HirnTumor-Forum

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Nachrichten - KaSy

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Kummerecke / Antw:Wieder zum MRT
« am: 15. März 2021, 23:27:12 »
Hallo, ines1999,
Ich habe heute immer mal wieder an Dich gedacht, vor allem im Garten, da habe ich Deinen Tumor, den Du nicht haben darfst, in den Komposthaufen geworfen und den Regenwürmern als Futter gegeben. Die verarbeiten alles!
(Außer Corona-Viren, das hätte u.a. AstraZeneca getan  ??? )
KaSy

152
Krankengeschichten / Antw:Bei mir geht es um den Sohn !
« am: 14. März 2021, 14:25:41 »
Liebe Tinabella,
Paujo hat völlig Recht, Du brauchst psychotherapeutische Betreuung und Du brauchst "Auszeiten".

Du steckst momentan und für eine nicht absehbare, und allein dadurch schreckliche, Zeit zwischen den zwei "Polen": Trauer, Angst um Deinen Sohn und "dem Nichts".

Woher nimmt man die Kraft, die man gar nicht hat, um den Raum zwischen diesen zwei Polen mit irgendetwas zu füllen und sich nicht noch schlechter dabei zu fühlen?

Paujo hat das Herausschreien des Schmerzes im Wald genannt.
Ich habe das auch so getan.
Ich habe aber auch gelernt, nach dem "Herausschreien", das für kurze Zeit ein wenig erleichterte Gefühl dafür zu nutzen, um (zunächst) winzigste Glückspünktchen zu entdecken.
Das kann im Wald ein grüner Grashalm sein oder eine kleine Blattknospe, die neues Leben verkündet. Es kann der rosenrote Schein der Sonne an den Wolken sein. Oder ein glitzernder Regentropfen im Gras. Das aufgeregte Zwitschern eines Vogels.

Du darfst diese Glückspünktchen suchen! Jedes einzelne gibt Dir ein winziges besseres Gefühl.

Du kannst Deinem Sohn davon erzählen und ich glaube, er wird sich darüber freuen. Und dann suchst Du noch eins und noch eins. Lass ein bisschen Freude in Dein Leben und in Dein Herz.
Wenn Du Dich ein wenig besser fühlst, kannst Du auch für Deinen Sohn ein wenig besser da sein.

Das Schreiben hier im Forum ist eine wirklich sehr gute Ergänzung, die ich in meinen "traumatischen" Zeiten sehr intensiv nutzte. Allein das Aufschreiben half mir. Aber die Reaktionen der ähnlich Betroffenen waren und sind so sehr wertvoll!
Ja, sie brechen Gefühle auf, ich musste weinen, aber das tat gut und ich habe es stets so sehr als Hilfe gespürt, ich habe mich durch die Krisen getragen gefühlt.

Die Glückspünktchen werden später die Erinnerung an diese traurige Zeit ein wenig aufhellen wie funkelnde Sternchen in der dunklen Nacht.

KaSy

153
Kummerecke / Antw:Wieder zum MRT
« am: 14. März 2021, 00:09:22 »
Hallo, ines1999,
na klar wird an Dich gedacht!
Es passt ganz gut, denn ich habe am 15.3.2021 meinen Labortermin für das MRT, das am 18. März stattfindet. Nach meiner OP vor drei Monaten ist es (außer den postoperativen MRT und CT) die erste Kontrolle. Mal sehen, was meine "Radiologin des Vertrauens"  ;) dazu sagt, sie weiß noch gar nichts von der OP. Am 19. März habe ich meinen ersten Termin für die Corona-Schutzimpfung. Die zwei Termine bei der Neurochirurgin und der Strahlenärztin sind am 25. März.
Wir denken einfach mal jede für die andere den Tumor aus den Bildern weg und dann wird es gut werden.  :)
Liebe Grüße von KaSy

154
Hallo, awg,
Glückwunsch zum Sechser mit 4 Zusatzzahlen im MRT-Lotto!
Spiel weiter so erfolgreich!
KaSy

155
Krankengeschichten / Antw:Bei mir geht es um den Sohn !
« am: 05. März 2021, 12:59:27 »
Liebe Tinabella
Es geht um Eure gesamte Familie, in der jeder seinen Weg finden muss und ihn in dieser bereits langen Zeit so gut wie möglich geht, um mit dieser so falschen Situation klarzukommen.

Von außen gesehen ist jeder Weg verständlich. Die verschiedenen Wege sind individuell und jeder empfindet anders.

Für jeden von Euch ist es wichtig, den Weg zu finden, mit dem er Deinem Sohn und sich selbst gerecht werden kann.

Bei Deinem Sohn taucht sein fröhliches Wesen wieder auf, das Ihr ihm in seiner Kindheit gegeben habt. Die Ernsthaftigkeit des Erwachsenen verschwindet. Für ihn und für Euch ist es gut, dass es genau so (und nicht anders herum) ist.

Das empfindet auch sein Kind. Ich glaube, es fällt ihm ein wenig leichter, oft zu seinem Papa zu gehen, als wenn der Papa nur liegen und vielleicht sogar klagen würde.

