HirnTumor-Forum

Autor Thema: Clinica Santa Croce  (Gelesen 11440 mal)

Lucie

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Clinica Santa Croce
« am: 06. August 2010, 11:41:26 »
Hallo!

Kennt jemand von euch die Clinica Santa Croce in der Schweiz und kann üver Erfahrungen berichten? Meine Schwägerin möchte mich gern dahin einladen und den Aufenthalt dort finanzieren. Würde gern aber mehr darüber wissen als das, was auf deren HP steht.

Gruß
Lucie

Offline Toni

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Re:Clinica Santa Croce
« Antwort #1 am: 06. August 2010, 12:35:29 »
Liebe Lucie,
ich las vorhin über das Abenteuer mit der Studie. Wenn es Dir innerlich hilft, beschwere Dich schriftlich beim Studienleiter. Wenn Du keine Befriedigung dabei hast, lass es bleiben.
Ich verstehe Deinen "Flucht-Instinkt" nach alldem, was Du und Ihr erlebt habt. Ich kenne die Clinica Santa Croce nicht, aber ich sehe es ganz wie Bluebird: Konzentriere Dich auf Deine Chemotherapie, bleibe in der Nähe Deiner Familie. Ihr braucht Euch alle gegenseitig.
Ich kann es auch so sagen: Lasst Ruhe einkehren.
Ich hoffe, Du nimmst mir die offenen Worte nicht übel. Aber ich habe gesehen, es war übrigens das Schmerzhafteste , wie mein Mann, ich und die schon erwachsene Kinder mit unseren Verlustängsten offen umzugehen versuchten.
Viele Grüße und schönes WE,
Toni
"Von guten Mächten wunderbar geborgen..."

Lucie

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Re:Clinica Santa Croce
« Antwort #2 am: 06. August 2010, 12:47:55 »
Hallo Toni,

Ruhe einkehren zu lassen, ist vielleicht nicht das Schlechteste. Ich bin so ein unruhiger Mensch, brauche immer eine Beschäftigung, da ist Ruhe wohl gut. Jetzt kommt mal wieder meine Schwägerin ins Spiel. Eine Freundin von ihr ist Osteopathin. Diese Frau war schon bei mir im KH einen Tag vor der OP und hat mir Osteopathie gegeben. Kurz nach der OP war sie wieder bei mir und jetzt zuhause hier auch schon. Nachdem sie gegangen war, rief abends meine Schwägerin an und fragte, ob ich merken würde, dass besagte Osteopathin mich ruhiger eingestellt hätte. In den nächsten Tagen viel mir das tatsächlich auf, habe alles gelassener gesehen und habe mich auch mal ohne Beschäftigung einfach nur so hingestzt. Und auch du rätst zur Ruhe, scheint also ein wichtiger Punkt zu sein.

Diese Klinik in der Schweiz wäre nur ein zusätzlicher Versuch, den Tumor in den Griff zu bekommen. Auf die Chemo würde ich nicht verzichten, das wäre mir zu riskant, ich will schließlich noch leben. Wenn ich bald das Gefühl bekäme, dass ich dort hin will, könnte ich es doch theoretisch während der 23 Tage Einnahmepause machen, oder? Keine Ahnung, ob da etwas gegen sprechen würde. Aber - du scheinst mich schon durchschaut zu haben - würde mir meine Familie ganz arg fehlen. Mein Mann und ich sind schon ein Paar, seit ich 14 bin. Und dann mit den Kindern, wir wissen schon, dass wir zusammengehören. Die Kinder machen sich ja auch Sorgen, sie sind kindgerecht über meine Krankheit informiert, wissen aber nicht jedes Detail. Denen würde es sicher nicht gefallen, wenn ich dort hin fahren würde. Aber wenn es denn hilft......

Dir auch ein schönes Wochenende! Bin gerade für die Party morgen am Vorbereiten. Meine Tochter wünscht an ihrem großen Tag zu grillen, also bereite ich Salate vor für die ganze Familie.

Gruß
Lucie

Offline menno-meningo

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Re:Clinica Santa Croce
« Antwort #3 am: 06. August 2010, 13:51:36 »
Hallo Lucie,

zuerst wünsche ich dir und deiner Familie ein schönes Wochenende, genieße auch den Trubel, den die Party mit sich bringt!

