12
« am: 17. Juni 2016, 22:12:34 »
Hallo zusammen,
schon seit einiger Zeit lese ich immer mal wieder im Forum mit. Bisher hatte ich mich selbst noch nicht angemeldet und geschrieben, da ich das Gefühl habe, dass meine Geschichte sich fast zu „simpel“ anhört. Doch jetzt möchte ich mich doch melden und erstmal sagen, wie gut es ist, dass es solch ein Forum gibt. Ich glaube es hilft ganz vielen Betroffenen, Angehörigen und Freunden, zu sehen, dass man nicht allein ist. Auch, wenn man nur mitliest…
Bei mir wurde im vergangenen Juni ein parasagittales Meningeom links, WHO 1, nah am Sinus Sagitalis, diagnostiziert. Ich hatte aus heiterem Himmel einen generalisierten Krampfanfall, kam ins Krankenhaus auf die Neurologische Station, dort 2 Tage später die Diagnose mit anschließender Verlegung auf die Neurochirurgie. Dort fühlte ich mich auch gut aufgehoben und beraten. Schließlich folgte bereits 3 Tage später die OP durch einen Oberarzt, zu dem ich absolutes Vertrauen hatte. Es lief auch alles gut, 5 Tage später konnte ich nach Haus. Ich hatte keine neurologischen Ausfälle, war zwar ein bisschen matschig und habe mich natürlich in der ersten Zeit geschont, insgesamt war ich ca. 10 Wochen krankgeschrieben, danach etwa 3 Wochen eine Wiedereingliederung, die auch sehr gut verlief. Ein kleiner Dämpfer kam beim ersten Kontroll-MRT nach knapp 3 Monaten. Da war an einer anderen Stelle ein kleiner Rundherd unbekannten Ursprungs, der KM angereichert hatte, zu sehen. Mir wurde empfohlen, mich wegen eines möglichen Primärtumors bei anderen Ärzten checke zu lassen. Auch wenn es mir etwas an die Nerven ging, wurde nichts gefunden, mir ging es weiterhin gut und nach einer weiteren Kontrolle einen Monat später (Oktober) hat dieser kleine Rundherd auch kein Kontrastmittel mehr angereichert. Letztlich wurde Entwarnung gegeben, was genau es war, wurde nicht geklärt, vermutet ein temporärer entzündlicher Fleck, aber da er kein KM mehr anreicherte, bestanden seitens Radiologe/NC keine Besorgnis mehr. Da war ich richtig erleichtert. Zudem war die OP stelle sehr gut verheilt, es hieß, man könnte mit hoher Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass dort nichts wieder sein würde. Nach der OP habe ich noch etwa ein halbes Jahr ein Antiepileptikum genommen, was mich etwas „duselig“ gemacht hat. Unter neurologischer Nachbehandlung konnte das Medikament schließlich im Laufe des Monats Dezember ausgeschlichen werden. Schließlich ging es mir Anfang des Jahres auch wieder so gut, fast als wär nichts gewesen. Dennoch habe ich mich noch etwas geschont, auf genug Schlaf, ausgewogene Ernährung usw. geachtet. Auch mit Sport hatte ich wieder begonnen, war ab und an im Fitnessstudio und sofern das Wetter es zuließ auch joggen. Ich war froh und dankbar, dass alles so gut verlaufen war.
Soweit so gut. Im Februar/März hat mich dann eine Nasennebenhöhlenentzündung erwischt und ich hatte das Gefühl, dass der ganze Kopf dicht ist. Das ganze habe ich vermutlich auch etwas verschleppt. Dazu kamen schließlich noch Herzrasen, Magenprobleme, eine Entzündung des Trommelfells, Schlaflosigkeit und Abgeschlagenheit. Damit schleppe ich mich jetzt seit fast 3 Monaten mehr schlecht als recht durch die meinen Alltag.
Die letzte Nachuntersuchung beim Neurologen (mit EEG) im März war in Ordnung, ins MRT und zum NC muss ich erst im August/September wieder. Hausarzt, Internist und HNO stellen keine grundsätzlichen Probleme fest. Doch mir geht es einfach nicht gut. Ich habe fast dauerhaft ein Benommenheitsgefühl, als wenn ich alles durch einen Schleier wahrnehme. Zusätzlich habe ich das Gefühl, mich schlechter konzentrieren zu können sowie mir schlechter Dinge zu merken.
Hat jemand von Euch viell. Erfahrungen, ob Nachwirkungen der OP erst Monate später einsetzen und wenn ja, wird das wieder besser? Was kann ich tun? Ein bisschen besser war es zwischenzeitlich mit osteopathischer Behandlung. Was meint Ihr?
Ich hoffe, ich hab Euch nicht mit einer zu ausführlicher Schilderung zugeblubbert…Ich danke Euch schon mal fürs Lesen und freue mich auf Eure Antworten. Viele Grüße von Brainbug