Dein Mann, sein Vater, kann den Anblick nicht ertragen. Für ihn war sein Sohn sein Leben, in dem er sich weiterentwickelt sah. Er wollte ihm noch so viel geben, mit ihm gemeinsam Dinge erschaffen. Das, was mit ihm nicht mehr möglich ist, zerstört große langjährige Zukunftsträume. Das kann er nicht zulassen und deswegen stürzt er sich jetzt in einen (ihm später vielleicht mehr verständlichen) Aktionismus. Sobald er sich hinsetzen und die Hände in den Schoß legen würde, würde er daran zerbrechen. Und auch mit Dir und Deinen kummervollen Worten kann er nichts anfangen. Ich glaube, ihm ist das im tiefsten Inneren bewusst, aber es ist ihm nicht möglich, sich über diese - ich möchte sagen - "männlichen Ur-Instinkte" hinwegzusetzen, die jetzt über sein Leben in dieser verlorenen Lage bestimmen.

Du trauerst und weinst und das ist gut so für Dich. Es ist Dir nicht gegeben, jetzt zu bügeln, Blümchen zu pflanzen, Kuchen zu backen, Fenster zu putzen. Das ist alles falsch. Wie kann das Leben einfach so normal, normal?!?, weitergehen, wenn der Sohn im Sterben liegt. Alles ist jetzt falsch. Nichts, was Du anfängst, hat einen Sinn, wenn der Sohn nicht mehr der ist, der er war und der er werden sollte. Nicht einmal fröhliche Musik darf es sein, am besten gar keine.  Ruhe, Stille, unter der Bettdecke weinen. Alles ist falsch, nichts hilft.


Du musst versuchen, aus dieser ausweglosen Situation herauszufinden. In Deiner Familie findest Du ein wenig Verstehen, aber das richtige Verständnis, das Du jetzt gerade brauchst, ist es nicht.
Hier im Forum kannst Du alles schreiben, das tut Dir gut und das ist für Dich der richtige Schritt, vielleicht wird ein Weg daraus.
Überlege, ob es außenstehende Personen gibt, denen Du alles, wirklich alles erzählen kannst, was Dich bewegt. Zuhören soll diese Person können. Das braucht Zeit und ist mit einem Mal nicht getan.
Vielleicht findest Du einen Psychologen, bei dem Du all Deinen Kummer abladen kannst. Das könnte Dir helfen, mit kleinen Schritten in ein Leben zurückzufinden.

Du kannst es Deinem Mann und der Frau Deines Sohnes sagen, vielleicht verstehen sie, dass Du das für Dich jetzt brauchst. Oder nicht.
Aber für Dich ist das Weinen dürfen und Reden können jetzt wichtig und richtig.

Du schreibst es selbst, wie sehr die Psyche bereits beginnt, Deinen Körper anzugreifen. Wer es nicht selbst so erlebt oder erlebt hat, kann das kaum nachvollziehen. Du weißt im Inneren, dass Du da raus musst.

Ein derzeit noch gar nicht reales Fernziel wäre eine psychosomatische Rehabilitation.

Das ist überhaupt noch nicht an der Tagesordnung, aber vielleicht eröffnet Dir das einen kleinen Lichtblick in der Ferne, ein Stückchen Optimismus,, um nicht zu tief im Kummer zu versinken.

Derzeit ist es Dein Sohn, dem Dein Herz gehört und immer gehören wird.

Bleib tapfer!
KaSy

156
Krankengeschichten / Antw:Bei mir geht es um den Sohn !
« am: 04. März 2021, 13:51:11 »
Liebe Tinabella,
Es ist gut, dass Du all Deine Gefühle hier in diesem Forum "rauslässt". Du hast Recht, hier sind die Menschen versammelt, denen man in Bezug auf Hirntumoren bei sich selbst oder bei den Angehörigen nichts erklären muss.

Oft gehen die Betroffenen nach ihren Therapien wieder ins Leben und "die Welt da draußen" denkt, dem geht es ja wieder gut!
Man sieht es uns nicht an.
(Ich bin eine der selbst Betroffenen.)
Ich finde das einerseits gut, dass nicht jeder gleich sieht, wie schwer man erkrankt ist und wie nah man - in meinem Fall seit Jahren immer wieder - dem Tod oder einer schweren Pflegebedürftigkeit ist. Man sehnt sich nach dem normalen Leben und lebt es. So wie Euer Sohn.
Aber andererseits wünscht man sich auch manchmal Verständnis, weil einen manches doch mehr belastet als die Gesunden.

Ich habe mir immer gewünscht, dass meine Eltern, Kinder, Freunde nicht mehr leiden müssen als ich. Denn für sie ist es so ganz anders schwer. Sie sehen zu, sie wissen um die Gefahr - und können nicht wirklich etwas tun.

So wie Ihr suchen sie verzweifelt im Internet nach Statistiken, andere "wühlen sich durch" Studien, die sie kaum verstehen, fordern mit Wut die Ärzte auf, "das Richtige" zu tun - und sind in ihrer wahnsinnig hohen Aktivität eigentlich doch hilflos.
Ich war und bin ganz froh, dass ich sofort auf Ärzte gestoßen bin, zu denen ich Vertrauen hatte und das meinen Leuten mitteilen konnte.
Gelitten haben sie trotzdem.

So wie Ihr jetzt.
Es ist für Euch furchtbar, Euer "Kind" an diesen "Scheiß" Hirntumor zu verlieren.

Euer "Junge" hat die Krankheit so gut bewältigt oder hingenommen, dass Ihr sehr gute Zeiten mit ihm hattet. Trotz dieser so schweren Erkrankung hat er Euch das Gefühl seiner Lebensfreude vermittelt und Euch ein großes Stück davon abgegeben.

