge
Beitrag von: Lucie am 01. Oktober 2010, 10:37:41
Hallo Josch,

verstehen kann ich dich gut, habe selbst 2 Kids, von denen eins oftmals Kopfweh hatte.

Hat denn deine Tochter irgendwelche Probleme, sodass du wirklich Sorge haben müßtest, dass etwas nicht in Ordnung  ist? Falls ja, dann berichte doch bitte mal, ja?! Einfach so, ohne dass etwas ist, würde ich kein MRT machen lassen. Mach dich nicht verrückt!

Ich wünsch dir ein schönes Wochenende.
LG
Lucie
Titel: Re:Vorsorge
Beitrag von: Bluebird am 01. Oktober 2010, 10:42:33


Ein MRT ohne stichhaltigen Anlass für eine Verdachtsdiagnose wird kein Arzt verordnen.
Titel: Re:Vorsorge
Beitrag von: Jens B am 01. Oktober 2010, 11:25:20
Hallo josch!

Du fragst: "Würdet ihr eine Vorsorgeuntersuchung machen, wenn es um euer Kind gehen würde?"

Wenn es um das eigene Kind geht ohne wenn & aber! Will heißen, natürlich ist man um das eigene Kind besonders besorgt, gleich doppelt, wenn es einen selbst arg erwischt hat. Da wird man besonders vorsichtig & "hellhörig"!

Doch wie Bluebird & Fips schon meinten, ohne triftigen (!) Grund (z.B. starke Ausfallerscheinungen, massive & immer wiederkehrende Beschwerden usw.) ist es äußerst schwierig und ein MRT (Das vom Arzt unbedingt bestätigt oder veranlasst werden muss!) ist so nicht möglich!
Ich hoffe du verstehst, was wir / ich dir sagen wollen?
Alles Gute!

LG Jens B
Titel: Re:Vorsorge
Beitrag von: schwede am 01. Oktober 2010, 12:23:44
Hallo !

Ich Verfolge es somit diesen Thread, es wurde schon gesagt.
Mach dich nicht Verrückt. !

Ich verstehe das man Besorgt ist, wenn es um die Eigenen Kinder geht.

Die eigene Krankheit lässt dich so Reagieren !

Die Erfahrung kann die Angst bringen, die sollte kontrolliert werden !

LG schwede

P.S. Das ist eine grosse Aufgabe !
Titel: Re:Vorsorge
Beitrag von: menno-meningo am 01. Oktober 2010, 14:05:34
Hallo,

bei mir stand die Frage einer NF2 (Neurofibromatose Typ 2) im Raum. Da meine Schwester ein Akustikus-Neurinom hat (sehr klein, jährlich  MRI) wurde auch eine genetische Beratung bei mir und Untersuchung des Blutes und des Meningiom-Präparates in Hamburg durchgeführt.
Für mich selbst ist die sehr aufwendige Untersuchung nicht nötig, hätte sie auch nicht machen lassen. Da ich aber die Weiche bin über die die genetische Abweichung läuft und ich Enkel habe, wurde es befürwortet.
 
Ich gehe ganz einig mit "carpe diem", auch ich habe mir Gedanken darüber gemacht und die Entscheidung über Wissen oder Nicht-wissen muß jeder für sich selbst treffen. Vor allem, wenn aus der Diagnose keine, noch keine Therapie folgen kann.

Mit meinen Söhnen habe ich alles Nötige besprochen und sie haben nun die Freiheit, später (die Enkel sind noch klein) so zu entscheiden, wie sie es für richtig halten.

Es bleibt ein schweres Thema und wird auch von mir immer wieder neu bedacht.

Ein schönes Herbstwochenende für alle und Gruß aus dem Süden
menno-meningo             
Titel: Re:Vorsorge
Beitrag von: Bea am 01. Oktober 2010, 16:13:12
Hallo zusammen:

Zitat von carpediem:
Zitat
Deshalb gingen mir auch die Gedanken durch den Kopf, ob es wirklich gut ist eine fruezeitige Diagnose zu bekommen.

