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Autor Thema: Vorstellung Fee - Konvexitätsmeningeom (Betroffene)  (Gelesen 8357 mal)

Offline Fee

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Vorstellung Fee - Konvexitätsmeningeom (Betroffene)
« am: 14. Juni 2013, 21:07:35 »
Hallo liebe Forummitglieder,

nachdem ich nun schon einige Zeit hier im Forum mitlese, möchte ich nun auch meine Krankengeschichte kurz vorstellen.

Im Sommer 2010 (im Alter von 38 Jahren!) bin ich nach zweimaligen fokalen Anfällen (Schwindel, Kribbelparästhesien) von meinem Hausarzt zum MRT geschickt worden. Dort erhielt ich die Diagnose eines Konvexitätsmeningeoms rechte Zentralregion. Das Menigeom hatte bereits die Größe einer Mandarine.
Erst bei der anschließenden neurologischen Untersuchung wurde mir meine bereits länger vorhandene deutliche Schwäche im linken Arm und linken Bein bewusst.

Die Diagnose war natürlich erst mal ein Schock. Im Nachhinein kann ich aber sagen, dass es gut war, dass zwischen Diagnose und OP nur ein sehr kurzer Zeitraum lag. Nach der Diagnose konnte ich praktisch nicht mehr schlafen.

Nicht mal zwei Wochen nach der Diagnose wurde ich bereits im Essener Krupp-Krankenhaus operiert. Vor der OP wurde eine Embolisation durchgeführt. Dabei werden die den Tumor versorgenden Gefäße verklebt, um den Blutverlust während der OP möglichst gering zu halten. Nach der OP war ich noch knapp zwei Wochen in stationärer Behandlung. Die Versorgung im Krankenhaus war optimal.

Nach der OP blieb eine rückläufige armbetonte Hemiparese im linken Arm zurück, weshalb ich nur wenige Tage nach der Entlassung aus dem Krankenhaus mit einer ambulanten neurologischen Reha begann. Dies waren sehr anstrengende 4 Wochen, die mir aber im Rückblick viel gebracht haben.

Ab kurz vor der OP hatte ich Lamotrigin eingenommen, was wegen Nebenwirkungen bereits im Herbst 2010 ausgeschlichen wurde. Das führte dazu, dass ich im Oktober einen Krampfanfall hatte. Seitdem nehme ich Keppra ein, was ich nach anfänglicher starker Müdigkeit sehr gut vertrage.

Die Nachbetreuung findet ebenfalls in der Neuro-Ambulanz des Essener Krupp-Krankenhauses statt (MRTs und Befundgespräche). Die drei MRTs seitdem zeigten kein Rezidiv.

Liebe Grüße, Fee

« Letzte Änderung: 14. Juni 2013, 21:15:58 von Fee »

Offline krimi

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Re:Vorstellung Fee - Konvexitätsmeningeom (Betroffene)
« Antwort #1 am: 14. Juni 2013, 23:22:01 »
Hallo Fee,

herzlich Willkommen hier bei uns und schön, dass du uns an deiner Geschichte einen Anteil haben lässt.

Die Gefühle die du bei Diagnosestellung hattest sind uns allen wohlbekannt.
Gut, dass du in einem guten Krankenhaus operiert wurdest und du auch mit der Nachsorge dort gut untergebracht bist.
Im Nachhinein noch herzlichen Glückwunsch zum WHO I und dass du durch die ambulante Reha deine Hemiparese im Arm überwinden konntest.

Unsere Geschichten ähneln sich ein wenig.

Ich wurde 2011 an einem Konvexitätsmeningeom links parital  operiert. Mein Meningeom war nicht so groß wie deines, saß aber in der Nähe von Motorik und Sprachzentrum.

2010 hatte ich 2 epileptische Anfälle ohne, dass diese als solche Anfälle erkannt wurden. Nach einem MRT wurde mein Meningeom entdeckt und im Februar 2011 operiert.

Ich bekam gleich Keppra und hatte wie du anfänglich mit Müdigkeit zu kämpfen. Nach der Eingewöhnungsphase spürte ich davon nichts mehr.

