HirnTumor-Forum

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Nachrichten - mhibra

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Liebe Forumsteilnehmer, ich habe in den letzten Wochen still weitergelesen. Jetzt ist die Zeit gekommen, wo ich mich aus diesem Forum verabschiede. Ich bedanke mich bei allen, die mir mit ihren Beiträgen Mut gemacht haben, mich unterstützt und getröstet haben. Ich wünsche allen Betroffenen und Angehörigen weiterhin die Kraft, mit dieser Krankheit zu leben und auch zu überleben. Marianne

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Lieber Mr. Cool, liebe sharanam, auch mein Mann durfte nicht mehr Auto fahren. Dies war für ihn ein großer Schock und er bezeichnete dies immer als das Fehlen eines Stückes Lebensqualität. Aber er musste nach der 1. OP nach einem Epi-Anfall Keppra einnehmen, das reicht für viele, um Glio-Patienten das Autofahren zu verwehren. Aber wenn ich jetzt den Prozess in Hamburg verfolge, wo ein Unfallverursacher nach einem Epi-Anfall mehrere Menschen getötet hat, dann bin ich froh, dass ich meinen Mann davon überzeugt habe, dass er sich nicht mehr ans Steuer setzt, nicht nur um ihn zu schützen, sondern auch andere. LG Marianne

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Lieber Mr. Cool,
als betroffene Ehefrau verfolge ich auch nach dem Tod meines Mannes immer noch die Diskussion im Forum, allerdings mit immer weniger Beiträgen. Ich möchte Dich heute aber bestätigen in Deiner Art, mit dem Ganzen umzugehen. Auch mein Mann hat bis zum Schluss seinen Humor nicht verloren. nachstehend ein kleiner Auszug aus einem Nachruf für ihn:
"Er hat aber auch seinen – manchmal fast schwarzen – Humor nie verloren. Er musste im November nochmal ins Krankenhaus. Er versorgte das Personal der Palliativstation mit den kleinen Geschichten vom Tod, die um diese Jahreszeit in der Volksmusiksendung des Bayerischen Rundfunks „Am Abend in der Stubn“ zum besten gegeben wurden und auch angesichts des nahen Todes heiterte er uns mit der Bemerkung auf „Jetzt miassts warten, bis i mog“. "
Ich möchte aber zum Thema Windel und Inkontinenz noch etwas beitragen: Mit zunehmender Unbeweglichkeit und auch bei gereizter Blase wurde es für ihn immer schwieriger, diesen Zustand zu ertragen. Es gibt heute für Männer eine ganz einfache Handhabung: Urinalsystem Conveen, dies ist kein Katheter sondern ein System mit einer Art "Kondom". Es war für ihn eine große psychische Erleichterung und er hat dies voll akzeptiert. LG Marianne

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ieber Mr. Cool, willkommen im Forum. Es ist erfrischend, Deine Einstellung zu dem Ganzen zu lesen. Hoffentlich kannst Du Dir Deinen Humor behalten, das ist nämlich unheimlich wichtig! Lg Marianne

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Liebe nini,
ich kann mich den Zeilen von anderle nur anschließen. Jeder reagiert auf die Krankheit und die Therapie anders. Was dem Einen guttut, hat beim Anderen überhaupt keine Wirkung. Mein Mann hat für sich im letzten Jahr den Spruch gewählt: "Es is wias is, und des is guat so!". Wir haben diesen Spruch auch so auf sein Sterbebildchen drucken lassen. Momentan waren einige überrascht und haben nachgefragt.
 
Hier ein Ausschnitt aus einem Artikel der Augsburger Allgemeinen über seine Trauerfeier:
"Es ist, wie es ist, kann nur einer sagen, der ein erfülltes und überzeugtes Leben gelebt hat. Auch wenn es nach 64 Jahren noch gut weitere 20 Jahre hätte dauern dürfen, so fiel dem Verstorbenen der Abschied mit der Akzeptanz des Unvermeidlichen vielleicht leichter. Ausserdem beendete der Tod ein Leiden nach schwerer Krankheit, das dem Verstorbenen alle, die ihn kannten und ehrten, gerne erspart hätten. Es sind nicht nur Tränen der Trauer, die dieser Tage geweint werden. Es sind auch Tränen der Dankbarkeit und - eingedenk seiner Krankheit - der Erleichterung, dass er davon erlöst ist. Nachdem all die glücklichen Erinnerungen beim Totenmahl ausgetauscht worden waren und man sich an viele legendäre Geschichten um den Verstorbenen erinnert hatte, konnte man sagen: Und es war gut."

Ich habe diesen Artikel in meinem Herzen, er tröstet etwas und macht es leichter, sich in das Unvermeidliche zu fügen.

Liebe Mina: Ich hoffe, auch Du kannst daraus Kraft schöpfen.

