Liebe Smiley,
auf Grund Deiner Frage habe ich mich in diesem Thema "Strahlentherapie" in mehrere Beiträge eingelesen.
Das "Problem" der Betroffenen in ihren Berichten über die Strahlentherapie ist, dass jeder nur eine der mehreren Arten kennt. Das war bei mir bisher auch so. In jedem Fall findet die Planung mit CT oder MRT statt.
Mit den Begriffen Gammaknife, Cyberknife konnte ich nicht so sehr viel anfangen, da ich mit einem Linearbeschleuniger bestrahlt wurde und ab 15.8.11 auch wieder werde.
Diese verschiedenen -knife-Bestrahlungsarten sind neuer, aber nicht für jede Tumorart geeignet. Sie finden in EINER längeren Sitzung statt und die Gesamtdosis von z.B. 60 Gy wird auf einmal auf den Tumor "gejagt". Dieser ist üblicherweise in Hirninneren. Ein Metallring um den Kopf ist hierbei Pflicht, der an den Kopf angeschraubt wird und diese Wunden müssen danach heilen. Es wird wohl auch ein recht starker Druck auf den Kopf ausgeübt, ich habe den Vergleich mit einer Schraubzwinge gelesen. Nebenwirkungen können Ödeme sein, die mit Cortison behandelt werden müssen. Ansonsten soll es den Patienten recht schnell, innerhalb nur weniger Tage, wieder gut gehen.
Mit den Linearbeschleunigern dauert die Bestrahlung mehrere Wochen, täglich jeweils von Montag bis Freitag und Pause am Wochenende. Die Einzeldosen betragen etwa 2 Gy, so dass für eine Gesamtdosis von 60 Gy 30 Arbeitstage bestrahlt wird. Hier wird mit einer Maske gearbeitet, die für den Patienten persönlich angefertigt wird, das ist gut verträglich, man hat keine Schmerzen dadurch. Es ist nur etwas eigenartig, aber die Bestrahlungszeit dauert ja auch nur ganz wenige Minuten, mit der Vorbereitung maximal 10-15 min. Wenn es einem recht gut geht, finden die Bestrahlungen ambulant statt, die Fahrten zur Strahlen-Klinik bezahlt bis auf eine geringe Zuzahlung die Krankenkasse. Nebenwirkungen wie Müdigkeit, Konzentrations- und Kurzzeitgedächtnisstörungen kommen schleichend und gehen noch langsamer wieder weg. Eine Anschluss-Reha ist erforderlich.
Ich habe in diesem Thema hier im Thread "Indikationen für Gammaknife" auch Vergleiche der Bestrahlungsarten gefunden, insbesondere auf S. 72 dieses Ausschnitts aus einer längeren Arbeit. Aber besonders die Erfahrungsberichte sind sehr aufschlussreich. Allerdings wird oft (aus og. Gründen) nicht erwähnt, welche Bestrahlungsart stattfand.
Nach dem, was ich gelesen habe, scheint in Deinem Fall der Linearbeschleuniger die therapeutisch bessere Wahl zu sein, aber das entscheiden die Strahlentherapeuten. Wenn es so ist, dann wäre es gut, wenn er nun zu Euch nach Graz kommt. (Vielleicht spielen finanzielle Gründe für den Ersatz und nicht die Erweiterung des Angebots eine Rolle? Denn die Kassen scheinen diese -knife-Methoden ungern zu übernehmen.)
LG KaSy