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Autor Thema: Impfung weckt die Immunabwehr gegen Hirntumor  (Gelesen 16830 mal)

alexhoppe

  • Gast
Impfung weckt die Immunabwehr gegen Hirntumor
« am: 06. Dezember 2007, 12:31:54 »
 Impfung weckt die Immunabwehr gegen Hirntumor

Eine Impfung mit körpereigenen Krebszellen, die während der Operation entnommen und dann modifiziert werden, kann die Überlebenszeit von Patienten mit bestimmten Hirntumoren (Gliobastoma multiforme) verlängern. Das haben Privatdozent Dr. Hans-Herbert Steiner und seine Mitarbeiter von der Neurochirurgischen Klinik der Universität Heidelberg gemeinsam mit Forschern des Deutschen Krebsforschungszentrums in einer kleinen Pilotstudie gezeigt.
Acht postoperative Injektionen von körpereigenen Krebszellen können Prognose von Patienten mit Glioblastom deutlich verbessern
Für ihre grundlegende Arbeit sind die Heidelberger Forscher im April 2005 mit dem Preis der Deutschen Gesellschaft für Immuntherapie ausgezeichnet worden.

Zehn Millionen Tumorzellen pro Dosis
Die Injektion der gleichen Tumorzellen, die es innerhalb des Körpers bisher übersehen oder toleriert hat, macht das Immunsystem schlagartig auf den Feind im Inneren aufmerksam, so dass es mit Antikörpern und Killerzellen den Kampf aufnehmen kann. Noch empfindlicher reagiert das Immunsystem auf diese Injektion, wenn der Impfstoff mit einem Adjuvans - es wirkt wie ein zusätzliches Gefahrensignal - aufgerüstet ist. Das war im Fall der Heidelberger Arbeitsgruppe ein für den Menschen normalerweise ungefährliches Vogelvirus, das sich nur in Tumorzellen vermehren kann und deren Erkennbarkeit für das Immunsystem erhöht. Mit diesem Virus wurden die Tumorzellen, die den Patienten nach der Operation entnommen worden waren, infiziert. Eine Dosis des Impfstoffs enthielt dann zehn Millionen derart modifizierter Tumorzellen des jeweiligen Patienten.
Zwischen Dezember 1995 und April 2001 impften die Heidelberger Forscher 23 Patienten mit Glioblastomen mit körpereigenen Tumorzellen. Ihnen gegenüber stand eine Kontrollgruppe von 87 Patienten, die nicht geimpft wurde. Alle Patienten hatten nach der chirurgischen Resektion ihres Tumors an einer Strahlentherapie, viele von ihnen auch noch an einer Chemotherapie teilgenommen. Bis zu acht Mal wurden die 23 Patienten der Verumgruppe mit jeweils drei bis vier Wochen Abstand in die Haut ihres Oberschenkels geimpft.

Doppelte Überlebenrate auch in größeren Studien?
Die Impfungen wurden von den Patienten gut vertragen und riefen keine Nebenwirkungen hervor, die die Lebensqualität der Patienten beeinträchtigt hätten. Bei den geimpften Patienten konnten deutlich erhöhte Zahlen von Anti-Tumor-Immunzellen nachgewiesen werden. Die durchschnittliche Überlebenszeit der geimpften Patienten betrug 100 Wochen - gegenüber einem durchschnittlichen Wert von 49 Wochen in der Kontrollgruppe. 39 Prozent der geimpften Patienten überlebten länger als zwei Jahre - während dies in der Kontrollgruppe nur elf Prozent gelang.

"Das ist eine hohe Überlebensrate, die bisher noch mit keiner anderen Behandlungsart erreicht wurde", kommentiert Hans Herbert Steiner, erinnert aber gleichzeitig daran, dass die Ergebnisse der Pilotstudie nicht ohne weiteres zu verallgemeinern seien. Denn die Studie habe nur wenige Patienten eingeschlossen, die zudem nicht nach dem Zufallsprinzip (randomisiert) den beiden Gruppen zugeteilt worden seien. Sie weise aber mit ihren bemerkenswerten Resultaten in Richtung eines vielversprechenden Behandlungskonzeptes für Glioblastome, dessen Effektivität nun in größeren, randomisierten Studien geprüft werden solle.

