Hallo Ihr dort draußen,
mein Name ist Kerstin und ich werde in Kürze 37 Jahre alt. Bin derzeit Single ohne Kinder, habe einen süßen Hund und bin Vollzeit berufstätig.
Vor 4 Wochen wurde mittels MRT ein Tumor auf der Sehnervenkreuzung entdeckt; Größe: 1 cm x 0.7 mm! Ich war wegen plötzlicher starker Schmerzen im Stirnbereich zwischen den Augen und in das rechte Auge ausstrahlend zum Arzt gegangen. War dann beim HNO, Augenarzt und schließlich Neurologen, welcher mich zum MRT überwies. Dieses wurde ohne Kontrastmittel gemacht und als man dann diesen "Gnubbel" auf den Bildern sah, mußte ich ein paar Tage später nochmals zum MRT mit Kontrastmittel.
Zuerst bekam ich dann Entwarnung von der Radiologin; es spräche für eine posttraumatische Veränderung, welche wohl mit den Besonderheiten meines rechten Auges zu tun hätte: ich wurde bei meiner Geburt als 7-Monats-Kind mittels einer Zange geholt und dabei wurde der Sehnerv des rechten Auges so stark beschädigt, dass ich auf dem Auge blind bin seit Geburt.
Wie gesagt, ich erhielt eine Entwarnung von der Radiologin.
Zwischendurch war ich noch in der Augenklinik, wo ich auch "auf den Kopf gestellt wurde und u. a. ein CT mit Kontrastmittelgabe gemacht wurde. Von dort hieß es: Keine Angst, kein Tumor zu sehen!
4 Tage später rief mich abends die Radiologin an (wo die MRTs gemacht worden waren), um ihre Diagnose zu revidieren. Sie hatte die Bilder, weil sie sich dann wohl doch unsicher war, an einen Kollegen weitergeleitet und dieser tippt vielmehr auf ein Optikusgliom. Und zwar befindet es sich zu allem Übel direkt auf der Sehnervenkreuzung.
Ein Augenarzt empfahl mir mich mit dem Befund und den Bildern an einen Neurochirurgen zu wenden und so war ich vergangene Woche in der Medizinischen Hochschule in Hannover. Die Radiologische Praxis empfiehlt übrigens eine Verlaufskontrolle nach 6 Monaten. Die MHH empfiehlt nun jedoch eine offene Biopsie und sagt zudem, dass der Tumor teilweise Kontrastmittel angenommen hätte. Die Radiologische Praxis hatte das anders gewertet/gesehen.
Ich bin einigermaßen entsetzt, dass die MHH eine offene Biopsie anrät. Ich hätte gedacht, dass man da inzwischen viel weiter sei und eine stereotaktische Biopsie hier das Mittel der Wahl ist. Irre ich mich hier?
Ich werde mir übrigens eine Zweitmeinung vom INI in Hannover einholen und hoffe, dass man mir dort eine bessere Alternative anbieten kann, die dann hoffentlich auch von der Krankenkasse übernommen wird. Ich habe schon lesen können, dass dies in Einzelfällen gemacht wird.
„Leider“ (nur für mich, denn prinzipiell ist es natürlich toll, dass es nur so wenige zu geben scheint) gibt es hier nicht so viele Erfahrungsberichte zum Thema Tumor am Sehnerven zu finden. Aber ich hoffe, dass ich von Eurem Wissen dennoch profitieren werden kann.
Mich hat diese Diagnose sehr erschüttert und auch wenn ich funktionieren muss, um meine Brötchen zu verdienen, ist es manchmal schon arg schwer. Ich habe große Angst auch noch auf dem linken Auge zu erblinden. Die Vorstellung raubt mir manchmal den Atem.
Vielen Dank schon jetzt für Eure Unterstützung!
Viele Grüße aus der Region Hannover,
Kerstin