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Nachrichten - Henner1

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Hallo Ciconia,

die Kosten betrugen bei mir für die Brillenlösung in Form einer Comfort-Lösung knapp 1.700,-- €. Der Zuschuss der Krankenkasse belief sich auf 600,-- € so dass ein Eigenanteil von 1.100,-- € durch mich zu leisten war (alle Zahlenangaben beziehen sich auf das Anschaffungsjahr 2005).  Die Brillenlösung ist zugegebener Maßen nicht ganz preiswert, aber für einen Dauerbrillenträger eine gute und vor allem sehr praktikable Lösung. Ein Preisvergleich zwischen mehreren Hörgeräteakkustikern lohnt sich bestimmt. Auch ich konnte eine Spanne von bis zu 200,-- € feststellen.

Zwischenzeitlich hat sich die Technik jedoch wieder weiterentwickelt. Die Geräte werden immer kleiner und es gibt ja seit einiger Zeit auch Geräte die via Bluetooth arbeiten und so klein sind, dass sie auch als klassische "Hinter dem Ohr-Geräte" von Brillenträgern problemlos getragen werden können. Dies wird ggf. für mich bei einem Folgegerät in 2-3 Jahren in Frage kommen. Man ist dann bei der Wahl der Brille nicht mehr ganz so eingeschränkt, da sich nicht jede Brillenform für den Einbau eines Hörgerätes eignet (z.B. völlig oder weitgehend randlose Brillen sind i.d.R. nicht geeignet).

Die Alternative eines BAHA (boned anchored hearing aid - knochenverankerte Hörhilfe) kommt für mich nicht in Frage, da hier an der tauben Seite per OP eine Titanhülse im Schädelknochen verankert werden muss, in der dann dass Hörgerät eingesteckt wird. Diese Lösung arbeitet mit der Schallübertragung per Knochenweiterleitung. Sie soll zwar ein gegenüber der CROS-Versorgung ein deutliche bessere Hörwahrnehmung erzeugen, aber noch mal eine Schädel-OP ist mir das nicht wert.

Beste Grüsse

Hendrik

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Hallo Bernd,

ich habe Deine Schilderungen aufmerksam verfolgt. Auch ich bis seit meiner AN-OP im Juni 2005 linksseitig vollständig ertaubt. Auch bei mir war die Umstellung auf das sog. monoaurale Hören vor allem in den ersten 4-6 Wochen sehr gewöhnungsbedürftig. Im November 2005 habe ich mir jedoch eine CROS-Hörgeräteversorgung in meine Brille (bin Dauerbrillenträger) einbauen lassen.

Nach einer Eingewöhnungsphase von etwa 5 Wochen komme ich seitdem mit dieser technischen Lösung hervorragend klar. Durch das stetige Tragen dieser Hörgeräteversorgung habe ich inzwischen meine Richtungshören soweit trainieren können, dass eine etwa bis zu 70% korrekte Richtungserkennung möglich wird. Bei starken Hintergrundgeräuschen (z.B. Partysituation o.ä.) schalte ich das Gerät dann jedoch ab, wenn ich mich mit einer Person gezielt unterhalten möchte. In normalen Alltagssituation (z.B. beim Laufen, Fahrrad- und Autofahren) ist die CROS-Versorgung sehr hilfreich. Gleichzeitig mindert sie das subjektive Taubheitsempfinden (auf der tauben Seite wirkt alles dumpf wie bei einer Erkältung die auf die Ohren geschlagen ist) erheblich und steigert nach meinem Empfinden die Lebensqualität erheblich.

Als technische Lösung kann ich nur zu so einer Hörgeräteversorung raten und sich von einem guten Hörgeräteakkustiker beraten zu lassen.

Gruss Hendrik

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Guten Abend zusammen !

Ich möchte etwas Mut machen. Bei mir wurde im Juni 2005 ein intra- und extrameatales AKN vollständig entfernt. Meine Erfahrungen könnt Ihr hier nachlesen:

http://www.mc600.de/forum/index.php?board=48;action=display;threadid=1693

Seit der letzten MRT (Juni 2007) ist nach wie vor alles o.k. (kein Rezidiv). Trotz des totalen Hörverlustes (links) habe ich zwischenzeitlich mit Hilfe meiner CROS-Hörgerät-Versorgung ein halbwegs natürliches Hörempfinden und ein quasi räumliches Hören wieder erlangt. Mit Übung von inzwischen fast zwei Jahren mit CROS-Versorgung ist für mich auch Richtungshören wieder in 70% der Fälle möglich.

Ich würde mich immer wieder für eine OP entscheiden, da die meisten Fälle (so wie meiner) glimpflich über die Bühne gehen (das Klinikum Dortmund war für mich eine gute Adresse).

