HirnTumor-Forum

Autor Thema: Wer kann Rat geben?  (Gelesen 44364 mal)

Offline Nina85

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Re:Wer kann Rat geben?
« Antwort #60 am: 12. April 2011, 11:25:39 »
Ich hoffe der Montag hatte gute Neuigkeiten für euch??

LG Nina

Offline Life01

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Re:Wer kann Rat geben?
« Antwort #61 am: 12. April 2011, 16:15:05 »
Hallo Nina und natürlich auch alle anderen!
Der Montag hatte für uns leider nicht so gute Nachrichten, wie wir erhofft hatten:
Bestrahlung ist nicht mehr möglich. Der Professor meint, dass dadurch "zuviel beschädigt" wird und er es leider nicht verantworten kann.
Ansonsten sind die Fäden raus gekommen und die Narbe sieht nicht mehr ganz so wuchtig aus.

Wie es weitergeht??
Meine Schwiegermutter bekommt jetzt eine Chemo als Infusion und dazu Themodal als Tablette.
Bringt das was, wo das Themodal doch vorher auch nicht gewirkt hat???
Welche Chemo das als Infusion ist, weiß ich leider noch nicht so genau. Mein Schwiegervater hat vergessen es aufzuschreiben. Aber in den nächsten Tagen käme ja alles noch einmal schriftlich, dann weiß ich mehr.
Der Doc hat wohl gesagt, es gäbe noch ein anderes Medikament, das man aber selber bezahlen müsste. Meinte er damit wohl Avastin, oder wird das mittlerweile hier von der Krankenkasse übernommen???
Sie wollen jetzt erstmal mit der Infusion und Themodal anfangen und wenn das nicht wirkt, dann "kann man ja immernoch das Mittel nehmen, das man selbst bezahlen muss" ??? ??? ??? ???
Komme ich irgendwie nicht so ganz drauf klar. Ist es nicht nach dem Stand der Forschung besser sofort mit Avastin anzufangen, oder hat der Doc noch ein "Wundermittel" in der Hinterhand.
Dann sollte meine Schwiegermutter doch wohl direkt damit starten....
Naja ist Spekulation, wenn der Brief da ist berichte ich Euch genaueres.

Momentan geht es ihr so ganz gut. Motorik besser, Sprechen immernoch recht schlecht.
Gestern war unser Töchterchen mal wieder für 15min unten und da konnten wir sie seit ca. 1/2 Jahr mal wieder lachen hören. Das ist doch schonmal was.

Liebe Grüße

Offline Pino11

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Re:Wer kann Rat geben?
« Antwort #62 am: 12. April 2011, 20:01:16 »
Hey Life,

da wir uns auch gerade mit dem Thema Chemo beschäftigen kann ich dir zu dem Avastin folgendes sagen.
Die gesetzlichen Kassen übernehmen die Kosten nur wenn alle anderen Therapieformen ausgereizt sind. Dann muss die Kostenübernahme beantragt werden. Die Kosten können sich je nach Dosierung schnell auf 10.-14.000 Euro belaufen.

Würde mich sehr Interessieren was deine Schwiegermutter für eine Infusion bekommt, da so etwas bei uns noch gar nich im Gespräch war, oder bekommt sie Procarbacin plus CCNU.

Auf das Wundermittel warten wir wohl leider alle noch, mir wurde leider von mehreren Onkologen auch schon gesagt das selbst das Avastin nur eine Ansprechrate von 60% hat und selbst da auch meist nur für einen relativ kurzen Zeitraum wirkt.

Habt ihr schon mal darüber nachgedacht es mit der Nanotherapie zu versuchen??

Gruß

Offline Nina85

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Re:Wer kann Rat geben?
« Antwort #63 am: 13. April 2011, 07:27:41 »
Hey Life,

solche Nachrichten wollte ich eigentlich nicht hören....  :(
Aber hätten sie nochmal bestrahlt hätte mich das auch gewundert, denn mit 60gy ist mal ja sozusagen "ausbestrahlt" und dann wird auch vorerst nichtmehr bestrahlt!

Wie groß ist denn der Tumor? Sonst wäre das gamma Knife vielleicht etwas!?!?!

Wegen der Avastingeschichte würde ich nochmal nachfragen!

Ich drück euch beide Daumen!!!!!!!!!!