Er wird nach seiner Zeit im Hospiz gehen. Es geht ihm jetzt gut dort. Er wird liebevoll umsorgt und auf seinem Weg begleitet.

Das, was Ihr an ihm seht, das spürt er nicht. Ich bin sicher, dass er sich gut aufgehoben fühlt.

Ergänzt Euren Kummer um seine Lebensfreude, mit der er Euch in seiner schweren Zeit beschenkte.
Er möchte so sehr, dass es Euch gut geht.
Er weiß, dass Ihr leidet, aber er will das nicht.
Sucht für Euch Dinge heraus, an denen er Freude hatte und schaut sie an, wenn Euch die Wut auf das "Glioblastom" übermannen will.

Ihr dürft das Lächeln nicht verlieren.
Euer Sohn möchte Euch nicht traurig sehen!

Vor allem wünscht er sich, und da bin ich mir ganz sicher, dass Ihr beide, seine Mama und sein Papa, beisammen bleibt, so wie er Euch erlebt hat, so wie er Euch geliebt hat.

Es ist ein bisschen normal, dass jeder von Euch mit dieser völlig unmöglich scheinenden Situation anders umgeht.
Lasst es zu.
Aber lasst nicht zu, dass das Schicksal Eures geliebten und lebenslustigen Sohnes Euch beide auseinanderbringt.

Das hat er nicht verdient,  aber Ihr beide auch nicht. 

Begleitet ihn, redet mit ihm, weint zu Hause allein oder zu zweit.

Spielt ihm das Glück vor, das Ihr gerade nicht empfindet.
Das wird in Eurer Erinnerung bestehen bleiben, dass Ihr ihm gabt, was er Euch gegeben hat. Ein Stück des gemeinsamen Glücks an seinem Krankenbett im Hospiz.

Sei getröstet und gegrüßt
von KaSy

157
Krankengeschichten / Antw:Medulloblastom mit 27..
« am: 03. März 2021, 20:16:28 »
Hallo, DasAndi,
Es ist schön, dass Du Dich meldest.
Helfen kann ich Dir nicht.

("Leider" hätte ich beinahe geschrieben, weil ich dazu nichts beitragen kann, aber für mich ist es ganz gut, dass es für Meningeome keine Chemotherapie gibt.)

Ich wurde am 17.12 2020 auch nochmal operiert, von drei Neurochirurgen, die jeder andere Erfahrungen mitbrachten. Ich habe diese OP besser überstanden als alle zuvor.

Ich wünsche Dir, dass sich jemand mit Erfahrungen meldet und ansonsten - bleib stark!
KaSy

158
Meningeom / Meningiom / Antw:OP steht an
« am: 27. Februar 2021, 19:59:28 »
Liebe Zuka,
Ich möchte Dich jetzt nicht nochmal in Unsicherheit bringen.
Aber wenn Du noch ein halbes Jahr Zeit vor der OP hast, dann könntest Du versuchen, mit Unterstützung durch den Cyberknife-Arzt bei Deiner Krankenkasse doch noch eine Genehmigung zu bekommen.
Es wäre sinnvoll, die Vor- und Nachteile abzuwägen, um wissend zu entscheiden.

Nach einer OP könnte es durchaus möglich sein, dass die Herbstferien zeitlich nicht ausreichen, bis Du den "Schulstress" (?) wieder übernehmen kannst, ganz abgesehen davon, dass Dir eine Auszeit in einer AHB vermutlich sehr gut tun würde, gerade als berufstätige Mutti mit Familienalltag.

KaSy

159
Meningeom / Meningiom / Antw:Mein Meningeom, ich brauche Rat
« am: 26. Februar 2021, 20:12:30 »
Liebe Nordstern74,
Du hast die Abkürzung "Pat. mit V.a" genutzt, sie bedeutet "Patientin mit Verdacht auf ".

Wieso der Radiologe ein "verkalktes" Meningeom vermutet, ist mir nicht klar. Ein Meningeom hat ein typisches Aussehen, das kann er erkennen. Eine Verkalkung ist im MRT nicht zu sehen.

Verkalkung bedeutet, dass das Meningeom irgendwann entstanden und gewachsen ist, dann aber sein Wachstum eingestellt hat. Da diese Zellen keine Funktion haben, haben sie auch ihre Aktivität eingestellt, die fast nur in der Teilung der Zellen bestand. Durch ihre Zellmembran (die äußere Zellhülle) findet kein Stoffwechsel mehr statt. Sie sind also überflüssiges, totes Gewebe.

Das ist bei Deinem Meningeom nicht so. Insofern ist es völlig richtig, dass Dein Neurochirurg (NC) darauf besteht, die MRT künftig in seiner Klinik durchführen zu lassen.

Mit dem Kontrastmittel (KM) funktioniert dass so, dass Dir vor Beginn der Untersuchung, während Du bereits auf dem "MRT-Tisch" liegst, vom Arzt ein Zugang gelegt wird. Der erste Teil des MRT findet ohne KM statt. Dann wird der "Tisch" herausgefahren. Du musst in der gleichen Position liegen bleiben und das KM wird durch den Zugang in die Vene gespritzt. Der zweite Teil des MRT mit KM dient dazu, einen Vergleich mit den ersten Aufnahmen zu haben.Außerdem sind Meningeome durch eine typische gleichmäßige KM-Aufnahme sicherer als solche erkennbar.

