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Autor Thema: Re:Diagnose Glioblastom WHO IV Vorstellung Mari76 Angehörige  (Gelesen 3010 mal)

Mari76

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Liebe Nina und alle Andern

Ich war bisher auch nur stille Leserin. Jetzt hab ich mich entschieden, auch zu schreiben.
Bei meinem Paps wurde im Mai ein Glioblastom diagnostiziert. Auch bei ihm wars so, er wurde mit Diagnose Hirschlag eingeliefert. Und danach kam der Schock, Glioblastom IV.
Er wurde operiert, hat die Strahlentherapie bereits hinter sich. Auch die Chemotherapie (kann mich nicht genau erinnern wieviele Gaben, aber es waren mehrere jeweils 5tätige Temodal-Chemotherapien). Und jetzt folgt ein MRI. Ich hab Angst davor.
Leider ist bei meinem Paps das Sehzentrum ganz massiv betroffen. Er sieht wirklich schlecht und ist in seinem täglichen Leben massivst eingeschränkt. Autofahren, Fahrradfahren; das ist absolut kein Thema mehr. Auch Lesen geht nicht mehr. Er versucht es zwar mit Uebungen aufzubauen, aber leider bringt das alles keine Verbesserung. Und das macht ihm natürlich moralisch extrem Mühe. Er war bis jetzt immer sehr selbständig und aktiv, und all das aufzugeben zu müssen ist für ihn ganz schrecklich.
Es ist auch schwierig, ihn versuchen aufzustellen. Er lässt leider keinen an sich ran. Und gleichzeitig weiss ich, dass die Zeit vergeht. Wie lange hat er noch? Das ganze macht mir Angst. Aber leider kann ich nicht mal darüber mit ihm sprechen. Er verdrängt das. Meine Mutter ist schon vor vielen Jahren verstorben. Auch das macht mir Angst - was passiert, wenn er plötzlich nicht mehr "klar" im Kopf ist? Ich habe keinerlei Volllmachten, um z.B. finanzielle Angelegenheiten zu regeln? Dann such ich im Internet, in der Hoffnung etwas zu finden, dass mich hoffen lässt, dass Paps doch noch mehr Zeit hat. Aber wie gross ist die Chance?
Das macht mir alles Angst. Was kommt wohl alles noch?
Alles Liebe, Eure Mari



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« Letzte Änderung: 12. Februar 2011, 15:57:54 von fips2 »

Offline Andorra97

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Re:Diagnose Glioblastom WHO IV Vorstellung Mari76 Angehörige
« Antwort #1 am: 13. Februar 2011, 17:17:22 »
Liebe Marie,
ich weiß es ist schwer, aber Du solltest versuchen mit Deinem Vater über Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht zu sprechen.

Vielleicht hilft es, wenn Du ganz allgemein sagst: "Jetzt, wo Du im Krankenhaus warst, ist mir eingefallen, dass Du Dir darüber Gedanken machen solltest. Was wäre, wenn Dir etwas passiert und ich habe keine Vollmacht in Deinem Sinne zu handeln?"

Du musst es ja nicht so formulieren, dass er den Eindruck bekommt, es sei jetzt gerade im Augenblick besonders nötig, aber für diesen Fall sollte man eigentlich immer vorgesorgt haben, egal wie alt man ist. Und ein Krankenhausaufenthalt ist ein Anlass darüber nachzudenken.

Es wird sehr wichtig sein, wenn es Deinem Vater schlechter geht, dass diese Dinge geregelt sind. Wenn er mit Dir darüber nicht reden will, vielleicht kannst Du einen Freund/Berater oder ähnliches von Deinem Vater bitten mit ihm zu sprechen.
____________________________
Ich wünsche euch einen wunderschönen Tag!
Liebe Grüße
Nicole

Mein Mann 31.10.2007 Diagnose Diffuses großzelliges B-Zell Lymphom - 31.10.2008 Diagnose Glioblastom

Zur Zeit geht es uns gut!

Offline Nina85

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Re:Diagnose Glioblastom WHO IV Vorstellung Mari76 Angehörige
« Antwort #2 am: 13. Februar 2011, 22:08:24 »
Hallo Marie,

das tut mir sehr leid für euch... Mensch das ist auch immer der gleich Mist.
Aber schön, dass du den Weg in das Forum gefunden hast!

Ich würde auch den Weg nehmen, den Andorra dir vorgeschlagen hat. Wir haben das alles während der Zeit im Krankenhaus gemacht.  Mein Dad ist auch sehr gut im Verdrängen, aber das sind Sachen, die ihr klären müsst, bevor wirklich mal eine Situation eintritt, wo man solche Unterlagen benötigt! Das ist zwar hart, aber leider ist auch dies ein Schritt den man gehen muss. Obwohl ich finde, dass man das eh haben sollte!

Ich glaube aber schon, dass mein Dad weiß, was diese Diagnose heißt und man sollte auch nicht 24 Stunde darüber nachdenken und sprechen. Das kann in meinen Augen auch nicht gesund sein.

Was kommt noch?? Ja man weiß es nicht. Ich hoffe und bete das mein Dad genauso stark ist, wie manch anderer hier aus dem Forum. Wir möchten ja noch gaaaanz viel Zeit miteinander verbringen!

Aber leider gibt es kein Wundermittel :o( Wir müssen unseren Vätern, Angehörigen zur Seite stehen und die Willenskraft geben, den Krebs zu besiegen bzw, zum Stillstand zu zwingen!

Die Angst bleibt wohl trotzdem ein stäniger Begleiter. Vorallem wenn die MRT Termin anstehen...

Ich wünsch dir ganz viel Kraft um für deinen Vater da zu sein!

LG Nina

 



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