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Autor Thema: AN-OP in Halle/Saale  (Gelesen 7221 mal)

eliandra27

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AN-OP in Halle/Saale
« am: 01. Oktober 2007, 15:49:20 »
Hallo Leidensgenossinnen und -genossen,

erst jetzt bin ich auf dieses hervorragende Forum gestossen. Hier kann man wirklich viele Tipps und viel Unterstützung erfahren. Danke an alle. Als ich am 12.10.2006 die Diagnose AN (Zufallsdiagnose) erhielt, brach für mich meine Welt zusammen. Als Krankenschwester war für mich eine Hirntumorerkrankung immer das aller Schlimmste und jetzt hatte es mich auch erwischt. Gott sei Dank ein gutartiger Tumor, was mir großen Trost gab. Ich hatte bis zum damaligen Zeitpunkt keinerlei Symptome. Erst nachdem ich von der Erkrankung erfuhr, trat ein Hörgeräusch, leichter Schwindel bis hin zum Drehschwindel auf.Langsam, sehr langsam tastete ich mich vor und holte mir Informationen über die Selbsthilfegruppe AN. Dank meiner Beziehungen zu Ärzten erhielt ich sehr schnell Termine bei einem Neurochirurgen und bei einem HNO Facharzt. Da mein AN bereits über 2 cm groß war rieten mir beide Ärzte zur OP und zwar innerhalb des nächsten Vierteljahres. Ich holte mir jedoch noch eine zweite Meinung ein und zwar von einem Fachmann für Neuruchirugie, speziell für ANe. So bin ich in Halle bei Herrn Pofessor Dr. Strauss gelandet, der mich sehr ausführlich und EHRLICH aufklärte und informierte. Er setzte mich auch nicht unter Zeitdruck, sonderm gab mir mindestens noch 6 Montae Bedenkzeit; während es die anderen Ärzte eilig machten. Am 14.06.07 wurde ich dann von Professor Strauss in Halle operiert. Er verfügt über eine neuartige und einzigartige Op-unterstützende Überwachungsmethode - die Hallesche Ampel - die eine Überreizung der Nerven während der OP kontrollieren kann. Ich fühlte mich in dieser Uniklinik sehr gut aufgehoben und kann hier wirklich Prof. Strauss nur empfehlen. Auch wenn eine Anfahrt länger sein sollte (bei mir waren es ca. 180 km) so ist es ungemein wichtig sich von einem Fachmann, der wirklich Erfahrungen hat operieren zu lassen und zu dem man Vertrauen hat.
Nach über einem Vierteljahr nach der OP fühle ich mich stetig besser. Ich bin und bleibe optimistisch, dass sich die noch vorhandenen Beeinträchtigungen bessern, zurück bilden werden. Bis sich Nerven wieder beruhigen braucht es seine Zeit. Geduld musste ich auch lernen.
Falls ich mit meinen Erfahrungen  weiter helfen kann, lasst es mich wissen.
Liebste Grüße und alles erdenklich Gute
Eliandra27

Offline Ciconia

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Re:AN-OP in Halle/Saale
« Antwort #1 am: 02. Oktober 2007, 09:41:59 »
Herzlich willkommen im Forum Eliandra.
Hier ein Link zur Halleschen Ampel:
http://www.medizin.uni-halle.de/index.php?cid=8259
Diese Art der Überwachung der Nerven während der Op hört sich sehr hoffnungsvoll an. Das Neuromonitoring gewinnt immer mehr an Bedeutung.
http://www.verwaltung.uni-halle.de/DEZERN1/PRESSE/MAGA-306.pdf
Hier ist besonders Seite 34 bis 35 von Bedeutung, es wird über die sichere OP in Hirnstammnähe berichtet.
Ich danke dir für deinen positiven Bericht!
Welche Beeinträchtigungen hast du heute noch?