Klare Aussage meinerseits: Erkannte Gefahr ist gebannte Gefahr. Wer das nicht wissen will geht einfach nicht zur Untersuchung. Meiner Meinung nach ist genau das zwar fahrlässig - soll aber jedem selbst überlassen sein.
Manche Menschen haben auch eine Verantwortung ihrer Familie / Umwelt gegenüber.

Ich würde auch keine Umfrage im eigentlichen Sinne starten. Was man machen kann ist ein neues Thema in dem jedes Mitglied schreibt, wie viele HT-Fälle es innerhalb der Familie gibt, wenn man das wünscht. Und das bitte im geschlossenen Bereich.
Evtl. Rückschlüsse zieht dann bitte jeder für sich selbst.

Und wie schon einmal angemerkt: bei einer Häufung innerhalb der Familie wird sich kein Neurochirurg oder Neurologe gegen ein MRT stellen. Schon vor dem Hintergrund dass sich der Angehörige ständig mit Angst plagen könnte.

LG,
Bea
Titel: Re:Vorsorge
Beitrag von: mmolina am 01. Oktober 2010, 17:13:54
Hallo zusammen,
das ist ja ganz interessant was zum Thema Vererbung HT berichet wird.
Ich hatte einige Monate nach meiner OP meinen Neurochirurgen gefragt, da ich ja
2 Kinder, Tochter 15 und Sohn 19 habe. Er meinte dazu, dass HT nicht erblich seien..
Das hat mich dann auch beruhigt. Ausserdem gibt es im Moment auch keinen Grund für eine MRT, da keine Symptone vorhanden sind.

Aber wie Bluebird ja sagt, welche Familie ist denn ganz gesund.

Meine Mutter z.B. hatte Brustkrebs (in den 70ger Jahren) und starb 1984 an Knochenkrebs.
Meine älteste Schwester hatte vor 4 Jahren Brustkrebs (hormonspezifisch) und ihr geht es jetzt prima. (Keine Brustamputation).
Bei mir wollte man eine sogenannte genetische Studie vornehmen, hab ich dann letztendlich abgesagt. Was bringt mir das denn! Ich mache doch schon jährliche Mammographien, wegen diesen Fällen in der Familie, was kann man noch mehr tun und was hätte ich denn davon.

Ich werde mich jedenfalls nicht verrückt machen lassen! Gut, es kommt vielleicht auch auf die Person an, da bin ich Gott sei Dank, sehr positiv eingestellt.

LG an alle
mmolina


Titel: Re:Vorsorge
Beitrag von: Jens B am 02. Oktober 2010, 12:39:19
Hallo zusammen!

Mich beschäftigt das Thema Vererbung immer noch sehr, ohne mich jetzt "verrückt zu machen“!
Ich bin hier im Forum auf eine schon etwas ältere Diskussion gestoßen (2008), die auch das Thema schon hatte. Zu dieser gelangt man, wenn man diesem Link folgt: http://www.hirntumor.de/forum/index.php/topic,2090.0.html
Da sollte man mal den Beitrag von Ulrich, in: "Meningeom vererbt?" Antwort Nr.14 vom: 23 Oktober 2008, um 12:44:37 lesen!
"Genetic susceptibility to meningioma is well established, with the risk among relatives of meningioma patients being approximately threefold higher than that in the general population." Bedeutet lt. Seiner Übersetzung etwa:

"sinngemäß: ... das Risiko an einem Meningeom zu erkranken ist bei Verwandten etwa dreimal höher als bei der der Normalbevölkerung."
Schreibt er da!

Herzliche Grüße & allen ein schönes, entspanntes und schönes Wochenende.

LG Euer Jens B
Titel: Re:Vorsorge
Beitrag von: menno-meningo am 03. Oktober 2010, 14:56:35
Hallo zusammen!

Ein Gesichtspunkt geht mir noch im Kopf herum. Wir beschäftigen uns hier mit diesen Fragen  auch deshalb, weil wir alle vermutlich schon ein gewisses Alter erreicht haben.
Kindertumore natürlich ausgeschlossen, die greifen wohl immer besonders ans Herz!