LG Nina

Offline Life01

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Re:Wer kann Rat geben?
« Antwort #64 am: 26. April 2011, 17:32:35 »
Hallo mal wieder alle zusammen!
Bei uns haben sich in letzter Zeit die Ereignisse ein wenig überschlagen, daher erst jetzt mal wieder Meldung wie es so aussieht:
Nach der OP war eigentlich alles erstmal gut und dass nicht mehr bestrahlt wird, hat meine Schwiegermutter so weit ganz gut verkraftet (es ging sogar schon wieder in den Garten zum Harken ;) )
Am 19. April (also zwei Wochen nach der Op) bekam sie wieder einen zeimlich heftigen Anfall, der auch mit Tavor nicht wirklich gut zu händeln war. Somit am 20. April wieder in die Uniklinik, und nach CT Verdacht auf Entzündung im Op-Gebiet. Sie bekam wieder Kortison und am Donnerstag vor Ostern wurde ein Lumbalpunktion (schreibt man das so??) gemacht.
Karfreitag konnte sie wieder nach Hause, da eine Entzündung ausgeschlossen wurde. Durfte allerdings erfreulicherweise über Ostern nach Hause :)
Heute morgen wurde jetzt ein MRT gemacht und es scheint so, als wäre der Tumor schon wieder gewachsen...
Das Ödem hat sich auf jeden Fall deutlich vergrößert... :(
Jetzt muss sie bis morgen im Krankenhaus bleiben, da heute direkt mit der Chemo angefangen wird.
Angeblich "eine Tablette" (Aussage meines Schwiegervaters, genaueres wußte er auch nicht) und dann zur Überwachung bis morgen bleiben.
Hat jemand von Euch dieses Procedere schonmal erlebt?? Kann so garnicht einschätzen, um was es sich da handelt.
Hatte es so verstanden, dass sie ne Chemo als Infusion bekommt und Temdal zusätzlich?!?!?
Wäre schön, wenn mir hier jemand weiterhelfen könnte....

@pino11:
Mein Schwiegervater hatte den Chirurgen vor der Op wohl gefragt ob soetwas in Frage kommt, aber er meinte dafür läge der Tumor falsch.

@nina85:
Jegliche Bestrahlung kommt für den Arzt nicht mehr in Betracht hat er gesagt. Wo ist denn der Unterschied bei gamma knife??

Liebe Grüße an Euch alle

Offline Life01

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Re:Wer kann Rat geben?
« Antwort #65 am: 03. Mai 2011, 10:38:03 »
Hallo und guten Morgen!
So, habe mal wieder so allerlei Fragen an Euch ;)
Wie sich in der letzten Woche jetzt rausgestellt hat, wird meine Schwiegermutter nach dem sogenannten PC-Schema behandelt.
Sie hat letzte Woche (Tag 1) CCNU (Lomustin) bekommen (stationär) und ist jetzt heute angefangen (Tag 8 - 21) mit Procarbazin.
Habe schon versucht im Internet danach zu recherchieren, habe aber so gut wie nichts dazu gefunden.
Kennst sich jemand von Euch damit aus??

Sie macht jetzt davon zwei "Durchgänge" und muss dann im Juni wieder ins MRT. Laut Arztbrief soll dann, falls der Tumor gewachsen ist über einen "off-label-Einsatz" mit Avastin gesprochen werden.
Kann mir auch mal jemand erklären, was das genau heißt??

Ich hoffe hier ist jemand, der sich damit auskennt, denn wenn man den letzten Arztbrief liest, versteht man, auch was die Beurteilung des MRT´s angeht ehrlich gesagt nur Bahnhof...

Liebe Grüße und schönen Dank schonmal im vorraus :)

Offline Pino11

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Re:Wer kann Rat geben?
« Antwort #66 am: 03. Mai 2011, 10:50:22 »
Hey Life,

die Situation sieht bei meinem Dad ähnlich aus.
 
Uns wurde geraten noch 2Monate lang dem Temodal eine Chance zu geben (Zyklus 7/7) danach, falls das MRT ein Wachstum zeigt, werden wir einen Antrag auf Kostenübernahme für das Avastin bei der KK stellen. Man hatte uns im Krankenhaus aber schon vorgewarnt, dass die meisten Kassen nach dem Temodal noch eine Therapie mit CCNU voraussetzen bevor sie dem Avastin grünes Licht geben.

