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« am: 17. Dezember 2010, 18:42:59 »
Hallo Ulrich,
es tut mir unsagbar Leid mit dem Grossenzunahme deines Tumors.
Ich hoffe das Gespräch in der Uni lief gut und Du konntest Deiner Fragen loskriegen. Die werden sich innerhalb Tagen bei Dir bezüglich Op melden, so war es auch bei mir. Wer hat dich gesehen? Gibt es schon eine Vermutung mit dem Tumor ? Wie wollen sie operieren?
Ich hatte die Gnade Gottes Prof. Schramm ambulant beim Vorgespräch zu sehen und er hat sich sehr viel Zeit für mich genommen. Nachdem Gespräch fragte er mich wann ich operiert werden möchte??
Ich war total perplext und fragte wie bitte? Er sagte mir, dass bei dem Befund, wäre der Zeitpunkt der OP eigentlich egal und auch egal wie sein Terminkalender aussieht.
Na dann, ich fragte wie er sich entscheiden wurde und bekam prompt' sofort, sonst können Sie jederzeit sterben und das können wir lange zögern!.'
Wir besprachen lange das Vorgehen, auch am Abend vor dem OP kam er um 21 Uhr und bleibe 11/2 Stunden, erklärte und beriet.
Ich wollte alles weg haben, er nicht. Sein Ziel war dass ich nachdem OP genauso wie vor OP funktioniere. Er war sehr direkt, aber damit kann ich gut umgehen. Das hatte ich direkt zu Anfang des Gespräches auch gesagt 'bitte die Wahrheit und nichts anders.' Er berichtete klar mit welchen Folgen ich auf jedem Fall nachden OP beibehalten wird (da der Tumor in den Sehbahnen verwachsen ist ) Recht sollte er behalten! Damit kann ich aber gut leben .
Das erste Gesicht, das ich auf der Intensiv sah, nachdem Aufwachen war seins. Er gab mir die Botschaft dass alles gut gelaufen sei und dass der Schnellschnitt ein WHO II Tumor ergab und der Hirnstamm frei wäre. Er sagte mir, dass ich die Nacht auf Intensiv bleiben wurde obwohl bereits alle Schlaüche entfernt worden waren, da er mit Nachblutungen rechnete ( was nicht aufgetreten ist)
Auch auf der Intensiv waren die Schwestern super, sie nahmen mir die Angst weg. Mein Zimmernachbar hatte 2 Blutungen in der Nacht und musste 2 Mal operiert werden. Ich wurde in der Zeit abgelenkt (das weiss ich erst jetzt )
Nicht alles lief wunderbar, aber das gesamte war wirklich super und das zählt. Danach auf die Station waren sie alle sehr sehr nett und hilfsbereit.
Ich kann Heute alles machen wie vor dem Op trotz Resttumor.
In der Nachsorge bin ich auch oben bei Prof. Herrlinger. Der ist spitze. Die Empathie ist deutlich zu spüren und auch nach 2 Jahre glaube, dass er sich 100% für seine Patienten einsetzen wird .
Ich wünsche, dass Du dich dort auch so gut aufgehoben fühlst und für die OP Dir das Beste .
Übrigens ich bin Heute vor 2 Jahre operiert worden.
Ich hatte auch wegen rez. Anfälle vor op Keppra 3000mg trotz Gewicht ca. 55 Kg ! Ich sage dennen bis Heute dass alles was rumläuft oben Keppra in der Dosierung bekommt. Na Gut nach 1 Jahr Anfallfreieintervall wurde der Dosis auf 2000 mg reduziert. Prof. Herrlinger kümmerte sich ungefragt um mein Fahrerlaubnis, nachdem er von der Trennung erfuhr. Das rechne ihn sehr hoch, er denkt immer 2 Schritte im voraus.
Liebe Grüsse
Kit