HirnTumor-Forum

Beiträge anzeigen

Diese Sektion erlaubt es dir alle Beiträge dieses Mitglieds zu sehen. Beachte, dass du nur solche Beiträge sehen kannst, zu denen du auch Zugriffsrechte hast.


Nachrichten - juli

Seiten: [1]
1
Hallo,

hat jemand Erfahrung mit der NC der Joh.-Wolfgang-v.-Goethe-Uniklinik in Frankfurt?

LG
juli

2
Liebe Bonny23,
deine NC hat dir sicher auch gesagt, dass das Kavernom entfernt werden muss, da Abwarten die schlechteste Alternative ist.
Bitte lass dich durch meine Geschichte nicht verunsichern - das was mir passiert ist, ist sicher nicht die Regel und ich hatte ausgesprochen viel Pech.
Gewiss, die Operation ist kein Spaziergang, aber du schaffst das - zweifle nicht daran. Du hast bestimmt auch so viele positive Berichte hier gelesen.
Die Neurochirurgen verstehen ihr Handwerk schon und vielleicht bist du ja sogar zur OP in einem Orbitazentrum (also Orbitachirurgie). Dann bist du in der Obhut von Ärzten, die wissen, was sie da operieren. Vertraue deiner Ärztin und hör auf dein Bauchgefühl. Oder hole dir eine zweite Meinung ein und entscheide dann.
Es ist ein raumfordernder Prozess in deiner Augenhöhle und das muss grundsätzlich abgeklärt, bzw. entfernt werden.

Ich wünsche dir das Beste für den Weg, den du vor dir hast und die Zuversicht, dass alles gut wird!!
Liebe Grüsse
juli

PS: Ich habe dir eine PN geschrieben

3
Liebe bluebird, liebe KaSy,

bitte habt nicht den Eindruck, ich möchte grundlos Triefnasenstimmung verbreiten.

Ich bin grundsätzlich auch nicht pessimistisch eingestellt, nur ist im Moment wieder alles ganz frisch udn ich habe sehr lange überlegt, ob ich überhaupt schreiben soll und vor allem, wo.

Vielleicht habe ich auch für Verwirrung gesorgt, weil ich nur ganz kurz auf mein Problem eingegangen bin und einige Zusammenhänge nicht ganz klar rüberkamen.

Tatsache ist, dass mir nach der OP gesagt wurde, es ist alles, bis auf einen nicht nennenswerten Rest entfernt worden.
Mir wurde ebenso gesagt, dass der Tumor sofort bei der Eröffnung geplatzt sein soll.

Das ist schlichtweg nicht richtig, ich nenne es eine Lüge.

Dass mir die Luft wegblieb, als ich nach der ersten Verlaufskontrolle hörte, es habe sich an der Größe nichts verändert, habe ich, glaube ich schon mal geschrieben. Der Radiologe meinte damals, es könne sich unmöglich auf die Kürze der Zeit um ein solches Wachstum handeln.
Es ist auch kein Narbengewebe, da sich dieses deutlich in der Orbitaspitze zeigt. Auch nimmt der Tumor stark Kontrastmittel auf.

Ich habe mir darauf hin die Befunde der Histologie noch mal angesehen und da fiel mir wieder auf, dass das zur Beurteilung eingesandte Gewebe in der Größe sehr spärlich war, obwohl es ausreichend Material gegeben hätte. ("Ein im Durchschnitt 0,1 cm großes Präparat zur Beurteilung...")
So stand dann auch noch  im Befund: Eine abschliessende Beurteilung ist nicht möglich, ein Meningeom kann weder 100prozentig ausgeschlossen noch bestätgit werden, ebenso wenig ein Kavernom!!!
Ich habe nochmals mit dem Oberarzt der Rehaeinrichtung Kontakt aufgenommen und der brachte eigentlich einen Stein ins Rollen. Für ihn passte schon zum Zeitpunkt der Reha einiges nicht zusammen, er bekam nur leider auch keine Auskunft des Akutkrankenhauses. Auch war er bereit, in Anbetracht der Tatsache, dass der Tumor nicht entfernt wurde und meine Prognose somit zurückhaltender ausfallen muss, den Rehabericht zu berichtigen.

Mir ist vollkommen bewusst, dass ich noch einige Zeit mit den Nachwehen der OP kämpfen muss. Ich habe mir viele Erfahrungsberichte hier im Forum durchgelesen und Parallelen feststellen können. Da will ich auch gar nicht jammern.
Gebessert hat sich tatsächlich noch nicht viel: Mein Tinnitus (Brummen) hat sich nicht gebessert, die Schwindelattacken bestehen immer noch in gleicher Intensität, Mundöffnung immer noch nur sehr eingeschränkt möglich, mittlerweile aber große Schmerzen beim Kauen und dieser "Fremdkörper" unter dem Ohr, lt. MRT-Aufnahme auch Flüssigkeitsansammlung in diesem Bereich, extreme Müdigkeit, rasche Erschöpfung, Konzentrationspobleme, Aufmerksamkeitsdefizit......, massiver Haarausfall, Kopfhautprobleme......, oberer Kopfbereich immer noch taub, pelzig)

Ihr seht, ich "kämpfe" noch, lediglich die Augenbewegungsstörungen und das "Parkinsongefühl" sind weg. Zusätzlich hinzugekommen sind der Wundschmerz unter dem Knochendeckel, das pulsierende Druckgefühl hinter dem Auge (ganz schlimm bei Kopfschmerz), manchmal weiss ich nicht mehr, ob ich Schmerzen im Ohr, im Zahnbereich, im Kiefergelenk oder hinter/über/unter dem Auge habe, weil es sich oft so anfühlt, als würde die ganze linke Gesichtshälfte schmerzen. Das tritt aber in dieser Kombination nur sporadisch auf!

