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Psychologische Betreuung / Re:Psychisches Tief nach Meningeom-OP--- Vorstellung Lilly (Angehörige)
« am: 08. Mai 2011, 21:05:26 »
Liebe KaSy!
Vielen Dank für Deine ausführliche Antwort!
Du hast mir ein Stück weit die Augen geöffnet, mir geholfen, die Situation wieder aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten.
Mittlerweile bin ich einfach überfordert, auch mit den Kindern. Und es stimmt, ich möchte ihn als Mann und Papa so wie er war behalten dürfen – er war der geborene Familienmensch, immer für uns da, ich war so gut wie nie alleine, die ganzen 10 Jahre lang. Das ist nun anders, womit ich zu kämpfen habe. Ich möchte ihn nicht verlieren!
Leider habe ich dadurch anscheinend komplett aus den Augen verloren, wie es ihm mit der Diagnose gehen muss (und auch mit den Nebenwirkungen des Antiepileptikums)! Hab mir große Sorgen gemacht, wollte ihn nicht alleine lassen, hab eigentlich richtig geklammert. Nach der OP ging es ihm überraschenderweise richtig gut (bis zum 3. Anfall), er war richtig gut drauf, sodass man das Gefühl hatte, er kommt mit der Diagnose gut zurecht. Dass diese „Euphorie“ aber von der hohen Cortisongabe gegen die Hirnschwellung kommt, weiß man als Laie nicht! Und als ich merkte, dass er sich von mir zurückzieht, fing ich unbemerkt an, Liebesbeweise von ihm einzufordern und hab aber nicht gemerkt, wie sehr ich ihn eigentlich damit unter Druck setze! Das alles ist mir erst jetzt klar geworden!
Ich bin froh, dass er nun entschieden hat, ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen. Dagegen hat er sich anfangs strikt gewehrt.
Das Schlimme ist, dass man bei so einer Diagnosestellung absolut KEINE Ahnung davon hat, was einen erwartet. Man hört das Wort „gutartig“ und ist erleichtert. Dass die Zeit trotzdem eine irrsinnig schwere Zeit wird, kann man in keinster Weise erahnen!! Freunde und oft auch Familie glauben, mit der OP sei alles geschafft. Über die Zeit danach machen sich nur wenige Gedanken und sind ganz erstaunt, wenn sie hören, dass es uns NOCH IMMER nicht so gut geht…
Lilly
Vielen Dank für Deine ausführliche Antwort!
Du hast mir ein Stück weit die Augen geöffnet, mir geholfen, die Situation wieder aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten.
Mittlerweile bin ich einfach überfordert, auch mit den Kindern. Und es stimmt, ich möchte ihn als Mann und Papa so wie er war behalten dürfen – er war der geborene Familienmensch, immer für uns da, ich war so gut wie nie alleine, die ganzen 10 Jahre lang. Das ist nun anders, womit ich zu kämpfen habe. Ich möchte ihn nicht verlieren!
Leider habe ich dadurch anscheinend komplett aus den Augen verloren, wie es ihm mit der Diagnose gehen muss (und auch mit den Nebenwirkungen des Antiepileptikums)! Hab mir große Sorgen gemacht, wollte ihn nicht alleine lassen, hab eigentlich richtig geklammert. Nach der OP ging es ihm überraschenderweise richtig gut (bis zum 3. Anfall), er war richtig gut drauf, sodass man das Gefühl hatte, er kommt mit der Diagnose gut zurecht. Dass diese „Euphorie“ aber von der hohen Cortisongabe gegen die Hirnschwellung kommt, weiß man als Laie nicht! Und als ich merkte, dass er sich von mir zurückzieht, fing ich unbemerkt an, Liebesbeweise von ihm einzufordern und hab aber nicht gemerkt, wie sehr ich ihn eigentlich damit unter Druck setze! Das alles ist mir erst jetzt klar geworden!
Ich bin froh, dass er nun entschieden hat, ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen. Dagegen hat er sich anfangs strikt gewehrt.
Das Schlimme ist, dass man bei so einer Diagnosestellung absolut KEINE Ahnung davon hat, was einen erwartet. Man hört das Wort „gutartig“ und ist erleichtert. Dass die Zeit trotzdem eine irrsinnig schwere Zeit wird, kann man in keinster Weise erahnen!! Freunde und oft auch Familie glauben, mit der OP sei alles geschafft. Über die Zeit danach machen sich nur wenige Gedanken und sind ganz erstaunt, wenn sie hören, dass es uns NOCH IMMER nicht so gut geht…
Lilly