Da hören unsere Fast-Gemeinsamkeiten auf. Wenige Tage nach der OP hatte ich eine Sprechapraxie, ich konnte nicht sprechen. Rechter Fuß und rechte Hand taub. Beides, nicht Sprechen können und das Taubheitsgefühl kommt immer mal wieder vor. Die Sprachapraxie habe ich leider immer noch ab und zu.
Ich war 6 Wochen zu einer Anschlussheilbehandlung in einer Reha-Klinik und ich bin ein ganzes Stück älter als du.

Du fühlst dich hoffentlich hier wohl und wir hören noch einiges von dir.

Viele Grüße

krimi
Wer einen Platz im Herzen eines Menschen hat, ist nie allein.
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http://www.hirntumor.de/forum/index.php/topic,6956.msg50233.html#msg50233

Offline Fee

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Re:Vorstellung Fee - Konvexitätsmeningeom (Betroffene)
« Antwort #2 am: 15. Juni 2013, 15:37:48 »
Hallo Krimi,

schön dass du mir schreibst. Ich wollte schon so lange meine Krankengeschichte aufschreiben, aber ich habe das immer wieder aufgeschoben. Ich bin natürlich froh, dass es das Forum gibt.

Vor der Op habe ich das Forum endeckt. Da meine Angst so groß war, konnte ich mir nur etwas allgemeines über Meningeome durchlesen und mehr ging nicht. Nach der Op aber Wochen später habe ich mehr im Forum gelesen über Erfahrungen die jeder so macht.

Ich habe noch eine leichte Schwäche im linken Arm und eine leichte Feinmotorikstörung. Als Rechtshänderin kann ich das aber gut ausgleichen. Damit übe ich seit der Reha auch meinen Beruf wieder aus (ich habe eine halbe Stelle).

Alles in Allem bin ich froh, noch so glimpflich davongekommen zu sein, nachdem ein Arzt nach der Op meinte, es sei schon "kurz vor zwölf" gewesen.

Liebe Grüße

Fee

Offline frauypsilon

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Re:Vorstellung Fee - Konvexitätsmeningeom (Betroffene)
« Antwort #3 am: 15. Juni 2013, 17:58:44 »
Hallo Fee,

danke für deine Geschichte und deine Mitteilung zu Keppra in meinem Thread. Dein Meningeom saß ja dann sozusagen fast spiegelverkehrt zu meinem, nur das es schon viel größer war.

ich freue mich, dass du die OP so gut überstanden hast und hoffe, dass es bis zu meiner ein Stück hin ist.

Was du und krimi dort beschreiben ist das, was mir der Arzt in Freiburg zu den Risiken und möglichen Nebenwirkungen einer OP gesagt hat. Nur das es bei dir, liebe Krimi, noch das Sprachzentrum betroffen hat, also doch noch ein wenig anders von der Lage.

Ich bin froh, so viele Geschichten lesen zu können. Mir hilft das enorm weiter und ich freue mich mit denen, bei denen alles so gut verläuft und ich sehe an denen, wo es doch mehr Komplikationen und Folgen gab, wie stark man sein kann und wie gut man damit umgehen kann. Wie ein Forumsmitglied geschrieben hat (oder warst du Krimi das sogar?): Es hilft, das halbvolle und nicht das halbleere Glas zu sehen.

Danke dafür.

Viele Grüße
frauypsilon

"Am Ende wird alles gut. Wenn es nicht gut ist, ist es nicht das Ende..." (Oscar Wilde)

Offline krimi

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Re:Vorstellung Fee - Konvexitätsmeningeom (Betroffene)
« Antwort #4 am: 15. Juni 2013, 23:22:36 »
Hallo Fee,

Zitat
Wie ein Forumsmitglied geschrieben hat (oder warst du Krimi das sogar?): Es hilft, das halbvolle und nicht das halbleere Glas zu sehen.
das habe ich einmal zu probastel geschrieben anlässlich seines 3. Jahresages. Es ist eine Redewendung die probastel selbst gern gebraucht. :D


Und fips2 hat es zu riki geschrieben.
... Es kommt auf die Art an wie man diesen Situationen begegnet. Immer ein halb volles Glas sehen und kein halb Leeres. ...