Aber gerade für Menschen, die so leicht hibbelig sind (unruhig, wie du schreibst) ist eine Zeit der Ruhe für die Entscheidungsfindung wichtig. Du willst es deiner Familie, deinen Kindern und natürlich dir selbst auch recht machen. Nicht die Osteopathin stellt dich ruhig ein, sondern du machst das. Das meint nicht, daß eine solche Behandlung helfen kann, bitte nicht falsch verstehen!

Wie Toni schreibt, auch deine Lieben haben noch einen Weg vor sich. Ihr werdet die Richtung schon gemeinsam herausfinden, in die es gehen soll.

Es klingt so abgedroschen und ist trotzdem wahr:

Laß dir Zeit und hab Geduld!

LG
menno-meningo


 
"Leben ist das, was einem zustösst, während man gerade eifrig andere Pläne schmiedet."

John Lennon

Lucie

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Re:Clinica Santa Croce
« Antwort #4 am: 06. August 2010, 14:06:32 »
Darf mich mal nachfragen, wie du das meinst, dass auch meine Familie noch einen Weg vor sich hat? Ich habe echt noch von nichts eine Ahnung, sorry....

Gruß
Lucie

Offline menno-meningo

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Re:Clinica Santa Croce
« Antwort #5 am: 06. August 2010, 17:06:17 »
Für deine Familie ist es auch eine neue Situation.

Dein Mann z.B. überlegt, ob er halbtags arbeiten kann/soll. Wird dir das gut tun oder bist du ganz gern mal für dich? Was geht dann dir u.a. durch den Kopf? Deine Kinder willst du mit einbeziehen, (was ich in jedem Fall gut finde), aber wie?
Du schreibst, daß du jemand bist, der sich kümmert. Wie kommst du mit der Situation klar, daß sich deine Familie um dich kümmert?
Das sind Fragen, die ich mir auch habe stellen müssen bzw. sie wurden mir gestellt. Ich gestehe, es fiel und fällt mir heute noch manchmal schwer, Hilfe anzunehmen, bedürftig zu sein.

Das ist eben auch ein Lernprozess und das meinte ich mit dem Weg, den du und deine Familie noch vor sich haben. Der aber auch viele neue und auch bereichernde Erkenntisse ermöglicht.

LG
menno-meningo
 
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Lucie

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Re:Clinica Santa Croce
« Antwort #6 am: 06. August 2010, 19:36:35 »
Danke, jetzt weiß ich, was du meinst. Das sind in der Tat Fragen, die man sich so stellt. Ich habe schon einen Anfang gemacht bzgl. Hilfe annehmen. Ich lasse z. B. alle Gäste für morgen einen Kuchen mitbringen, damit ich nicht alle Arbeit allein habe. Und was ich früher schon ansatzweise getan habe, ist nun verstärkt für mich wichtig. Wer nicht wirklich in mein Leben passt, den lasse ich nun auch nicht an meinem Unglück teilhaben. Wie bei einer Trennung, merkt man bei Krankheit auch, wer wichtig für einen ist oder von wem man sich fern halten sollte. Ich tippe mal, dass ihr das alles schon erlebt habt und mir meilenweit voraus seid.

Gruß
Lucie

Offline Bluebird

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Re:Clinica Santa Croce
« Antwort #7 am: 06. August 2010, 19:53:34 »

Liebe Lucie,

ich habe mal nach der Klinik im Internet Ausschau gehalten.
Hier ist der entsprechende Link (für diejenigen, die von der Klinik bisher nichts gehört haben):

http://www.clinicasantacroce.ch/Clinica_Santa_Croce/Klinik.html

Es wird ja ausdrücklich beschrieben, dass die dortigen alternativen Behandlungen begleitend zur Schulmedizin durchgeführt werden. Dagegen ist nichts einzuwenden, wenn auch die primär behandelnden Ärzte Bescheid wissen.
Ich würde mich, schon allein wegen der herrlichen Umgebung und dem ansprechenden Ambiente, dort sehr wohlfühlen. Erholung pur. Und wenn Du den Aufenthalt tatsächlich bezahlt bekommst, würde ich nicht Nein sagen.
Aber das ist natürlich Deine Entscheidung.

LG
Bluebird
« Letzte Änderung: 06. August 2010, 19:56:57 von Bluebird »
The best time to plant a tree was 20 years ago.
The second best time is NOW.
(Chinesisches Sprichwort)

 



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