Gruss Hendrik

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Neurilemmom / Neurinom / Akustikusneurinom / Re:AN-OP wo?
« am: 10. April 2007, 20:36:20 »
Hallo Gabrielle,

habe Anfang Juni 2005 mein AN in Dortmund operieren lassen mit insgesamt sehr positiven Erfahrungen (der nachfolgende Link führt zu meinem Erfahrungsbericht. Ich hoffe das macht Dir Mut die Sache positiv anzugehen. Ich habe mich dort sehr kompetent und menschlich behandelt gefühlt.

http://www.mc600.de/forum/index.php?board=48;action=display;threadid=1693

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Zunächst einmal herzlichen Glückwunsch zur überstandenen AN-OP Eures Sohnes.
Die Erfahrung mit der einseitigen Ertaubung habe ich auch machen müssen (siehe nachfolgenden thread).

http://www.mc600.de/forum/index.php?board=48;action=display;threadid=1693

Falls Euer Sohn Brillenträger sein sollte, wie das bei mir der Fall ist, läßt sich in eine Brille problemlos eine CROS-Versorgung (Contra lateral routing of sound) integrieren. Derartiges habe ich mir anfertigen lassen und komme sehr gut damit klar. Räumliches Hören als solches erlangt man damit zwar nicht wieder, es läßt sich jedoch damit teilweise ein Richtungshören trainieren (das Gehirn ist da doch sehr lernfähig). Auch für Nichtbrillenträger gibt es neben der  
normalen Kassenlösung (HDO-Geräte mit Kabelverbindung) auch parktischere Lösungen (z.B. bluetooth-Geräte). Ich empfehle hierzu sich einen kompetenten Hörgeräteakusstiker zu suchen und in Verbindung mit dem behandelnden HNO-Arzt entsprechend beraten zu lassen.

Henner

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Guten Abend zusammen !

Möchte nun einmal die Gelegenheit nutzen, allen denen eine AN-OP noch bevorsteht über meine positiven Erfahrungen während meiner AN-OP (davor und danach) zu berichten und Mut zu machen.

Bei mir wurde nach zwei kurz aufeinander folgenden Hörstürzen (Oktober 2004 und März 2005) dank meines sehr umsichtigen HNO-Arztes ein AN diagnostiziert (hat nicht lang herumexperimentiert sondern zielgerichtet eine BERA und anschließene MRT veranlasst). Bei der MRT wurde ein 12*15 mm intra- und extrameatales AN festgestellt. Die Empfehlung meines behandelnden HNO-Arztes war, aufgrund der Zahl der Hörstürze und der bereits eingetretenen Hörminderungen, eine OP in Städtischen Klinikum Dortmund Nord zu veranlassen. Nach Einholen einer Zweitmeinung durch einen HNO-Arzt im weiteren Bekanntenkreis wurde mir Dortmund uneingeschränkt als gute OP-Adresse empfohlen.

Im April 2005 habe ich daher die dortigen Sprechstunden in der HNO- und neurochirurgischen Ambulanz (mit entsprechenden Untersuchungen) aufgesucht und mit den leitenden Ärzten, Herrn Prof. Th. Deitmer (Leiter HNO) und Herrn PD. Dr. Schultheiss (Leiter Neurochirurgie) Kontakt aufnehmen können. Bei beiden Ärzten fühlte ich mich sofort kompetent und umfassend über die Chancen und Risiken der OP informiert. Wichtig war auch der klare Hinweis, dass für einen Hörerhalt in meiner Situation (audiometrisch noch ausreichendes Hörvermögen aber sehr schlechte Reizweiterleitung bei erneuter BERA) nur eine Chance von 40-50% besteht. Aufgrund der intensiven und auch menschlich guten Gespräche mit beiden behandelden Ärzten habe ich mich dann für eine OP in Dortmund entschieden.

Am 8. Juni 2005 war es dann soweit. Ich bin aufgrund der Gespräche mit großer Ruhe in die OP gegangen. Diese ist nach 6 stündiger Dauer gut verlaufen (Extirpation=Totalentnahme des AN). Nach 14 stündigen Aufenthalt auf der Intensivstation konnte ich bereits am anderen Morgen wieder auf die Normalstation verlegt werden. Mit Schwindel hatte ich von Anfang an keine Probleme, da dass AN den Gleichgewichtsnerven bereits völlig lädiert und meine gesunde (rechte) Seite alles bereits übernommen hatte. Mein Restgehör konnte leider nicht erhalten werden, ich hatte mich jedoch auf diese Tatsache innerlich eingestellt. Der Gesichtsnerv war bei der OP völlig unversehrt geblieben, so dass keine Probleme mit einer Gesichtslähmung nach der OP auftraten. Dies war für mich das schönste nach dem Aufwachen aus der Narkose. Auch die Wundheilung verlief problemlos, so dass ich 10 Tage nach der OP das Krankenhaus wieder verlassen konnte.

Nach einer anschließenden 4-wöchigen Rekonvaleszenz habe ich wieder meine normale Berufstätigkeit aufnehmen können. Das einzige was mich zur Zeit ab und zu noch plagt, sind leichte bis mäßige Schmerzen die von meiner OP-Narbe ausgehen (Probleme beim Husten und Nießen). Ich stehe jetzt kurz vor meiner ersten jährlichen Kontrolluntersuchung und werde dies ansprechen müssen.

Alles in allem war und bin ich mit meiner Behandlung und OP sehr gut zu frieden. Den Hörverlust auf der linken Seite habe ich zwischenzeitlich mit einer CROS-Hörgeräteversorgung, mit der in inzwischen sehr gut klar komme, gut kompensieren können.

Zwischenzeitlich (15.05.2006) hat mein erster Jahresnachsorgetermin (MRT) stattgefunden. Mit positivem Befund (kein Tumor mehr zu sehen; kein Rezidiv). Die weiteren Aussichten sind nach Aussagen des Radiologen und meines behandelnden HNO-Arztes sehr gut. Auch die Narbenschmerzen und zeitweiligen Kopfschmerzen klingen so langsam ab.

Allen denen eine AN-OP noch bevorsteht, möchte ich sagen, dass sie sich vor diesem Eingriff totzt der Schwere nicht zu fürchten brauchen. Ich bin froh, ohne viel Federlesen, die OP veranlasst zu haben.

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