Will sagen:
Soweit ich weiß, entsteht Krebs u.a.auch dadurch, daß der Organismus mit zunehmendem Alter die Fähigkeit verliert, das Wachstum der Zellen richtig zu steuern. Der Zellauf- und Abbau muß programmgemäß ablaufen oder die Zelle zum richtigen Zeitpunkt aufhören zu wachsen.  Viele Krebsarten treten in höherem Alter häufiger auf, warum genau?  So viele Faktoren haben Einfluss, aber in welcher Größenordnung?  Das macht seriöse Statistiken so kompliziert.
In manchen Ländern Afrikas/Asiens usw. ist  die Brustkrebsrate der Bevölkerung sicher niedriger als bei uns. Einfach weil die Frauen im betreffenden Alter dort garnicht so alt werden.

Ich will bestimmt den Kummer, die Sorgen nicht klein reden, den eine schwere Krankheit macht. Ich hätte auch gerne manchmal: "Ursache-Wirkung-Gegenmittel", so geht es halt leider nicht, das muß ich dann aushalten ohne mich verrückt machen zu lassen.

Es ist einfach gut, daß daran geforscht wird und daß wir dann z.B. hier an die Informationen kommen!

Jetzt genieße ich noch ein wenig den schönen Herbsttag bei uns, geh auf meinen Balkon und zupf am letzten Blümli das Vertrocknete weg.

Herzliche Herbstgrüße
menno-meningo
   

   
Titel: Re:Vorsorge
Beitrag von: Jens B am 03. Oktober 2010, 21:32:55
Hallo menno-meningo!

Das: "… weil wir alle vermutlich schon ein gewisses Alter erreicht haben." und "… dass der Organismus mit zunehmendem Alter die Fähigkeit verliert, das Wachstum der Zellen richtig zu steuern." ist auch ein interessanter Standpunkt & ein gutes Argument!

Herzliche Grüße zum bundesweiten "Tag der deutschen Einheit" & einen guten Wochenanfang! (Oder feiern nur wir "Ossis" diesen?)  ???  ;D

LG Jens B
Titel: Re:Vorsorge
Beitrag von: carpediem am 04. Oktober 2010, 02:27:12

Hallo, menno-meningo!

Du hast ganz recht, die meisten Tumore treten mit zunehmendem Alter auf, und es ist so, dass der Reparaturmechanismus der Zellen mit steigendem Alter nicht mehr immer fehlerfrei laeuft.  Hinzu kommt noch, dass mehrere genetische Veraenderungen in ein und der selben Zelle vorkommen muessen.  Da diese Veraenderungen spontan (zufaellig) entstehen und meistens wieder repariert werden dauert es ~20 Jahre (das wird geschaetzt) bis sich ein Tumor 'voll' entwickelt.

 Du hast auch Recht, dass die Brustkrebsrate in der asiatischen Bevoelkerung niedriger ist. 

".......In manchen Ländern Afrikas/Asiens usw. ist  die Brustkrebsrate der Bevölkerung sicher niedriger als bei uns. Einfach weil die Frauen im betreffenden Alter dort garnicht so alt werden........"

Jedoch liegt das nicht daran, dass die durchschnittlichen Lebenserwartung geringer ist und die Krebsentstehung nicht ausreichend 'Zeit hat'. 
z.B.  Japan hat die hoechste Lebenserwartung aller 'westlicher' Laender. 

Der Grund fuer die geringere Brustkrebsrate bei Frauen in Japan wird in der unterschiedlichen Ernaehrung gesehen.  Es ist erwiesen, dass die Brustkrebsrate bei Frauen aus Japan sich der in den U.S.A. angleicht, wenn diese in die U.S.A. uebersiedeln.

Uber China und andere asiatische Bevoelkerungsgruppen kann ich keine Aussage treffen.  Jedoch ist die Brustkrebsrate in China ebenfalls wesentlich geringer.