Subjektiv und objektiv doch eine ganze Menge.

Ich würde alles in Kauf nehmen und zuversichtlich nach vorne schauen, wenn der Tumor entfernt worden wäre!!! Diese Operation war ein Horror und definitiv völlig für die Suppe. Weshalb aber musste man mich dann auch noch belügen? Ich hätte es doch verstanden, wenn man mir beigebracht hätte, dass in diesem sensiblen Bereich die Entfernung letztendlich nicht möglich war. Nur wüsste ich dann gerne auch den Grund dafür, und den erfahre ich nicht.
In dieser Sache belogen zu werden ist nicht gerade ein prickelndes Gefühl.

Vorher hieß es immer von Seiten der NC, oberste Priorität wäre die völlige Exstirpation.
Jetzt, nachdem die MRT-Aufnahmen zu deutlich zeigen, dass nichts anders ist als vorher, wird plötzlich alles bagatellisiert. Der Operateur "hofft", dass Narbengewebe den Tumor "überzieht" damit er "abgedichtet" ist oder bleibt. Wie sich der Tumor weiterhin verhält, vermöge er auch nicht zu sagen. Das Blöde daran ist, dass er angeschnitten ist und somit feine Mikroblutungen verursachen könnte oder aber eine massive Einblutung in die Augenhöhle. Die Dringlichkeit einer erneuten OP ist nach wie vor gegeben. Damit aber vorerst mal "ein wenig Ruhe einkehre" würde es genügen, wenn ich im Dezember wieder käme. Woher die unklare Flüssigkeitsansammlung kommt - Schulterzucken von Seiten des Arztes.... Auch die anhaltenden Schmerzen wäre nicht ganz üblich.....hm

Erst nach dieser Woche (es waren alle drei Kontrolltermine in einer Woche) begann es wieder in meinem Kopf zu rattern, erst da wurde meine Einstellung zu diesem ganzen Wahnsinn ganz erheblich ins Negative gelenkt? Wen wundert das?

Mein Vertrauen ist so was von weg!
Der Augenarzt, bei dem ich zur Verlaufskontrolle war, und der im Gesichtsfeld im unteren Quadranten eine Einschränkung (von der ich aber nichts merke) feststellte, ist genauso ratlos und meinte dann freundlicherweise auch noch, er hätte zwei Patienten mit genau der gleichen sch...... Sache wie ich: Der eine ist nach einer postoperativen Blutung blind, eine andere Frau in meinem Alter im Hubschrauber gestorben, nachdem ihr das Ding in der Nacht geplatzt war.
GEHTS NOCH???
Der Radiologe, der die letzten MRT-Bilder sah, meinte. "Was? Sie sind schon operiert? Was wurde denn da gemacht, da ist doch noch alles da??? Wollen Sie da nochmal hin???"

Versteht ihr nun meinen Hang zum leichten Pessimismus? Wut hilft mir nicht, ich weiß, aber diese Hilflosigkeit ist an vielen Tagen nur schwer zu ertragen!

Meine HA ist mittlerweile auch bestürzt über diesen ungewöhnlichen Verlauf und versucht gerade, Kontakte herzustellen, aber es ist so schwierig. Und wer operiert schon gerne nochmal an diesem angeschnittenen Teil herum? Sie hat bereits selbst Kontakte hergestellt, bisher leider noch nicht die richtigen. Sie hat auch gemerkt, dass ich nicht mehr kann. Die AU ist bisher kein Problem und wie es aussieht wohl auch künftig nicht.
Termin für den Neurologen habe ich schon, da sie vermutet, es könnte sich auch eine Fascialisparese entwickelt haben (der Meinung war auch mein Therapeut, bei dem ich bis gestern zur Lymphdrainagebehandlung Kopf war).

Ich spreche wahrscheinlich vielen aus der Seele, wenn ich behaupte, mir wäre es lieber, ich hätte nie davon erfahren. Da ich damals ja mit Symptomen eines linksseitigen Schlaganfalles ins KH kam, der sich allerdings nicht bestätigte, muss doch da in meinem Kopf irgendetwas verantwortlich dafür gewesen sein. Aber es interessiert niemanden die geringste Bohne, was das war! Bei wem springt dann nicht sofort das Kopfkino an, es könnte doch noch ganz was anderes sein. Ich habe letztendlich noch nicht einmal die Sicherheit, dass das was da noch in meinem Kopf sesshaft ist, gutartig ist. .....man geht davon aus.......

Natürlich übersehe ich die schönen Dinge nicht, im Gegenteil, ich sauge sie förmlich auf!
Die Natur, usnere Kinder, die wunderbaren kleinen Augenblicke im Alltag - doch, ich kann sie schon erkennen. Und ich werde auch nicht aufgeben, nur im Moment läuft mein Betriebstemperaturzähler in Richtung unter Null.....

Seid mir bitte nicht böse, aber ich muss das los werden und danke für euer Zuhören und euer Mut machen! Zu gerne hätte ich positiveres berichten wollen....

Herzliche Grüße
juli

PS: Es gibt doch tatsächlich wieder Personen, die meinen, ich bin mit meiner unheilvollen Geschichte auf Sensationsstory aus  ::)
Wenn ihr meine ersten Beiträge gelesen habt, wisst ihr, was ich meine.... ;)

4
Nun ist der Sommer ins Land gegangen und meine OP ist gute 5 Monate her.

Vor 2 Wochen war ich zur zweiten Verlaufskontrolle beim Augenarzt und MRT, danach wieder Besprechung beim NC, der mich operiert hat.

