Liebe Forenmitglieder, -
zuerst einmal ein gutes Neues Jahr und vor allem Gesundheit.
Puh, ich weiss nicht so recht wie ich anfangen soll. Erst einmal bin ich froh, dieses Forum gefunden zu haben, denn es ist sicherlich gut, sich auszutauschen und Ratschläge zu bekommen.
Mein Name ist Juergen und ich bin knapp 49 Jahre jung. Seit mehreren Jahren quäle ich mich mehr schlecht als recht durch den Alltag. Starker Tinitus und Höraussetzer rechts, Drehschwindel, morgens Übelkeit usw. und so fort. Alles in allem betrachtet ein ziemlich diffuses Krankheitsbild. Erschreckend ist die Tatsache, dass ich auch eine Wesensänderung durchmachte. Ich zog mich völlig zurück, reagierte teilweise sehr agressiv, wurde von Suizidgedanken gequält. Ganz das Gegenteil von meiner eigentlichen Natur. Ich bin vom Beruf her Kommunikationswissenschaftler und Psychologe und war immer als freier Dozent tätig. Also sehr kommunikativ, vorwärtsschauend und positiv orientiert. Ich liebe meinen Beruf über alles.
In 2007 wurde dann die Diagnose schwere Depression und Angststörung gestellt. 4 Monate Klinikaufenthalt. Moderne Serotonin,- und Noradrenalinwideraufnahmehemmer vertrug ich absolut nicht. Die Einnahme dieser Mittel endete stets auf der Rettungsstation. Sehr zum Leidwesen der behandelnden Ärzte, die mir unterschwellig unterstellten, ich wehre mich gegen Arzneimittel. Alte trizyklische Antidepressiva vertrug ich gut. Die Wochen und Monate vergingen. An den Symptomen veränderte sich nichts. Der Drehschwindel wurde bei den Psychos zur Depersonalisierung umgemünzt und der Tinitus wurde psychosozial erklärt. Schlussendlich wurde ich so entlassen wie ich eingeliefert wurde.
Im nachhinein betrachtet habe ich den behandelnden Ärzten genau die Symptome benannt, die auf einen Tumor schliessen lassen - sofern man über den Tellerrand hinausschaut.
Mir wurde schlussendlich eine HNO Ärztin empfohlen, die sehr gewissenhaft vorging. Halswirbelsäule untersucht - alles ok. Gefässe untersucht - alles ok. BERA Untersuchung - nicht eindeutig. MRT mit Kontrastmittelgabe - siehe da...ein Neurinom. Es ist etwa 1 cm gross und liegt direkt am Gleichgewichtsnerv. Ich habe vergangenen Donnerstag die Diagnose erhalten. Nächste Woche bespreche ich mich mit der HNO Ärztin.
Die Gefühlslage ist zweischneidig. Zum einen bin ich froh, das endlich - nach Jahren - die Ursache der Beschwerden gefunden wurde. Andererseits habe ich natürlich Schiss vor dem was da kommt.
Weiss jemand aus der Runde wer in Berlin auf AN´s spezialisiert ist? Ich möchte nämlich mehrere Meinungen hören, bevor ich eine Entscheidung fälle.
Lieber Gruss
Juergen