Off-Label Einsatz heißt glaub ich nur, dass die Therapie zwar für einige Krankheiten bereits zugelassen ist aber noch nicht für diese und daher nicht standartgemäß von der Krankenkasse übernommen wird.

fips2

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Re:Wer kann Rat geben?
« Antwort #67 am: 03. Mai 2011, 11:28:32 »
Ich nehm an du kannst mit dem Begriff "Off Lable Used" nichts anfangen.

Die Erklärung ist recht einfach.

Alle Medikamente erhalten anhand von Studien und Anträgen, Lables(Zulassungen) für die beantragten Indikationen (Erkrankungen), von der Gesundheitsbehörde.
Manchmal erweist sich ein Medikament, oder Therapien, im Nachhinein auch für andre Erkrankungen wirksam, für die es noch keine Zulassung hat.
Solche Antragsverfahren sind sehr kostenaufwändig. Deshalb wurde die Off-Lable-Use-Regelung erlassen.
Wenn man das Medikament nun dafür verwendet, liegt eine Anwendung (Use) außerhalb der Zulassung (off Lable) vor. Meist werden diese Therapien von den fachärztlichen Gesellschaften, in ihren Therapieleitlinien empfohlen und erhalten daher für den Übergang schon eine gewisse Sicherheit.
Wenn nun bei einem solchen Medikament genügend Erkenntnisse und Studien vorliegen, damit die Indakatonserweiterungsantragstellung sich lohnt, wird der Lable-Status dann entsprechend angepasst.

In diesem Off-LableUse- Status obliegt die Verordnung der ärtzlichen Verordnungshoheit. Das heißt aber auch, dass der Arzt oder Klinik mit der Gefahr leben muss, dass die Medikamentenkosten von den KKs nicht unbedingt übernommen werden müssen. Hier gibt es einige Unterschiede bei den jeweiligen Medikamenten. Viele werden von den KKs übernommen, Andre aber wiederum nicht. Deshalb muss vor der Verordnung, oder Beginn einer Therapie, dies mit der zustaändigen Krankenkasse abgeklärt und Beantragt werden.
Krankenhausaufenthalte sind aber immer von der KK zu tragen, auch wenn einen Off-Lable-Used- Therapie handelt.
In der Regel zahlen, wenn die Kasse die Zahlung verweigert, Hersteller als Spende, die Deutsche Forschungsgemeinschaft, oder die Haushaltsabteilung der Kliniken aus Forschungsgeldern diese Medikamente oder Therapien.
Du selbst bekommst von den Umständen nichts großartig mit, außer es wäre keine Art der Finanzierung zu erstellen.

Off Lable Used Verordnungen machen niedergelassenen Ärzte nur sehr selten, oder nur auf Anweisung einer Klinik, welche dem Arzt die Verordnung vorgibt. Ein niedergelassener Arzt könnte diese Kosten evtl. aus seinem zustehenden Budget kaum schultern, falls er für die Kosten aufkommen müsste.

http://de.wikipedia.org/wiki/Off-Label-Use

Hoffe geholfen zu haben.

Fips2

« Letzte Änderung: 03. Mai 2011, 12:25:17 von fips2 »

Offline Life01

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Re:Wer kann Rat geben?
« Antwort #68 am: 05. Mai 2011, 12:33:02 »
Hallo alle zusammen!
... und vielen Dank für die Infos, die ihr mir zurückgemeldet habt :-*
Werden jetzt erstmal abwarten und hoffen, dass das PC-Schema anschlägt!!
Das MRT im Juni wird dann wohl zeigen, wie es weitergeht.
Bis jetzt läuft es mit dieser Chemo ganz gut, sie muss zwar manchmal brechen, aber die Stimmung ist besser.
Am 1. Mai ist sie sogar ein wenig mit ihrem Fahrrad gefahren. Wenn das nichts ist !!!

Allerdings ist jetzt schon wieder das nächste Thema auf dem Tisch:
Aufgrund einer Glaukomerkrankung (schon seit einigen Jahren) muss meine Schwiegermutter Augentropfen täglich nehmen. Die vertragen sich jetzt allerdings nicht mit der Chemo. Der Onkologe hat gesagt, Chemo hat Vorrang. Jetzt heißt es alle paar Tage den Augendruck messen.
Ist vielleicht stöhnen auf hohem Niveau, aber man hat echt das Gefühl, dass jeden Tag neue Probleme dazu kommen.....

Ich hoffe Euch allen und Euren Angehörigen geht es gut.
Lieben Gruß und ein sonniges Wochenende!!
Life

 



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