Hat Dr. Sharegi mit Dir über die Möglichkeit einer Radiochirurgie gesprochen?

Warst Du mit diesen Kopfschmerzen und Schwindelgefühlen bei einem Neurologen, um die Möglichkeit epileptischer Anfälle auszuschließen?

Das Meningeom ist ja noch klein, könnte aber für Deine Symptome verantwortlich sein.

"Links frontal" befindet sich im Gehirn auch der Bereich, der für Deine Persönlichkeit zuständig ist.

Sprich bei Deinem nächsten Termin mit Deinem NC darüber, denn der Tumor wächst und es sollte nicht der richtige Zeitpunkt für eine Therapie verpasst werden.

KaSy

160
Nebenwirkungen / Antw:Reaktion auf Synthese Platten
« am: 23. Februar 2021, 18:11:37 »
Liebe Siatara,
irgendwie antwortet Dir keiner, vermutlich, weil keiner so richtig weiß, was Du mit diesen "Synthese Platten ... zur Stabilisierung des Schädels" meinst.
Ich habe mich extra belesen und festgestellt, dass das eine Bezeichnung für etwas ist, wovon vermutlich fast jeder schon einmal gehört hat und so einige, denen Hirntumoren entfernt wurden, haben diese Platten im Kopf.
Ich auch.

Ich kenne diese Methode, Knochenbrüche, zertrümmerte Knochen oder Knochen, durch die man zu einem Tumor gelangen muss, mit speziellen Metallteilen zusammenzufügen, auch von jemandem, dem durch einen Motorradunfall ein Teil eines Hüftgelenks zerbrochen war und das die Operateure mit Titanschrauben zusammengefügt haben. Diese, so wurde gesagt, könne man entfernen, falls sie Probleme bereiten, wenn nicht, können sie drin bleiben. So etwa habe ich das auch gelesen, z. B. bei Bein- oder Armbrüchen könnte man diese Nägel, Schrauben, Platten entfernen, weil das mit nicht so großem Aufwand machbar ist. Es gibt andere Stellen, wo das weniger ratsam ist, weil eine OP zur Entfernung dieser "Syntheseplatten" in der Regel ein größeres Risiko ist, als wenn man sie drinlässt.

Insofern versteh ich die Aussage Deines Professors, der Dich operiert hat, sehr gut.

Ich habe auch solche winzigen Plättchen aus Titan im Kopf, die mein Neurochirurg mit Mini-Titan-Schräubchen verschraubt hat, um die Stelle wieder sorgfältig zu verschließen, durch die er zu meinem Meningeom vordringen musste. Es war ein Teil der Orbita, also des Knochens, der die Augenhöhle bildet. Das war 2016 und es konnte nur ein Teil entfernt werden. Der Rest wuchs trotz Nachbestrahlung wieder und Ende 2020 wagten sich gleich drei Neurochirurgen noch einmal an diese Stelle. Die NC-OÄ kannte das, weil sie damals mitoperiert hat, die anderen beiden waren neu in der Klinik. Der Chef-NC konnte einen superguten Zugang herstellen und der NC-OA hatte ein wenig mehr Erfahrung mit dieser nicht ganz so häufigen Lage. Gemeinsam haben sie diese Plättchen-Kombination raus- und nach der größtmöglichen (Hurra!) Tumorentfernung wieder "reingebastelt".

So richtig kann ich mir diese Schmerzen wegen meiner Eigenerfahrung und wegen der Erfahrungen sehr, sehr vieler Hirntumor-Operierter, die noch nie von solchen Schmerzen berichteten, nicht vorstellen. Es waren auch Kavernom-Operierte dabei, die von ganz anderen postoperativen Problemen berichteten.

Das bedeutet nicht, dass ich Dir nicht glaube!

Ich überlege nur, dass es ein Risiko sein müsste, wenn der Kavernom-OP von vor einem Jahr und der Hirn-OP zur Entfernung der einen Syntheseplatte vor einem halben Jahr noch eine weitere OP am Hirn erfolgen soll.

Richtig beraten kann ich Dich also nicht, das wird Dein Professor tun.

Wenn es wirklich extrem schmerzt (warum erst nach 6 Monaten und nach 12 Monaten???), dann wäre die Notaufnahme die Stelle, wo Du Dich direkt hinbewegen solltest. Und wenn die Ärzte dort Deine Problematik als so schwerwiegend erkennen, dass Dir die Platte schnellstens entfernt werden muss, dann könntest Du von dort aus möglicherweise sofort stationär aufgenommen werden und z.B. per Tropf stärkere Schmerzmittel bekommen, bis Du operiert wirst.

Halte durch.

KaSy

161
Meningeom / Meningiom / Antw:OP steht an
« am: 23. Februar 2021, 17:23:39 »
Hallo, liebe Zuka,
Du hast jetzt ein neues Thema eröffnet, aber ich habe in Deinem 1. Thema Deine Beiträge und die Antworten darauf seit 2018 noch einmal gelesen.

Ich wäre nach den vielen Konsultationen mit Neurochirurgen ziemlich durcheinander.

Bei Dir war es ja nicht nur Würzburg, sondern zuvor Frankfurt/Main und Gießen.
In Gießen hattest Du Dich wohl gefühlt und dort war mit Dir auch die Möglichkeit einer Bestrahlung (evtl. Cyberknife) besprochen worden, nur war der Neurochirurg nicht der Facharzt dafür.