Lg,
carpediem


Titel: Re:Vorsorge
Beitrag von: menno-meningo am 04. Oktober 2010, 17:40:32
Hallo carpediem,

da habe ich mich wohl ungenau ausgedrückt bei den Brustkrebsraten.

Es ging mir eher darum, daß es wichtig ist Statistiken zu hinterfragen, nach welchen Kriterien sie erstellt wurden.
Das og. Beispiel fiel mir ein, weil in einer Debatte wörtlich bemerkt wurde: "ich komme grade aus Afrika, da haben die Frauen kein Brustkrebs!" Es gab dann natürlich die sarkastische Antwort: "naja, da sind sie eben schon an Aids gestorben."... was ja auch nicht wirklich weiterhilft.

Danke, daß du das richtig gestellt hast, gerade bei einem Thema, das so viele verunsichert ist es gut, genau zu sein.

LG
menno-meningo 
Titel: Re:Vorsorge
Beitrag von: Bluebird am 04. Oktober 2010, 19:32:11


Hallo,

bei den Japanern steht öfters Fisch auf dem Speiseplan. Ausserdem greifen sie häufiger zu Sojaprodukten.

Ich habe allerdings kürzlich gelesen, dass die einst gepriesenen Fischölkapseln als Nahrungsergänzungsmittel wenig bewirken als Vorbeugung gegen Brustkrebs.

LG
Bluebird
Titel: Re:Vorsorge
Beitrag von: KaSy am 05. Oktober 2010, 02:09:16
Ihr Lieben Antwort-Suchenden,
ich möchte mal den Gedanken, die Wahrheit wissen wollen und sie mittels MRT herausbekommen, weiterspinnen.

Dabei will ich die finanzielle Seite - unrealistischerweise - völlig beiseite lassen.
Und auch die Arbeitgeber-Problematik, die ein GLÄSERNER PATIENT hat ...

Jemand möchte also wissen, ob er sebst oder sein Kind eine bestimmte Krankheit hat.
Also lässt er ein MRT machen. Ein Ganzkörper-MRT natürlich!
Wenn das "sauber" ist, könnte ja vielleicht eine andere Krankheit, die nicht im MRT entdeckt werden kann, im Körper lauern.
Also sucht er sich weitere Vorsorgemöglichkeiten, als da wären:
Mammographie (auch bei Männern könnte es Brustkrebs geben)
Darmspiegelung
Magenspiegelung
Nierensonographie
Allergietests auf allllles
Nervernleitungstests (sowas gibts tatsächlich)
Leberbiopsie
Augendruckkontrolle
Blutdruckmessung
Blutbilder auf alllles
usw. usf.

(Ich bin kein Mediziner, aber ich glaube, ihr versteht erst mal, was ich bis hierhin meine.)

Nun findet sich doch einfach mal gar keine Krankheit, die ausbrechen könnte.

Aber in der Zwischenzeit sind ja drei Monate vergangen. Oder sogar vier!?
Da könnte sich doch was gebildet haben.
Also spielen wir das Spiel noch mal von vorn.

Und sind danach völlig beruhigt.
??

Garantiert nicht!

Wenn mein Kind schon keine Krankheit hat, die man bei all diesen alle paar Monate stattfindenden Tests  findet, dann könnte ihm doch unterwegs, oder beim Sport oder beim Treppe steigen oder beim Mappe tragen oder beim über-die-Türschwelle-gehen etwas passieren.....

Und guckt man einmal nicht hin, stirbt man entweder vor Sorge oder dem Kind fällt tatsächlich ein Dachstein auf den Kopf ...
(Oder es entwickelt derartige Ängste, dass es lieber freiwillig gleich von der Brücke hopst ...)


Ich will eure Ängste keinesfalls kleinreden, ich weiß aber auch, wovon ich rede. Scließlich habe ich mit drei Tumoren drei Kinder großgezogen - ohne Papa. (Mir fällt gerade auf, dass pro Kind ein Tumor eigentlich ausreichend sein sollte - da hüpft der Optimismus doch gleich ein bisschen höher.)