Es ist leider nicht meine Redewendung.

Sie trifft aber immer wieder den Nagel auf den Kopf. ::)

krimi
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http://www.hirntumor.de/forum/index.php/topic,6956.msg50233.html#msg50233

Offline enie_ledam

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Re:Vorstellung Fee - Konvexitätsmeningeom (Betroffene)
« Antwort #5 am: 16. Juni 2013, 11:19:07 »
Hallo ihr Gläser!

ein Glas ist immer voll, egal wie viel Stoff drin ist, der Rest ist Luft! Außerdem liegt daneben ja noch die Pillenbox die auch noch Inhalt hat   8)

lg enie
Man kann nicht alles mit seinen Willen erreichen, aber man sollte wollen was man erreichen kann.

Offline TinaF

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Re:Vorstellung Fee - Konvexitätsmeningeom (Betroffene)
« Antwort #6 am: 16. Juni 2013, 18:28:28 »
Hallo Fee,

auch von mir noch ein herzliches Willkommen bei uns im Forum. Schön, dass Du uns Deine Geschichte erzählt hast.

In manchem habe auch ich mich wiedererkannt, ich war erst 39 Jahre alt, als mein Meningeom entdeckt wurde. Meines saß links frontal und war ca. 5x6 cm groß. Ich wurde eine Woche nach Diagnose operiert und wenn ich heute hier mitverfolge, wie manche wochenlang auf ihren OP-Termin warten und sich die Angst immer mehr hochschaukelt, bin ich immer noch heilfroh, dass es bei mir damals so schnell ging. Das Forum habe ich auch vor meiner OP entdeckt, ich habe eine "Meningeom-Geschichte" gelesen, die recht gut verlaufen ist und habe mir die sozusagen als Vorbild genommen. Zum Anmelden und Schreiben hätte ich damals definitiv keinen Nerv gehabt.

Krampfanfälle sind mir glücklicherweise erspart geblieben, aber ich freue mich für Dich, dass Du mit Keppra gut zurecht kommst. Und natürlich auch, dass Du schon drei "saubere" Kontroll-MRT abgeliefert hast. So kann es weitergehen!

Ich hoffe, Du fühlst Dich bei uns wohl.

LG TinaF
Es passiert nichts umsonst, es hat alles seinen Sinn!

Offline Fee

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Re:Vorstellung Fee - Konvexitätsmeningeom (Betroffene)
« Antwort #7 am: 16. Juni 2013, 19:11:00 »
Hallo TinaF,

geplant war die Einnahme von Antiepileptika für 1 Jahr nach OP. Aber das Auschleichen würde bedeuten, dass ein Fahrverbot
von 6 Monaten auf mich zukommen würde.
Die Angst noch mal einen Krampfanfall zu bekommen, würde mich auch total einschränken.
Da ich Keppra gut vertrage nehme ich es lieber weiter.

LG  Fee

fips2

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Re:Vorstellung Fee - Konvexitätsmeningeom (Betroffene)
« Antwort #8 am: 16. Juni 2013, 23:05:17 »
Hallo ihr Gläser!

ein Glas ist immer voll, egal wie viel Stoff drin ist, der Rest ist Luft! Außerdem liegt daneben ja noch die Pillenbox die auch noch Inhalt hat   8)

lg enie
Liebe Enie
Du hast den Spruch des  halb vollen Glases offenbar nicht verstanden , oder willst ihn nicht verstehen.
Auf jeden Fall kann ich dein Posting erst mal nur als Negativaussage nachvollziehen.

Ich versuch es dir mal anders, aus meiner Ansichtsweise zu erklären.

Dein Leben besteht immer aus 2 Einflüssen.

