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Nachrichten - Amsel

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Hallo Elsa 81,

als ich Deinen Beitrag gelesen habe, hatte ich ein deja vu. Auch bei mir wurde in der 34. SSW ein Tumor festgestellt. Allerdings handelte es sich bei mir um ein Meningeom, das jedoch mit einem Durchmesser von 7 cm auch schon recht groß war.
Festgestellt wurde es durch Gefühlsstörungen der linken Körperhälfte, glücklicherweise hatte in einen Frauenarzt, der sehr gut reagiert hat und mich gleich zum Neurologen geschickt hat.
Nun stand die Überlegung im Raum, was zuerst gemacht wird: Kopf operieren oder Kind holen. Mein NC hat sich aufgrund der Lage und der Größe dafür entschieden, zuerst den Tumor zu entfernen. So wurden mein Baby und ich also sozusagen zusammen in Narkose gesetzt und meine OP dauerte 6 Stunden. Nach der OP wurden die Herztöne des Kindes schlechter, so dass die Ärzte sich am Abend entschieden, einen Notkaiserschnitt zu machen. Ich hab das alles nur im Dämmerzustand mitgekriegt, an den Tag als mein Kind geboren wurde, kann ich mich leider nicht erinnern. Mittlerweile habe ich damit aber meinen Frieden geschlossen.
Unser Kind war zum Glück schon recht groß und schwer, so dass nach einigen Tagen klar war, dass er zumindest körperlich gesund ist, über neurolog. oder geistige Schädigungen aufgrund des Narkoseüberhangs, den er hatte, konnte damals noch niemand etwas sagen. Wir sind sehr glücklich, das sich unser Kleiner ganz normal entwickelt hat und in keinster Weise Schäden davongetragen hat, was für uns nicht selbstverständlich ist, es hätte auch für uns beide anders ausgehen können.
Geminsam wurden wir dann knapp zwei Wochen später entlassen.
Die erste Zeit war nicht leicht, das muss man so ehrlich sagen- selber noch körperlich geschafft und ein Neugeborenes zu versorgen.
Aber, auch wenn das erste Jahr hart war: Wir haben es geschafft! Mit viel Hilfe unserer Familie. Ich hatte in den ersten 18 Monaten mit epilept. Anfällen und Medikamenteneinstellung zu kämpfen, aber mittlerweile bin ich so gut eingestellt, dass ich anfallsfrei bin.
Ich möchte Dir nur sagen. auch wenn es keine leichte Zeit sein wird, die möglicherweise auf Dich zukommt, so ist es doch zu schaffen- nimm Hilfe von Deinem Umfeld an, das ist zwar manchmal schwer, aber sehr wichtig! Ich kann Deine Ängste nachvollziehen, aber hab auch Vertrauen in die Ärzte, die wissen, was zu tun ist.
Einmal hat mir jemand gesagt, dass durch diese Erfahrung ein besonders enges Band zwischen meinem Kind und mir entstanden ist, wir haben dies gemeinsam erlebt und gemeinsam gekämpft- ich glaube, das ist auch so.
Vielleicht hat ja dein Partner auch die Möglichkeit in der ersten Zeit nach der Geburt, Elternzeit zu nehmen. Das war bei uns zum Glück so und hat manches doch etwas erleichtert.
So- viel geschrieben, aber vielleicht tut es gut zu hören, dass es "Gleichgesinnte" gibt, bei denen alles gut ging.
Alles Gute
Amsel

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