Tatsache ist, dass ich 1. nach der OP belogen wurde (es wurde alles bis auf einen minimalen Rest von ca. 2 mm entfernt!) und 2. die OP total für die Katz war, da selbst das Material für die Histologie zu spärlich war!!

Mein Resttumor ist mind. genauso groß wie im Erstbefund (könnte eher auch noch größer sein, würde aber auch in den Meßfehlertoleranzbereich passen.)
Ich habe Flüssigkeit im Bereich des Kiefergelenks, starke Schmerzen beim Kauen (nicht das Kiefergelenk, sondern kleinen Knödel unter dem linken Ohr, der sehr schmerzhaft ist).

Ich bekomme keine logische Erklärung dafür, warum die OP schiefgelaufen ist und was in diesen 6 Stunden mit mir passiert ist. Man kann mir auch nicht sagen, was das nun für ein Teil in der Augenhöhle ist, da die Histologie nichts gebracht hat. Ich habe nun nochmal 10 Fragezeichen mehr, als vor der OP. Soll 'Ende des Jahres nochmal zum MRT kommen, bei Einblutung ins Auge oder in die Höhle sofort mit Hubschrauber....

Mein Haarausfall ist immer noch sehr krass und die Kopfhaut ist schneeweiß und schiuppig und schorfig, brennt und juckt wie die Hölle. Auch die Hitze macht mir sehr zu schaffen und ich habe das Gefühl, mein Kopf ist mindestens 5x so groß wie normal. Das fühlt sich an, als wäre mir der Schädel zu eng.

Scheinbar bin ich gerade im falschen Film unterwegs und mehr als ratlos. Auch meine HA weiß keinen Rat, eine hiesige NC hält den Fall für zu speziell und weiß mir auch keine Ansprechpartner mehr zu nennen.

Ich dachte, ich habe vor der OP alles richtig gemacht, auf mein Bauchgefühl gehört, dem Arzt vertraut, nicht aufgegeben, gekämpft. Und doch kann ich das Ganze nicht abschließen...

Fühle mich sehr alleinegelassen von den Ärzten und bin maßlos enttäuscht über die Vorgehensweise. Dass eine Kapazität von Neurochirurg, der als Spezialist für "Fieselarbeiten" bekannt ist, an mir scheitert, mag ich nicht so recht hinnehmen. Auch nicht die Lüge über die angeblich geglückte OP! Woher die Flüssigkeit im Kieferbereich kommt und warum sich der Schmerz unter dem Knochendeckel anfühlt wie ein frischer Wundschmerz, interessiert gerade keinen.

LG
juli ???

5
Hallo ihr Lieben, die ihr mir soviel Mut und gute Worte zusprecht,

darum fühle ich mich im Forum so gut aufgehoben, da so ziemlich alle, die hier vertreten sind, eine Berg- und Talfahrt hinter sich/vor sich haben, sei es als Betroffene oder Angehörige oder gute Freunde und wissen, wie sich solche Dinge anfühlen, die Ängste, die Sorgen, die hunderttausend Fragen, die Veränderung des "Ich".

@Igelchen
du hast völlig recht mit dem Problem, das sich nach solchen OP´s oft bei Rehaaufenthalten einstellt: Ich wusste, dass ich nicht ohne auskommen werde und die haben wirklich alles getan, um mich im wahrsten Sinne des Wortes wieder auf die Beine zu kriegen. Damit war ich fast drei Wochen beschäftigt und da bin ich fast erstaunt, dass der Körper sich so schnell wieder "erholen" kann.
Aber nicht das Hirn, nicht der Kopf, nicht "ich". Es ist so, wie du schreibst, dass viele Patienten zusammengewürfelt werden und in eine Therapieart gesteckt. Da könnte ich noch einiges berichten.... Sehr oft hieß es von den Therapeuten: "Waaass haben Sie - sowas hatten wir ja hier noch gar nie!!" Entsprechend kamen mir dann die Behandlungen vor....

Ich merke, dass mich alles wieder einholt, die Zeit im Krankenhaus, die Hilflosigkeit, die Angst, die Gedanken an die OP usw. Richtig gemerkt habe ich das schon auf Reha, als ich zwischen den ANwendungen mich ins Bett lag und stundenlang oder bis zur nächsten Anwendung an die Zimmerdecke starrte. Viel Antrieb hatte ich in dieser Zeit nicht, war relativ schwerfällig, ja, der Schwung war einfach weg - logischerweise. Ich schob das aber auch auf das miese Wetter und irgendwie waren alle nicht gut drauf, auch die Gesunden, war ja auch kein Wunder.

Aber jetzt, wo ich endlich zuhause bin, falle ich regelrecht in ein Loch, kann mich über nichts mehr freuen. Als ich am Montag in München den Eingang zur Klinik betrat, bekam ich plötzlich irre Herzrasen und ich hätte nur noch weinen können - ich kann das nicht so gut beschreiben, aber es war furchtbar. So ähnlich wie ein Trauma ungefähr.....

Meine HA meinte, es wäre nicht nötig, bei ihr vorbeizuschauen. Als ich wissen wollte, wie es denn mit weiteren Therapien und überhaupt aussehen würde, hieß es nur, im Entlassbereicht würde nichts davon stehen (ergo: nicht notwendig) außer Vorstellung beim Augenarzt.
Soll wahrscheinlich heißen, nach fünf Wochen Reha ist man automatisch gesund und soll sich nicht so anstellen.