1. Welche du nicht ändern und beeinflussen kannst
und
2. aus Einflüssen und Ansichten die bei dir selbst liegen.


Die Ersteren kannst du nicht ändern, so sehr du dich auch bemühst und an denen du unnötig Kraft vergeudest.
Die Zweiteren hast du aber selbst in der Hand, bei denen du dein eigener Glückes Schmied sein kannst.
Versuch aus Allem das Positive zu sehen und das Negative, so weit es möglich ist auszublenden.
Verändere Zustände, oder Einflüsse, die bei dir selbst liegen. Das bringt dich vorwärts und nicht das Nachgeheule von Dingen die du nicht verändern kannst.

 Ich bleib hier mal beim Grundthema unsres Forums.

Gegen deine Entstehung des Hirntumors konntest du, bis zu seiner Entdeckung nichts tun, da er sich schleichend einmietete. Es ist war auch bis zum Entdecken nicht änderbar, dass er nun mal da war oder ist, das kannst du vorerst nicht ändern.
Aber.
 Du kannst zum Arzt, den du dir noch selbst aussuchen kannst, gehen und gegen den unliebsamen "Untermieter" was tun. Das kannst du selbst entscheiden, ändern und in die Hand nehmen.
Sieh das doch positiv.Versuch es zumindest einmal. Vor 50 Jahren war das noch gar nicht möglich, was man heute medizinisch dagegen tun kann. Das ist doch positiv oder?

Ich werde auch ab und an gefragt, wie es denn so gesundheitlich bei meiner Frau so geht. Die übliche Floskel halt. Ich sag dann immer: "Eigentlich zufriedenstellend. Aber was bringt es wenn wir jammern. Es wird nichts an der Sache ändern."

Ich kann den Leuten auch was vor jammern auf hohem Niveau. Aber was bringt es denn? Der Gegenüber ist kein Arzt und kann mir, oder meiner Frau nicht helfen wenn ich ihm die ganze Leier vortrage. Es wird ihn vermutlich noch nicht mal interessieren, weil er nur aus Höflichkeit nachgefragt hat.
Im Gegenteil. Es zieht mich immer wieder runter, wenn ich mit dem Erzählen der  Beschwerden, gar keinen Abstand von der Sache bekomme.
Lieber erzähl ich diese Dinge Ärzten die uns echt zur Genesung beitragen können.
Auch hnier im Forum kann ich meine Probleme bereden. Da helfen mir Andere, die in der selben Lage sind, oder waren, aus dieser Lage heraus zu kommen.
So mit bin ich wieder bei den positiven Veränderungen an mir selbst, welche ich in die Hand genommen habe.

Warum siehst du deine danebenliegede Tablettenbox noch mit Inhalt?
Erkläre mir bitte mal einen für dich hilfreichen Gund warum du das so siehst.

Versuch deiner Aussage was Positives ab zu gewinnen.
Versuch es mal so zu sehen, dass dir diese Tabletten, so lästig es auch sein mag, helfen.
In unserem Lande hast du die Möglichkeit problemlos deine Medikamente die du brauchst zu bekommen. In anderen Ländern gibt es noch nicht mal ein Bruchteil davon, weil die medizinische Versorgung sehr schlecht ist, oder die Menschen so arm, dass sie noch nicht mal die notwendigsten Medikamente erhalten. Da geben die Regierungen lieber Geld für Waffen aus, statt die Bevölkerung medizinisch zu versorgen.
Wirs sehen das allzu selbstverständlich an, da wir noch nie in dieser Not waren und hoffentlich nie kommen.

Verstanden?
Versteh mich bitte nicht falsch. Ich versuche dir nur einen Weg aufzuzeigen Negatives als Positives zu sehen, um dir zu helfen.


So nach off Topic nun zum Thema zurück.

Liebe Fee

Sei gerüßt hier im Forum. Herzlichen Glückwunsch zur gut überstanden OP.

Fips 2

« Letzte Änderung: 17. Juni 2013, 22:29:00 von fips2 »

Offline Fee

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Re:Vorstellung Fee - Konvexitätsmeningeom (Betroffene)
« Antwort #9 am: 17. Juni 2013, 21:11:09 »

 Danke,
 euch allen für die freundliche Begrüßung.
 
 Ich wünsche allen Lesern eine schöne Woche.

 LG Fee

 



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