Literatur:
Hans Herbert Steiner et al.:
Antitumor vaccination of patients with glioblastoma multiforme: A pilot study to assess feasibility, safety, and clinical benefit.
In: Journal of Clinical Oncology. Vol. 22, Nr. 21, Nov. 1 2004, S. 1-10

Quelle: Universitätsklinikum Heidelberg

Ulrich

  • Gast
Re: Impfung weckt die Immunabwehr gegen Hirntumor
« Antwort #1 am: 06. Dezember 2007, 14:07:06 »
Man braucht nur in die Suchfunktion des Forums dendritisch einzugeben und schon findet man einige Beiträge darüber.

Ich kenne jemand, der in Leuven war.


martin

  • Gast
Re: Impfung weckt die Immunabwehr gegen Hirntumor
« Antwort #2 am: 14. Januar 2008, 23:52:56 »
HALLO !

Wer ist  von Dr. Hans-Herbert Steiner in Heidelberg behamdeöt worden ?

Mein Bruder (31 J.; GBM 11/03) hat Interesse daran.

Grúß,
martin

Ulrich

  • Gast
« Letzte Änderung: 08. Januar 2010, 16:30:41 von Bluebird »

Manni

  • Gast
Re: Impfung weckt die Immunabwehr gegen Hirntumor
« Antwort #4 am: 03. Februar 2008, 16:01:57 »
Hallo zusammen!
Meine Frau ist im Alter von 56 Jahren im Frühjahr 2006 an Glioblastom erkrankt. Nach Operation Temodal und Hyperthermie. Im Jan.07 Rezidiv.
Dann Zweitchemo mit Clivec und Litalir. Stillstand bis Jan.2008. Bei der letzten Untersuchung vor 4 Wochen wurde ein winziges kontrastmittelanreicherndes Fleckchen an der Operationsrandzone entdeckt. In zwei Tagen gibt es ein neues MRT. Dann wissen wir genau Bescheid.
Ich habe mich für die Immuntherapie von Northwest Biotherapeutics interessiert und mich mit der schweizerischen Arzeneizulassungsbehörde
in Verbindung gesetzt und bekam folgende Antwort:

Sehr geehrter Herr Tesch

Wie soeben telefonisch besprochen, erhalten Sie hier einige Informationen zu DCVax Brain.

DCVax-Brain ist als sog. Transplantatprodukt (TpP) einzustufen. Entgegen der bis zum 16. Juli 2007 von der amerikanischen Firma veröffentlichten Information liegt aber für dieses Produkt in der Schweiz keine Zulassung vor. Der Schweizer Vertreiber von DCVax verfügt zwar über eine BAG-Bewilligung für den Import/Export von Transplantaten. Die Voraussetzungen für den Vertrieb während der im Transplantationsgesetz vorgesehenen Übergangsphase sind für DCVax bis heute nicht erfüllt. Das Präparat darf an PatientInnen nicht angewendet werden, solange diese Auflagen nicht erfüllt sind.

Wie erwähnt, trifft die bis zum 16. Juli 2007 von der amerikanischen Firma veröffentlichte Information, wonach DCVax in der Schweiz vertrieben werden könne, nicht zu.

Unseres Wissens ist dieses Präparat auch im Ausland nicht  zugelassen.

Die Firma, welche diese Produkt entwickelt, ist Northwest Biotherapeutics. Möglicherweise erhalten Sie dort weitergehende Angaben zum Präparat.

Headquarters
7600 Wisconsin Ave, Suite 750
Bethesda, MD 20814

Washington Offices
18701 120th Avenue NE, Suite 101
Bothell, WA 98011
PHONE 425-608-3000

Hat schon jemand von Euch Kontakt mit der Firma und weiß Näheres?