Umso mehr verletzen mich die "leeren" Worte derjenigen, die ebenso denken und sich verhalten.
Würden sie nur über ihren Alltag reden, damit ich kann ich leben, solange man mir meinen Frieden lässt und meine Situation nicht bewertet und beurteilt. Ich mache das grundsätzlich nicht.
Und die guten Freunde, die wirklich in der ganzen Zeit für mich, meinen Mann und die Kinder in irgendeiner Weise da waren, geholfen haben oder Anteil nahmen, die können mit der jetzigen Situation (Akutphase praktisch vorbei, alles wieder gut) nicht so gut umgehen, ziehen sich jetzt zurück. Das nehme ich aber nicht übel, denn wie du schreibst, KaSy, man kann sich nicht in die Lage eines anderen versetzen.

Ich will auch gar nicht mehr mit anderen über mein vernichtendes Ergebnis der MRT-Kontrolle reden, dafür ist hier der geeignete Raum und von euch erhalte ich sachkundige Tipps und Anregungen.
@krimi:
Hsitologiieergebins: am ehesten ein Kavernom, Restmaterial nicht eindeutig beurteilbar

@bluebird:
Therapieoptionen gibt es keine, Bestrahlung nicht möglich.
'Das Vertrauensverhältnis zum NC ist nach wie vor gut, ich kann ihm irgenwie keinen Vorwurf machen, denn er hat sin möglichstes getan. Vielleicht hätte er embolisieren müssen, das weiß ich nicht, tatsache ist, dass die Blutung massiv und schwer zu stillen war, dadurch die Sicht in diesem kleinen Bereich sehr schlecht.
Es ist nicht bei der OP so viel schieg gelaufen, sondern in den ganzen Wochen bis hin zur Reha.

Tut mir leid, das ist nun ziemlich lang geworden..

Lieben Dank für euere herzlichen Wünsche, ich sauge das zur Zeir richtig auf r
VLG
juli

6
Hallo,

leider hat es nun etwas gedauert, bis ich mich wieder melden kann.

Ich bin erst seit letzten Donnerstag von meinem 5wö. Rehaaufenthalt zurück. Vorher war ich drei Wochen im Krankenhaus.

Schief gelaufen ist so einiges, es geht mir mittelprächtig, ich habe keine größeren Defizite oder Schäden, nur solche Dinge, die sich im Laufe der Zeit hoffentlich beheben werden (augenmuskelstörungen, Schwindelattacken, sobald ich den Kopf drehe oder nach oben schaue, Schwierigkeiten, den Mund zu öffnen, bei längerer körperlicher Belastung fängt die rechte Körperseite an zu zittern wie bei Parkisnon, extreme Müdigkeit, Tinnitus mit einem Dröhgeräusch wie ein Preßlufthammer usw.)

Dennoch bin ich froh, dass ich lebe, denn irgendwas lief bei der Narkose schief und ich wurde nach 6 Stunden OP nicht mehr wach und lag drei Tage auf der Intensivstation. Erst am nächsten Tag bekam ich dämmerhaft kurz was mit und war danach fast zwei Wochen damit beschäftigt, den Narkoserausch auszuschlafen. In dieser Zeit kam ich kaum aus dem Bett, d.h. dass ich danach körperlich ziemlich am Ende war und nur mit dem Rolsltuhl mobil war..
Nach diesen zwei Wochen wurde eine Hirnschwellung festgestellt, ich wurde aber trotzdem direkt auf die zweistündige Reise zur AHB geschickt mit dem Resultat, dass ich am nächsten Tag mit den mörderischsten Kopfschmerzen meines Lebens wieder in der Klinik war. Darauf folgte eine Korstisonstoßtherapie und Infus mit Manitol usw. Am Ende der Woche sah ich aus wie ein Nilpferd, obwohl ich sieben Kilo abgenommen hatte und wurde trotz Hygrom und Ödem wieder direkt auf AHB transportiert.
Von deiser war und bin ich eigentlich enttäuscht, ich hätte mir mehr erwartert von Seiten psychologischer unterstützung und Förerung oder Wiederherstellen der Konzentrationsfähigkeit, die doch recht dürftig ist. Die geteilt Aufmerksamkeit ist erheblich gestört, das Hirn hat aber keinen Schaden erlitten, außer dass es auf die OP beleidigt reagiert.
Armbäder oder Elektrotherapie machten da wohl nicht soooo viel Sinn, trugen aber doch dazu bei, t, mich körperlich wieder auf die Füße zu bringen.

Der Hammer aber ist, dass der Arzt, der den Entlassbericht ausstellte und den ich auf Reha genau zweimal gesehen habe, der Meinung war, dass ich wieder arbeiten klnnte. Aufgrund des Fahrverbotes aber wäre das nicht Möglich, aber sobald dieses aufgehoben ist, würde ich wieder arbeiten können. Die Therapeuten und die Psychologin waren jedoch ganz anerer Meinung, man bekam immer wieder zu hören, dass man sich Zeit geben muss und mit mindestens einem halben Jahr rechnen muss, bis sich das Hirn wieder regeneriert.

