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« am: 29. Januar 2013, 20:26:59 »
Liebe SiMi,
diese Entscheidung, ist die unmenschlichste die uns Angehörigen abverlangt wird.
Mein Mann hatte auch überhaupt nichts besprochen. Eine unserer Töchter ist Krankenschwester und kam in dem Moment, als mein Mann uns zu verstehen gab, dass er nichts mehr trinken möchte, in ganz ganz große Konflikte.
Unser Palliativpflegedienst, unsere Töchter und ich haben dann aber ganz lange darüber gesprochen, welche Möglichkeiten wir haben. Mein Mann hat sich am Ende selbst entschieden und uns mit kleinen unmißverständlichen Gesten gezeigt, was er möchte.
Wir haben das akzeptiert.
Ich habe ihm alles angedickt gegeben. Damit haben wir das essen und trinken abgedeckt. Wieviel er uns abgenommen hat, hat er selbst entschieden. Wenn er nichts wollte, hat er mir den Becher ganz vorstichtig in meine Hand gelegt und hat meine Hand dann von sich weggeschoben und die Augen geschlossen.
Wir hatten zu keinem Zeitpunkt den Eindruck, dass wir ihn hungern oder dursten lassen. Wir haben uns ohne Worte verstanden und dafür bin ich unendlich dankbar.
Dieser Tumor bringt so viel Traurigkeit, Tränen, bangen und hoffen in eine Familie. Wir werden da alle so reigeschleudert und müssen diesen ganzen Schmerz aushalten.
LG und ganz ganz viel Kraft Hase