Offline Elke 170964

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Re: Impfung weckt die Immunabwehr gegen Hirntumor
« Antwort #5 am: 03. Februar 2008, 16:52:20 »
 
  Hallo Manni,

  von schweizer Seite aus erhielten wir exakt die gleiche Antwort.
  Mehr weiss ich leider auch nicht.

  Gruss, Elke

Manni

  • Gast
Re: Impfung weckt die Immunabwehr gegen Hirntumor
« Antwort #6 am: 03. Februar 2008, 19:19:59 »
Danke Elke!

Ich werde in der nächsten Woche mal über den Teich telefonieren. Das Ergebnis stelle ich dann hier rein.
                                                Manfred

Manni

  • Gast
Re: Impfung weckt die Immunabwehr gegen Hirntumor
« Antwort #7 am: 05. Februar 2008, 18:13:01 »
So, an Alle!
MRT ist heute bei meiner Frau gut gelaufen. Keine Veränderung zum Vorbild.
Das heißt, daß das Rezidiv des Glioblastoms auf den Tag nun schon ein Jahr in Schach gehalten werden konnte. Ein Hoch auf unseren Onkologen
Dr. Dresemann.
                       Manni

Christa

  • Gast
Re: Impfung weckt die Immunabwehr gegen Hirntumor
« Antwort #8 am: 05. Februar 2008, 23:20:35 »
So, an Alle!
MRT ist heute bei meiner Frau gut gelaufen. Keine Veränderung zum Vorbild.
Das heißt, daß das Rezidiv des Glioblastoms auf den Tag nun schon ein Jahr in Schach gehalten werden konnte. Ein Hoch auf unseren Onkologen
Dr. Dresemann.
                       Manni

Na, wenn das keine gute Nachricht ist!
Ich freue mich mit dir!
Stell doch den Beitrag auch hier unter den 'erfreulichen Nachrichten' rein! Ich finde es so wichtig, dass dort auch ein Update der guten Nachrichten gemacht wird, das Mut macht.

Manni

  • Gast
Re: Impfung weckt die Immunabwehr gegen Hirntumor
« Antwort #9 am: 12. Februar 2008, 17:06:29 »
Hallo Christa!

Ich habe leider sehr viel zu tun und konnte Deine Anregung noch nicht umsetzen. Auch ist der Krankheitsverlauf nicht komplikationslos. Seit 3 Wochen hat meine Frau eine einseitige Sehschwäche. Der Onkologe
meint, daß es sich um eine Spätfolge der Bestrahlung handeln könnte.
Ansonsten sind wir (dazu gehört unsere 14-jährige Tochter) ganz glücklich, daß wir uns drei noch haben.
                                               Manni

Christa

  • Gast
Re: Impfung weckt die Immunabwehr gegen Hirntumor
« Antwort #10 am: 12. Februar 2008, 22:53:31 »
Seit 3 Wochen hat meine Frau eine einseitige Sehschwäche. Der Onkologe
meint, daß es sich um eine Spätfolge der Bestrahlung handeln könnte.


Ja, die hatte ich auch! Erst auf dem einem, dann auf beiden Augen. Eine Trübung der Linse. Ich will dir keine Angst machen, denn das kann man leicht beheben. Ich habe eine 'Grauer-Star-OP' hinter mir, nicht schlimm! und ich kann nun mit 100% Sehkraft auf beiden Augen bestens gucken.
Ich wünsche Euch, dass es die gleiche, recht harmlose Ursache hat.

Offline Jo

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Re: Impfung weckt die Immunabwehr gegen Hirntumor
« Antwort #11 am: 07. Juni 2009, 21:15:12 »
http://www.celldextherapeutics.com/wt/page/cdx_110

Ein ähnlicher Ansatz wie DCVax-Brain.
Studien in Amerika laufen.
Gruß, Jo

 



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