Liebe Bella,
wir hatten uns bereits per PM über dieses Thema ausgetauscht. Ich gehöre zu den Meningeombetroffenen, die seit der Diagnosestellung in Februar 2005 die wait-and-see-Strategie fahren. Mein Tumor war bei seiner Entdeckung 1 cm klein, vorher schon etwa 3 Jahre gewachsen.
Mir haben der damalige Radiologe und zwei Neurologen ebenfalls prognostiziert, dass ich mit dem Meningeom mindestens 89 Jahre alt werden kann, ohne dass es je operiert werden müsste, weil es nicht wachsen wird. Es gab tatsächlich Beobachtungszeiträume, wo kein messbares Wachstum festgestellt wurde, aber dann leider auch wieder direkt 5 mm Zuwachs.
Meningeome sind unberechenbar. Ich habe inzwischen auch gelernt, dass eine teilweise Verkalkung keine Gewähr bietet, dass es zum Stillstand kommt.
In all den Jahren meiner Mitgliedschaft hier ist mir nur ein Fall bekannt, wo ein Meningeom über viele Jahre (1999 bis heute) unverändert blieb, und zwar handelt es sich um die Frau unseres ehemaligen Global Moderators Ulrich.
Man muss jeden Fall individuell betrachten. Die Lokalisation des Tumors, der allgemeine Gesundheitszustand des Patienten spielen ebenso eine Rolle wie die von fips2 schon genannte psychische Verfassung.
Für den einen Patienten mag -soweit medizinisch abgesichert - das Abwarten eine gute Möglichkeit sein, Zeit zu gewinnen und weiter zu hoffen. Für den anderen Patienten ist der Gedanke, dass ein Tumor im Kopf sitzt, unerträglich, da er trotz Gutartigkeit Schaden anrichten könnte,
Wäre ich an Deiner Stelle, so würde ich eine weitere MRT-Untersuchung abwarten, um zu sehen, ob das Meningeom die Tendenz zum Wachstum zeigt. Dies allerdings unter der Voraussetzung, dass Du bis dahin die Nerven behältst und sich keine neurologischen Probleme einstellen.
Wenn die Ärzte die Empfehlung ausgesprochen haben, so ist wohl keine Gefahr in Verzug.
LG
Bluebird