Nun wartest Du immer noch und warst in zwei weiteren Kliniken in München und Heidelberg.

Und Dein Meningeom wächst und wächst, langsam aber sicher.
Ob die Aussage des Arztes stimmt, dass es meist nicht in Richtung des Sinus sagittalis wächst oder ob die eigene Erfahrung von Thüringer stimmt, dass sein Tumor näher am Sinus sagittalis war als die Ärzte vermutet hatten, kannst Du für Dich eigentlich nicht wissen.

Aber es ist für Dich nun wohl so weit, dass Du Dich operieren lassen möchtest.

Du hast vor der OP Angst, das ist berechtigt.
Lass Dir alles sehr gut erklären, wo und von wem Du Dich auch immer operieren lassen möchtest. Vertrauen ist sehr wichtig!
Eigentlich würde Dir hier jeder raten, eine zweite Person mit zum Vorgespräch zu nehmen, aber das ist in diesen Corona-Zeiten leider kaum möglich. Also schreib Dir alle Fragen auf und lass auf dem Blatt Platz für die Antworten und weitere Fragen.

Ich hatte im Dezember 2020 eine weitere Meningeom-OP, also voll in der Zeit, wo Corona die Krankenhäuser schon seit 10 Monaten extrem dauerbelastet hat. Ich musste zwei Tage vor der stationären Aufnahme in der Klinik einen PCR-Test machen. Das Ergebnis war dann nicht pünktlich da, ich wurde aber trotzdem aufgenommen, jedoch in den "gelben Bereich" und musste als "gefährliche Person" gelten. Das war für das Personal derart belastend und dennoch waren alle sehr zugewandt, freundlich, lieb. Die Ärzte und Schwestern riefen immer wieder in dem Labor an, wo das Testergebnis bleibt. Das kam dann statt nach zwei erst nach fünf Tagen und die OP wurde um einen Tag verschoben. So wie bei den anderen 5 Meningeom-OPs bin ich auch nach dieser ganz normal aufgewacht, wurde in einem extra eingerichteten Überwachungsraum (mit nur einem weiteren Patienten, den ich nicht sah), von einer Schwester so bzw. besser betreut als ich es aus der ITS kannte. (Die ITS war ja durch SarsCov2-Patienten belegt, von denen man die nicht infizierten Patienten mit einem enormen Organisationsaufwand getrennt hat.) Ich war 10 Tage in der Klinik, davon 6 Tage nach der OP. Ich wurde wegen der komplizierten Lage des Meningeoms von drei Neurochirurgen operiert und vom gesamten Personal hervorragend betreut. Und das in dieser Zeit. Es sind Helden, alle dort!

Ich weiß natürlich auch noch, wie überriesengroß meine Angst vor der ersten OP war. Ich war allein mit meinen drei Kindern. Ich hatte Angst, sie nicht mehr zu erkennen oder nicht zu merken, wie sich meine Persönlichkeit (denn dort befand sich der erste große Tumor) verändert. Die zwei Monate, die sich der Neurochirurg nach der sehr guten Aufklärung nahm, um einen für sich, die Klinik und mich günstigen Zeitpunkt zu finden, waren für mich nur zu ertragen, weil ich weiter arbeiten ging und dadurch auf andere Dinge konzentriert war. Die Kinder - wo sollten sie bleiben? Ich hatte damals ohnehin einen Urlaub mit ihnen in der "Hütte im Wald" geplant, die schon länger auch ein Lieblingsort meiner Eltern war. Ich sagte meinen Eltern also: "Ihr müsst mit meinen Kindern in diesen Urlaub fahren, wenn ich operiert werde." Das ist ein Satz, den ich nie vergesse. Die Kinder wussten gar nichts, weil ich es ihnen nicht sagen konnte. Meine Eltern und mein Bruder erfuhren das mit diesem Satz und das war eine "Katastrophen-Info" gekoppelt mit einem geplanten Weg. Wahnsinn, was sie denken mussten, was ich ihnen auferlegt habe. Aber sie haben das gemacht und es hat funktioniert. Nach der OP kam mein Vater als erster allein zu mir, er konnte ja nicht ahnen, so wie ich auch nicht, wie ich aussehen und ob ich "vorzeigbar" wäre. Denn er war mit meinem damal 14-jährigen ältesten Sohn aus dem Urlaub in die Klinik gefahren. Er konnte meinen Jungen herein holen. Das war 1995. Und als ich "auf gar keinen Fall" zur AHB wollte, sagte mein Vater: "Natürlich fährst Du!". Und auch in dieser Zeit nach (damals) 14 Tagen Klinik, 14 Tagen zu Hause und (damals normal) 4 Wochen AHB klappte alles gut.

Es hat sich in dieser langen Zeit OP-technisch so sehr viel entwickelt! Und doch ist jede OP im Gehirn einzigartig und ich erinnere mich an jeden der Neurochirurgen mit höchster Anerkennung!

Was sich sehr verändert hat, ist der Ansatz, nicht zwangsläufig den gesamten Tumor zu entfernen und dadurch Dauerschäden zu verursachen. Die Lebensqualität ist gerade bei Meningeom-Patienten sehr wichtig, da sie auch nach der OP ein normal langes Leben führen werden und nach einer Krankheitsphase, die viel Geduld erfordert, wieder (möglichst) ohne Einschränkungen ihr Leben wie gewohnt weiter leben sollen. Mit Kindern, Beruf, Freizeit, Urlaub ... 

