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« am: 16. November 2012, 15:18:07 »
Hallo,
ich lese mich schon eine geraume Zeit durchs Forum und hab das Gefühl "hier bin ich richtig".
Meine Geschichte beginnt im August 2010 mit einem Konvexitätsdmenigeom rechts temporal und eines links hochfrontal mit Sinusinfiltration. Die OP habe ich ganz gut überstanden und die REHA war auch o.k.
Im Mai 2011 hatte ich eine symptomatische Epsilepsie mit einem Grand Mal Anfall, worauf eine bakterielle Meningitis und ein intrakranieller Abszess diagnostiziert wurden. Auch das habe ich gut überstanden und die anschließende REHA (in einer anderen Klinik) war noch besser, da diese mehr auf mich und meine Defizite ausgerichtet war. Im November 2011 wurde mir dann eine künstliche Calotte eingesetzt, da durch die Meningitis meine eigene nicht mehr zu gebrauchen war. Bei der Gelegenheit wurden mir noch 3 weitere kleinere Meningeome entfernt.
Auch nach der 3. OP war ich wieder in REHA und das war auch gut so.
Zwischen den OP's und REHA's bekam ich Ergotherapie (was jetzt nicht sooo viel brachte) und "Krankengymnastik auf neurophysiologischer Grundlage" ; d.h., Narbenmobilisation und Massage.
Die Narbenmobilisation ist im Behandlungsmoment sehr schmerzhaft, und auch am nächsten Tag hat man noch was davon, aber es werden die Verklebungen gelöst mit der Folge, dass die Kopfschmerzen deutlich weniger geworden sind.
Im Großen und Ganzen hab ich alles wirklich gut überstanden, auch wenn nicht alles so glatt verlief, wie es sich jetzt liest.
Ich bin nur leider immer noch nicht sehr belastbar und mit Druck geht gar nichts. Die Konzentration läßt schnell nach. Die Müdigkeit läßt sich dann auch nicht beiseite schieben und ich muß Pause machen. Die tägl. Kopfschmerzen lassen sich mal mehr und mal weniger gut ertragen. Physisch gehts mir besser als psychisch.
Die letzten 2 Jahre sind so gar nicht wirklich an mich rangekommen und jetzt langsam kommt alles auf mich zu. Ich hab wohl die ganze Zeit gedacht, das ist alles wie eine "normale" Krankheit und hinterher gehts mir wieder genauso gut wie vorher. Tja, Pustekuchen.
Mein Alltag hat sich total geändert und besteht hauptsächlich aus Pause und langsam machen. Zum Glück hab ich die volle Unterstützung meiner Familie und vor allem von meinem Ehemann. Wie aber erkläre ich jemandem wie es mir geht und wie es sich anfühlt? Mir fehlen ja selber manchmal die Worte für dafür.
Ich bin jetzt 53 Jahre alt. Aber wars das jetzt? ich war schon immer eine "Schafferin" und hab das sehr gern gemacht-es war keine Arbeit für mich.
So langsam geht mir die Geduld aus und ich kann die Beschwichtigungen nicht mehr hören.
Im Februar 2013 steht die nächste Kontrolluntersuchung an, vor der ich jetzt schon bammel hab.
Mein Wunschgedanke ist, dass mir jemand sagt: so, ab nem gewissen Zeitpunkt ist alles gut und wieder so wie vorher.
In diesem Sinne bleibt mir wohl nur die Hoffnung
kabunie