Ich musste am Donnerstag bereits zur MRT-Kontolle und gestern zur Besprechung der Bilkder zum Operateur.
Leider hätte es mich gast vom Stuhl gehauen - ein Resttumor, der belassen wurde wegen der Nähe um Sehhnerv mit einer größe von 2mm hat nun plötzlich fast die Ausgangsgröße von vor der OP!!! Er ist nich geswachsen, sondern aufgrund einer massiven Blutung in der Augenhöhle während der OP war der Operatuer der Meinung, er hätte bis auf 2 mm alles erwischt und wollte auch den sehnerv nich verletzn - trotzdem war eer selber überrascht, dass es nun doch noch soviel ist.
Jetzt steh ich da und bin von meinen Gefühlen überwältigt. Gut, ich weiß nun, dass der Tumor gutartig war/ist, aber aufgrund des sehr begrenzten Raumangebotes in der Augenhöhle dort auch nicht bleiben kann. Nun ist also über die Hälfte immer noch drinnen und das ist nach dieser OP ein echt blödes Gefühl. Vor allem weiß auch keiner, was der Tumor macht. Normalerweise sollte er nicht wachsen, mdizinisch wäre aber alles möglich, meinte der Neuorchirurg gestern.
Ich soöll mich jetzt nicht verrückt machen, in drei Monaten noch aml MRT-Kontrolle und dann müsste man nochmal nachdenken.....

Mit allem habe ich gerechnet, doch damit nicht. Ich war die meiste Zeit positiv eingestellt, wollte stark sein - im Moment kann ich es nicht mehr,  merke dass ich nervlich brutal angeschlagen bin.
Klar bin ich dankbar, dass ich keine Schöden davongetragen habe und der Tumor gutartig war, ich kann nur im Moment nicht gut damit umgehen, dass im prinzip der Wahnsinn quasi umsonst war.
Und die Unsicherheit bezgl. einer erneuten OP....

Das fühlt sich gerade an, wie der berühmte Schlag in die MAgengrube.

Auc kann ich nicht damit umgehen, wenn "liebe" Mitmenschen einem sagen, wie gut man aussehen würde, und ja toll, man sieht ja gar nichts und ich dachte, dir hängt das halbe Gesicht herunter...
....wo man nichts sieht, ist folglich auch nichts und man sollte wieder wie vorher funktionieren...
Wird man auch empfindlicher bzw. gereizter?

Bitte seid mir nicht böse, ich musste das alles loswerden, auf Reha ist man darauf nicht eingegangen und das Ergebins von gestern wuchtet mich einfach um!
Der NC hat mir gestern übringes unbedingt zu einer neuropsychologischen Therapie geraten, bei der Denkvermögen, Konzentrations- und Lesitugnsfähigkeit wieder hergestellt werden sollen.
Hat jemand von euch Erfahrung mit sowas? Hab schon gegoogelt, in unserer Gegend hält sich das Angebot hierzu recht überschaubar......

Verzeiht meine RS-Fehler, fehlerfrei tippen ist noch ausbaufähig, Finger wollen noch nicht ganz so, wie ich
 :oD
LG
juli   

7
Hallo, ihr Lieben,
ich werde mich nun verabschieden, denn morgen geht es los.

Die letzten Tage waren leider überaus turbulent, nicht weil ich soviel zu organisieren hatte, sondern weil so viel dazwischen kam, dass ich zum organisieren eigentlich nicht mehr so richtig Zeit hatte und nun gerade noch das nötigste erledigen kann.

Seltsamerweise bin ich noch relativ ruhig, aber schon froh, wenn ich dann morgen in Bogenhausen gelandet bin.

Ich bin immer noch taub auf dem linken Ohr und das mit dem Gesicht hat sich nicht wesentlich gebessert. Am Montagabend habe ich vom Chefarzt, der mich operiert, einen Anruf bekommen und er war so freundlich und bemüht, mir meine Sorgen zu nehmen.
Er sagte mir, was ich zu tun habe (entweder ambulante Infusionstherapie mit Kortison oder sofortige Aufnahme im KH). Leider scheiterte die Infusionstherapie letztendlich wieder an der mangelnden Kooperation der Praxis und der Begriffstutzigkeit der Sprechstundenhilfe.

Na ja, es ist es morgen schon soweit und ich mache es so wie KaSy schrieb: Ich übergebe die Krankheit und meine Beschwerden dem, der sich damit auskennt.

Wenn ich heute schlafen geh, würde ich mich am liebsten unmittelbar danach ins KH beamen, damit der "Abschied" morgen nicht so schwer wird.....,aber wir kriegen das schon hin.

Also, ich geh nun die restlichen Sachen packen und bin dann mal weg.......

Ich wünsche euch alles Liebe und Gute, allen viel Kraft, Mut und Hoffnung und
bis bald!

Herzliche Grüße aus dem tief verschneiten Niederbayern
juli


8
Liebe krimi, liebe GAbi56, liebe bluebird,

schön, dass ihr euch meldet und mir Mut zusprecht.

Ich habe mich in der letzten Zeit intensiv mit dem Thema "hirntumor" auseinandergesetzt und habe festgestellt, dass wirklich jeder Patient ein Einzelfall ist. Pauschal kann man keine Empfehlungen und Tipps oder Ratschläge geben.

Auch wenn ich noch niemanden mit "meinem" Tumor auftreiben konnte, interessiert es mich doch, wie es anderen Betroffenen geht, wie Angehörige damit umgehen, welches Gefühlschaos man durchlebt und wie es weitergeht.
Dieses Forum hilft einem unwahrscheinlich weiter und man darf auch Zuspruch und Trost erfahren.

bluebird, du schreibst: ...."die sich eigentlich diesen Winter operieren lassen wollte".
Musstest du die OP nochmals verschieben oder liegt es an deiner Entscheidung?
Das würde ich bei mir auch befürchten, wenn nicht der Neurochirurg Klartext mit mir gesprochen hätte. als er meine fragenden und zweifelnden Blicke bemerkte.

