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Eigene Geschichten / Re:Unterforum "Hinterbliebene"? Vorstellung Mathilda (Angehörige)
« am: 09. Juni 2012, 22:21:30 »
Liebe Bärle,
meine Tochter scheint das alles relativ gut zu verkraften - bzw. ich hätte es mir für sie viel schwerer vorgestellt. Sie war schon immer ein ziemliches Papa-Kind...
Wir haben schon als mein Freund noch gelebt hat, darüber gesprochen, dass jeder Mensch irgendwann sterben muss - Papa aber vermutlich schon bald, da er sehr krank ist. Ich wollte, dass auch sie bewusst Abschied nehmen kann und sie hat ihn auch nach seinem Tod noch einmal gesehen.
Sehr schwer waren für sie die Momente, als er noch gelebt hat, in denen er sie aber nicht mehr erkannt hat - oder gar keinen Bezug mehr zu ihr aufbauen konnte. Vermutlich ein Segen für meinen Freund - sich eben nicht bewusst von seiner geliebten Tochter verabschieden zu müssen - war es für sie eben schmerzhaft - zumal ich selbst ihm bis zum Ende sehr nah sein konnte und sie natürlich nicht verstanden hat, warum er mich noch küssen will und wenn er sie gesehen hat ein Stirnzunzeln kam...
Jetzt - nur drei Monate nach seinem Tod - kommt es mir oft so vor, als ob sie manchmal vergisst, dass er tot ist. Abends ist sie oft traurig - aber tagsüber geht es ihr ziemlich gut. Vielleicht ist er aber für sie auch oft noch "da" Manchmal winkt sie ganz unvermittelt oder lacht und wenn ich dann nachfrage, sagt sie, dass Papa ihr gerade gewunken hat oder ihr zuzwinkert.
Hmmm, viele in meinem Bekanntenkreis, die ihren Vater so früh verloren haben, leiden da bis heute sehr drunter... Irgendwie hab ich schon Angst, dass ich da gerade was übersehe?
Wie schön, dass Dein Sohn seine Freundin auch in der schweren Zeit der Krankheit an seiner Seite hatte und dann auch noch offensichtlich eine enge Bindung zu Dir bestand... Ich denke mir immer "wenigstens" hatten Dein Sohn und mein Freund die Menschen, die sie geliebt haben, bei sich. Auch wenn das kein Trost ist... Ich finde das Leben gerade manchmal einfach grausam und sinnlos...
Ein dickes Kraftpaket zurück,
Mathilda
meine Tochter scheint das alles relativ gut zu verkraften - bzw. ich hätte es mir für sie viel schwerer vorgestellt. Sie war schon immer ein ziemliches Papa-Kind...
Wir haben schon als mein Freund noch gelebt hat, darüber gesprochen, dass jeder Mensch irgendwann sterben muss - Papa aber vermutlich schon bald, da er sehr krank ist. Ich wollte, dass auch sie bewusst Abschied nehmen kann und sie hat ihn auch nach seinem Tod noch einmal gesehen.
Sehr schwer waren für sie die Momente, als er noch gelebt hat, in denen er sie aber nicht mehr erkannt hat - oder gar keinen Bezug mehr zu ihr aufbauen konnte. Vermutlich ein Segen für meinen Freund - sich eben nicht bewusst von seiner geliebten Tochter verabschieden zu müssen - war es für sie eben schmerzhaft - zumal ich selbst ihm bis zum Ende sehr nah sein konnte und sie natürlich nicht verstanden hat, warum er mich noch küssen will und wenn er sie gesehen hat ein Stirnzunzeln kam...
Jetzt - nur drei Monate nach seinem Tod - kommt es mir oft so vor, als ob sie manchmal vergisst, dass er tot ist. Abends ist sie oft traurig - aber tagsüber geht es ihr ziemlich gut. Vielleicht ist er aber für sie auch oft noch "da" Manchmal winkt sie ganz unvermittelt oder lacht und wenn ich dann nachfrage, sagt sie, dass Papa ihr gerade gewunken hat oder ihr zuzwinkert.
Hmmm, viele in meinem Bekanntenkreis, die ihren Vater so früh verloren haben, leiden da bis heute sehr drunter... Irgendwie hab ich schon Angst, dass ich da gerade was übersehe?
Wie schön, dass Dein Sohn seine Freundin auch in der schweren Zeit der Krankheit an seiner Seite hatte und dann auch noch offensichtlich eine enge Bindung zu Dir bestand... Ich denke mir immer "wenigstens" hatten Dein Sohn und mein Freund die Menschen, die sie geliebt haben, bei sich. Auch wenn das kein Trost ist... Ich finde das Leben gerade manchmal einfach grausam und sinnlos...
Ein dickes Kraftpaket zurück,
Mathilda