Liebe Blümscha,
was Du aus Heidelberg erfahren hast, klingt rundum gut und durchdacht.
Nun bist Du wegen des Danach besorgt.
Sprich mal mit Deiner Krankenkasse!
Es gibt die Möglichkeit, dass die Krankenkasse für eine bestimmte Zeit nach der Entlassung aus dem Krankenhaus eine Haushaltshilfe finanziert.
Ich musste das mal in Anspruch nehmen. Da wurde mir gesagt, da ich zu Hause allein wäre, sind es 14 Tage, weil ich kein Kind unter (weiß ich nicht mehr) Jahren habe, ansonsten wäre es länger.
Ich hatte dann noch das Problem, dass dem Sozialdienst der Klinik von einem Pflegedienst (Ich hatte keinen Pflegegrad.) zwar sicher zugesagt worden war, dass sie eine Haushaltshilfe sofort schicken würden, aber das funktionierte erst nach zwei Wochen.
Von einigen habe ich gehört, dass es in ihren Orten "Dorfhelferinnen" gibt.
Auf jeden Fall gibt es vermutlich sogar mehrere Möglichkeiten der Unterstützung für Familien mit Kindern, um die Krankheit und auch die Abwesenheit (AHB) einer Mutti zu überbrücken.
Ich kann Dich verstehen, wenn Du keine AHB möchtest, weil "es ohne Dich zu Hause nicht geht".
Mir wurde nach meiner 1. OP auch eine AHB angeboten und ich sagte sofort "Nein!", weil ich mit meinen drei Kindern (10,12,14 Jahre) allein war. Nach ein paar Stunden kamen meine Eltern zu Besuch ins Krankenhaus und sagten: "Natürlich fährst Du!" In der größeren Familie haben sie das gut hin bekommen. Und als ich wieder zu Hause war, war ich für die Kinder fit genug.
Dass es Hilfe von außen hätte geben können, auf die Idee sind wir gar nicht gekommen.
Aber Du kannst Dich vorher umhören. Falls es eine fremde Person ist, könnt Ihr Euch vorher kennenlernen, vor allem, wenn sie die Kinder in die Schule bringen und abholen soll.
Vielleicht kannst Du auch fragen, ob die Finanzierung der Krankenkasse es Deinem Mann ermöglichen könnte, kürzer zu arbeiten.
Ich denke, wenn Du zur AHB fahren könntest, hättest Du Zeit für Dich. Keiner würde zu Hause denken oder sagen "Die Mama ist ja da, sie macht das schon." Vor allem würdest Du das nicht von Dir denken und Dich nicht überlasten und den OP-Erfolg in Gefahr bringen.
Du brauchst Ruhe und Geduld und wenn die AHB beendet ist, dann ist die OP vier Wochen oder länger vorbei. Der AHB-Arzt wird Dir sagen, wie schnell Du den vollen Familienalltag wieder bewältigen kannst. Und auch dort gibt es einen Sozialdienst, der für die Zeit nach der AHB Hilfen organisieren wird. Nutze es, es wird Dir gut tun.
Seitdem ich nach der 1. OP die AHB in Anspruch genommen hatte, wusste ich, wie wichtig das nach diesen schweren OP für mich ist und habe mich auch nach den weiteren OPs darum bemüht, leider nicht immer erfolgreich oder erst nach Widersprüchen, weil der MDK der Krankenkasse mich nach Hirntumor-OP mit anschließender sechswöchiger Bestrahlung als zu gesund bewertete. Das schreibe ich, weil es nicht selbstverständlich sein könnte, dass die Krankenkasse oder die Rentenversicherung der AHB auch zustimmt. Warum der MDK bei mir so ablehnend reagierte, weiß ich nicht, jedenfalls meinten meine Ärzte, sie sollten mal meine Situation durchmachen, dann würden sie ganz schnell zustimmen.
Vielleicht solltest Du mit der OP nicht zu lange warten, dann könntest Du nämlich vor Weihnachten schon wieder mit den Kindern Plätzchen backen ...
Aber es ist Deine Entscheidung!
KaSy