Nun habe ich schon wieder ein kleines Problem: ich habe doch vorgestern geschrieben von meinem Ohrenschmerz und dem Gefühl in der Gesichtshälfte.
Mir ging es gestern so besch....... und heute bin ich zum HNO, weil ich eine MOE vermutete, es kam mir aber komisch vor, dass ich keine Schmerzen mehr hatte, sondern ein "Riesenwattebausch"-Druckgefühl im Ohr, das in die linke Gesichtshälfte ausstrahlt. Mein oberer Bereich über dem linken Auge ist deutlich angeschwollen, schmerzt auch und das komische: Ich höre auf der linken Seite nichts mehr.
HNO testete Hörnerv und inspizierte das Ohr, soweit es halt ging. Er konnte nichts feststellen, außer dass der Hörnerv zwar in Ordnung sei, ich auch soweit hören würde, aber das gehörte irgendwo im linken Ohr verloren geht, bzw. nicht ins Gehirn zur Verarbeitung weitergeleitet wird.
Es ist keine Entzündung, keine Rötung, keine Flüssigkeit, kein Fremdkörper da - NICHTS!
Da ich auch keine Erkältung habe, kommt ihm das etwas seltsam vor und wäre nicht nächste Woche die OP, würde er vorher noch ein MRT veranlassen.   

Muss ich mir Sorgen machen, ich mein´, wenn da jetzt auch noch was wäre, dann hätte man das doch bestimmt im MRT im November gesehen oder irre ich mich da?

Ich sollte es auf alle Fälle vor der OP erwähnen, hat er gemeint, und das wars dann auch.
Was meint ihr, soll ich es drauf ankommen lassen, oder am Monatg in der Klinik anrufen und denen das mitteilen?

Jetzt lieg ich eigentlich nur noch rum, ich fühle mich wie ein nasses Handtuch! Das gleiche Chaos das gerade in meinem Kopf herumgeistert, findet gerade auch in meinem Haushalt statt.

Was meint ihr dazu?

Liebe Grüße
juli

9
Liebe krimi, liebe KaSy,

ich danke euch von ganzem Herzen für eure einfühlsamen Worte und Gedanken.

Ich habe eure Geschichten bereits vor längerer Zeit gelesen und dagegen ist mein Tumor wahrscheinlich ein klitzekleines Übel. Vieles von dem, was ihr durchgemacht habt, bis zur OP kommt mir bekannt vor, und alleine dadurch weiß ich nun, dass nichts unmöglich ist und dass ich mir verschiedene Beschwerden, die ich vorher so nicht hatte, bestimmt nicht einbilde.

Leider wurde mir das manchmal durch meine HA so suggeriert, die einerseits meinte, so eine Hirntumor-OP wäre nicht ganz ohne und als ich letzte Woche anfragte, ob sie mir nicht was verschreiben könnte für die Nacht und eigentlich auch für den Tag meinte sie nur, sie würde mein Problem nicht ganz verstehen. Ich musste dann auch noch geschlagene zwei Stunden im Wartezimmer warten, weil ich als "Notfall" nur eingeschoben war.

KaSy, du schreibst es ist so wichtig, stark und ausgeruht zu sein. Ich war stark, habe mich immer optimistisch gezeigt, bin offen mit dieser Erkrankung umgegangen, habe bereitwillig Auskünfte gegeben und versucht, eher andere noch aufzubauen.
Leider hatte ich es mit einem Umfeld zu tun, dem meine Stärke scheinbar nicht ganz geheuer war.
Einige haben plötzlich angefangen, aus lauter Unwissenheit, Äpfel mit Birnen zu vergleichen und mir verschiedenste Therapiemöglichkeiten geraten, von denen sie selber gar nichts genaues wussten, aber das so bei irgendwelchen Bekannten von anderen Bekannten gehört haben. Vor lauter Sensationsgier wurden da plötzlich Dinge erzählt, die mir die Haare aufgestellt haben.

Als diese Leute dann scheinbar bemerkten, dass sie da irgendwas verwechselten oder falsch verstanden haben könnten, gings los: Ich muss mir nun anhören, ich würde mir alles bloss einbilden, jeden Tumor kann man bestrahlen und da das Bestrahlen bei mir keine Möglichkeit ist, habe ich folglich auch nichts, was man bestrahlen müsste. Außerdem wäre ich ja immer so gut aufgelegt, und das wäre ich nicht, wenn ich wirklich einen Tumor hätte. Da kamen noch ganze andere Sachen, die ich hier nicht wiedergeben möchte - mein Mann und ich waren ein zweites Mal sprachlos. Wir haben für uns entschieden, dass wir auf so einem Niveau mit keinem mehr diskutieren.

Ich habe keine Lust und auch keine Kraft mehr, mich andauernd rechtfertigen zu müssen, es ist wie es ist und ich kann einigermaßen damit umgehen. 

Aber genau das war es, was mir dann letztendlich doch den Dolchstoß gab. Gerechterweise darf ich auch sagen, dass ich auf der anderen Seite soviel herzliche Anteilnahme erfahren durfte und ich weiß, dass mich viele gute und positive Gedanken begleiten. Ich habe auch wertvolle Gespräche führen dürfen. In der Not erkennt man wirklich die wahren Freunde!
Das fängt mich wieder auf.

Und KaSy, ich war immer schon eine Kämpferin. Ich dachte, ich schaffe es auch dieses Mal, ich habe die Tatsache angenommen und bin Schritt für Schritt vorgegangen, sachlich und nüchtern.
Jetzt geht das aber plötzlich nicht mehr - ich kann irgendwie nicht mehr, ich weiß nicht wie ich das beschreiben soll. Mir ist nicht alles wurscht, im Gegenteil, aber scheinbar lähmt die Angst mich.

