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« am: 06. November 2012, 15:03:06 »
Hallo miteinander,
lese hier nun schon eine Weile mit und möchte uns jetzt vorstellen: bei uns ist mein Mann (51)
betroffen, 2005 Astrozytom II, Operation 09/2005 in Erlangen, keine anschließende Therapie.
Dann Rezidiv in 2009, Operation 03/2009 in Hannover (INI), jetzt als Glioblastom IV eingestuft,
anschließende Therapie nach Stupp Schema.
Mein Mann hat beide Operationen sowie die Therapie sehr gut verkraftet, er ging wieder Vollzeit zur Arbeit.
Jetzt, im Oktober 2012, erneut ein Rezidiv zu sehen! Diesmal nicht in der alten, gut operablen Resektionshöhle, sondern abgesackt Richtung Balken mehrere kleine Herde. Wir sind sofort mit den Bildern nach Hannover geeilt, um die Meinung von dem Arzt einzuholen, der meinen Mann bereits zwei Mal zu unserer größten Zufriedenheit operiert hatte. Dessen Meinung: der Prozeß sei prinzipiell operabel.
Mit dieser Meinung im Gepäck sind wir zur Neurologie Heidelberg, die uns von einer Operation abrieten. Tumor sitzt so ungünstig, daß mit erheblichen Folgeschäden zu rechnen sei. Sie schlugen eine Studie vor, die ein Medikament mit Bestrahlung kombiniert.
Mit diesen Informationen sind wir dann zu guter Letzt in Frankfurt gelandet, die sowohl vom hannoverschen Vorschlag als auch von dem aus Heidelberg abrieten und eine andere Studie vorschlugen (JBAL).
Nach längerem Überlegen haben wir uns nun für die Frankfurter Variante entschieden, obwohl es eine Phase II Studie ist, d.h. es kommt auch Placebo zum Einsatz, allerdings nicht ausschließlich.
Die Medikamenteneinnahme hat gerade begonnen, wir wollen bald ein weiteres MRT machen lassen, um frühzeitig die Wirkungsweise (oder eben fehlende) mit zu bekommen.
Weil es für ein Rezidiv keine Standarttherapie gibt, fiel uns die Entscheidung einigermaßen schwer. Die Onkologen plädierten für Chemo, die Radiologen wollten natürlich bestrahlen und der Chirurg war sich sicher, daß nur schneiden in Frage kommt. Letztendlich blieb es uns überlassen wofür wir uns entscheiden, und diese Verantwortung lastet nun tonnenschwer auf unseren Schultern. Was, wenn es nun die falsche Entscheidung war?
Naja, jetzt isses entschieden und wir sind hochmotiviert und hoffnungsvoll, daß wir ein drittes Mal Glück haben und uns noch etwas Zeit verbleibt.
Herzliche Grüße
luzebut
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