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« am: 06. Februar 2017, 08:15:45 »
Liebe Eva,
Danke
Liebe KaSy,
Es tut mir leid, dass es dir nicht so gut geht.
Dieser Papierkram ist echt ein Abenteuer. Ich mache diesen ja schon immer für meinen Mann. Er wäre dazu in akuten Krankheitsphasen gar nicht fähig gewesen.
Hut ab, dass du dies noch mangen kannst. Meinst du nicht einer deiner Freunde würde dir dabei helfen? Wenn sie dich gesehen haben, dass du hilfe brauchst.... Ich weiß, dass es schwer ist zu fragen. Sicherlich haben deine Freunde gar keine Ahnung wie viel Arbeit und Stress diese ganzen Anträge machen.
Wir wohnen hier zwischen zwei Großstädten in NRW hier sind die Mieten extrem teuer, deshalb ist eine Unterbringung im Pflegeheim auch teurer als auf dem Land. Aber es gibt deshalb nicht mehr Pflegegeld.
Durch die Pflegereform gibt es jetzt ja für ambulante Hilfen mehr Geld. Ich hoffe, dass dir das hilft.
Bei uns gab es eine Pflegeberatung von der Kreisverwaltung die hat mir schon sehr geholfen.
Es gibt bei uns einen Verein der Ehrenamtler. Diese Ehrenamtler helfen gerne mal sei es auch nur einen tropfenden Wasserkran, einen Einkauf oder eine Ausflug zunorganisieren oder nur spazieren gehen zuhören....(vielleicht gibt es da auch jemanden der sich mit solcgen Anträgen auskennt)
Dann habe ich bei unsere Krankenkasse etwas hinterfragt was ich nicht verstehe....daraufin haben die mir eine Pflegeberaterin angeboten. Die kam zu uns nach Hause. Die war sehr nett, hat mir gesagt wo im Bad und in der Wohnung Veränderungen zur Pflegeerleichterung nötig wären, dass es dafür Zuschüsse gibt. Worauf man achten muss und wie man die Leistungen kombinieren kann. Sie hat einen Pflegeplan erstellt.
In dem Beratungsgespräch wurde mir sogar ein Pflegekurs angeboten. Da ich meinen Mann nicht alleine lassen konnte wurde der Kurs für mich persönlich zu Hause durchgeführt. Ich hatte einen Demenzpflegekurs.
Leider hatte die Dame mit so einem jungen, mobilen Demenzkranken keine Erfahrung und konnte mir deshalb nur mit frisch Angelesenem kleine Tipps geben.
Ich sehe jetzt, dass der Fall meines Mannes auch das Hospiz vor Herausforderungen stellt, die für die Fachkräfte nicht einfach sind. In gewisser Weise ist es traurig, andererseits zeigt es, dass ich mir diese Probleme nicht nur eingebildet habe. (was ich manchmal denke wenn er so eine gute Phase hat)
Mir wurde geraten, nicht weiter meine ganze Kraft in die Pflege zu stecken, weil dies auch das Pflegepersonal kann.
Ich soll meine Kraft die ich noch habe lieber in gemeinsame Zeit und die Kinder investieren. Zusätzlich soll ich noch auf mich achten, damit ich danach nicht zusammen breche. Diese Empfehlung ist denke ich richtig.
Im Hospiz kann ich einfach 2 Stunden neben ihm im Bett liegen und er ist gut versorgt.
Vielleicht finde ich jetzt auch mal Zeit für mich.
Schön ist es z. B. sich einfach mal hinzusetzen ohne Angst etwas zu vergessen oder dass mein Mann eine seiner "guten Ideen hat".
Ich wollte dir als Betroffen keine Angst machen. Es gibt für alles eine Lösung, manchmal dauert es diese zu finden.
Deshalb schreibe ich hier, weil ich hoffe, dass es dem Ein-oder Anderen bei der Suche nach einer individuellen Lösung helfen kann. Nicht jede Erfahrung muss man selber machen.
Ich wünsche dir viel Erfolg bei deinem Antrag, ich glaube der VDK kann auch bei solchen Anträgen helfen.
Liebe Grüße
Lara