Ich denke, dass es bei Dir immer noch möglich ist, das Meningeom vollständig zu entfernen!

Aber halte jetzt bitte wirklich an mit der Kliniksuche und lass Dich operieren.

Das Organisieren von "Beruf, Kindern und OP" (Du schreibst es in dieser Reihenfolge ...) ist eine Leistung, vielleicht auch eine Meisterleistung. Aber hast Du nicht Deinen Mann vergessen? Hattest Du nicht 2018 und 2019 in Deinen Beiträgen geschrieben, dass Dein Mann für die Kinder da ist? Er wird es sein! Und für Dich auch. Vertraue ihm! So wie Du Deinen Kindern unbedingt vertrauen musst, dass sie auch ohne die liebende Mama klarkommen, zumindest für eine gewisse Zeit. Sie schaffen das. Und Dein Mann schafft das auch.

Und für Dich ist die OP bei den Ärzten und in der Klinik, der Du vertraust, dann für diese gewisse Zeit das Wichtigste. Und die AHB-Zeit danach auch. Du darfst auch mal das Wichtigste in Deinem Leben sein, vor "Beruf, Kindern und Deinem Mann".

Ich wollte Dir fast schreiben, dass sich diese Prioritäten verändern könnten, aber da ich selbst meinen Beruf nach den OPs immer lieber ausgeübt habe, blieb er meine Nr. 1, auch wenn es mir in der Zeit, als die Kinder noch zu Hause waren, gut gelang, Beruf und Kinder zu vereinbaren, alle waren Nr. 1. Und dass das wirklich stimmt, sehe ich heute. Alle haben ihre Familien, lösen ihre Probleme selbstständig, fragen auch mal die Mutti oder ich frage sie, aus ihnen sind so wunderbare Papis und Mamis geworden, die ihre Berufe lieben und ihre Kinder mit der gleichen Liebe erziehen. Oder umgekehrt. Nein, sicher sind auch bei ihnen alle die Nr. 1.

Sei mutig! Geh die OP an!
Du wirst merken, dass Du stärker bist, als Du je geglaubt hast!
Du wirst merken, dass Deine Familie besser klarkommt, als Du je geglaubt hast.
Und Du wirst nach der OP merken, dass Du noch nie so viel Geduld mit Dir haben musstest, wie Du sie dann haben wirst.

Ich wünsche Dir sehr alles Gute auf diesem Weg!

(Vielleicht glaubst Du irgendwann, nicht mehr zu können, weil Du Dich ganz tief unten fühlst. Aber wer ganz tief unten ist, für den geht der Weg wieder nach oben, ganz bestimmt!)

Deine KaSy





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Meningeom / Meningiom / Antw:Mein Meningeom, ich brauche Rat
« am: 22. Februar 2021, 14:47:50 »
Liebe Nordstern74
Falls Du magst, kannst Du uns ja schreiben, wo Dein Meningeom liegt, welche Größe es hat und welche Beschwerden es sind, die bei Dir auftreten.
Dann wäre es etwas besser möglich,  Dich mit den Erfahrungen ähnlich Betroffener gezielter zu beraten, worauf Du Dich kurzfristig, längerfristig und (hoffentlich nicht) dauerhaft einstellen müsstest.
Hat der Neurologe eine Ursache für die Schwindelanfälle gefunden? Könnten es fokale epileptische Anfälle sein, also die vom Hirntumor ausgehen?
KaSy

163
Meningeom / Meningiom / Antw:Mein Meningeom, ich brauche Rat
« am: 22. Februar 2021, 14:32:16 »
Liebe Nordstern74,
Es ist gut, dass Du dieses Forum gefunden hast. Vielleicht wäre früher besser gewesen, denn Du kämpfst ja schon seit mehr als einem halben Jahr mit dieser Angst.

Du fragst, ob Wut, Trauer und Verzweiflung bei dieser Diagnose und in Erwartung einer baldigen OP normal sind. Ja, das ist so. Es gibt wohl keinen Menschen, der diese Gefühle nicht durchlebt, wenn ausgerechnet im Gehirn ein Tumor gefunden wird.

Warum ich?
Auch das fragt sich jeder in dieser Situation.
Stell die andere Frage:
Warum nicht ich? Ich werde das schaffen. Wenn es meinen Freund beträfe oder meine Mutter, wäre es dann besser? Nein und nein! Es wäre nicht besser!

Du hast Dir im Hamburg (UKE=Uniklinik Eppendorf?) eine Klinik mit guten Erfahrungen ausgewählt, das hast Du schon selbst angenehm spüren können und das ist ein ganz wichtiger Schritt: Du fühlst Dich angenommen in dieser Klinik, Du hast Vertrauen.

Das macht Deine Ängste nur ein bisschen kleiner. Aber lass Dir von (leider) Erfahrenen sagen, dass eine Operation im Gehirn weder ein Todesurteil ist, noch wirst Du hinterher nicht mehr denken oder fühlen können. Die Neurochirurgen werden das perfekt mit aktuellen Bildgebungen (CT, MRT) vorbereiten, um außer Ihrem OP-Mikroskop und Ihren Erfahrungen weitere Sicherheit für Dich ganz individuell zu haben. Sie werden alles versuchen, keine Hirn-Bereiche zu beeinträchtigen, wenn das nicht unbedingt sein muss.