Liebe Grüße an Alle! Marianne

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Liebe Carola, ich hatte das Glück, dass wir bereits im Jahr 2005 in eine behindertengerechte Wohnung umgezogen sind. Aber gerade in der letzten Zeit hat es uns gar nichts mehr gebracht. Wir hatten alle Hilfsmittel einschließlich Lifter. Wir waren nicht mehr in der Lage, meinen Mann mit dem Lifter auf den Duschstuhl zu setzen. es war für ihn viel zu anstrengend. Wir haben dann die Körperpflege im Bett machen müssen. Meine Tochter und ich waren ein eingespieltes Team. Ich bin der gleichen Meinung wie Anderle: Versuch eine andere Lösung, vor allem weil Ihr nicht wißt, wieviel Zeit Euch bleibt. Marianne

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Liebe Busdeblume, wir waren privat versichert und ich habe meinen Mann täglich ins Klinikum zum Bestrahlen gefahren. Ich habe den Bestrahlungsplan beigelegt. Wir haben ohne Probleme die Fahrtkosten von Krankenkasse und Beihilfe bekommen. LG Marianne

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Liebe Busdeblume, es gibt auch schöne Zeiten. Mein Mann hat alle vorherschauenden Diagnosen gesprengt und wir haben noch wunderbare Reisen unternommen. Nehmt Euch die Zeit für Euch und blendet alles andere - soweit mögich -  aus. Liebe Grüße Marianne

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Liebe Häsin und alle, die hier zusammenstehen. Vielen Dank für Eure Ratschläge, hab mich mit der Palliativstation in Verbindung gesetzt. Mein Mann bekommt jetzt Tavor, Morphin und Neurocil. Er wird in den nächsten Tagen hinüberschlafen. Wir haben bis auf Keppra und Fortecortin alle anderen Medikamente abgesetzt. Er will nicht mehr essen, nur trinken geht noch. Am Donnerstag waren alle Kinder da und haben von ihm Abschied genommen. Gestern war unser früherer Pfarrer, der jetzt im Allgäu lebt, hier und hat ihm die Krankensalbung gespendet. Mein Mann hat es registriert und auch noch mitgebetet. Ich umarme Euch alle! Marianne

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Liebe Häsin, ja auch wir hatten ein ruhiges Weihnachtsfest. Seit zwei Tagen schläft mein Mann fast rund um die Uhr. Ich bin froh darüber, denn wenn er wach ist, dann ist er wach - geistig. Er bekommt seine Hilflosigkeit so mit, dass es einem leid tut. Unsere Hausärztin hat gesagt, jede Minute, die er schlafen darf, ist eine Gnade für ihn. Die Schmerzen sind wohl erträglich. Die Luftprobleme sind nach wie vor da, allerdings war die Meinung unserer Hausärztin, dass ein Absaugen die Probleme nicht löst und für ihn nur eine zusätzliche Belastung ist. So öffne ich oft die Fenster und lasse ihn schlafen. Marianne

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Unsere Hausärztin war da, es ist kein Wasser in der Lunge, aber er kann den Bronchialschleim nicht mehr abhusten, deshalb diese Atemnot. Auch sie ist mir ihrem Latein am Ende. Wie kann man ihm das Leben noch erleichtern? Marianne

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Hallo ihr Lieben, heute muss ich einfach wieder schreiben. Meinem Mann geht es von Tag zu Tag schlechter, seit ein paar Tagen kämpfen wir gegen Wasser in seiner linken - unbrauchbaren - Hand, heute ist der ganze linke Arm dick. Er bekommt keine Luft mehr, lt. Pflegedienst ist dies auch auf Wasseransammlungen im Körper zurückzuführen. Unsere Hausärztin kommt mittag. Ich fühle mich so hilflos, wenn ich danebenstehe oder nachts auch danebenliege und nichts für ihn tun kann. Ich bete um Erlösung. Marianne

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Liebe Häsin, heute hatten wir einen sehr erfreulichen Tag. Unser Sohn hat heute sein Studium bei der IHK (neben dem Beruf) mit der bestandenen letzten Prüfung abgeschlossen. Er ist dann sofort zu uns gekommen (er wohnt doch 150 km von uns entfernt), mein Mann hat sich so gefreut und wir haben eine Flasche sekt aufgemacht und darauf angestoßen. Gerade war meine Enkelin da und hat mir beim Waschen geholfen. Mein Mann ist allerdings auch ein so geduldiger Patient und trotz der beschissenen Lage ab und zu immer noch zu kleinen Scherzen aufgelegt. Meine Töchter sind schon ganz verzweifelt, weil er sich jedesmal bei ihnen bedankt für das, was sie für ihn tun. Papa, das ist doch selbstverständlich, ist ihre Antwort. Aber es ist nicht so selbstverständlich und ich weiß ihren Einsatz zu schätzen. Liebe Grüße Marianne

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Liebe Häsin, ich bete, dass unsere Männer nicht mehr leiden müssen, sondern ganz einfach gehen dürfen. Diesen Gedanken darf man als den letzten Liebesbeweis sicher haben. Ich nehm Dich ganz fest in den Arm! Marianne

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Liebe Carola, liebe Gitte, vielen Dank für Eure Zeilen. Ja, mein Mann ist geistig voll da, er bekommt alles mit und wir können uns auch - wenn auch etwas langsam - unterhalten. Ich bin froh, dass er bei mir zuhause ist. Ich halte mich viel bei ihm im Schlafzimmer auf. Allerdings schläft er sehr viel.
Liebe Eva, liebe Häsin, vielen Dank für Eure lieben Zeilen.
Marianne

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