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Nach der OP / Antw:Wiedereingliederung
« am: 25. November 2017, 12:50:32 »
Hallo Sim 73,
Ich habe gerade deinen Beitrag und die Fragen zur Wiedereingliederung gelesen und es hat mich sehr an meine Zeit 2009 und jetzt auch wo ich unmittelbar wieder vor einer Wiedereingliederung stehe erinnert.
Ich wurde mit einem großen Menigeom im Mai 2009 operiert und bin heute noch dankbar, dass mich mein derzeitiger Neurologe, obwohl ich heulend vor ihm saß und meinte arbeiten wäre besser als alles andere und zuhause rumzusitzen, vor meiner Arbeitswut beschützte.
Das hat schon viel mit Krankheitsverarbeitung und depressiven Verstimmungen zu tun und man muss irgendwie auch die derzeitigen Leistungsgrenzen akzeptieren lernen, was nicht heißt dass dies so bleibt.
Ich habe dann im Dezember 2009 eine relativ schnelle Wiedereingliederung über 4 Wochen gemacht auf 100%.
Das war definitiv nicht gut für mich, aber ich musste es selbst erleben, dass es nicht mehr funktioniert. Ich bin dann ab Januar mit den Prozenten runter auf 80% mit einem relativ guten Dienstplan meiner Chefin und viel Verständnis vom Team für meinen unberechenbaren Kopf.
Meine Erfahrungen habe ich verschriftlicht in einem Bericht: Löwenzahn oder Diagnose Hirntumor. Das hat mir sehr geholfen, mich durch zu sortieren.
In den letzten 7 Jahren gings mal auf 90% dann wieder runter und letztes Jahr bekam ich dann richtig Probleme mit Lärmverarbeitung. (Ich arbeite im Kindergarten) und wieder hats mich aus den Latschen gehauen. Gerüstet mit Gehörschutz gegen die Hyperakusis die ich entwickelt habe und jetzt mal mit 75% die ich langsam versuche aufzubauen geht's am Montag wieder los.
Inzwischen denke ich, mal sehen wie es klappt, man kann es einfach nicht gut vorhersagen, aber was mir immer gut geholfen hat war eine begleitende Psychotherapie zum besprechen und verarbeiten der neuen Situation.
Fazit: Höre auf deine Ärzte vor allem wenn sie so rücksichtsvoll mit deiner Erkrankung umgehen, was nicht immer so ist. Und vor allem höre auf deine innere Stimme, die dir sagt, was sich richtig und gut anfühlt und was nicht.
Ich wünsche Dir gute Entscheidungen für Dich und rücksichtsvolle Menschen um Dich herum. Sei milde und geduldig mit Dir.
Löwenzahn
Ich habe gerade deinen Beitrag und die Fragen zur Wiedereingliederung gelesen und es hat mich sehr an meine Zeit 2009 und jetzt auch wo ich unmittelbar wieder vor einer Wiedereingliederung stehe erinnert.
Ich wurde mit einem großen Menigeom im Mai 2009 operiert und bin heute noch dankbar, dass mich mein derzeitiger Neurologe, obwohl ich heulend vor ihm saß und meinte arbeiten wäre besser als alles andere und zuhause rumzusitzen, vor meiner Arbeitswut beschützte.
Das hat schon viel mit Krankheitsverarbeitung und depressiven Verstimmungen zu tun und man muss irgendwie auch die derzeitigen Leistungsgrenzen akzeptieren lernen, was nicht heißt dass dies so bleibt.
Ich habe dann im Dezember 2009 eine relativ schnelle Wiedereingliederung über 4 Wochen gemacht auf 100%.
Das war definitiv nicht gut für mich, aber ich musste es selbst erleben, dass es nicht mehr funktioniert. Ich bin dann ab Januar mit den Prozenten runter auf 80% mit einem relativ guten Dienstplan meiner Chefin und viel Verständnis vom Team für meinen unberechenbaren Kopf.
Meine Erfahrungen habe ich verschriftlicht in einem Bericht: Löwenzahn oder Diagnose Hirntumor. Das hat mir sehr geholfen, mich durch zu sortieren.
In den letzten 7 Jahren gings mal auf 90% dann wieder runter und letztes Jahr bekam ich dann richtig Probleme mit Lärmverarbeitung. (Ich arbeite im Kindergarten) und wieder hats mich aus den Latschen gehauen. Gerüstet mit Gehörschutz gegen die Hyperakusis die ich entwickelt habe und jetzt mal mit 75% die ich langsam versuche aufzubauen geht's am Montag wieder los.
Inzwischen denke ich, mal sehen wie es klappt, man kann es einfach nicht gut vorhersagen, aber was mir immer gut geholfen hat war eine begleitende Psychotherapie zum besprechen und verarbeiten der neuen Situation.
Fazit: Höre auf deine Ärzte vor allem wenn sie so rücksichtsvoll mit deiner Erkrankung umgehen, was nicht immer so ist. Und vor allem höre auf deine innere Stimme, die dir sagt, was sich richtig und gut anfühlt und was nicht.
Ich wünsche Dir gute Entscheidungen für Dich und rücksichtsvolle Menschen um Dich herum. Sei milde und geduldig mit Dir.
Löwenzahn