Hallo!!
Ich bin auch schon seid einiger Zeit stille Leserin. Nun wollte ich auch meinen steinigsten weg meines Lebens niederschreiben, denn ja man sagt es hilft!!
Am 11.02. diesen Jahres kam meine Mama wegen plötzlicher Sprachstörungen und epileptischen Anfällen ins Krankenhaus. Mich erreichte diese Nachricht auf dem nach Hause weg. Die Ärzte sagten es könnte ein Schlaganfall sein.
Doch nach einem MRT sah man dort etwas im Kopf was da nicht hingehörte. Es hieß es könnte ein Blutgerinnsel sein. Meine Mama kam Mittags ins Krankenhaus, abends dann konnte sie wieder sprechen wir waren erleichtert. Erleichtert auch deshalb weil es "nur" ein Blutgerinnsel sein sollte.
Am nächsten Tag, kam der Arzt zur Visite.Sie hatten die MRT Bilder noch einmal genau studiert und seien zu der Erkenntnis gekommen das es ein Gehirntumor ist.
1/2 Wochen später nach vielen Untersuchungen wurde sie dann in ein andres Krankenhaus verlegt wo die Op statt fand. Sie hatte diese Op gut überstanden, schon nach 3 Tagen konnte sie selbständig aufstehen und duschen etc.
5 Tage später kam dann die Diagnose "bösartiger Hirntumor". Sie wurde wieder ins erste Krankenhaus verlegt.Zur nachsorge.Die Ärzte sagten uns das man fast alles hätte entfernen können bei der Op, jetzt noch 6 Wochen Bestrahlung und Chemo mit Temodal und es wäre alles wieder okay.
Als sie das Krankenhaus verlassen konnte und die Bestrahlung und Chemo begann zitterten wir noch einmal denn niemand wußte wie sies vertragen würde. Trotzdem waren wir erleichtert denn die Aussichten auf Heilung waren sehr gut. Die sechs Wochen Therapie überstand sie suuper ohne Nebenwirkungen, nur etwas Haarausfall setzte ein aber das machte ihr nichts aus. Wir unternahmen sehr viel zusammen, jeden Samstag in die Stadt schön Kaffee trinken, dicke Torten essen was sie sonst nie tat. zwischendurch war sie beim Onkopsychologen der Klinik, auf meine Frage wie es denn gewesen sei, antwortete sie nur:"Ich soll zu meiner Krankheit stehen"!
Nachdem die sechs Wochen rum waren, sollte sie eine Woche später zur Untersuchung.Wir waren alle bester Dinge dass die Therapie angeschlagen hat und alles gut werden würde.
Eine Woche später wurden wir eines besseren belehrt. Es war wieder Mittag wo diese Sprachstörungen einsetzten, wieder brachte mein Vater sie ins Krankenhaus diesmal war ich bei der Arbeit. Ich ließ alles stehen und liegen und fuhr in die Klinik.
Die Ärzte sagten uns mit einer unmöglichen Selbstverständlichkeit, das meine Mama ein Gliblastom IV hätte und der Tumor sehr schnell gewachsen wäre, und es nicht gut aussehen würde. Nach dieser Nachricht hatte ich Schwierigkeiten meiner Mama in die Augen zu sehen denn sie selbst ( so dachten wir) wußte davon nichts. Die Chemo und Bestrahlung haben nichts genutzt. Es war umsonst.
2 Wochen war sie in der Klinik, 2 Wochen wo es von Tag zu Tag schlechter wurde. Sie konnte nicht mehr Toilette bekam Windeln. Sie konnte nicht mehr allein essen, und das schlimmste für meine Mama, sie konnte nicht mehr reden. Man sah ihr an das sie die Worte im Gehirn formte nur sie kamen nicht mehr herraus.
Während dieser 2 Wochen überlegten wir wie es nun weitergehen sollte.Wir entschlossen uns dazu sie nach Hause zu holen, denn da ginge es am Besten dachten wir. Wir organisierten einen Toilettenstuhl und ein Krankenbett. Als sie nach Hause kam war sie glücklich. Dieser Zustand hielt nur 2 Tage. Denn sie konnte im gesunden Zustand nicht lange sitzen musste immer irgendetwas machen sei es im Garten oder im Haus. Nur jetzt konnte sie das alles nicht mehr. Mittlerweile war sie rechtsseitig gelähmt. 4 Tage vergingen, 4 lange Tage in denen man sehen konnte das Bergab ging. Sie schlief nur noch, wollte nicht mehr im Stuhl sitzen. War eher an teilnahmlos. Am Ende des vierten Tages verweigerte sie auch ihre Tabletten. Am Abend des fünften Tages bekam sie höllische schmerzen,sie schrie und weinte vor Schmerz. Wir wußten nicht wo es ihr weh tat, sie konnte es uns ja nicht mitteilen. Also riefen wir den Krankenwagen, und es ging wieder zurück in die Klinik.
Am nächsten Tag früh morgens gingen wir zu ihr, sie hatte die Nacht sehr viele schmerzmittel bekommen. Sie öffnete die Augen und sah, ja sie sah zufrieden aus. Zufrieden weil sie wieder im Krankenhaus war denn dort konnte man ihr helfen.
Die Ärzte sagten und das es zu hause nicht mehr ginge, der einzige richtige weg wäre nun ein Hospiz. Einen Tag später wurde sie ins Hospiz verlegt. Zu diesem Zeitpunkt bekam sie schon nichts mehr mit. Jeden Tag an dem wir zu ihr fuhren, hatten wir immernoch die Hoffnung das es werden würde. Auch wenn wir wußten das es der letzte weg in ihrem Leben sein wird.
In dieser einen Woche, veränderte sie sich. teilweise konnte ich meine Mama nicht mehr erkennen.
Genau eine Woche nachdem sie ins Hospiz verlegt wurde, klingelte bei mir morgens um halb acht das Telefon. Sie war am 3.06.08 morgens um sieben Uhr gestorben. Was ich zu dem Zeitpunkt gefühlt habe kann ich nicht beschreiben
Wir fuhren ins Hospiz um uns ein letztes mal zu verabschieden. Dieses Bild, wie sie da lag bekomme ich nicht mehr aus meinem Kopf. Ich kann bis heute nicht verstehen warum das alles so ist.
Sie fehlt mir jeden Tag. Meine Mama war nicht nur Mutter sondern auch meine beste Freundin. Die ganze Zeit ihrer Krankheit und auch zum Schluss habe ich alles getan und nachzudenken. Jetzt fast 6 Monate später, schießen jeden Abend mir die Bilder durch den Kopf, wie sie gelitten hat, wie sie immer weniger sie selbst wurde. ich kann immer nur wieder sagen das ich es nicht verstehen kann. Und trotzdem merke ich wie mich das alles stärker gemacht hat, ich denke über viele Dinge anders. Im Nachhinein war ich auch bei diesem Onkopsychologen um mal einfach alles von der Seele zu reden. Unter anderem sagte er mir, das meine Mama alles wußte. Sie wußte von ihrer Krankheit Glioblastom IV. Sie wußte das es jeden Tag zu Ende gehen kann, das jeden Tag diese Störungen wieder auftauchen können und es dann zu Ende geht. Sie hat jeden Tag während der Therapie genosssen, alles nocheinmal getan was sie tun wollte. Sie hat und schützen wollen indem sie nichts sagte.
Es macht mich stolz so eine Starke Mama gehabt zu haben. und nun habe auch ich einen Schutzengel mehr. ich weiss das sie immer bei mir ist!!!!