Ich habe aber für mich nach der Devise gelebt - Unkraut vergeht nicht.

Die Kinder wussten - Mama ist immer wieder da und nervt uns trotz Krankheit und hat  blöderweise auch immer Recht, wenn wir´s mal besser zu wissen meinen.

Und bzgl. der Kinder bin ich bei ihren immer länger bis morgens reichenden Ausflügen mit zunehmendem Alter stets davon ausgegangen - Wenn tatsächlich etwas Ernstes passiert, wirst Du es schneller erfahren als Dir lieb ist. Ich habe damit relativ ruhig schlafen können. Habe aber meine Kinder angewiesen, sich auf jeden Fall bei ihrer Rückkehr bei mir zu melden, egal ob ich schlafe. Und als dann mal die Polizei draußen stand oder der Anruf kam, dass die Kleine einen Motorradunfall hatte oder der Mittlere beim Karate derart auf den Kopf gefallen ist, dass es gefährlich geknackt hat - war ich ausreichend aufgeregt und verrückt vor Angst und Sorge.
(Alle haben übrigens alles gut überlebt - Klopf auf Holz - bei mir nehm ich da immer den Kopf mit dem - nicht hölzernen - Ersatzteil drin.)


Übrigens wollen auch so manche Menschen unbedingt wissen, ob ihre Wirbelkörper schön säuberlich und parallel aufgereiht sind und ja nicht etwa auf die Bandscheiben drücken. Das sollte man besser nicht wissen wollen! Denn es gibt viele MRT-Befunde, die auf einen Bandscheibenvorfall deuten, aber keinerlei Symptome verursachen, während andererseits bei Patienten mit heftigen diesbezüglichen Schmerzen nahezu regelrechte Wirbelsäulen vorgefunden werden.

Ich denke, dass das im gesamten Körper mehr oder weniger so ist.
Auch im Kopf.
Wir sind doch natürlich gewachsene Personen, auf die Normen nur sehr bedingt anzuwenden sind.
Wieviele Unterschiede gibt es zwischen Säuglingen, zwischen dem ersten Laufen, den ersten Zähnen, dem Eintreten der ersten Regel, dem Verlauf der Pubertät, dem Altern ....... Das ist doch alles nicht krankhaft, nur weil es verschieden ist.
Ich will damit sagen, dass es bei all den möglchen Vorsorgen nicht zwangsläufig erkennbar ist, ob die eventuell festgestellte Abweichung noch normal oder bereits krankhaft ist.

Aber es ist ja richtig - viele Krankheiten machen mit Schmerzen auf sich aufmerksam und der gemeine GEMEINE HIRNTUMOR erst zu spät. Bloß, ob es gelingt, der Angst Herr zu werden, die die andauernden Gesundheitschecks zur Folge haben würden .... ?

Ich wünsche euch allen gesunde Kinder.
Die Angst um sie ist das Schlimmste, was es gibt!!!

Eure KaSy
 
Titel: Re:Vorsorge
Beitrag von: schwede am 05. Oktober 2010, 06:58:25
Guten Morgen !

Kasy hat das so schön beschrieben, selbst wenn ich alle Vorsorge Untersuchungen mache in meinen Leben.

Was habe ich dann davon, wenn ich mein ganzes Leben bis 85 Jahre bei Arzt bin ???

Einer bekommt mich doch, und dieser wartet seit meiner Geburt auf mich, er hat Zeit.  ;)

LG schwede
Titel: Re:Vorsorge
Beitrag von: fips2 am 05. Oktober 2010, 07:16:44
Ich finde Kasys Beitrag hier fast noch besser
http://www.hirntumor.de/forum/index.php/topic,6219.msg45638.html#msg45638
Den Nagel auf den Kopf getroffen.
Zitat
Den Handyhersteller oder die Stromleitung die Wasserader vors Gericht zerren - und damit Zeit ans Bein binden, die du für dich brauchst?! Oder bei familiärer Vorbelastung (mein Großvater hatte Blasenkrebs) auf dem Grab vom Opa wütend rumhüpfen?! Oder keine Kinder in die Welt setzen?
Ein tolles Leben hättest du dann - ohne Alkohol, Torten, Rauchen, Grillwürste, Kinder, mit Mundschutz durch die - nee - in der Stadt würdest du dann ja auch nicht wohnen und auf Wasseradern nicht und Stromleitungen schön weit weg, ohne Handy, Computer, aber vor allem auch ohne Zeitung und Fernseher zwecks Stressvermeidung ... .
Respekt.