Ich müsste noch soviel organisieren für die Zeit, wenn ich nicht da bin, aber ich schaffs nicht mehr.

Krimi, ich bin dir dankbar, für deine Tipps für die Zeit im KH, daran habe ich so noch gar nicht gedacht. 

Nun muss ich gezwungenermaßen aufhören, mir tut heute die ganze linke Gesichtshälfte weh.
Ich bin vorletzte Nacht mit heftigsten Ohrschmerzen aufgewacht und dachte an eine Mittelohrentzüdnung. Globuli halbstündlich und gegen die Schmerzen Ibu 600, dann gings einigermaßen. Seit gestern aber, habe ich einen wahnsinnigen Druck im ohr und auch im Kopf, Schmerzen im Kieferbereich und mein Mitbewohner hinterm Auge tobt wie wild. Ich fühle mich benommen und schlapp.
Hoffentlich habe ich mir nix eingefangen, was mein Vorhaben nächste Woche kippen könnte......

Ich wünsche euch allen einen schönen Abend, eine geruhsame Nacht und danke euch nochmals von Herzen für euer offenes Ohr.

Alles Liebe
juli

10
Hallo krimi,

herzlichen Dank für deine aufmunternden Worte - es tut einfach auch gut, ernst genommen zu werden. Ich habe auch schon viel gegenteiliges erfahren müssen - unglaublich, aber wahr.

Und krimi, du hast absolut recht, der Boden tut sich unter den Füßen auf. Es traf bisher immer nur andere, mit denen man auch mit ganzem Herzen mitgefühlt, mitgezittert, mitgebangt hat. Plötzlich aber trifft es  -  mich  -!!!
Das ist ein nochmal ein ganz anderes Kaliber. Und doch entwickelt man Kräfte, die man bisher nicht im entferntesten geahnt hat. So hatte ich in den letzten drei Monaten die Kraft, mich Schritt für Schritt mit meinem Problem auseinanderzusetzen und so gesehen muss ich auch dankbar sein, dass mir Zeit gegeben wurde, das ganze einigermaßen "nüchtern" und sachlich anzugehen. Da ich leider auch einige Anfeindungen ertragen muss, freue ich mich umso mehr über positive Gedanken und Zuspruch.

Ich komme aus Bayern, besser gesagt Niederbayern.

Freiburg ist eine gute Adresse, ich weiß, denn ich hatte die Möglichkeit, denen meine MRT-CD´s und die Befunde zur Zweitmeinung zuzusenden. Sie haben meinen Fall dann in der wöchentlichen Orbita-Konferenz vorgelegt und ich habe schriftlich und sehr schnell Antwort bekommen, dass die dortige Neurochirurgie genauso operieren würde, wie der Professor aus München. Ich wäre bereit gewesen, auch nach Freiburg zu gehen, doch denke ich, dass, wie du es auch sagtest, dieser Arzt bestimmt sein Handwerk versteht, da er auch zu Münchens Topärzten zählt. Doch auch seine menschliche Art hat mir sehr zugesagt.

Und Freiburg ist eine Adresse, wo ich sicher sein kann, dass die Ärzte dort sehr oft mit Tumoren meiner Art zu tun haben. Letztendlich war die Antwort von Freiburg das Zünglein an der Waage, denn auch sie kamen zu dem Ergebnis, dass man operieren müsse und evtl. nur mittelfristig eine abwartende Haltung eingenommen werden kann. Weitergehende Fragen zu Op-Risiken und Erfahrungswerten, die für mich schon auch wichtig wären, wurden mir aber leider nicht beantwortet.

Schritt für Schritt habe ich alles versucht - ich denke, es ist an der Zeit mich den Tatsachen zu stellen, wenn ich auch nicht erahnen kann, was auf mich zukommt. Es ist auch irgendwie ein komisches Gefühl, wenn sich niemand finden lässt, der annähernd das gleiche erlebt hat, das macht mich doch nervös.

Ja, ich habe Angst und ja, manchmal hadere ich mit meinem "schicksal" und dennoch glaube ich, dass ich mich wieder einmal einem, ich nenne es mal "Test" unterziehen muss. Durch bereits mehrere solcher "Prüfungsaufgaben" im Leben habe ich gelernt, viele Dinge im Leben aus einem anderen Blickwinkel zu sehen. Und man ändert seine Prioritäten und Wertigkeiten. Eigentlich hätte ich gedacht, ich hätte vielleicht schon "bestanden", doch weit gefehlt.....

Na ja, dann muss ich wohl wirklich sagen (im wahrsten Sinne des Wortes) "augen zu und durch".

Ich glaube auch, dass ich vielleicht ruhiger werde, wenn ich im KH bin und endlich mal was weitergeht, aber bis dieser Schritt getan ist, oh Gott, ich darf noch gar nicht daran denken.

Auf einem Auge blind zu werden, damit kann ich mich noch am ehesten anfreunden. Unerträglich ist mir der Gedanke, dass ich nicht mehr "Frau" über meine sieben Sinne bleiben könnte. Ich möchte das Heranwachsen meiner 9jährigen Zwillinge miterleben, mitbegleiten, ich möchte die Freundin unseres großen Sohnes besser kennenlernen, ich möchte .....einfach weiter am Leben teilhaben, wenn auch mit Einschränkungen.

