Hallo alle zusammen!
Habe jetzt seit Mai 2010 still und traurig mitgelesen, was Ihr alle so geschrieben habt und wurde jedes Mal trauriger. Bei mir wird allerdings mittlerweile die Last so groß, dass ich hoffe, wenn ich mir mal was von der Seele schreiben kann, wird es vielleicht besser.....
Bei meiner "Schwiegermutter" (ist sie nicht richtig, aber das ist ein anderes Thema) wurde im Mai diesen Jahres nach einem heftigen Anfall und darauffolgendem langen Hin und Her ein Glioblastom diagnostiziert.
Oh Mann ich weiß garnicht, wie ich weiter schreiben soll, es ist alles so kompilziert und komplex....
Also: Vor ca. 10 Jahren haben mein Mann und ich uns entschlossen einen Bauernhof zu übernehmen, von einem Ehepaar, dass keine Kinder bekommen konnte. Diese Entlscheidung beinhaltete auch die "Pflege im Alter". (ich weiß nicht ob man das überhaupt verstehen kann, was ich hier so zusammen schreibe)
Mittlerweile leben wir mit den beiden seit einigen Jahren alle unter einem Dach, was wirklich nicht immer einfach ist. Ich als Kind aus der Stadt, raus aufs Land, wo die Zeit schon irgendwie ein wenig stehen geblieben ist und mit Menschen zusammen, die man vorher ja garnicht gekannt hat...
Zu "Ihr" hatte ich immer ein ganz gutes Verhältnis und man hat schon ein Stück weit versucht ihr die so sehr ersehnten Kinder zu "ersetzten"
Als es im Mai zum Anfall kam, haben wir uns schon große Sorgen gemacht, konnten aber von ihrem Ehemann keine vernünftigen Informationen bekommen was die Diagnose angeht. Er versteht bis heute nicht, was so passiert. Nach der Operation, bei der 90% des Tumors entfernt werden konnten (mehr ging leider nicht, da er direkt am Sprachzentrum liegt) haben wir somit meinen Schwager (selber Doc) gebeten in der Uniklinik anzurufen und mit dem Arzt zu sprechen, um zumindest unsere Unwissenheit zu zerschlagen, da von ihrem Mann nur kam: Wir müssen ein bisschen BEstrahlung und ein bisschen Chemo machen, aber bösartig ist es nicht. Somit kam: Glioblastom 4!!!
Mittlerweile sind ja ein paar Monate vergangen, aber sie ist schon jetzt nicht mehr die alte. 4 Wochen Reha wurden shcon gemacht, die allerdings nicht besonders erfolgreich waren, da sie am 3. Tag direkt einen schweren fokal epileptischen Anfall hatte und die Regeneration ein Weile andauerte.
Anfang Oktober ein erneuter Anfall, diesmal bei uns zuhause, konnte durch die schnelle Einnahme von Tavor gedämpft werde. Allerdings erneuter Krankenhausaufenthalt, da die Blutwerte so schlecht waren, dass sie vor Krankheitskeimen geschützt werden musste.
Bis jetzt war aufgrund des Blutbildes noch keine Möglichkeit die Chemo weiter zu nehmen (wäre der 3.Zyklus Themodal), hoffen dass es nächste Woche weiter gehen kann.
Heute morgen waren wir beim Frisör um alles für eine Perücke vorbereiten zu lassen...
Oh es ist so schwer... Man will für sie dasein, hat auf der anderen Seite Angst zuviel zu sagen. Die beiden haben 30 Jahre ihr eigenes Ding gemacht.
Dazu kommt, dass ein Onkel meines Mannes ebenfalls ein Gliblastom hat (Diagnose Mai 2009). Er hat immer so gekämpft, doch mittlerweile merkt man dass seine Kräfte einfach weniger werden. Das vor Augen habe ich wirklich eine schreckliche Angst, was da kommt. Ich will für sie da sein und weiß auch, dass ich das schaffen kann und für mich muss, aber was kommt da bloß???
Für meine Kinder ist es so schwer! Sie hat so viel auf die beiden aufgepaßt, ins Bett gebracht, war dabei, als unser Großer die ersten Schritte gemacht hat. Sie war halt, auch wenn sie nicht so genannt wurde ein Oma für die beiden.
Warum macht dieser Sch.. aus ihr einen anderen Menschen??
Wie schaffe ich es ihr Lebensqualität zu verschaffen?? Sie weiß, glaube ich, garnicht wirklich was sie da so ganz genau hat. Nur weil ich mich durch Ärzte und Internet aufgeklärt habe, kann ich sie doch damit nicht erschlagen, oder?? Sie ist schon jetzt nur noch im Haus und außer Kochen macht sie nichts mehr von dem, was sie doch sonst immer ausgemacht hat....
So, bevor ich gleich völlig verheult aussehe, wenn ich Kids wiederkommen, mache ich mal Schluss...
Danke für´s Zuhören oder Zulesen. Man fühlt sich doch besser....
Schon jetzt ist nichts mehr wie vorher