Hallo, Ventricula,
ich kann durchaus auch mit aggressivem Verhalten "dienen", wenn ich mir zu viel zugemutet habe, allerdings weiß ich nicht, ob ich während des vermutlich jahrelangen Wachstums meines Meningeoms irgend etwas von meinem Verhalten darauf zurückführen sollte. Es ist auch bereits zu lange her und mich belasteten damals (vor 1995) andere Dinge. (Bis Juni 2011 habe ich auch immer wieder gearbeitet, noch habe ich Hoffnung, dass ich es vielleicht wieder kann.)
Mit dem Liquorkissen stehst Du auch nicht allein da. Ich kam um eine Drainage herum, unterzog mich 2,5 Jahre nach meiner 2. Meningeom-OP (WHO III, 1999) deswegen einer Revisions-OP, die leider misslang. Über die Jahre verringerte sich die dafür typische fluktuierende Schwellung im OP-Bereich deutlich und ich bemerke sie jetzt nur noch selten und sehr gering.
Ich darf oder muss mich als Langzeitüberlebende bezeichnen und habe nach den Operationen dreier weiterer WHO III-Meningeome deutliche psychische Folgen und kognitive Einschränkungen, die mir viel Kraft abverlangen. Hier gab es auch immer mal aggressive Reaktionen meinerseits, die mich überfielen und unter deren Folgen ich sehr litt, da ein derartiges Verhalten meinem sonstigen Auftreten widerspricht. Ich versuchte dann, mich irgendwie zu entschuldigen (versteht aber nicht jeder) und mich zurückzuziehen. Ich lerne jetzt Ruhe und Erholung von der Ruhe.
Das mit den Haaren wird schon wieder.
Aber wenn Du ernsthafte Sorgen wegen Deines immer noch untypischen Verhaltens hast, dann solltest Du erstens nicht bis zum November warten, bis Du zu einem Neurologen gehst, und zweitens Dich SOFORT um einen Psychotherapeuten für Dich kümmern. Auf deren Termine muss man häufig monatelang warten. Also mach es (über Deinen Hausarzt) dringend wegen Deiner Vorgeschichte. Solltest Du bei zwei oder mehr Psychotherapeuten zeitlich fern liegende Termine erhalten, sag sie alle zu! Es ist möglich, dass Du mit einer dieser Personen keine gemeinsame "Wellenlänge" findest. Dann hast Du den anderen relativ "zeitnah". Es gibt übrigens für diese Therapien 5 Probetermine, um festzustellen, ob es miteinander funktioniert.
Der Neurologe sollte Dich auch kennenlernen, denn - zumindest ist es bei mir so - nach einigen Gesprächen könnte auch der Neurologe zu dem Ergebnis kommen, dass eine medikamentöse Therapie erforderlich wäre, während mein Psycho-Doc auf Grund der Therapiemethode (Verhaltenstherapie) keine Medikamente verschreibt, sich aber sehr gut damit auskennt.
In der langen Zeit, in der Deine "Apfelsine" sich in Deinem Gehirn breit machte, kann es wirklich zu chemischen Veränderungen gekommen sein, die einer medikamentösen Therapie zugänglich sind.
Ich nehme an, dass Dein Meningeom als WHO I eingestuft wurde?
Oder gibt es zusätzlich zur (im März/April 2012 ?) erfolgten OP weitere Behandlungen?
Schreib ruhig wieder, wenn Du Fragen hast oder unruhig wegen irgend etwas bist.
Hier ist jeder willkommen und findet auch Antworten und gedankliche Unterstützungen bei bedrückenden Sorgen.
Gruß
KaSy