Es tut mir leid, wenn ich mich zu solchen Gefühlsausbrüchen verleiten lasse, aber vielleicht ist es auch meine Art, die Geschehnisse der letzten Wochen verarbeiten zu können.

Ein herzliches Danke, an alle, die mich auf irgendeine ARt und Weise verstehen, und mir zuhören.

Liebe Grüße
juli

11
Hallo zusammen,
auch ich bin neu hier, lese aber schon seit meiner Diagnosestellung im November 2012 mit.

Da ich bisher so gut wie gar nichts zu meinem Problem lesen konnte, bitte ich auf diesem Weg um Informationsaustausch von Betroffenen.

Ich bin 44 Jahre, weiblich, und zufällig wurde, als ich mit plötzlich einsetzenden Schlaganfallsymptomen mit dem Sanka ins KH eingeliefert werden musste, Tage später im MRT eine "retrobulbäre Raumforderung im linken Intrakonalraum mit Beteiligung und Verdrängung des N.opticus nach medial" entdeckt.
Meine Beschwerden wollte und will man jedoch nicht auf diese Raumforderung zurückführen. In Krankenhaus riet man mir, den Tumor (der dort ausrücklich als Hirntumor bezeichnet wurde) zeitnah entfernen zu lassen.
Warum ich diese neurologischen Ausfälle hatte, weiß ich bis heute nicht.
Ein weiteres spezielles Orbita-MRT brachte zwei Wochen später ein Meningeom, DD Kavernom als Diagnose. Ich habe keine relevanten Sehstörungen, nur zeitweise Augentränen, mittlerweile verstärkten Druck hinter dem Augapfel, manchmal leichte Augenbewegungsstörungen des li. Auges, aber immer wieder Schwindel, plötzlich einsetzende Übelkeit bei geringer Anstrengung, kieferschmerzähnliche Beschwerden auf der linken Seite und im Kopf ein Gefühl wie bei einer Stirnhöhlenentzündung. Wenn ich Kopfschmerzen bekomme, pulsiert der Tumor hinter dem Auge mit, als würde dort ein kleines Herz schlagen.
Was mir seit längerem schon auffällt, sind erhebliche Konzentrationsstörungen, Gedächtnisstörungen, Reizbarkeit und zeitweise Antriebslosigkeit.
Ich war bereits in zwei Augen-Unikliniken vorstellig, die erste meinte, mit diesem Tumor könnte ich hundert Jahre alt werden und ich sollte in einem Jahr kontrollieren lassen. Die zweite empfahl eine Kontroll-MRT nach 6 Monaten, bei Sehstörungen früher.

Cyberknife München sah eine vorrangige OP-Indikation. Neurochriurgen empfehlen aufgrund der heiklen Lage und der noch relativ geringen Größe eine Entfernung, da bei längerem Abwarten die Komplikationen sich erheblich erhöhen. Außerdem wäre zudem mein Augenlicht gefährdet und sollte es sich um ein Kavernom handeln (lt. MRT-Bildern ist sich keiner genau schlüssig) besteht die Gefahr des Platzens.

Ich habe also bereits vier verschiedene Meinungen. Alle aber laufen im Endeffekt auf eine unumgängliche OP hinaus.
Nun habe ich mich durchgerungen und nächste Woche am Freitag wird der Tumor per "transfrontaler, transorbitaler Craniotmie" entfernt.

Ich habe Höllenangst, obwohl ich grundsätzliche eine positive Lebensanschauung habe. Von vielen habe ich das bereits im Forum gelesen, und ich denke, das ist natürlich und menschlich.
Diese Angst jedoch reibt mich im Moment auf, ich habe Herzrasen, Panikzustände und das schlimmste, ich bin plötzlich voller Zweifel!
Es ist eine OP mit vielen Fragezeichen hinterher. Operieren wird ein hervorragender Neurochirurg, der schon zig Hirn-OPs durchgeführt hat, nicht aber soviele speziell in diesem Bereich und angeblich wäre das relativ selten. Man sagte mir auch, das die OP nicht ganz einfach werden würde,aber mit Hilfe der Neuronavigation könne man das Risiko, wichtige Hirnnerven sowie Sehnerv usw. zu verletzen, relativ gering halten. Außerdem war das der einzige Arzt, der sich richtig Zeit nahm für meine Fragen und zu dem ich uneingeschränktes Vertrauen habe.

Gibt es im Forum jemanden, der auch in diesem Bereich eine Raumforderung hatte und operiert worden ist? Bestrahlung ist in meinem Fall nicht möglich und so bleibt mir eigentlich keine Alternative.

Ich wäre sehr dankbar, wenn sich jemand finden ließe, der sich mit mir darüber austauschen möchte.
Langsam, aber sicher überkommt mich die schiere Verzweiflung und die Angst ist übermächtig geworden. Das sind sicher keine guten Einstellungen, so eine OP erfolgreich hinter sich zu bringen - ich kann diese Gedanken aber im Moment nicht abstellen.
Ich kann keine Nacht mehr schlafen und bin eigentlich zur Zeit zu nichts zu gebrauchen.
Seit drei Monaten ist das eine Achterbahnfahrt der Gefühle und eine Riesenbelastung für die ganze Familie geworden. Einerseits wäre ich wirklich froh, wenn ich dann wieder zur "TAgesordnung" übergehen könnte, aber das ist vielleicht ein Wunschtraum.......

Über Beiträge würde ich mich sehr freuen.......

Herzliche Grüße
juli


Seiten: [1]


SMF 2.0.19 | SMF © 2022, Simple Machines
Hirntumor Forum © 1996-2022 hirntumor.de
Impressum | Datenschutzerklärung