Und das ist möglich. Ein Meningeom befindet sich zwar im Gehirn, es infiltriert (dringt ein) es aber nicht. Es bestehen sehr gute Möglichkeiten, es vollständig zu entfernen.

Viele Operierte hatten zuvor diese übergroße Panik und wunderten sich nach der OP,  dass sie sich so gut fühlen.

Das hilft Dir im Moment nicht.
Du hast einen neuen Freund und der muss Deine "Dünnhäutigkeit" abfangen. Er weiß sicher von Deinem Meningeom.  Und er umarmt Dich, wenn Du weinst, Du darfst Dich an seine Schulter lehnen.

Vielleicht hilft Dir auch hier die umgekehrte Sicht. Dein Freund hätte den Tumor. Du würdest alles für ihn tun, alles! Und doch wärst Du hilfloser als er, denn Du könntest "nur" trösten, ihn in die Arme nehmen, aber er muss da durch.

Gemeinsam schafft Ihr das!

Zusätzlich wärst Du bei einem Psychologen gut aufgehoben. Dem kannst Du schonungslos alles erzählen. Es ist zur Zeit noch schwerer als sonst, einen zu finden, aber in der UKE gibt es Psychoonkologen, die für Dich da sind, spätestens, wenn Du stationär aufgenommen wurdest. Es gibt auch Stellen der Krebshilfe oder Selbsthilfegruppen (in Hamburg gibt es eine für Hirntumoren!), wo Du sofort verstanden wirst, so wie auch in diesem Forum.

Das Problem, dass Du so verdammt unsicher bist, ist ja auch, dass Hirntumoren in der Gesellschaft immer noch ein "Tabu" sind. Sie werden mit baldigen Sterben oder "Beklopptheit" nach der OP gleichgesetzt und so wir Du keine Ahnung hast, was auf Dich zukommt, so wissen die anderen das schon gar nicht. Man redet da nicht drüber. Eher über Brustkrebs oder Prostatakrebs, aber nicht über eine OP am Gehirn, wo Dich jeder andere schon in der "Irrenanstalt" sieht. Aber so ist es ganz und gar nicht!

Vertraue Deinen Neurochirurgen, sie wissen 100%ig, was sie tun und Du wirst hinterher (wie ich) sagen, es sind Helden!

Eins noch. Du bist in dem Alter der Wechseljahre. Es ist möglich, dass die Hormonumstellung die Entstehung und das Wachstum des Meningeoms gefördert hat. Bitte unbedingt darum, dass das Tumormaterial auch auf Hormonrezeptoren untersucht wird. Und falls Du zur Zeit irgendwelche Hormonpräparate nehmen solltest, egal ob chemisch oder pflanzlich, dann lass sie bitte weg!

Ansonsten bleibt mir nur noch, zwei Dinge zu sagen:
Du wirst stärker sein, als Du jemals geglaubt hast.
Du wirst nach der OP sehr viel mehr Geduld haben müssen, als Du jemals geahnt hast.

Ich wünsche Dir sehr viel Mut und Kraft für die vor Dir liegende Zeit!

KaSy

164
Falls ein Unfall geschieht - Autofahren und Versicherungsschutz

Bei Hirntumorpatienten und bei denjenigen, die epileptische Anfälle hatten, taucht oft die Frage auf, wann sie wieder mit dem Auto und/oder dem Fahrrad am öffentlichen Straßenverkehr teilnehmen dürfen. Dabei geht es um die gesundheitliche Eignung.
Ein Hintergrund dieser Fragen ist der, dass man sich zwar fahrtüchtig fühlt, aber dennoch unsicher ist, wie die Versicherungen reagieren, wenn ein Unfall verschuldet oder unverschuldet eintritt.

Aus diesem Grund habe ich mit meinem Versicherungsvertreter gesprochen.

Kfz-Haftpflichtversicherung

- Die Kfz-Haftpflichtversicherung zahlt zunächst auf jeden Fall den Schaden, der dem Unfallgegner entstanden ist.
- In Deutschland ist in allen Kfz-Haftpflichtversicherungen „die grobe Fahrlässigkeit“ des Unfallverursachers bei einem Unfall mitversichert.
(Es ist nicht „grob fahrlässig“, wenn man nach dem Zeitraum des „Fahrverbots“ wieder Auto fährt. Das muss man sich nicht von einem Neurologen oder einem Verkehrsmediziner genehmigen lassen.)
- Nicht versichert ist ein Unfall, der „mit Vorsatz“ verschuldet ist.
Dieser „Vorsatz“ muss aber in einem Gerichtsverfahren nachgewiesen werden. Dazu muss der Unfallgegner oder die Versicherung einen „Vorsatz“ erahnen und nachzuweisen versuchen. Sollte der „Vorsatz“ gerichtlich bestätigt werden, dann kann die Versicherung den Betrag des bereits beglichenen Schadens des Unfallgegners vom Unfallverursacher zurückfordern.
(„Vorsätzlich“ handelt derjenige, der z.B. in den Gegenverkehr rast, um sich das Leben zu nehmen.)

Verkehrsrechtsschutzversicherung

Die Verkehrsrechtsschutzversicherung zahlt den Anwalt und die Gerichtskosten.
Bei gerichtlich festgestelltem "Vorsatz" kann es zu einer Strafe für den Unfallverursacher kommen.
 