Fips2
Titel: Re:Vorsorge
Beitrag von: Stella67 am 05. Oktober 2010, 21:26:11
Hallo Josch,

meine ganz persönliche Tendenz wäre schon eher, ein MRT machen zu lassen; die Gründe sind kurz gefasst: dass eine Erblichkeit sich nicht ganz ausschließen lässt, dass ein "sauberes" MRT - zumindest für begrenzte Zeit - sehr beruhigend wäre und dass (je nach Art, Lage und Wachstum) eine frühe Diagnose durchaus eine Behandlung ermöglichen kann, die vllt bei zu später Diagnose so nicht mehr möglich ist. Dass man es auch anders sehen kann, haben wir ja schon gelesen.
Aber: das Risiko, dass durch einen erblichen Faktor zum jetzigen Zeitpunkt schon etwas Behandlungsbedürftiges entdeckt wird, scheint mir so gering, dass man noch einige Jahre warten kann, wenn bei ihr keine gesundheitlichen Auffälligkeiten auftreten , zumal man ja wahrscheinlich sowieso nicht jedes Jahr ein prophylaktisches MRT machen würde, wie die anderen schon geschrieben haben. Die Frage ist daher aus meiner Sicht eher, ob und wie Du das Thema dann bei Deiner Tochter ansprichst (und ob das überhaupt nötig ist), denn sie wird ja letztlich selbst entscheiden und dass unnötige Beunruhigung vermieden sollte, haben die anderen ja auch schon betont.
Dies nur zur Ergänzung des Meinungsbildes, eine allgemeingültige Empfehlung kann es bei diesem Thema nicht geben.

LG
Stella
Titel: Re:Vorsorge
Beitrag von: Enesa am 06. Oktober 2010, 20:39:50
Hallo ...ich hab mit Neugier diese Diskussion verfolgt.
Und genau diese Frage habe ich nach der Op meinen
3 Chirugen gestellt...ob ich meine zwei Kinder (17 & 13)zum
MRT schicken soll bzw muss??.
Die sagten mir, dass es kein muss sei,aber um einfach
ausschliessen zu können und um auf der sicheren Seite
zu sein, würden sie es verstehen und ich soll dies bei meinem
Hausarzt mal ansprechen.Ich hab das aber noch nicht getan,
da meine Tochter mir das "ausgeredet" hat.
Aber jetzt denk ich, dass ich dieses Thema doch mal
ansprechen werde... Seid alle lieb gegrüßt...Enesa
 
Titel: Re:Vorsorge
Beitrag von: Jens B am 07. Oktober 2010, 08:11:04
Hallo Enesa!

Ja, es ist hier eine hochinteressante Diskussion am Laufen!
Du schreibst: "… dass es kein muss sei,aber um einfach ausschliessen zu können und um auf der sicheren Seite zu sein, würden sie es verstehen …" (MRT)
Hm, frag deinen Hausarzt. Fragen kostet ja nix!  ;)
Bin auf seine Meinung gespannt! Ob du sie uns dann bitte mitteilst?

LG Jens B
Titel: Re:Vorsorge
Beitrag von: josch am 11. Oktober 2010, 16:52:58
Hallo Zusammen !!!

Nach dem Motto: Was ich nicht weis, macht mich nicht heiss.
Werde ich meiner Tochter garnicht erst vorschlagen ein MRT machen
zulassen, sie wußte ja nicht, das ich mich hier erkundigt habe.

josch