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Themen - Eluria

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Vorstellung / Diagnose bei meinem Mann (Angehörige)
« am: 02. Mai 2012, 00:47:12 »
Hallo zusammen.

Es ist mir nicht leicht gefallen, mich hier zu registrieren, da es dadurch „realer“ wird, aber ich kann momentan mit keinem über das Thema reden, und hoffe, ich dass ich hier in der kommenden Zeit einige Dinge loswerden kann bzw. Antworten auf Fragen finde, die in meinem Umfeld gerade nicht möglich sind.

Meine bzw. unsere Geschichte ist die Folgende:
Mein Mann und ich  sind seit 8 Jahren zusammen, seit 5 verheiratet. Er ist 28 Jahre alt, ich 27.  Ich bin gerade dabei, mein Studium abzuschließen, habe gerade den Vertrag für meinen Traumjob unterschrieben, wir suchen gerade eine größere Wohnung und fangen an, über Familienplanung nachzudenken. Zumindest bis vor kurzem war das so.

Mein Mann hat bereits seit einigen Monaten immer wieder Kopfschmerzen und zeitweise Gleichgewichtsstörungen. Unser Hausarzt tat das als unerklärliche Lappalie ab, die von selbst vorbei geht. Vor etwa einer Woche wurden die Kopfschmerzen so schlimm, dass er zu Hause blieb. Seit Freitag hat er eine halbseitige Gesichtslähmung. Auch da hat unser Hausarzt sich noch keine Sorgen gemacht, und meinte, auch das würde von selbst wieder weggehen, aber er bekam zumindest einen Kontrolltermin für Montag, glücklicherweise bei einem anderen Arzt, da der Hausarzt jetzt im Urlaub ist.
Dieser hat ihn sofort ins Krankenhaus geschickt um ein Kopf-CT zu machen. Gestern Abend rief dieser Arzt dann an und sagte, dass ein gutartiges Meningeom gefunden wurde. Nun haben wir morgen früh einen ersten Termin bei einer Neurologin, wo wir Genaueres erfahren. Momentan wissen wir also noch nicht, wie groß der Tumor ist, wo er genau sitzt und was jetzt auf uns zukommt.

Ich versuche, in seiner Gegenwart stark und zuversichtlich zu sein und sage ihm immer wieder, dass alles gut wird. Aber wenn er schläft und ich allein bin, breche ich zusammen, kann es nicht glauben und male mir aus, was alles passieren kann.
Und ich frage mich, was meine Rolle in den nächsten Monaten sein wird.Wie kann ich ihm helfen? Was braucht er jetzt von mir? Ich koche schon seine Lieblingsgerichte, damit er etwas isst und Kraft für die kommende Zeit und im schlimmsten Fall für eine OP hat (er hat über 15 kg Untergewicht, und ich mache mir Sorgen, weil er allgemein körperlich sehr schwach ist), ich pflege ihn so gut es geht, bringe ihm alles was er braucht ans Bett, spiele „Sekretärin“ wenn die Anrufe zuviel werden, tropfe ihm Gel in die Augen, damit er keine Glaskugel braucht, weil er die auf keinen Fall haben will. Aber ich habe das Gefühl, ich komme nicht zu ihm durch. Ich habe keine Ahnung, wie es ihm mit der Situation geht. Gestern kurz nachdem der Arzt angerufen hat, ist er kurz in Tränen ausgebrochen, aber seither ist er sehr still. Wenn ich ihn frage, wie es ihm geht, sagt er, dass er Kopfschmerzen hat, aber ansonsten weiß ich nicht, was in ihm vorgeht.

Ich habe viel recherchiert und eigentlich grundsätzlich viele gute Erfahrungen gelesen, dass der Tumor vollständig entfernt werden kann, und dass die Betroffenen dann meistens ihr Leben lang ihre „Ruhe“ von der Sache haben. Aber die Sorgen und Ängste bleiben natürlich. Meine erste (stille) Frage war, woher kann der Arzt jetzt schon wissen, dass der Tumor gutartig ist? Ich kenne mich da nicht aus, aber sind dazu nicht mehr Tests nötig? Und wenn mein Mann jetzt schon solche Beschwerden hat, heißt das, das der Tumor groß ist, und dass auf jeden Fall operiert werden muss? Wie verhalte ich mich morgen bei der Neurologin? Lasse ich meinen Mann allein mit ihr sprechen, oder diskutiere ich mit? Wenn er mich um Rat fragt, wozu soll ich ihm raten? .

Was mich sehr stutzig macht ist, dass der Arzt gestern am Telefon meinte, dass seine Gesichtslähmung nichts mit dem Meningeom zu tun hat. Ich habe jetzt aber schon mehrfach von Menschen gelesen, die diese Lähmung durch ein Meningeom hatten. Warum schließt er das aus? Und woher kann die Lähmung sonst kommen? Kann diese auch wieder verschwinden? (also falls sie doch mit dem Meningeom zusammenhängt, meine ich).

Einige Fragen werden wir hoffentlich morgen mit der Neurologin klären können, aber ich schätze, dass dieser Besuch wieder viele anderen Fragen aufwerfen wird.

Ich weiß, ich habe viel geschrieben und einiges davon ziemlich durcheinander, aber es fällt mir gerade auch ziemlich schwer, klar zu denken und hoffe, ich habe euch jetzt nicht abgeschreckt. Ich wäre froh, wenn ihr mir ein bisschen mit euren Erfahrungen weiterhelfen könntet.

Liebe Grüsse
Eluria

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