Nicht klären konnte ich,
- ob der Anwalt, der ja Geld verdienen will, seinem Klienten (also dem Unfallverursacher) von der Klage abraten muss, wenn er bei Kenntnis aller Tatsachen davon ausgehen muss, dass der Gerichtsprozess auf keinen Fall gewonnen werden kann
- ob die Anwalts- und Gerichtskosten nur im Erfolgsfall von der Verkehrsrechtsschutzversicherung getragen werden
(Das müsste in den Versicherungsbedingungen stehen oder man sollte es erfragen.)

Unfallversicherung

Die Unfallversicherung leistet bei gesundheitlichen Schäden, die man selbst durch einen Unfall hat. (Das können bei sehr schweren und lebenslang dauernden gesundheitlichen und Folgeschäden sehr hohe, bis zu 7-stellige Beträge sein.)
Beim Abschluss einer Unfallversicherung werden „Gesundheitsfragen“ gestellt. Die bereits vorhandenen Erkrankungen kann die Versicherung entweder als Unfallursache ausschließen oder mit höheren Beiträgen einschließen. Wenn die Unfallversicherung bereits bestand, bevor die Hirntumorerkrankung oder/und epileptische Anfälle entstanden, dann leistet sie auch, wenn der Unfall infolge dieser Krankheiten eintrat.
In den meisten Unfallversicherungen steht aber als Bedingung, dass sie bei einem Unfall nicht leistet, wenn dieser unmittelbar infolge einer „Bewusstseinsstörung“ erfolgte. (Diesen Begriff kann die Versicherung möglicherweise weit auslegen und zwar vom „Sekundenschlaf“ bis zu epileptischen Anfällen.)
(Das müsste in den Versicherungsbedingungen stehen oder man sollte es erfragen.)

KaSy

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Vorstellung / Antw:Vorstellung im Forum
« am: 16. Februar 2021, 17:03:59 »
Liebe Greti,
herzlich Willkommen in unserem Forum, in dem Du Eure Geschichte an dieser Stelle gern weiterschreiben darfst, damit die Lesenden den Überblick behalten.

Ich bin kaum jünger als Ihr, habe seit 1995 immer mal wieder mit (meist WHO-III) Meningeomen zu tun, die operiert und z.T. nachbestrahlt wurden. Meine letzte OP fand am 17.12.2020 statt. Ich habe zwar keine Herzprobleme wie Dein Mann, nehme aber seit mehreren Jahren auch Blutdruckmedikamente. Seit 2016 nehme ich auch zweimal täglich je 750 mg Levetiracetam und vertrage sie gut. Mit Fatigue habe ich ähnliche Erfahrungen, komme morgens nicht aus dem Bett, aber ich habe das akzeptiert und zwinge mich nicht zu einem frühen Aufstehen. Ich wache zwar ab und zu auf, schlafe aber weiter und gegen 10 Uhr, manchmal 9 Uhr oder auch mal erst nach 12 Uhr bin ich ausreichend ausgeschlafen und der Tag kann langsam beginnen. Dann kann ich auch aktiv sein. Außerdem habe ich den Schwerbehindertengrad 90 und den Pflegegrad 2.

Ich habe das jetzt geschrieben, weil Du wegen der Impfung gegen Corona fragtest und weil meine Situation etwa vergleichbar mit der Deines Mannes ist.

Meine (sehr gute) Hausärztin sagte zwar, dass ich in Bezug auf "Corona" als Risikoperson gelte.
Aber deswegen werde ich nicht etwa in die höchste Priorität der zuerst zu Impfenden eingestuft.

Das mag bei Deinem Mann wegen der Herzproblematik anders sein, aber Du schreibst ja, dass sein EKG seit anderthalb Jahren nicht mehr auffällig ist. Das bedeutet, dass er gut eingestellt ist. Ich kann natürlich keine Fernauskunft geben, da müsst Ihr, falls Ihr sehr unsicher seid, Euren Hausarzt fragen. Aber es gibt viele Menschen mit akuten Herzproblemen.

Die Operation von Meningeomen, auch wenn sie erst kurz zurück liegt (wie bei mir), ist kein Grund für eine vorgezogene Impfung. Auch eine Strahlentherapie nicht.

Besondere Beachtung finden Krebspatienten, die gerade eine Chemotherapie vor sich haben, sie gerade durchführen oder sie mit ihren Folgen noch für eine mehr oder weniger lange Zeit nicht überstanden haben. Diese fragen ihre Ärzte, ob sie geimpft werden können oder nicht.

Aber dazu gehört Dein Mann nicht. Er ist in der ganz normalen Reihenfolge mit Dir gemeinsam dran.

Ich denke, Ihr versteht auch gut, dass zuerst die besonders gefährdeten Personen aus den Kliniken, den Heimen und dem ambulanten Pflegebereich geimpft werden müssen. Ich habe das ja gerade erlebt, wie extrem das für sie ist, immer diese Vorsicht zu garantieren, sich dann vielleicht doch anzustecken und mit halber Personaldecke weiterzuarbeiten. Zur Zeit sind noch nicht einmal alle Pflegekräfte geimpft und auch für die über 80-Jährigen hat der Impfstoff noch nicht gereicht.

Wir müssen einfach weiter auf uns ganz besonders aufpassen. Die Impfungen werden nach und nach auch für uns kommen.

Beste Grüße und weiter alles Gute für Euch!
KaSy




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