Gute Besserung wünscht dir
Ciconia
« Letzte Änderung: 02. Oktober 2007, 09:49:14 von Ciconia »
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Offline Bluebird

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Re:AN-OP in Halle/Saale
« Antwort #2 am: 03. Oktober 2007, 13:29:27 »
Hallo zusammen,

also, diese Hallesche Ampel finde ich richtig interessant. Jetzt würde ich gern wissen, ob diese hauptsächlich bei OPs von Neurinomen eingesetzt wird.
Ist es denn nicht bei jeder Hirnoperation so, dass per Monitoring auch die Nerven überwacht werden, um eine Überstrapazierung zu verhindern?

Liebe Grüße und Gesundheit

Bluebird
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Offline Ciconia

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Re:AN-OP in Halle/Saale
« Antwort #3 am: 04. Oktober 2007, 13:21:05 »
Hallo Bluebird,

Tumore im Kleinhirnbrückenwinkel - dazu zählen die AN und auch Felsenbeinmeningeome - sind besonders schwer zu operieren. An dieser Stelle gehen mehrere Hirnnerven ins Stammhirn und oft hat der Tumor das Stammhirn schon verformt. Eine Verletzung dieser Nerven oder gar des Stammhirns hätte schwerwiegende Folgen für den Patienten. Deshalb ist eine Kontrolle während der OP unbedingt erforderlich.
Salopp gesagt, es gibt viele Hirntumore die leichter zu entfernen sind - z.B. Konvexitätsmeningeome.

LG
Ciconia

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eliandra27

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Re:AN-OP in Halle/Saale
« Antwort #4 am: 04. Oktober 2007, 21:07:37 »
Hallo Ciconia,
danke, es geht mir den Umständen entsprechend sehr gut. Taubbheit re. Ohr incl. Ohrgeräusche, das Gefühl beim Laufen als hätte ich einen gewissen Alkoholpegel sind meine ständigen Begleiter. Versuche es zu verdrängen. Ich kann die Situation nicht ändern, sondern gebe die Hoffnung nicht auf, dass sich mein Zustand bessern wird. Bin froh, dass sich meine Facialisparese zurück entwickelt hat.

Liebe Grüße an Alle,
Eliandra

Offline Ciconia

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Re:AN-OP in Halle/Saale
« Antwort #5 am: 05. Oktober 2007, 09:16:57 »
Leider wird bei dieser OP der Hörnerv oft so geschädigt (dies ist kein OP-Fehler), dass man auf einer Seite taub bleibt. Ich hatte das Glück, dass ich noch etwas höre. Aber den nervenden Tinnitus habe ich auch. Ich kann dich nur etwas trösten, man gewöhnt sich daran und irgendwann empfindet man es weniger störend. Dein Gleichgewicht wird sich mit Sicherheit noch bessern. Meist übernimmt die andere Seite die Funktion im Laufe der Zeit voll. Das ist auch eine Trainingssache. Laß dir Krankengymnastik verordnen. Dort trainiert man auf Wackelbrettern u.ä.
Meine Facialisparese hat sich damals auch wieder zurückentwickelt. Das ist ja auch schon ein großes Glück. Ein Bekannter von mit mit AN-OP in 2000 leidet heute noch darunter, hatte schon mehrere kosmetsche OP´s.

LG
Ciconia
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Offline mtbleibi

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Re:AN-OP in Halle/Saale
« Antwort #6 am: 07. Oktober 2007, 17:50:10 »
Hallo Eliandra, ich weiß nicht, ob du schon eine Reha gehabt hast. Meine habe ich noch fast ein Jahr danach bekommen. So eine Reha beeinflusst einen doch sehr im positiven Sinn. Gerade, was diese "daemlichen" Ohrgeraeusche betrifft.
Das mit dem Gleichgewichtssinn kommt auch wieder. Nerven sind halt nicht so schnell. Sie bewegen sich anscheinend wie Faultiere.
Schoene Gruesse und weiterhin gute Besserung
Peter

 



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