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« am: 29. März 2013, 20:39:16 »
Hallo, ich bin neu hier und wollte mal ein paar Gedanken und Ereignisse über meine Glioblastome aufschreiben, vielleicht interessiert den einen oder anderen von euch:
Am 18.02.2013 wurde bei mir festgestellt, daß ich 2 Hirntumore habe, die schon am 21.02. herausoperiert werden sollten.
Am 25.02. kam dann die vernichtende Ergebnis: 2 Glioblastome, das hat mir und meiner Familie natürlich den Boden weggezogen, worüber wir aber jetzt einigermassen hinweg sind.
Seit vorletzten Montag habe ich den Kampf begonnen und bekomme täglich Chemo und an den Werktagen Strahlentherapie, für ca. 6 Wochen.
Bis jetzt habe ich keine größeren Probleme und hoffe, daß das so bleibt.
Es reicht ja schließlich, wenn man schon reichlich von seiner Lebenszeit abgezogen wird.
Das Eigenartige ist, daß ich mich nicht krank fühle.
Ich habe in meinem Profilbild mein Glioblastom mal dargestellt, um mich mit ihm besser auseinanderzusetzen können.
Mit dem Schlafen habe ich leider das Problem, daß ich immer zwischen 3.30 Uhr und spätestens 5.00 Uhr aufwache, denke mal liegt wohl an den Medikamenten und mich dann schon beschäftigen muß.
Ich schlafe meistens wie ein Stein, schade ist, daß ich seit der OP keine Träume mehr hatte. Dabei hatte ich früher als kreativer Mensch teilweise wirklich gute Einfälle, gerade nachts, bin sogar mal dann aufgestanden, um das aufzuschreiben.
Ich denke auch, über die Krankheit und auch die gesamte Situation viel zu reden ist richtig, aber nur nicht verrückt machen. Es muß auch noch Luft bleiben, für Erholung, Spazieren gehen und möglichst auch Hobbys oder Sport, die einen eine Weile ablenken.
Ich glaube auch, wenn man ich das Lachen wieder finde, oder auch mal weinen kann, werde ich die schreckliche Krankheit wesentlich besser ertragen.
Ich hoffe, ich komme jetzt nicht zu euphorisch herüber, wenn doch sorry, aber bei mir ist alles noch ziemlich frisch.
Übrigens, als ich nach dem ersten MRT meine Bilder mit meinen 2 Tumoren gesehen habe, habe ich geglaubt, man hat mich verwechselt, das bin ich doch nicht.
Anschließend war ich total geschockt und erschüttert, weil man ja nicht weiß was jetzt überhaupt abgeht und ich auch durch die MRT (ca. 40 Minuten) total gestört war und mich nicht mehr verständlich äussern konnte.
Du wirst es vielleicht nicht glauben, mein Verstand hat sich die erste Woche nach der OP geweigert die Bezeichnung "Tumor" mit mir in Verbindung zu bringen. Ich habe mir dann von meiner Frau "Tumor" auf einen Zettel schreiben lassen, weil ich ihn immer "vergessen oder verdrängt" habe.
Gestern war ich beim Onkologen, der meine Blutwerte für sehr gut bewertet hat, ich kann also davon auch ausgehen, daß die sich erfahrungsgemäß bis zum Ende der Strahlen- und Chemotherapie nicht wesentlich verschlechtern werden werden. Hoffentlich hat er Recht.
Jetzt muß ich nur noch zu sehen, bald vom Cortison weg zu kommen, sehe jetzt langsam wie ein Buddha aus und der Bauch ist schon unverschämt aufgebläht.
Ich habe öfter mal vor, niederzuschreiben, wie es mir ergeht.
Gruß und schönes WE
eimac
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